Diese Hausarbeit befasst sich mit der Schenkungsurkunde NR. 382 Heinrichs II.
vom 8. Februar 1018 ausgestellt in Mainz.
Heinrich schenkte sehr gerne und er schenkte viel, auch wenn es manchmal nicht
ganz rechtmäßig war. Zudem musste er sein neugegründetes Bistum Bamberg mit
reichlich Gütern ausstatten, um es auch legitim zu halten.
Dieser Schenkung war ein Tausch mit Papst Benedikt VIII. nach der
Kaiserkrönung Heinrichs vorangegangen.
Die Urkunde werde ich zunächst übersetzen und nach den wesentlichen
Einteilungspunkten aufgliedern. Im zweiten Teil der Hausarbeit führe ich eine
Begriffs –und Personenerläuterung der wesentlichen Punkte dieser Urkunde durch
und befasse mich mit den Hintergründen der Schenkung.
Wobei das Verhältnis Papst- Kaiser behandelt wird und vor allem die drei
Schenkungsorte Andiesenhofen, Winhöring und Wolinbah.
Als Hauptfrage soll erörtert werden, warum Heinrich diese Güter an das
Domkapitel schenkt.
HEINRICH II im Februar 1018 [ausgestellt in Mainz] Nr. 382
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit, HEINRICH, durch das
Wirken der göttliche Gnade, IMPERATOR ROMANORUM und Kaiser
[=AUGUSTUS].
Man soll wissen, - wie die Gegenwart aller Gläubigen der heiligen Kirche Gottes
so auch alle folgende Zukunft, - wie wir – auf die persönliche Bitte unseres
apostolischen Vaters und Bischofs BENEDIKT – am Tage unserer „Ordination“1
einen bestimmten Tausch bei seiner heiligen römischen Kirche mit gleicher
Absicht gelobt haben, so schenken wir also der heiligen vorher genannten Kirche,
die zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus errichtet worden ist, ein bestimmtes Gut unseres Rechtes, das TERMA genannt wird im Herzogtum SPOLETO und in
der Grafschaft NARNI gelegen – für ein solches GUT, wie es der heilige
PETRUS hatte am Ort WINHÖRING im Gau Hisinigoue und in der Grafschaft
des Grafen CHADALHOH, mit den Orten ANDIESENHOFEN und
WOLINBAH, mit dem, was dazu gehört, und den Vorteilen mit natürlich diesem
Wortlaut des Tausches, damit eben derselbe vorgenannte
Stellvertreter/Nachfolger des heiligen PETRUS und seine Nachfolger eben das
PREDIUM (Gut) TERNI haben und halten und zum Gebrauche der heiligen
römischen Kirche fest [unumstößlich] besitzen (sollen); wobei sie aber im
Gegenzug die Güter WINHÖRING, ANDIESENHOFEN und WOLINBAH nicht
widerrechtlich an sich bringen [beanspruchen] sollen. [...]
1 Fachausdruck
Gliederung
1. Einleitung
2. Übersetzung
3. Formularbestandteile einer mittelalterlichen Urkunde
4. Erklärung der in der Urkunde genannten Personen und Orte
a) Personen
b) Orte
5. Analyse des Rechtsgeschäfts
a) Die Schenkung
b) Verhältnis Papst – Kaiser
c) Die Kaiserkrönung
d) Die geschenkten Orte
e) Die Geschichte der Orte in der römischen Kirche.
f) Ausstellung mehrerer Urkunden
6. Warum schenkt Heinrich dem Domkapitel?
7. Zusammenfassung:
8. Literatur
9. Anhang:
1. Einleitung
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Schenkungsurkunde NR. 382 Heinrichs II. vom 8. Februar 1018 ausgestellt in Mainz.
Heinrich schenkte sehr gerne und er schenkte viel, auch wenn es manchmal nicht ganz rechtmäßig war. Zudem musste er sein neugegründetes Bistum Bamberg mit reichlich Gütern ausstatten, um es auch legitim zu halten.
Dieser Schenkung war ein Tausch mit Papst Benedikt VIII. nach der Kaiserkrönung Heinrichs vorangegangen.
Die Urkunde werde ich zunächst übersetzen und nach den wesentlichen Einteilungspunkten aufgliedern. Im zweiten Teil der Hausarbeit führe ich eine Begriffs –und Personenerläuterung der wesentlichen Punkte dieser Urkunde durch und befasse mich mit den Hintergründen der Schenkung.
Wobei das Verhältnis Papst- Kaiser behandelt wird und vor allem die drei Schenkungsorte Andiesenhofen, Winhöring und Wolinbah.
Als Hauptfrage soll erörtert werden, warum Heinrich diese Güter an das Domkapitel schenkt.
2. Übersetzung
HEINRICH II im Februar 1018 [ausgestellt in Mainz] Nr. 382
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit, HEINRICH, durch das Wirken der göttliche Gnade, IMPERATOR ROMANORUM und Kaiser [=AUGUSTUS].
Man soll wissen, - wie die Gegenwart aller Gläubigen der heiligen Kirche Gottes so auch alle folgende Zukunft, - wie wir – auf die persönliche Bitte unseres apostolischen Vaters und Bischofs BENEDIKT – am Tage unserer „Ordination“[1] einen bestimmten Tausch bei seiner heiligen römischen Kirche mit gleicher Absicht gelobt haben, so schenken wir also der heiligen vorher genannten Kirche, die zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus errichtet worden ist, ein bestimmtes Gut unseres Rechtes, das TERMA genannt wird im Herzogtum SPOLETO und in der Grafschaft NARNI gelegen – für ein solches GUT, wie es der heilige PETRUS hatte am Ort WINHÖRING im Gau Hisinigoue und in der Grafschaft des Grafen CHADALHOH, mit den Orten ANDIESENHOFEN und WOLINBAH, mit dem, was dazu gehört, und den Vorteilen mit natürlich diesem Wortlaut des Tausches, damit eben derselbe vorgenannte Stellvertreter/Nachfolger des heiligen PETRUS und seine Nachfolger eben das PREDIUM (Gut) TERNI haben und halten und zum Gebrauche der heiligen römischen Kirche fest [unumstößlich] besitzen (sollen); wobei sie aber im Gegenzug die Güter WINHÖRING, ANDIESENHOFEN und WOLINBAH nicht widerrechtlich an sich bringen [beanspruchen] sollen.
Nachdem der Tausch also durch die gemeinsame Zustimmung aller unserer Gläubigen bekräftigt worden ist, soll die Gemeinschaft aller Gläubigen Gottes wissen, wie wir als Gabe für unseren alten und vorigen Herrscher Otto III. und für uns und unsere Eltern dieselben oft genannten Orte zum Nutzen der Stiftsherren, die im Kloster des heiligen Petrus und des heiligen Georg leben, durch diese kaiserliche Urkunde unserer Übergabe überlassen, schenken und als Besitz übergeben mit dem, was dazu gehört, und den Vorteilen mit natürlich diesem Wortlaut des Tausches, wobei jeder Einwand beseitigt wird.
Wir schreiben also vor, dass weder der Kaiser noch ein Herzog, noch ein Bischof, noch die Grafen noch eine große oder kleine Person unsere bei Christus treuen BABENBERGISCHEN[2] (Bambergischen) Mönche in den vorher genannten Gütern beunruhigt, belästigt, (sie) ihrer beraubt ("entkleidet") oder die Orte wechselt (verändert) außer auf den gemeinsamen Beschluss der Brüder. Wenn aber irgendjemand diese Urkunde unserer Schenkung sich zu verstümmeln anmaßt - was ferne sei - soll er mit dem Verräter Judas den Geschmack (evtl. Brocken) unverdaulichen Brotes essen.
Damit dies nicht geschieht, sondern diese unsere Übergabe [Schenkung] dauerhaft und unumstößlich bleibe, haben wir befohlen, dass diese Urkunde folglich - mit eigener Hand geschrieben - als Bestätigung durch den Aufdruck unseres Siegels gesiegelt werde.
Siegel (Zeichen) des Herren HEINRICH, unbesiegbarer IMPERATOR der Römer und Kaiser.
Gunther, Kanzler im Namen des Erzkanzlers Ercanbaldus, hat es „bestätigt“.
Ausgestellt am 8. Februar im Jahre der göttlichen Fleischwerdung 1018 in der ersten Indiktion, im wahrhaftigen 17. Regierungsjahre des Herrn Heinrichs II., Kaiser seit 4 Jahren; vollendet in Mainz;
glücklicher, glücklicher, glücklicher, Amen.
3. Formularbestandteile einer mittelalterlichen Urkunde
Chrismon:
Invocatio:
In nomine sanctae et individuae trinitatis.
Intitulatio
Heinricus divina favente clementia Romanorum imperator augustus.
Promulgatio:
Noverit omnium sanctae dei aecclesiae fidelium tam presens aetas quam successura posteritas
Narratio:
qualiter nos apostolici patris ordinatorisque nostri Benedicti peticione in ipsa ordinationis nostrae die
Dispositio mit Pertinenzformel:
quoddam concambium apud suam sanctam Romanam aecclesiam pari consilio utrobique conlaudavimus, donantes igitur sanctae prefatae aecclesiae in honore apostolorum Petri et Pauli constructae quoddam nostri iuris predium Terma dictum in ducatu Spoletano et in comitatu Narnensi situm contra tale predium, quale sanctus Petrus habuit in loco Winiheringvn dicto in pago Hisiniggouue et in comitatu Chadalhohi comitis, cum his locis Antisna et Wǒlinbah dictis et cum omnibus eorum pertinentiis et utilitatibus, eo videlicet commutationis tenore quatinus idem prescriptus sancti Petri vicarius eiusque successores idem predium Terma dictum habeant teneant et ad usum sanctae Romanae aecclesiae firmiter possideant, de contra vero datis prediis Winiheringvn, Antisna et Wolinbah se ulterius non intromittant. Igitur fidelium nostrorum communi consensu firmato concambio,
noverit omnium dei fidelium universitas, qualiter tam tumque nostrorum remedio eadem sepe dicta loca ad stipendium canonicorum in cęnobio sancti Petri sanctique Georii degentium per hanc imperalem nostrae tradicionis paginam concedimus donamus atque proprietamus cum omnibus eorum pertinentiis et utilitatibus, omnium contradictione remota,
Sancito:
precipientes igitur, ut neque imperator neque dux neque episcopus neque comes neque magna vel parva persona caros in Christo Babenbergenses fratres nostros in prefatis prediis inquietare molestare disvestire sive eadem loca commutare, nisi communi fratrum consilio, presumat.
Si quis vero hanc nostrae donationis paginam violare, quod absit, presumat, cum Iuda traditore indigestibilis buccelle gustum sumat.
Corroboratio:
Quod ne fiat, sed haec fradicio nostra stabilis, et in convulsa permaneat, hanc cartam, inde conscriptam, manu propria roborantes sigilli, nostri impressione insigniri iussimus.
Eschatoll:
Signumzeile:
Signum domni Heinrici Romanorum (M.) invictissimi imperatoris augusti.
Guntherius cancellarius vice Ercanbaldi archicappellani recognovit.
Datierung:
Data VI. id. feb. indictione I, anno dominicae incarnationis millesimo XVIII, anno vero domni Heinrici secondi regnantis XVII, imperii autem IIII; actum Mogonciae;
Apprecatio:
feliciter feliciter feliciter amen.
4. Erklärung der in der Urkunde genannten Personen und Orte
a) Personen
Heinricus: Heinrich II.
Heinrich II. wurde am 6.5.973 (?) geboren und starb am 13.7.1024.
Verheiratet war er mit Kunigunde, einer Tochter des Grafen Siegfried von Luxemburg.
Von 995-1004 war er Herzog von Bayern. 1002 setzte er sich nach dem Tod Ottos III. als König gegen Eckehard I. von Meißen und Hermann II. von Schwaben durch.
Im Jahre 1014 wurde er schließlich zum Kaiser gekrönt.
Schon vor der Gründung des Bistums Bamberg am 1.11.1007 lag ihm die Stadt sehr am Herzen. Er begünstigte Bamberg seit seines Lebens. In dem von ihm begründeten Dom liegt er auch heute noch begraben.
Apostolici patris ordinatorisque: Papst Benedikt VIII.:
(17.05.1012-9.4.1024), vorher Theophylakt; als 2. Sohn des Grafen Gregor von Tusculum und als Laie zum Papst erhoben, konnte er sich gegen Gregor (VI.) durchsetzen und wurde am 21. Mai konsekriert.[3] Im Gegensatz zu seinen Vorgängern suchte er Kontakte zum deutschen Königshof, die am 14.2.1014 zur Kaiserkrönung Heinrich II. führten. Gemeinsam gingen beide 1014 auf einer Synode in Ravenna unter anderem gegen Simonie vor. Als der von Benedikt unterstützte Aufstand mit normannischen Söldnern gegen Byzanz in Apulien im Oktober 1018 zusammenbrach, trafen sich Kaiser und Papst Ostern 1020 in Bamberg. Sein Pontifikat ist gekennzeichnet durch enge Zusammenarbeit mit dem Kaiser und dem Bemühen um Stärkung des Papsttums.[4]
Ottoni tercii imperatoris: Otto III.
Der Sohn Kaiser Ottos II. Otto wurde im Juli 980 geboren, im Mai 983, noch zu Lebzeiten seines Vaters, wurde der knapp dreijährige Otto zum König gewählt. 994 wurde Otto mündig und übernahm selbst die Regierung; 996 brach er zu seinem ersten Italienzug auf. In Rom setzte er nach dem Tod Papst Johannes’ XV. seinen Verwandten Brun als Papst Gregor V. ein und ließ sich von ihm zum Kaiser krönen. Er starb am 24. Januar 1002 in Paternò.
Ercanbaldi archicappellani: Erzkanzler Ercanbaldus
Erkanbald Erzbischof von Mainz (1011-1021)
Graf von Oelsburg
Chadalhohi comitis: Graf Chadalhoh
Vermutlich Chadalhoh V., Graf im Isengau. Aus dem Hause der Aribonen.
Als Bruder des Erzbischofs Aribo von Mainz ist Graf Chadalhoh mit Gemahlin Irmingart bezeugt.[5]
[...]
[1] Fachausdruck
[2] in früherer Zeit Bamberg = Babenberc
[3] (lat. consecrare= weihen): liturgische Weihe einer Person oder Sache
[4] Lexikon für Theologie und Kirche „Papst Benedikt VIII“ S. 206 Band 2
[5] http://www.genealogie-mittelalter.de/aribonen/chadalhoch_graf_im_isengau_+_1030.html
- Citation du texte
- Sophia Leopold (Auteur), 2003, Übersetzung und Interpretation einer lateinischen Königsurkunde (d h ii 382), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26448
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