Kaum ein anderes Ereignis der Neuzeit hat die kulturelle, soziale und
literarische Welt Europas so stark geprägt wie die Aufklärung. Sie erfasste alle
Lebensgebiete und wandelte diese um, auch wenn diese Entwicklung nicht
allerorts parallel verlief. Die pädagogischen Vertreter der Aufklärung
publizierten ihre Ideen, damit auch die Welt der Erziehung sich dem Trend der
Aufklärung anpasste. Doch inwiefern beeinflussten die Ideen einzelner
Aufklärer das Gedankengut vieler? Änderten sie wirklich etwas oder schrieben
sie nur in ihrer eigenen Welt, fernab von der Realität? Diese Abhandlung soll
die Fragen anhand des Beispiels von Jean-Jaques Rousseau und seinem
Erziehungsroman ,Emile' beantworten. Hierbei gilt es zu klären, ob sich die
Gesellschaft im Hinblick auf die Erziehung tatsächlich den Ideen und
Vorschlägen des Aufklärers angepasst hat oder nicht.
Hierfür werden zu Beginn die Begriffe definiert, mit denen diese
Abhandlung arbeitet, um ein einheitliches Verständnis herzustellen. Als
nächstes wird der gesellschaftliche und soziale Wandel der Modeme
dargestellt. Es wird besonders auf die Sozialisationsinstanzen Familie und
Schule eingegangen. Zur Literatur ist zu sagen, dass die Forschung zu diesem
Thema bislang kein vollständiges Bild zeichnet, jedoch qualifizierende
Forschungen zur Geschichte von Haushalt und Familie bereits eingesetzt haben
(vgl. Schlumbohn 1983, S. 23). Als nächstes wird eine kurze Einleitung in den
,Emile' gegeben, um im Anschluss die erzieherischen Prinzipien dieses
Werkes darzustellen. Hartmut von Hentig hat in seinem Buch ,Rousseau oder
Die wohlgeordnete Freiheit' die Erziehungslehre des Emiles in sieben
pädagogische Prinzipien zusammengefasst. Anschließend geht es darum, die
zuvor erworbenen Informationen zu vergleichen. Spiegeln die Ideen der
erzieherischen Prinzipien tatsächlich den sozialen Wandel der Modeme und
der Aufklärung wider? Es wird also verglichen, ob die sogenannten
aufklärerischen Ideen Rousseaus tatsächlich Anklang in der Bevölkerung
fanden und damit den Zeitgeist der Vernunft wiedergaben oder ob sie nur
abstrakte Gedankenkonstrukte waren, die keinerlei Verbindung zur
pädagogischen Wahrheit besaßen. Im abschließenden Fazit werden die
wichtigsten Erkenntnisse hervorgehoben, um die oben gestellten Fragen noch
einmal kurz und prägnant zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmung
2.1. Moderne
2.2. Erziehung
3. Der gesellschaftliche Wandel der Moderne
3.1. DieAufklärung
3.2. Familie
3.3. Schule
4. Emile oder über die Erziehung
5. Rosseaus erzieherische Prinzipien nach Hentig
6. Die erzieherischen Prinzipien im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel der Moderne
7. Zusammenfassung
- Citar trabajo
- Master of Arts Alexander Danisch (Autor), 2010, Rousseaus erzieherische Prinzipien vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels der Moderne, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263778
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