Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Melodramatik. Sie versucht, die Fragen zu beantworten, was Melodramatik ist, welche Merkmale sie kennzeichnen und wozu dieser filmische Modus eingesetzt wird. Diese Theorie wird an dem Beispiel des Disney-Filmes "Der Glöckner von Nôtre Dame" veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. Was ist ein Melodrama?
2.1 Die Zielsetzung eines Melodramas.
2.2 Was sind die Merkmale eines Melodramas?
3. Warum ist Der Glöckner von Nôtre Dame von 1996 ein Melodrama?.
4. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Um den Disney-Film Der Glöckner von Nôtre Dame aus dem Jahre 1996 auf seine Melodramatik hin zu untersuchen, ist es wichtig, vorher zu klären, zu erläutern, was Melodramatik ist und was ihre Merkmale, Zielsetzungen und Wirkungen sind.
2. Was ist ein Melodrama?
Das Melodrama ist im Ursprung ein Drama mit Musikbegleitung und entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Im Laufe der Französischen Revolution, welche zur Demokratisierung und Freiheit des französischen Volkes und zu einer gesellschaftlichen Umwälzung führte, fand ein Entsakralisierungsprozess statt, die Herrschaft der Kirche und der Monarchie über das Volk wurde abgeschafft, dadurch die gewohnten Gesellschaftsstrukturen zerstört und der Mensch wurde für sich selbst verantwortlich. Dieser suchte nach ethischen Werten und Wahrheiten, nach Richtlinien. Bisher wurden Moral und Ethik durch die Kirche vermittelt, nun sollte diese Aufgabe das Theater übernehmen, den Charakter des einzelnen Menschen und dadurch die gesellschaftliche Ordnung festigen. Es wurde der Kampf des Guten gegen und dessen Sieg über das Böse weitergeführt, abseits der Religion, sich an jeden Menschen ohne Unterschied richtend.
Das melodramatische Theater ist als „moralische Anstalt“ zu verstehen, ähnlich dem Theater der Aufklärung, zu dem es aber eine Alternative darstellt, da das Melodrama eher über die Emotion funktioniert, das aufklärerische Theater aber über den Verstand. Gut und Böse werden beim Melodram nicht als äußere Instanzen, sondern als in jedem Menschen innewohnend angesehen und das Böse als eine ständige Bedrohung für den Menschen und seine Unschuld.
Das Alltägliche wird im Melodrama interessant gemacht durch überhöhte dramatische Gesten. „Melodrama“ bezeichnet eine Art von Drama mit großer Emotionalität und starken ethischen Konflikten.
2.1 Die Zielsetzung eines Melodramas
Das Melodram möchte das verborgen Moralische und die Welt als Ganzes sichtbar machen. Jedoch soll die Welt nicht gespiegelt, sondern nur der Kern gefunden und Dinge hinzugedichtet werden. Wichtig für ein ganzheitliches Weltbild ist, das Hässliche mit einzuschließen. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. Die Frage, die sich das Melodrama immer stellt und versucht anschaulich zu behandeln, ist: „Welche Kräfte bestimmen den Menschen, wie reagiert und verhält er sich?“
Laut Robert McKee und Vogler geht es um „Wahrheit“, darum, herauszufinden, was gut und was böse ist. Es wird eine dramatische Enthüllung von Moral und emotionalen Wahrheiten vollzogen durch eine Dialektik von Pathos und Aktion. Der Mensch und sein Alltagserleben und wie er mit sich und der Welt klarkommt, stehen im Mittelpunkt. Sein Seelenleben soll sichtbar gemacht werden, anhand seines Verhaltens und durch Symbolik und Metaphern, die dem Melodrama eingepflanzt werden.
Der Zuschauer soll den Schmerz der Figuren nachvollziehen durch Identifikation mit den Emotionen der Figuren. Dadurch muss er Partei ergreifen, welches wieder den Bestand einer gesellschaftlichen Ordnung festigt.
Das Melodrama sucht die absolute Unschuld und das Gute. Ein zentrales Anliegen ist das Gefühl der Gerechtigkeit, erzielt durch das Leiden des Unschuldigen.
Das Melodram ist eine Ausdrucksform bürgerlicher Moral- und Ideologievorstellungen. Denis Diderot beabsichtigte mit dem „Drama des Gewöhnlichen“ moralische Krisen und das dramatische Potential des Lebens deutlich zu machen.
Es weckt die Sehnsucht nach einer besseren Welt.
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- Citation du texte
- B.A. Manuel Kröger (Auteur), 2012, Die Melodramatik von Disneys 'Der Glöckner von Nôtre Dame', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263712
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