Handkes Publikumsbeschimpfung ist nicht als Beschimpfung eines Publikums angelegt, wie der Titel vermuten lässt. Auf jeden Fall ist dies nicht der Sinn des Werks. Durch diese Aufdeckung der Irreführung nähern wir uns dem Sinn schon weiter. Beschimpft wird erst auf den letzten fünf Seiten und das mit vorausgehender Warnung, dazu noch unterbrochen von Lobesreden an das Publikum.1
Laut seiner eigenen Exposition ist das Stück auch kein Theaterstück, sondern eine „Vorrede“2. Es ist ein Sprechstück3, mit vier Schauspielern, die nicht schauspielen4, sondern bloß sprechen. Also eigentlich keine Schauspieler, nur Sprecher.5 Und das, was sie sprechen, hat keine tiefere Bedeutung.
Ein Titel, der nicht hält, was er verspricht, ein Theaterstück, das keines ist, Schauspieler, die nicht spielen, ein Theatertext, der keine weitere Bedeutung in sich trägt? Welchen Sinn hat das alles? Keinen? Oder doch einen?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Form und Aufbau
2.1 Die „Regeln für die Schauspieler“
2.2 Die fugale Struktur des Werks
3. Inhalt
4. Intention des Werks, sein „Sinn“, seine „Bedeutung“
4.1 Die Verwehrung der Bedeutung und des Schauspiels
4.2 Die Beschimpfung: Warum das Publikum beschimpfen?
5. Quellen.
- Citation du texte
- Manuel Kröger (Auteur), 2011, "Publikumsbeschimpfung" - ein Sprechstück von Peter Handke. Warum und wie beschimpft Peter Handke sein Publikum?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263704
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