Das Verzeichnis lieferbarer Bücher Deutschlands registriert unter dem Titelstichwort "Ende" 166 verschiedene Einträge. Dabei ist unter anderem die Rede vom Ende Alteuropas, der Abstraktionen, der antiken Welt, der Avantgarde, der Kunst und der Paradigmenwechsel in der Ästhetik und eben auch der Kunstgeschichte. Proklamiert wurde dieses im Jahre 1983 von Hans Belting. In den letzten 30 Jahren hat er den Diskurs über Kunst, Kunsterfahrung und Kunstgeschichtsschreibung enorm erweitert. Die Publikationen Das Ende der Kunstgeschichte? (1983), Bild und Kult (1990), Das Ende der Kunstgeschichte (1995) und Szenarien der Moderne - Kunst und ihre offenen Grenzen (2005) bilden dabei nur einen geringen Teil seines Oeuvres.
Das Motiv vom Ende der Kunst und damit letztlich auch verbunden das Ende der Kunstgeschichte, existiert bereits seit der Antike und schildert den Fortschritt der Kunst, ihr Anfang und Ende, ihre Blüte und ihren Verfall.
Gleichsam einem Konjunkturzyklus erlebt sie dabei Aufschwungphasen (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwungphasen (Rezession) und Tiefphasen (Depression). So sah Vasari in der Kunst Michelangelos den unübersteigbaren Zielpunkt, der nicht überboten werden konnte. In der Zeit der Moderne, bzw. Postmoderne äußert sich das Ende der Kunst vornehmlich als Entgrenzung und Dehierarchisierung und wird für eine Revision des stilgeschichtlichen Entwicklungsgedankens in Anspruch genommen Generell hat sich das Thema vom „Ende der Kunst“ im letzten Jahrhundert zu einem regelrechten Topos entwickelt. Greenberg, Danto, Hofmann, Groys, Klotz und auch Imdahl haben sich dezidiert mit der Grenzüberschreitung der modernen Kunst auseinander gesetzt, die sich - wie schon bei Hegel - letztlich in der Krise der Repräsentation äußert. Hans Belting hingegen, beschäftigt sich vornehmlich mit dem Ende der Kunstgeschichtsschreibung.
In einer von Bildern überfluteten Mediengesellschaft, steht die traditionelle Kunstgeschichte vor dem Problem einer Kategorisierung. Der Begriff „Bild“ kann nicht mehr monopolistisch für das Kunstbild verwendet werden – es sind neue Kategorien der Bildanalyse gefragt und die Relativierung der Kunstgeschichte zu einer Komponente im breiten Feld der umfassenden Bildwissenschaft erscheint nötig. Damit ist nicht die Kunst an sich, sondern vielmehr eine bestimmte Erzählform, in deren Begriffen das Kunstmachen als eine Fortschreibung der Geschichte galt, an ihr Ende gelangt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Das Ende der Kunstgeschichte?
- Eine Revision ...
- Fazit...
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Frage nach dem „Ende der Kunstgeschichte" und den damit verbundenen Problemen, die die moderne Kunstgeschichtsschreibung im Angesicht einer durch Bilder überfluteten Mediengesellschaft erlebt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Antrittsrede von Hans Belting aus dem Jahr 1983, die den Beginn eines Diskurses über die Zukunft der Kunstgeschichte markierte.
- Der Wandel des Begriffs "Bild" in der modernen Gesellschaft
- Die Krise der traditionellen Kunstgeschichte und ihre Relevanz in der heutigen Zeit
- Die Suche nach neuen Kategorien der Bildanalyse
- Die Bedeutung von Funktions- und Zeitbezug in der Kunstgeschichte
- Die Grenzen und Möglichkeiten einer „Geschichte der Kunst" in einer multiplen und komplexen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des „Endes der Kunstgeschichte" ein, die im Laufe der Geschichte immer wieder aufgeworfen wurde. Sie beleuchtet die Debatte um die Grenzen der Kunst und die Frage nach deren Weiterentwicklung, insbesondere im Kontext der Moderne und Postmoderne. Die Arbeit bezieht sich auf Hans Beltings These vom „Ende der Kunstgeschichte" und stellt seine Ansichten im Kontext des Diskurses über Kunstgeschichte vor.
Hauptteil
Das Ende der Kunstgeschichte?
Dieser Abschnitt analysiert Hans Beltings Antrittsrede von 1983, in der er die Problematik der modernen Kunstgeschichtsschreibung aufzeigt. Der Text stellt Beltings Argumente dar, die aufzeigen, wie die traditionelle Kunstgeschichte in der heutigen Zeit an ihre Grenzen stößt und neue Ansätze für die Analyse und Interpretation von Kunstwerken erforderlich werden.
- Quote paper
- Christine Engelke (Author), 2012, Das Ende der Kunstgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263398