Ich werde mich in meiner Hausarbeit mit der Aufgabe und Funktion der Repräsentationsobjekte speziell im Maurîcius von Craûn beschäftigen. Bevor ich damit allerdings beginne, möchte ich gerne noch auf ein Zitat von Ernst von Feuchtersleben (vergleiche hierzu die Internetseite zitate-archiv.com) hinweisen: „Der vollendete Schein läßt sich nur durch das Sein erzielen.“ Dieses Zitat ist meines Erachtens sehr treffend für die höfische Gesellschaft des Mittelalters, denn es beschreibt die Notwendigkeit von Perfektion in der eigenen Darstellung.
Das Höfische wurde insbesondere durch Qualität und Quantität, aber auch Exklusivität zur Schau gestellt. Die Abgrenzung von Adel und Bauerntum musste immer wieder betont werden, um die Verhaltensregeln und Ordnung der Gesellschaft klar zu definieren. Horst Wenzel definierte den Begriff „Repräsentation“ im Mittelalter folgendermaßen: „Hier sei der Begriff im Hinblick auf den mittelalterlichen Hof und auf die Kirche allgemein als „Konstruktion von Gegenwärtigkeit“ verstanden, als sinnlich erfaßbare Darstellung von nicht faktisch präsenten Personen, Dingen, Werten oder Leitvorstellungen durch verbale und nonverbale Zeichen…“ Diese wiederholenden, nonverbalen Zeichen lassen sich besonders gut an Kleidung, Wohngebäuden (unter anderem Burgen, Zelte auf Reisen), oder Festlichkeiten (beispielsweise Turniere) erkennen. Ziel dessen war die Verkörperung des Ideals, welches sich unter anderem aus Schönheit, Reichtum, edlem Verhalten und Tugendhaftigkeit zusammensetzte.
Diese symbolische Kommunikation wird Thema meiner Untersuchung sein, jedoch möchte ich nun noch kurz auf meine Arbeitsweise zu sprechen kommen. Die Objekte werden aus dem Werk Maurîcius von Craûn weitestgehend textchronologisch herausgearbeitet und ihre mögliche Funktion wird beschrieben. Ich werde meine Aussagen an Hand mittehochdeutscher Textstellen belegen und hoffe so, das Verständnis von mittelalterlicher Repräsentation zu fördern. Ziel meiner Arbeit soll es sein, die Auswirkungen von positiven und negativen Repräsentationsobjekten darzulegen, ob es möglicherweise der Ursprung des gescheiterten Frauendienstes bei Maurîcius ist.
Inhalt
1. Einleitung.
2. Aufarbeitung der Repräsentationsobjekte.
2.1. Der Ring der Gräfin von Beâmunt.
2.2. Das Schiff.
2.3. Das Zelt.
2.4. Die Turnierrüstung.
2.5. Das Zimmer der Gräfin.
3. Schluss.
4. Literaturverzeichnis.
- Citation du texte
- Anonyme,, 2012, Mauricius von Craun, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263325
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