"Wir brauchen keine anderen Welten, wir brauchen Spiegel." In der literarischen Science Fiction lassen sich mannigfaltige kulturelle Fremderfahrungen konstruieren, wie die Begegnung mit Außerirdischen und anderen Welten, die Reise in Vergangenheit oder Zukunft sowie die Konfrontation mit künstlicher Intelligenz. Im Zentrum dieser „Gedankenexperimente“ steht häufig nicht das Fremde, sondern die Konfrontation mit dem Fremden ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Menschsein. In unterschiedlicher Art und Weise gilt dies auch für die ausgewählten Texte: Stanislaw Lems′ „Robotermärchen“ und die Asimov′schen Robotergeschichten.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der intertextuellen Beziehung zwischen beiden Werken sowie deren unterschiedlicher Sichtweise von Robotern und künstlicher Intelligenz, dem Fremden und dem Menschsein. Insbesondere wird Lems′ Vorwurf der Anthropozentrik an Asimov behandelt, denn Lem schrieb seine Robotermärchen wohl als Parodie auf die weltweit bekannten Robotergeschichten Asimovs. Die Parodie gilt als das Musterbeispiel eines Textes, der nur im Verhältnis zu einem anderen Text seine Bedeutung entfaltet. Das ausgewählte Beispiel soll Entstehung und Zweck der Parodie nachvollziehen und diskutieren. Damit wird auch die Möglichkeit gegeben generelle Aspekte von Intertextualität aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturgeschichte des Roboters - Vom „Automat“ zum „Roboter“
- Die Parodie als Gattung und Schreibweise
- Kants' Moralphilosophie
- In den ,,Robotermärchen“ parodierte Bereiche aus „Ich, der Robot“
- Erzählperspektive, Titel und Titelhelden
- Die Handlung
- Herr - Sklave - Beziehung von Mensch und Roboter
- Die dargestellte Welt
- Die Entstehung der Parodie
- Der Zweck der Parodie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Stanislaw Lems' „Robotermärchen“ und den Asimov'schen Robotergeschichten und untersucht ihre unterschiedlichen Perspektiven auf Roboter, künstliche Intelligenz, das Fremde und das Menschsein. Im Zentrum der Arbeit steht Lems' Kritik an Asimovs Anthropozentrik und die Analyse der Parodie als Gattung und Schreibweise.
- Intertextuelle Beziehung zwischen den Werken von Lem und Asimov
- Unterschiede in der Sichtweise auf Roboter und künstliche Intelligenz
- Die Rolle der Parodie in der Literatur
- Kants' Moralphilosophie als Grundlage für Lems' Kritik an Asimov
- Die Entstehung und der Zweck der Parodie in Lems' „Robotermärchen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Beziehung zwischen den Asimov'schen Robotergeschichten und Lems' „Robotermärchen“ vor. Kapitel 2 beleuchtet die Kulturgeschichte des Roboters und den Bedeutungswandel vom „Automaten“ zum „Roboter“. Kapitel 3 definiert die Parodie als Gattung und Schreibweise und erläutert ihre strukturellen Merkmale. Kapitel 4 stellt Kants' Moralphilosophie vor und zeigt, wie diese Lems' Kritik an Asimov auf einer tieferen Ebene begreifbar macht. Kapitel 5 untersucht die parodierten Bereiche der Asimov'schen Robotergeschichten in den „Robotermärchen“ anhand von Textbeispielen. Kapitel 6 analysiert die Entstehung der Parodie in Lems' Werk und befasst sich mit der Frage, ob es sich bei den „Robotermärchen“ tatsächlich um eine Parodie handelt. Kapitel 7 untersucht den Zweck der Parodie und Lems' Kritik an Asimov, unter Einbeziehung von Kants' Moralphilosophie und Lems' Aufsatz „Roboter in der Science Fiction“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Roboter, künstliche Intelligenz, Parodie, Anthropozentrik, Intertextualität, Kants' Moralphilosophie, Science Fiction und Lems' „Robotermärchen“. Weitere relevante Themenfelder sind die Kulturgeschichte des Roboters, der Bedeutungswandel vom „Automaten“ zum „Roboter“ und die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.
- Citar trabajo
- Daniela Berbenni (Autor), 2012, Roboter in der literarischen Science Fiction, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263317