In der folgenden Arbeit werden zwei verschiedene Quellenauszüge, eine aus den Annales Fuldenses, sowie eine innerhalb der Regino Chronik, bezüglich der Darstellung von Zwentibold untersucht. Bei diesem Quellenvergleich soll geklärt werden, inwiefern es zu Unterschieden beziehungsweise Gemeinsamkeiten innerhalb der Quellenauszüge kommen konnte. Dazu wird im Folgenden zuerst der historischen Kontext dargelegt um die Situation, in der sich Zwentibold befand, zu beschreiben. Bei dieser Darstellung nimmt sein Vater Arnulf eine ebenfalls sehr wichtige Position ein, da dieser eine entscheidende Rolle bei Zwentibolds Werdegang innehatte. Darauf folgend wird eine Quellenanalyse der beiden Quellenauszüge durchgeführt, bei der die Art der vorliegenden Dokumente ebenso wie die Frage nach dem Verfasser erörtert werden sollen. Daraufhin wird der Quellenvergleich vorgenommen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Darstellungen zu benennen. Innerhalb des Fazits sollen die vorhergehenden Ergebnisse bezüglich der Frage nach der Ursache von Differenzen und Übereinstimmungen zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Historischer Kontext
3. Quellenanalyse Annales Fuldenses
4. Quellenanalyse Regino Chronik
5. Quellenvergleich
6. Fazit
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der folgenden Arbeit werden zwei verschiedene Quellenauszüge, eine aus den Annales Fuldenses, sowie eine innerhalb der Regino Chronik, bezüglich der Darstellung von Zwentibold untersucht. Bei diesem Quellenvergleich soll geklärt werden, inwiefern es zu Unterschieden beziehungsweise Gemeinsamkeiten innerhalb der Quellenauszüge kommen konnte. Dazu wird im Folgenden zuerst der historischen Kontext dargelegt um die Situation, in der sich Zwentibold befand, zu beschreiben. Bei dieser Darstellung nimmt sein Vater Arnulf eine ebenfalls sehr wichtige Position ein, da dieser eine entscheidende Rolle bei Zwentibolds Werdegang innehatte. Darauf folgend wird eine Quellenanalyse der beiden Quellenauszüge durchgeführt, bei der die Art der vorliegenden Dokumente ebenso wie die Frage nach dem Verfasser erörtert werden sollen. Daraufhin wird der Quellenvergleich vorgenommen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Darstellungen zu benennen. Innerhalb des Fazits sollen die vorhergehenden Ergebnisse bezüglich der Frage nach der Ursache von Differenzen und Übereinstimmungen zusammengefasst werden.
2. Historischer Kontext
Vor der Inthronisierung von Arnulf, dem Vater von Zwentibold, war die karolingische Dynastie kurz davor auseinander zu brechen, da mit Karl III. im Jahr 887/888 der letzte als Karolinger verstarb, dessen Blutlinie ohne Makel war. Als dessen Nachfolger kristallisierte sich Arnulf heraus, obwohl dieser nur einen illegitimen Status innehatte, ebenso wie sein Sohn Zwentibold. Die Nachfolge des designierten Kaisers wurde auf die karolingische Blutlinie zurückgeführt und durch diese legitimiert. In Folge der Herrschaft des neuen Kaisers kam zu einer Auflösung des großfränkischen Reichsverbandes, da Arnulf nur Ostfranken einschließlich Lothringen beanspruchte. Dies führte im Weiteren dazu, dass es Konflikte zwischen Adligen bezüglich der Herrschaft über die verschiedenen Teile des Reiches gab.[1]
Bereits Arnulf hatte demnach also Schwierigkeiten seine Macht zu sichern, da es an den westlichen und östlichen Grenzen immer wieder Auseinandersetzungen gab.[2]
In diese Situation wurde Zwentibold geboren, der erste, jedoch illegitime, Sohn von Kaiser Arnulf. In Ermangelung eines legitimen Nachfolgers wollte der Machthaber diesen als seinen Nachfolger einsetzen, was er 895 n. Chr. gegen den vorangehenden Widerstand des Adels auch durchsetzte. Dieser hatte sich bereits 899 dazu verpflichtet Zwentibold anzuerkennen, falls kein legitimer Nachkomme mehr geboren werden würde.[3] Der Widerstand gegen Zwentibold wurde demzufolge durch die Geburt eines legitimen Nachfolgers, des späteren Ludwig IV., im Jahre 893 ausgelöst. Zwentibolds Position wurde daraufhin zunehmend schwieriger und unsicherer. In Folge der Inthronisierung von Zwentibold in Lotharingien versuchte Kaiser Arnulf das lotharingische Mittelreich wieder in das karolingische Königreich zu integrieren und diesen Status zu festigen. Dies sollte durch die eigenständige Herrschaft von Zwentibold und einer eigenen Hofkapelle unter Erzbischof Hermann I. von Köln und einer Kanzlei unter Erzbischof Radbod von Trier geschehen. Des Weiteren kam es unter Zwentibold zu Konflikten mit führenden Grafen von Lotharingien und dem Erzbischof Radbod von Trier, was zu einer Schwächung seiner Position führte. Die Herrschaft des neuen Königs wurde weiterhin durch die Erkrankung seines Vaters geschwächt, wodurch ihm die Rückendeckung seines Vaters fehlte. Gleichzeitig unterstützte er seinen Vater nicht immer und entschied sich beispielsweise dafür seinen Verwandten, Karl den Einfältigen, zu unterstützen, was sein Vater jedoch verweigerte. Es herrschten somit auch ein Konflikte zwischen Zwentibold und seinem Vater, was seine Position weiter schwächte.[4] Nachdem Arnulf am Ende 899 starb, wurde der legitime Sohn Arnulfs, Ludwig, als sein Nachfolger ausgerufen. Dies führte dazu, dass die Vertreter der weltlichen und der geistlichen Macht sich auf die Seite des ihre Meinung nach legitimen Herrschers stellten.[5] Zwentibold versuchte seine Herrschaft durch Waffengewalt wiederherzustellen, verlor im Sommer 900 allerdings sein Leben in der Schlacht gegen die Grafen Gerhard, Matfrid und Stephan.[6]
3. Quellenanalyse Annales Fuldenses
Der erste Quellenauszug beschreibt den Tod des Kaisers und seine ehrenvolle Bestattung, der zwei Söhne hinterließ. Ludwig, der zu jung zum Regieren, jedoch von legitimier Abstammung war und Zwentibold, ein unehelicher Sohn. Zwentibold wird als negativer Mensch dargestellt, der grausam und gierig war und sich vor allem durch Aktionen gegen die Kirche unbeliebt machte. So wird ihm nachgesagt, dass er die Finanzen der Kirche plünderte und den Erzbischof Ratbod entehrte, weshalb er schließlich isoliert war und durch seine Machtgier angetrieben gegen eine große Anzahl an Feinden zu Felde zog und schließlich im Kampfe gegen diese verlor und starb.[7]
[...]
[1] Rudolf Schieffer: Die Karolinger, Stuttgart/Berlin/Köln4 2006, S. 187-188.
[2] Matthias Becher: Merowinger und Karolinger, Darmstadt 2009, S. 141-142, im Folgenden zitiert als: Becher: Karolinger.
[3] Becher: Karolinger, S. 141.
[4] Becher: Karolinger, S. 142.
[5] Bruno Gebhardt: Handbuch der deutschen Geschichte. Band 1: Frühzeit und Mittelalter, in: Herbert Grundmann (Hg.): Handbuch der deutschen Geschichte, Band 1, Stuttgart8 1954, S. 157.
[6] Bernd Schneidmüller: Art. Zwentibold, in: Brepolis Medieval Encyclopaedias-Lexikon des Mittelalters Online, letzter Aufruf: 03.01.12, im Folgenden zitiert als: Schneidmüller: Zwentibold.
[7] Annales Fuldenses, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, Dritter Teil, Jahrbücher von Fulda, Regino Chronik, Notker Taten Karls, Hg. v. Reinhold Rau (FSGA7), Darmstadt 1969, S 175-311, hier: anno 900 S. 175, im Folgenden zitiert als: Annales Fuldenses.
- Arbeit zitieren
- Christoph Kohls (Autor:in), 2012, Quellenvergleich "Annales Fuldenses" und "Regino Chronik", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263224
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