Das Gärtnern in der Stadt erlebt eine Blüte. Es entstehen Gärten als Orte der Begegnung oder auch zum Austausch von landwirtschaftlichem Wissen. Der Garten in der Stadt bietet den Menschen längst nicht mehr nur Rückzug und Erholung, sondern avanciert zu einem Ort, an dem sich mit der Umwelt auseinandergesetzt und Nachbarschaft belebt wird. Verschiedenste Akteure suchen die Begegnung mit der Natur, den Bezug zum Lokalen und den Austausch mit Gleichgesinnten.
Dieses neue Gärtnern in der Stadt wird unter dem Begriff des Urban Gardening gefasst und findet weltweit Zulauf. Gleichermaßen wächst das Interesse, sich mit dieser Erscheinung auseinanderzusetzen. Die Arbeit betrachtet deshalb die spezifischen Funktionsweisen sowie die Motivationen und Anliegen der Akteure genauer. Welche Rolle kommt den Gärten und ihren Initiatoren jeweils zu?
Mittels einer empirischen Untersuchung von exemplarisch ausgewählten Leipziger Gartenprojekten mit gemeinschaftlicher Orientierung wurden Antworten auf diese Fragen in Anlehnung an die Grounded Theory Methodologie erarbeitet und diskursiv analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen
- Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft
- Zum Leitbild des ,aktivierenden Staates'
- Von Government zu Governance
- Das Leitbild ,Bürgerkommune'
- Bürgerschaftliches Engagement im Wandel
- Partizipation und Kooperation
- Zwischennutzung und Raumpioniere
- Begriffsbestimmung Zwischennutzungen
- Raumpioniere als Schlüsselakteure von Zwischennutzungen
- Weitere Schlüsselakteure der Zwischennutzungen
- Rechtliche Aspekte von Zwischennutzungen
- Der Garten in der Stadt
- Historische Entwicklung von urbanen Gärten
- Die Entwicklung vom Mittelalter bis zur ,Gartenstadt'
- Die Geschichte der Kleingärten — von Schreber bis heute
- Urban Gardening: ein neuer Typ städtischen Gärtnerns
- Begriffsbestimmung Gemeinschaftsgarten
- Geschichte der Community Gardens in New York City
- Weitere Formen städtischen Gärtnerns
- Gemeinschaftsgärten als Orte gesellschaftlicher Aushandlungen
- Gemeinschaftsgärten als temporäre Nutzung
- Gemeinschaftsgärten in der Stadt Leipzig
- Situation und Entwicklung Leipzigs
- Integrierte Stadtentwicklungsplanung in Leipzig
- Sanierungsgebiete Leipziger Osten und Leipziger Westen
- Sanierungsgebiet Leipziger Osten
- Sanierungsgebiet Leipziger Westen
- Freiraumentwicklung und Brachflächenrevitalisierung
- Brachflächenmanagement
- Zwischennutzung von Brachflächen & Gestattungsvereinbarungen
- Gärten in Leipzig
- Annalinde
- Nachbarschaftsgärten
- Querbeet
- Übergeordnete gärtnerische Aktivitäten
- Untersuchung der Gemeinschaftsgärten in Leipzig
- Methodik der Untersuchung
- Datenerhebung mittels leitfadengestützer Experteninterviews
- Datenauswertung in Anlehnung an die Grounded-Theory-Methodologie
- Analyse und Interpretation der Experteninterviews
- Zum Selbstverständnis der Gemeinschaftsgärten
- Zum Selbstverständnis der kommunalen Akteure
- Interdependenzen zwischen Gemeinschaftsgärten und Stadtverwaltung
- Gemeinschaftsgärten als Zwischennutzungen
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Übersicht der geführten Interviews
- Interviewleittaden Gartenakteure
- Interviewleittaden Stadtverwaltung (ASW)
- Interviewleittaden Stadtverwaltung (ASG)
- Interviewleittaden Stadtverwaltung (ASG)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit ,Grüne Inseln in der Stadt' befasst sich mit der Rolle neuer Gemeinschaftsgärten im Kontext städtischer Entwicklungsprozesse. Die Arbeit analysiert anhand von drei exemplarischen Gemeinschaftsgärten in Leipzig, wie diese in städtische Planungsansätze und -konzepte integriert werden und welche Interdependenzen zwischen den Akteuren der Gemeinschaftsgärten und der Stadtverwaltung bestehen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die Stadtverwaltung diese neuen Garteninitiativen als Partner oder als Dienstleister wahrnimmt und welche Rolle diese im Umgang mit Brachflächen spielen.
- Die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten als Orte der Begegnung, des Austauschs und der Teilhabe
- Die Rolle der Stadtverwaltung im Umgang mit neuen Garteninitiativen
- Der Wandel von staatlichen Leitbildern und Verwaltungskonzepten
- Das Konzept der Zwischennutzung als Instrument der städtischen Entwicklung
- Die Herausforderungen und Chancen der Brachflächenrevitalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
- Rahmenbedingungen
- Der Garten in der Stadt
- Gemeinschaftsgärten in der Stadt Leipzig
- Untersuchung der Gemeinschaftsgärten in Leipzig
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema der Masterarbeit ein, indem es zentrale Themen wie die Entwicklungen von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie den Umgang mit Zwischennutzungen in den Fokus stellt. Die Arbeit konzentriert sich auf den Wandel von staatlichen Leitbildern und Verwaltungskonzepten und beleuchtet die steigende Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement. Insbesondere wird die Rolle der Zwischennutzung als Instrument der Stadtentwicklung im Kontext von Deindustrialisierung und Schrumpfungsprozessen betrachtet.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Wandel von staatlichen Leitbildern im Kontext von ökonomischen und strukturellen Transformationen. Der Staat tritt zunehmend in der Rolle des Ermöglichers auf, während die Zivilgesellschaft als Koproduzent und Mitgestalter wahrgenommen wird. Die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement nimmt zu, während sich das Konzept der ,Bürgerkommune' als Leitbild städtisch-kommunalen Handelns etabliert. Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Governance-Konzepten als Antwort auf den Rückgang staatlicher Steuerung. Im zweiten Teil des Kapitels wird die Thematik der Zwischennutzung als Umgang mit Stadtbrachen im Kontext von verschiedenen Akteursgruppen, ihren spezifischen Motiven und Interessen sowie den notwendigen rechtlichen und formalen Rahmenbedingungen beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der historischen Entwicklung urbaner Gärten, beginnend mit dem Mittelalter bis zur ,Gartenstadt'-Bewegung. Die Arbeit untersucht die Geschichte der Kleingärten und deren Wandel von Schreber bis zur heutigen Zeit. Im zweiten Teil des Kapitels werden die Gemeinschaftsgärten als Garten neuen Typs im Kontext von Urban Gardening betrachtet. Neben der Definition des Begriffs Gemeinschaftsgarten werden die Entstehung dieses Gartentyps und weitere zeitgemäße Gartentypen in Abgrenzung zum Gemeinschaftsgarten vorgestellt. Die Rolle der urbanen Gemeinschaftsgärten als Orte gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse sowie als temporäre, beschränkte Nutzungsform wird beleuchtet.
Das vierte Kapitel stellt die Stadt Leipzig als Ort der Untersuchung vor, indem es die stadträumlichen Zusammenhänge und Rahmenbedingungen, aber auch die strategischen Überlegungen seitens der Stadtpolitik und -verwaltung sowie deren Umsetzung und Entwicklung betrachtet. Dabei werden insbesondere die Fördergebiete Leipziger Westen und Leipziger Osten, in denen sich die drei untersuchten Gemeinschaftsgärten befinden, eingeführt. Im nächsten Schritt werden die Gemeinschaftsgärten selbst vorgestellt, wobei anhand von empirischen Daten jeweils ihre Entstehungsgeschichten, die Motivationen und Ziele der Akteure sowie die spezifischen Organisationsstrukturen der Projekte dargestellt werden.
Das fünfte Kapitel der Arbeit widmet sich der Untersuchung der Gemeinschaftsgärten in Leipzig anhand von drei exemplarischen Gartenprojekten. Die Arbeit analysiert die Selbstverständnisse der Gemeinschaftsgärten, die Interdependenzen zwischen diesen und der Stadtverwaltung sowie das Phänomen der Zwischennutzung als Aushandlung zwischen Gemeinschaftsgärtnern, Stadtverwaltung und privaten Dritten. Die Untersuchung basiert auf leitfadengestützten Experteninterviews mit den betroffenen Gartenakteuren sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die mit der Thematik der Gemeinschaftsgärten beruflich in Verbindung stehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Tina Tuchscheerer (Autor:in), 2012, Grüne Inseln in der Stadt. Urban Gardening in Leipzig, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263214
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