In einem Artikel, der zum 100. Geburtstag von Jorge Luis Borges publiziert wurde, bezeichnet Antje Schmelcher den argentinischen Autor als „Lehrmeister der literarischen Moderne“. Tatsächlich zählt er zu den größten Erzählern des 20. Jahrhunderts, der sein ganzes Leben den Büchern und dem Schreiben gewidmet hat. Kennzeichnend für ihn ist das universelle Wissen, worüber er verfügte und welches er erfolgreich in seinen literarischen Schriften einbrachte. Ebenfalls berühmt ist Borges’ Faszination über unendliche Labyrinthe und Bibliotheken, sowie seine Beschäftigung mit Themen wie die Schöpfung des Universums, die Zeit und der Tod. Andere wesentliche Aspekte seiner Literatur sind die Intertextualität, sowie seine Vorliebe eine Geschichte innerhalb anderer Geschichten zu erzählen.
Gegenstand der vorliegenden Hausarbeit ist der Diskurs Civilización y barbarie in Borges’ Erzählung „El Sur“. Die Letztere nimmt einen besonderen Platz in seiner Literatur ein und zwar aus mehreren Gründen. Zum Einen handelt es sich dabei um eine Kurzgeschichte, die, wie auch Olea Franco bemerkt, nicht unbedingt zu denjenigen borgeanischen Texten gehört, welche ihn berühmt gemacht haben und woran sich seine Leser zuerst errinern würden. Zum Zweiten liegt es an der offensichtlichen Vorliebe des Autors für diese Erzählung, welche in der Literaturforschung aufgrund seiner eigenen Äußerungen sehr wohl bekannt ist.
Vor der eigentlichen Untersuchung des Diskurses Zivilisation und Barbarei in der Kurzgeschichte soll dieser zunächst in dem historisch-politischen Kontext Argentiniens umrissen und in einem zweiten Schritt Borges’ Ansichten darüber in seinen früheren Texten kurz angesprochen werden. Der dritte Teil dieser Arbeit widmet sich der inhaltlichen Darstellung von „El Sur“, wobei ebenfalls ein Überblick über die unterschiedlichen Interpretationsansätze der Erzählung gegeben wird. Anschließend werden in den darauf folgenden Kapiteln diese verschiedenen Lesarten ausführlich dargestellt, indem gleichzeitig gezeigt wird, dass der dualistische Diskurs „Civilización y barbarie“ überall gegenwärtig ist.
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
I. Domingo Faustino Sarmiento - “Civilización y barbarie”
1.1.Geschichtlicher Hintergrund
1.2.Entstehung und Bedeutung des Buches
II. Borges und die Dichotomie „Civilización y barbarie“
III. “El Sur’ es acaso mi mejor cuento”
3.1.Inhalt10
3.2.Lesearten und Interpretationsansätze
IV. Auf den Spuren von Sarmiento in „El Sur“
V. „El sueño de una muerte anhelada“
5.1.Traum, Wunschdenken und Tod
5.2.Raum, Zeit und Realität vs. Irrealität
5.3.Die Symbole der schwarzen Katze und des alten Gauchos
VI. “Lo esencial argentino”
VII. “En la discordia de sus dos linajes” - autobiographische Züge in “El Sur”
FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
- Citar trabajo
- Valentina Slaveva (Autor), 2012, "El Sur" und der Diskurs "Civilización y barbarie", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263173
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