Neben seiner bekannten Historienmalerei hat Adolph Menzel (1815-1905) vor allem in jungen Jahren eine ganz andere Bestrebung: er widmet sich modernen Zeichnungen und Malereien. Diese treten allerdings erst nach seinem Tod 1905 in das Interesse der Öffentlichkeit. Zu seinen Lebzeiten waren diese Malereien lediglich für den Privatgebrauch bestimmt und standen daher auch nicht zum Verkauf.
Bei der Anfertigung seiner Werke hält sich Adolph Menzel nicht an Regeln oder akademische Vorgaben. 1833-1834 besucht er die königliche Akademie der Künste. Da er allerdings von den Reglementierungen sehr enttäuscht ist, verlässt er die Akademie schon nach kurzer Zeit und beschließt sich fortan autodidaktisch weiterzubilden.
1. Der moderne Menzel
Neben seiner bekannten Historienmalerei hat Adolph Menzel (1815-1905) vor allem in jungen Jahren eine ganz andere Bestrebung: er widmet sich modernen Zeichnungen und Malereien. Diese treten allerdings erst nach seinem Tod 1905 in das Interesse der Öffentlichkeit. Zu seinen Lebzeiten waren diese Malereien lediglich für den Privatgebrauch bestimmt und standen daher auch nicht zum Verkauf.
Bei der Anfertigung seiner Werke hält sich Adolph Menzel nicht an Regeln oder akademische Vorgaben. 1833-1834 besucht er die königliche Akademie der Künste. Da er allerdings von den Reglementierungen sehr enttäuscht ist, verlässt er die Akademie schon nach kurzer Zeit und beschließt sich fortan autodidaktisch weiterzubilden. Dies ist für ihn vor allem deshalb möglich, weil sein Vater eine Werkstatt besaß, in der er ungestört arbeiten konnte. Als Autodidakt schaut er sich seine Umwelt genau an, sodass er sie hinterher sehr detailgenau malen kann. Dabei verfolgt Menzel immer ein bestimmtes Vorgehen. Zunächst stellt er sich das Objekt, welches er abbilden möchte, lediglich in Gedanken vor, ohne es vorher in Realität betrachtet zu haben. Davon fertigt er einige Ölskizzen an. Anschließend betreibt er dann genaue Studien in der Realität, das heißt er beobachtet das abzubildende Objekt mit all seinen Details und fertigt davon erneut Zeichnungen an. Erst daran anschließend entsteht das eigentliche Werk. Bei späteren Arbeiten verfolgt er allerdings dieses Vorgehen nicht mehr so stark und grenzt die einzelnen Phasen nicht immer voneinander ab, sodass sich der Entstehungsprozess miteinander vermischt.
Außerdem ist in seinen vorliegenden Skizzenbüchern erkennbar, dass er das zu malende Objekt niemals zurechtrückt, damit es besonders gut aussieht. Er wählt den Standpunkt stets so aus, dass das Objekt für ihn interessant erscheint. Dabei verfolgt er keine bestimmte Ordnung, weshalb sich auf seinen Darstellungen auch einmal nur Ausschnitte von Objekten befinden können.
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- Verena Löhr (Author), 2012, Der moderne Adolph Menzel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263053