Das Verhalten der Verbraucher hängt von weit mehr als der Vernunft und einer transparenten Informationslage ab. So unterliegen die Verbraucher kognitiven Beschränkungen, laufen der Masse hinterher, sind stark beeinflussbar, lassen sich häufig von ihren Emotionen leiten, bereuen ihre Entscheidungen nachträglich und begehen dieselben Fehler erneut. Belegt wird dies unter anderem durch Erkenntnisse der Verhaltensökonomik, durch die das Bild des Homo oeconomicus stark ins Wanken gerät. Mittlerweile hat auch die deutsche Verbraucherpolitik von den Befunden der Verhaltensökonomik Kenntnis genommen. Sie steht bislang unter Kritik, da nicht klar ist, welches verbraucherpolitische Leitbild sie verfolgt. So wird der „mündige“ Verbraucher, von dem häufig die Rede ist, je nach Lage unterschiedlich interpretiert. Eine Ursache für dieses Problem kann in der mangelnden wissenschaftlichen Basis der Verbraucherpolitik gesehen werden. Dabei verlangt die ansteigende Komplexität der Wirtschaftswelt eine wissenschaftliche Fundierung verbraucherpolitischer Instrumente. Verschiedene Bereiche der Wissenschaft und Politik sehen in der Verhaltensökonomik die Chance, einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung dieses Mangels leisten zu können. Die Verhaltensökonomik soll dabei helfen, zu verstehen, wie Verbraucher Informationen tatsächlich verarbeiten, wovon sie sich beeinflussen und verführen lassen und wie die Entscheidungsfindungsprozesse hinter ihrem Verhalten zustande kommen. Nur wenn das alles verstanden wird, kann die Verbraucherpolitik angemessen gestaltet werden, damit sie den Verbrauchern einen Nutzen stiftet.
Die vorliegende Arbeit widmet sich den verhaltensökonomischen Ansätzen in der
Verbraucherpolitik, inwieweit diese bereits angewandt werden und welche Potenziale in ihnen stecken. In den folgenden Abschnitten wird zunächst auf die Neoklassik eingegangen. Darauf aufbauend werden die Unterschiede zur Verhaltensökonomik dargestellt. Dies erfolgt unter der Zuhilfenahme der Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomik. Im Anschluss an den von der Verhaltensökonomik favorisierten Politikstil werden die Ansätze und Potenziale dieser jungen Wissenschaft in der Verbraucherpolitik erläutert. Danach wird eine kritische Auseinandersetzung mit den verhaltensökonomischen Ansätzen in der Verbraucherpolitik durchgeführt. Im Schlussteil werden die wichtigsten Fakten zusammengetragen und die aktuelle Lage in Deutschland zu diesem Thema dargelegt. Ein kurzer Ausblick schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Neoklassik vs. Verhaltensökonomik
2.1 Neoklassik – Geschichte und Bedeutung
2.2 Verhaltensökonomik – Bedeutung
3. Erkenntnisse der Verhaltensökonomik
3.1.1 Prospect Theorie
3.1.2 Informationsüberflutung
3.1.3 Framing- Effekt
3.1.4 Gegenwartstendenz und übertriebene Diskontierung
3.2 Heuristiken und Biases
3.3 Nutzung der Erkenntnisse
4. Weicher Paternalismus
5. Verhaltensökonomische Ansätze in der Verbraucherpolitik
5.1 gesunde Ernährung
5.1.1 Ansätze der europäischen Verbraucherpolitik – gesunde Ernährung
5.1.2 Ansätze der deutschen Verbraucherpolitik – gesunde Ernährung
5.2 Altersvorsorge
5.2.1 Bindungsmaßnahmen – Potenziale verhaltensökonomischer Ansätze
5.2.1 Ausnutzung von Voreinstellungen – Potenziale
verhaltensökonomischer Ansätze
5.3 Datenschutz im Internet – Ansätze der deutschen Verbraucherpolitik
6. Kritik an der Verhaltensökonomik
7. Schluss
- Citar trabajo
- Taner Pekdemir (Autor), 2011, Verhaltensökonomische Ansätze in der Verbraucherpolitik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263019
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