Wenn von Kommunikation die Rede ist, wird dies häufig damit abgetan, dass Kommunikation ja etwas sei, das in unserer Welt zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, über die man nicht mehr zu sprechen braucht, geschweige denn diese Thematik gar zum Inhalt einer wissenschaftlichen Arbeit zu machen, scheint nicht mehr von irgendeiner Relevanz zu sein, immerhin sprechen und kommunizieren wir täglich mit anderen Menschen, ohne uns großartig Gedanken darüber zu machen. Wir leben in einem Medienzeitalter, in dem durch die Erfindung des Internets die Kommunikation revolutioniert wurde und sich eine neue kommunikative Welt eröffnet – manche sprechen gar von der Erschaffung einer ganz neuen und eigenständigen Welt, die sich uns durch das World Wide Web eröffnet. Überall ist die Aufbruchsstimmung allgegenwärtig und spürbar. User sprechen mit leuchtenden Augen über die revolutionären Möglichkeiten des Internets, die das menschliche Leben komplett auf den Kopf stellen und stilisieren das Internet zu einer Parallelwelt neben der Wirklichkeit – eine zweite Welt, die angeblich viel besser ist als unsere alte Welt. Die Kritiker und Sittenwächter hingegen prangern den Werteverfall an, der sich im Zuge der Digitalisierung und durch das Internet einstellt.
In der bisherigen Forschungsliteratur widmet sich die Wissenschaft hauptsächlich den offensichtlichen Problemen des Internets wie beispielsweise der Gewalt, Internetmobbing, Kinderpornographie und Suchterscheinungen, die aus übermäßigen Internetkonsum entstehen, aber wenn es um die Kommunikation geht, werden nur die oberflächlichen Veränderungen innerhalb der Kommunikation beleuchtet, so dass wir bisher lediglich wissen, worin sich digitale und analoge Kommunikation unterscheiden, aber nicht welche Auswirkungen die Veränderung der Kommunikationsart auf den Menschen womöglich hat oder noch haben wird. Dies mag zum einen daran liegen, dass das Internet mit seinen knapp 22 Jahren noch sehr jung ist und wir uns zu diesem Zeitpunkt inmitten jener Entwicklung gerade erst befinden, aber zum anderen liegt es auch daran, dass dieses Thema auf den ersten Blick zu unbedeutend erscheint, sich überhaupt damit auseinanderzusetzen, schließlich gab es auch schon Kommunikation, bevor das Internet erfunden wurde und dahingehend wurden die Auswirkungen auf den Mensch weitgehend untersucht. Diese Bachelorarbeit versucht diese Lücke in der Forschungsliteratur zu füllen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Die (Neu-)Erschaffung der kommunikativen Welt
- 1. Kommunikatives Handeln
- 1.1. Kommunikation vs. kommunikatives Handeln
- 1.2. Habermas Theorie des kommunikativen Handelns
- 1.2.1. Innen- und Außenwelt
- 1.2.2. Mythische Weltbilder
- 1.2.3. offene vs. geschlossene Weltbilder & Lebenswelten
- 1.2.4. Kritik & Anforderungen an das kommunikative Handlungsmodell
- 1.3. Der Wandel der Kommunikation und des kommunikativen Handelns durch das Internet
- 1.3.1. Aus »Face-to-face« wird »Font-to-font«
- 1.3.2. Kommunikation und kommunikatives Handeln offline vs. Kommunikation und kommunikatives Handeln online
- 2. Identität
- 2.1. Identität in Habermas Theorie des Handelns
- 2.2. Identität & Internet — die Folgen einer Nutzung des Internets als dominantes Kommunikationsmedium auf unsere Identitätsbildung
- 3. Das Internet
- 3.1. Wie Google, Facebook & Co. eine zweite Welt erschaffen
- 3.2. Von Vorurteilen, Irrtümern und falschen Denkansätzen
- 4. Ausblick
- 4.1. Identitätsarbeit durch Identitäts- und Internetkompetenz
- Schluss: Der Traum von einer kommunikativen Ideal-Welt
- Literatur / Zitate / Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie sich die Entwicklung des Internets auf die menschliche Kommunikation und Identitätsbildung auswirkt. Sie analysiert die Auswirkungen des Internets auf den Menschen anhand der Theorie des Kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas.
- Kommunikatives Handeln im Vergleich zur normalen Kommunikation
- Die Theorie des Kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas
- Der Wandel der Kommunikation durch das Internet
- Identitätsbildung im Kontext von Internet und Kommunikation
- Die Rolle großer Internetkonzerne in der digitalen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas vor und erläutert die Herausforderungen, die sich aus der digitalen Revolution für die menschliche Kommunikation und Identitätsbildung ergeben. Sie betont die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Internets auf den Menschen.
Kapitel 1 widmet sich dem kommunikativen Handeln und Habermas' Theorie diesbezüglich. Es grenzt kommunikatives Handeln von der normalen Kommunikation ab und analysiert die drei Welten, auf die sich kommunikatives Handeln bezieht: die objektive Welt, die soziale Welt und die subjektive Welt. Das Kapitel beleuchtet außerdem die Bedeutung von Rationalität, Wahrheit und Richtigkeit im kommunikativen Handeln und diskutiert die Kritik an Habermas' Modell.
Kapitel 2 untersucht die Rolle der Identität in Habermas' Theorie des kommunikativen Handelns. Es beleuchtet die Entstehung von Identität in einer idealen Kommunikationsgemeinschaft und die Bedeutung von Autonomie und Selbstverwirklichung. Das Kapitel analysiert die Auswirkungen des Internets auf die Identitätsbildung und diskutiert die Folgen der Nutzung des Internets als dominantes Kommunikationsmedium.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Internet und seinen Auswirkungen auf die menschliche Kommunikation und Identitätsbildung. Es analysiert die Funktionsweise und das System der digitalen Welt, die von großen Internetkonzernen wie Google und Facebook dominiert wird. Das Kapitel beleuchtet kritisch die Rolle dieser Konzerne in der digitalen Welt und diskutiert die Vorurteile, Irrtümer und falschen Denkansätze, die im Zusammenhang mit dem Internet verbreitet sind.
Der Ausblick in Kapitel 4 skizziert die Herausforderungen, die sich aus der digitalen Revolution für die menschliche Kommunikation und Identitätsbildung ergeben. Es betont die Notwendigkeit einer neuen Theorie, die unsere Wirklichkeit, bestehend aus Off- und Online, hinreichend beschreibt. Das Kapitel plädiert für die Entwicklung von Identitäts- und Internetkompetenz, um die Chancen der digitalen Welt zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Kommunikative Handeln, die Theorie des Kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas, die Identität, die Identitätsbildung, das Internet, die digitale Welt, die Kommunikation, die Online- und Offline-Welt, große Internetkonzerne, Vorurteile, Irrtümer, falsche Denkansätze und die Entwicklung von Identitäts- und Internetkompetenz.
- Quote paper
- B.A. Jan-Christian Hansen (Author), 2013, Identität und Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262664
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