»Entweder man versteht nichts, weil man alles unmittelbar versteht, oder man versteht alles ohne irgendetwas zu verstehen, weil man nichts unmittelbar versteht.« Alexander García Düttmann.
Der Mensch neigt dazu, sich in einer schier unendlichen Fülle Gedanken über seine eigene Existenz zu machen. Er verdinglicht sich selbst und vermenschlicht die Dinge in seiner Umwelt, die entweder einfach da sind oder aufgrund seiner Existenz existieren.
Die Anmaßung des Menschen über jene Dinge vollständige Kenntnis zu erlangen und jene Differenzierung zwischen Subjektiven und Objektiven anzustreben, um neue Erkenntnisse über das eigene Subjekt und die Objekte außerhalb seiner Existenz im Kern zu erfassen und vollständig zu begreifen, ziehen sich ab dem Zeitpunkt, an dem der Mensch durch sein Bewusstsein auf jene Dinge aufmerksam wurde, durch die menschliche Geschichte.
Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der Verdinglichung des menschlichen Bewusstseins bei Theodor W. Adorno und geht der Frage nach, inwieweit der Mensch ein Objekt ohne Subjekt sein kann bzw. was generell unter einem Subjekt und Objekt in der Forschung und bei Adorno zu verstehen ist. Diese Trennung von Subjekt und Objekt zieht sich sowohl durch die Wissenschaft, wie auch durch die Philosophie und eine nähere Betrachtung der Subjekt-/ Objekt-Relation bzw. eine Begriffsdefinition erscheint daher sinnvoll zu sein, um in die vom Menschen initiierte Verdinglichung einzutauchen. Verdinglichung; Vergegenständlichung (…). Abgesehen von der spezifisch hegelianischen Verwendung der Kategorien <Verdinglichung> [V.] und <Vergegenständlichung> [Vg.], treten diese sowohl wertneutral als auch in affirmativen und kritischen Kontexten auf, in denen «Hypostase» bzw. «Hypostasieren» die Rede ist, d.h. davon daß etwas Begriffliches, Abstraktes, bloß als Eigenschaft oder Beziehung Gegebenes zur selbständigen Entität erhoben wird; oder davon, daß (…) die Übernahme und Verbreitung des naturwissenschaftlichen Methodenideals «fast unvermeidlich … das Bewußtsein verdinglichen» müsse; oder schließlich davon, daß (…) aus dem Befund der Allgegenwart solcher Erfahrung die Frage folge, was V. bedeutet, woraus sie entspringt, worin ihre Unangemessenheit gegenüber einem positiv strukturierten Sinn des Bewusstseins besteht und warum sie «immer wieder zur Herrschaft» gelangt.
Der Beantwortung dieser Frage, warum sich der Mensch immer wieder der Herrschaft jener Verdinglichung hingibt, widmet sich diese Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 _ Was ist gemeint mit Verdinglichung des Menschen?
- 2. Die Subjekt- Objekt-Beziehungen bei Adomo_
- 3 _ Subjekt- / Objekt-Relationen in der Forschungsliteratur_
- 3.1. Fazit
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verdinglichung des menschlichen Bewusstseins bei Theodor W. Adorno und befasst sich mit der Frage, inwieweit der Mensch ein Objekt ohne Subjekt sein kann. Die Arbeit analysiert Adornos Verständnis von Subjekt und Objekt und setzt es in Beziehung zu anderen philosophischen Positionen.
- Verdinglichung des menschlichen Bewusstseins
- Die Subjekt-Objekt-Relation bei Adorno
- Kritik an der Wissenschaft und Bildung
- Die Rolle des Bewusstseins in der Wahrnehmung
- Die Grenzen des Anthropozentrismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Inwieweit kann der Mensch ein Objekt ohne Subjekt sein? Sie führt in das Thema der Verdinglichung ein und beleuchtet die historische und philosophische Bedeutung des Begriffs.
Kapitel 1 beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der Verdinglichung und analysiert den Begriff im Kontext der marxistischen Philosophie. Es wird erläutert, wie der Arbeiter in der kapitalistischen Produktionsweise verdinglicht wird und wie sich diese Verdinglichung auf das menschliche Bewusstsein auswirkt.
Kapitel 2 untersucht die Subjekt-Objekt-Beziehung bei Adorno. Es wird gezeigt, wie Adorno die Begriffe Subjekt und Objekt versteht und wie er die Beziehung zwischen beiden analysiert. Adorno kritisiert die Trennung von Subjekt und Objekt und argumentiert, dass diese Trennung zu einer Verdinglichung des Menschen führt.
Kapitel 3 beleuchtet die Subjekt-Objekt-Relation in der Forschungsliteratur. Es werden verschiedene philosophische Positionen zur Subjekt-Objekt-Relation vorgestellt und mit Adornos Sichtweise verglichen. Es wird gezeigt, wie sich die Debatte über die Subjekt-Objekt-Relation im Laufe der Geschichte entwickelt hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Verdinglichung des menschlichen Bewusstseins, die Subjekt-Objekt-Relation, die Kritik an der Wissenschaft und Bildung, das Bewusstsein als konstitutives Element der Wahrnehmung, die Grenzen des Anthropozentrismus und die Frage nach der Möglichkeit eines Objekts ohne Subjekt.
- Arbeit zitieren
- B.A. Jan-Christian Hansen (Autor:in), 2012, Die Verdinglichung des menschlichen Bewusstseins bei Adorno., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262654
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