Im Rahmen meiner Untersuchung wurden für diese Art der Analyse sowohl verschiedene
Ausgaben einer Frauen- als auch einer Männerzeitschrift, nämlich der Women´s Health und der Men´s Health, herangezogen, anhand derer untersucht werden sollte, ob es geschlechterspezifische Unterschiede innerhalb der Lexik dieser Art der deutschsprachigen Lifestylemagazine gibt und wo diese Unterschiede gegebenenfalls auszumachen sind. Hierüber sollte ein eigens ermittelter Korpus, bestehend aus den Titeln und Untertiteln der jeweiligen Inhaltsverzeichnisse aus je fünf der hierfür ausgewählten Frauen- und Männerzeitschriften, Aufschluss geben, der zu diesem Zweck auf seine Semantik, seine Lexik und seine Wortbildung hin untersucht wurde.
Das Ziel dieser Untersuchung sollte letztendlich sein, herauszufinden, ob die gesamte Sprachverwendung innerhalb der Women´s Health und der Men´s Health geschlechterspezifische Unterschiede aufweist. Auf dieser Grundlage soll im Fazit dieser Forschungsarbeit abschließend die Frage geklärt werden, ob sich darüber hinaus, nämlich ob in diesem Fall von einer spezifischen Frauen- beziehungsweise Männersprache innerhalb der Frauen- und Männerzeitschriften gesprochen werden kann, eine verallgemeinernde Aussage bezogen auf alle deutschsprachigen Lifestylemagazine dieser Art tätigen lässt.
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 THEORETISCHE VORÜBERLEGUNGEN
2.1 GESCHICHTLICHER HINTERGRUND DER FRAUEN- UND MÄNNERZEIT SCHRIFTEN
2.1.1 ENTSTEHUNG UND DEFINITIONEN
2.1.2 TYPOLOGISIERUNG DEUTSCHER ZEITSCHRIFTEN
2.2 LEBENSUMSTÄNDE VON FRAUEN UND MÄNNERN
2.3 DIE WOMEN'S HEALTH UND DIE MEN'S HEALTH IM VERGLEICH
2.3.1 ZIELGRUPPEN UND INTERESSEN
2.3.2. Inhalte und Themen
3 UNTERSUCHUNG
3.1 GEGENSTAND
3.2 AUFBAU
3.3 SEMANTISCHE ANALYSE
3.4. Lexikalische Analyse
3.4.1 Lexikalische Analyse
3.4.2 AUTOSEMANTIKA
3.5 WORTBILDUNGSANALYSE
3.5.1 LEXIKALISCHE MORPHEME
3.5.2 DERIVATION UND KONVERSION
3.5.3 KOMPOSITA
3.5.4 WORTNEUSCHÖPFUNGEN
3.5.5 ZWEITES ZWISCHENERGEBNIS
4 FAZIT
Literaturverzeichnis
6.Anhang
1 EINLEITUNG
Es wird davon ausgegangen, daß die Medien, die sich gezielt an Frauen und Männer wenden, auf die Lebensumstände Bezug nehmen und ihrer Zielgruppe geschlechtsspezifisch relevante Inhalte anbieten" (Stuckard 2000: 12). Zieht man an dieser Stelle neben Bettina Stuckards Definition eine weitere heran, so beispielsweise diejenige Harald Ulzes, der unter der Frauenzeit - schrift „ein Produkt der Massenkommunikation [...], das sich primär an weibliche Leser wendet, auf ihre Wünsche eingeht und ihre Interessen vertritt bzw. vorgibt, sie zu vertreten" (Ulze 1979: 9), versteht, so zeichnet sich ebenfalls eine Aussage ab, die in dieselbe Richtung geht wie diejenige Bettina Stuckards. Sicherlich haben Frauen größtenteils andere Interessen als Männer, weshalb sich Harald Ulzes Aussage wohl auch auf sowohl die für diese Untersuchung herangezogenen Frauen- als auch Männerzeitschriften übertragen lässt. Da beide Definitionen quasi indirekt implizieren, dass das Massenmedium Zeitschrift auf die Lebensumstände sowohl der Zielgruppe Mann als auch der Zielgruppe Frau Bezug nimmt, auf ihre Wünsche eingeht, ihre Interessen vertritt und den jeweiligen Zielgruppen geschlechterspezifisch relevante Inhalte anbietet, müsste daraus auch eigentlich als logische Konsequenz hervor gehen, dass sowohl das weibliche als auch das männliche Geschlecht innerhalb derjeweiligen Zeitschrift mit einerjeweils geeigneten und spezifisch dafür konstruierten Sprache angesprochen wird, was meiner Meinung nach wiederum implizieren würde, dass die Frauen- und Männermagazine demnach eine komplett unterschiedliche Lexik aufweisen müssten. Der hieraus gefolgerten These soll nun in den folgenden Punkten dieser Forschungsarbeit anhand einer linguistischen Analyse nachgegangen werden.
Im Rahmen meiner Untersuchung wurden für diese Art der Analyse sowohl verschiedene Ausgaben einer Frauen- als auch einer Männerzeitschrift, nämlich der Women's Health und der Men's Health, herangezogen, anhand derer untersucht werden sollte, ob es solche geschlechterspezifischen Unterschiede innerhalb der Lexik dieser Art der deutschsprachigen Lifestylemagazine gibt und wo diese Unterschiede gegebenenfalls auszumachen sind. Hierüber sollte ein eigens ermittelter Korpus, bestehend aus den Titeln und Untertiteln der jeweiligen Inhaltsverzeichnisse aus je fünf der hierfür ausgewählten Frauen- und Männerzeitschriften, Aufschluss geben, der zu diesem Zweck auf seine Semantik, seine Lexik und seine Wortbildung hin untersucht wurde. Für die prägnant gehaltene semantische Analyse wurden zunächst ein paar wenige Lexeme aus dem Gesamtstichprobenumfang herausgegriffen, um deren Inhaltsseite zu untersuchen und somit herauszufinden, ob und inwieweit Lexemen mit ähnlicher oder im Prinzip gleicher Wortbedeutung innerhalb der Frauen- und Männerzeitschriften verschiedene Ausdrucksweisen zugrunde liegen. Im Rahmen der lexikalischen Analyse wurde als nächstes so hingehend verfahren, den Gesamtstichprobenumfang zuerst nach Synsemantika und Autosemantika zu differenzieren. Während die Synsemantika im weiteren Verlauf der Untersuchung keine besondere Bedeutung mehr hatten, wurden die Autosemantika in ihre verschiedenen Wortarten zerlegt, um auf diese Weise herauszufinden, bei welchem Zeitschriftentypus verschiedene Wortarten überwiegen. Im Anschluss daran wurden zuletzt noch die verschiedenen Wortbildungsarten der Substantive genauer analysiert. Hierfür wurden die Substantive in lexikalische Morpheme, Derivate, Konversionen und Komposita kategorisiert, wobei grundsätzlich immer ihre am weitesten zurückliegende Herkunft berücksichtigt wurde. Danach wurden nochmals alle Substantive des Stichprobenumfanges herangezogen, um diese auf ihre Wortneuschöpfungen hin zu untersuchen. Dabei wurden sie in Okkasionalismen, Neologismen und fest im deutschen Sprachwortschatz verankerte Wörter differenziert. An diesem Punkt wurden alle Wörter unmittelbarer angloamerikanischer Herkunft unter den Neologismen erneut beleuchtet. In den Zwischenergebnissen derjeweiligen Analysen wurden daraufhin nochmals alle zuvor herausgearbeiteten Unterschiede subsumiert, um diese wiederum prozentual nach ihrer relativen Häufigkeit auszuwerten und sie auf diese Weise mittels eigener graphischer Darstellungen zu veranschaulichen.
Das Ziel dieser Untersuchung sollte letztendlich sein, herauszufinden, ob die gesamte Sprachverwendung innerhalb der Women's Health und der Men's Health geschlechterspezifische Unterschiede aufweist. Auf dieser Grundlage soll im Fazit dieser Forschungsarbeit abschließend die Frage geklärt werden, ob sich darüber hinaus, nämlich ob in diesem Fall von einer spezifischen Frauen- beziehungsweise Männersprache innerhalb der Frauen- und Männerzeitschriften gesprochen werden kann, eine verallgemeinernde Aussage bezogen auf alle deutschsprachigen Lifestylemagazine dieser Art tätigen lässt.
2 THEORETISCHE VORÜBERLEGUNGEN
Meiner eigentlichen Untersuchung werden nun zunächst noch ein paar wenige theoretische Vorüberlegungen vorangestellt. Innerhalb dieser soll zuerst der geschichtliche Hintergrund deutscher Frauen- und Männerzeitschriften kurz überblicksartig dargestellt werden, wofür zunächst sowohl die Entstehungsgeschichte der Zeitschrift als auch einige Definitionen herangezogen werden, bevor eine diesbezügliche Typologisierung erfolgen soll, anhand derer auch die Women's Health und die Men's Health eingeordnet werden. Im Anschluss daran werden die jeweiligen Lebensumstände der Frauen und Männer nähere Betrachtung finden, um zuletzt die für die Untersuchung herangezogenen Zeitschriften bezüglich ihrer Zielgruppen und deren Interessen sowie bezüglich ihrer Inhalte und Themen näher zu betrachten.
2.1 GESCHICHTLICHER HINTERGRUND DER FRAUEN- UND MÄNNERZEIT SCHRIFTEN
Innerhalb der Forschung stehen grundsätzlich sowohl die Entwicklung als auch die einschlägigen Definitionen der Frauenzeitschriften im Mittelpunkt der Analyse, was höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sich innerhalb der germanistischen Sprachwissenschaft, vor allem bezogen auf die germanistischen Gender Studies, größtenteils ein Block feministischer SprachwissenschaftlerInnen herausgebildet hat, welche die Frau in den Mittelpunkt der Forschung gerückt haben, was den Blick auf den Mann langfristig wiederum in den Schatten stellte. Vorrangig behandelt die ältere wie auch die jüngere Forschungsliteratur das Rollenbild der Frau in Zeitschriften, Geschlechterstereotypie, wenn nicht sogar die Diskriminierung der Frau aufgrund von Sexismus in der Werbesprache oder Ähnliches. In höchst geringem Ausmaß findet man in jedem Fall aktuelle Forschungsliteratur zu den Männerzeit - schriften und einer Männersprache. Aus diesem Grund soll im Verlauf dieser theoretischen Vorüberlegungen versucht werden, aus den Schriften anderer Linguisten, die sich fast ausschließlich auf die Frauenzeitschriften beziehen, gewissermaßen eine Brücke zu den Männerzeitschriften zu zu schlagen.
2.1.1 ENTSTEHUNG UND DEFINITIONEN
Wie genau sich die Frauen- und Männermagazine auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt etablieren konnten, lässt sich zunächst einmal sehr gut anhand der Zuordnung zur gemeinsamen Gattung des Lifestylemagazines erklären. Sucht man nach einer genaueren Definition des Lifestylemagazines, so findet man leider keine allgemeingültige und zitierfähige Begriffsbestimmung, weshalb im Rahmen dieser Untersuchung versucht wurde, einige eigene Definitionskriterien zu konstruieren: Das Determinativkompositum Lifestylemagazin setzt sich aus den beiden Konstituenten Lifestyle und Magazin zusammen. Die zweite Konstituente Magazin ist dabei das Grundwort, beziehungsweise das Determinatum, das durch das Bestimmungswort beziehungsweise das Determinans Lifestyle näher bestimmt wird. Demnach ist ein Lifestylemagazin zuerst einmal ganz grundsätzlich ein Magazin, welches das Thema Lifestyle behandelt. Im Duden ist das Substantiv Lifestyle definiert als „Lebensstil; [moderne] charakteristische Art und Weise, das Leben zu gestalten" (Duden. Deutsches Universalwörterbuch 2007: 1080). Da diese Definition des Dudenjedoch nicht besonders aussagekräftig ist, soll noch eine genauere Definition des Terminus Lifestyle herangezogen werden:
„Was ist Lifestyle? [...] Die Definition ist einfach, es ist der Lebensstil, denjeder für sich individuell auslebt, die Lebensart, die Lebensweise, in der sichjeder Mensch auf seine Art und Weise verwirklicht. Und doch ist Lifestyle viel mehr, er ist von Trends abhängig, von Gefühlslagen, von Menschen, die Trends setzen, von Jahreszeiten und vor allem von den Medien abhängig. Lifestyle wird in den Köpfen der Leute geprägt. Was ist In und was ist Out? Was bevorzugt der Einzelne und wo lassen wir uns von der Gesellschaft prägen? Das alles ist Lifestyle" (Putz: Der Lifestyle. Online unter: http://der-lifestyle.de/lifestyle/lifestyle-definition.html).
Durch diese Definition wird bereits sehr gut angedeutet, um welche Themen sich auch die hier angesprochenen Lifestylemagazine drehen und weshalb sie im folgenden definiert werden sollen als ein Überbegriff für Magazine, in denen sich alles um das Thema Lifestyle dreht. Zieht man an dieser Stelle zu einem unmittelbaren Vergleich bewusst die englische Definition der freien Enzyklopädie Wikipedia heran, da es keine gängige deutsche Begriffsbestimmung für diesen Terminus gibt, so werden zudem die verschiedenen Subkategorien des Lifestylemagazines deutlich:
"Lifestyle magazine is an umbrella term for popular magazines concerned with lifestyle. It is often used to encompass a number of men's magazines, women's magazines and magazines about health and fitness, tourism, leisure, fashion, decorating, or culture. The concept is chiefly used in reference to a magazine's tone" [1](Wikipedia: Lifestyle magazine. Online unter: http://en.wikipedia. org/wiki/Lifestylemagazine [Hervorheb. weggelassen]).
Anhand dieser Definition wird nun also deutlich, dass aus den Lifestylemagazinen die Frauen- und Männerzeitschriften hervorgehen. Als nächstes soll nunjedoch noch geklärt werden, wie Frauen- und Männerzeitschriften überhaupt definiert werden.
Müller beschreibt den Terminus Frauenzeitschrift als einen Begriff, der gerade innerhalb der Verlagswelt eine äußerst undifferenziert Verwendung findet, da innerhalb dieser versucht wird, möglichst viele Zeitschriften als Frauenzeitschriften zu deklarieren. Dies geschehe aus dem Grund, da Frauen im Gegensatz zu den Männern als konsumfreudiger gelten, weshalb sich die jeweiligen Herausgeber davon wiederum einen Vorteil versprächen, wenn eine Zeit - schrift als Frauenzeitschrift betitelt würde. An dieser Stelle müsse demnach differenziert werden, was unter den Frauenzeitschriften genau verstanden werden soll (vgl. Müller 2010: 19).
In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung gab es lange keine einheitliche Definition. Erst Monika Lindgens (1982) definierte solche Zeitschriften als Frauenzeitschriften, bei denen eine Ausrichtung des redaktionellen Angebots auf spezifisch weibliche Interessen erkennbar ist, die im Titel oder in den Publikationen der Verlage als Frauenzeitschrift gekennzeichnet sind oder die einen Leserinnenanteil von über 60 Prozent aufweisen" (ebd.: 19).
Später setzten sich innerhalb der kommunikationswissenschaftlichen Forschung andere Definitionen durch, innerhalb derer der Frauenanteil der Leserschaft prozentual höher angesetzt wurde, was darin begründet lag, dass sich die Bevölkerung Deutschlands gegenwärtig aus mehr Frauen (70 Prozent) zusammensetzt als aus Männern (vgl. ebd.: 19 f.). Zum unmittelbaren Vergleich sollen nun noch einmal bewusst die aktuellen Begriffsbestimmungen aus Wikipedia herangezogen werden:
„Frauenzeitschriften sind Zeitschriften, die als Zielgruppe die Frauen ansprechen und inhaltlich an deren Interessen ausgerichtet sein sollen. Ihre Vorgängerinnen waren die Frauenbeilagen von Zeitungen und Zeitschriften. Zu den typischen Themen der großen Masse klassischer Frauenzeitschriften gehören Mode, Kosmetik, Liebe und Partnerschaft, Haushaltsführung (vor allem Kochrezepte), gesunde Lebensweise und Ernährung (z.B. Tipps zum Abnehmen) und psychologische Beratung" (Wikipedia: Frauenzeitschrift. Online unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Frau- enzeitschrift [Hervorheb. weggelassen]).
Eine genaue Definition des Terminus Männerzeitschrift scheint innerhalb der gängigen Forschungsliteratur nicht wirklich existent zu sein, weshalb es an dieser Stelle unerlässlich ist, erneut auf die Begriffsbestimmung der freien Enzyklopädie Wikipedia zurückzugreifen. Hier findet manjedoch ausschließlich den Terminus Männermagazin vor:
„Historisch wurde der Begriff Männermagazin zunächst synonym für 'Herrenmagazin' und damit euphemistisch für Erotikzeitschriften verwendet. Erst mit der Entwicklung redaktioneller Konzepte, die auf eine Themenerweiterung setzten und den Anteil sexualitätsorientierter Inhalte verringerten (oder diese zumindest in einen redaktionellen Kontext einbetteten), bildeten sich die Männermagazine ab den 1990er-Jahren als eigenes Segment heraus und werden nunmehr zur Lifestyle-Presse gerechnet. In der heute gebräuchlichen, engen Definition wird ein Männermagazin also typischerweise durch eine inhaltliche Mischung aus Technik-, Automobil-, Reise-, Mode-, Erotik- und eventuell Karrierethemen bestimmt, entsprechend wird von den Verlagen gelegentlich auch die Segmentbezeichnung 'Männer-Lifestyle-Magazin' benutzt" (Wikipedia: Männermagazin. Online unter: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnermagazin [Hervorheb. weggelassen]).
Es wird an dieser Stelle also deutlich, dass sowohl die Frauen- als auch die Männerzeitschriften[2] per definitionem interessenabhängige Themen rund um denjeweiligen Lebensstil sowohl der Frauen als auch der Männer behandeln. Trotzdem ist die Frage noch nicht genau geklärt, wiejedoch nun die Frauen- und Männerzeitschriften entstanden und ab wann genau sie es geschafft haben, sich innerhalb des deutschen Zeitschriftenmarktes zu etablieren.
Da Zeitschriften heute in großer Menge produziert werden, bezeichnet man sie als Massenmedien. Sie gehören zur Gruppe der Zeitungen, die sich jedoch von beispielsweise der klassischen Tageszeitung in vielen Bereichen unter anderem dadurch abgrenzen lassen, dass sie im Gegensatz zur Zeitung nicht zu Aktualität verpflichtet sind. Aus diesem Grund können beispielsweise auch Themen aufgegriffen werden, welche bereits seit Jahren veraltet sind und zu denen es auch nicht zwangsläufig neue Erkenntnisse gibt. Da die Zeitschriften also zur Gruppe der Zeitungen gehören, soll nun noch kurz deren geschichtlicher Hintergrund betrachtet werden: Die ersten Zeitungen entstanden etwa ab dem 14. Jahrhundert im späten Mittelalter und beinhalteten unter anderem bereits Nachrichten aus Politik und Wissenschaft. Der Begriff Zeitung stammt vom kölnischen Begriff zidunge ab, was soviel wie Neuigkeit bedeutete. Im Kölner Raum wurde er Ende des 14. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Im 18. Jahrhundert entstanden später die ersten richtigen Zeitschriften, die nun nicht mehr lediglich aktuelle Nachrichten beinhalteten, sondern die ihre Leser nun auch moralisch ansprechen wollten. Es etablierten sich Magazine wie der Patriot und die Moralische Wochenschrift, welche ihren Lesern beispielsweise Ratschläge zum harmonischen Familienleben, zur Erziehung, zu Tugendhaftigkeit, zu Sittlichkeit und zum Leben am Hof erteilten. Die erste Frauenzeitschrift der Welt, die im Jahr 1725 erschien, hatte den Namen Die vernünftigen Tadlerinnen, ihr Herausgeber war jedoch noch ein Mann. Es ging in ihr auch noch lange nicht um emanzipatorische Themen, sondern vielmehr um Haushalt und Handarbeit sowie um angemessenes Verhalten in der Öffentlichkeit. Innerhalb Deutschlands existieren gegenwärtig über 3.000 Zeitungen und Zeitschriften, die eine Gesamtauflage von etwa 123 Millionen Exemplaren pro Ausgabe erreichen und von denen vor allem auch die Frauenzeitschriften sehr auflagenstark sind (vgl. Lehnert, Petra: Fachzeitung. Online unter: http://wwwfachzeitungen.de/zeitschriften-zeitge- schichte). Seit 1948 erschienen Frauenzeitschriften, zu denen beispielsweise Freundin, Brigitte und Für Sie gehörten, in regelmäßiger Form, ein regelrechter Boom sehr auflagenstarker und preiswerter Frauenzeitschriften begannjedoch erst ab dem Jahr 2007, hier etablierten sich Zeitschriften wie Von Frau zu Frau oder Frau im Trend (vgl. Wikipedia: Frauenzeitschrift. Online unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenzeitschrift).
Um die genauere Entwicklung der Männerzeitschriften auf dem deutschen Markt abbilden zu können, muss erneut auf die freie Enzyklopädie zurückgegriffen werden. Laut Wikipedia scheint es äußerst verwunderlich, dass sich das Segment der Männermagazine erst mehr als 30 Jahre später als das der Frauenzeitschriften entwickelte. Dies ist auf die Ausrichtung des damaligen Anzeigenmarktes zurückzuführen, da bereits bei allgemeinen Zeitschriften der Anteil männlicher Leser so hoch war, dass man bei ihnen nicht auf ein Angebot solcher Spezialmagazine angewiesen war. Als ältestes Männermagazin Deutschlands etablierte sich später der Playboy im Jahr 1972 mit seiner bewussten Erotik-Ausrichtung. Die eigentliche Gründungsphase der im folgenden auch als Männerzeitschriften bezeichneten Magazine fand daraufhin im boomenden Anzeigenmarkt der späten 1990er Jahre statt, mit dem beispielsweise auch die Men's Health neben vielen anderen entstand (vgl. Wikipedia: Männermagazin. Online unter: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnermagazin).
2.1.2 TYPOLOGISIERUNG DEUTSCHER ZEITSCHRIFTEN
Im Folgenden soll nun noch eine Typologisierung der Frauenzeitschriften erfolgen. Diese können in „klassische Frauenzeitschriften", „unterhaltende Frauenzeitschriften" und „feministische Frauenzeitschriften" unterschieden werden (Müller 2010: 20). Die klassischen Frauenzeitschriften werden daraufhin nochmals in drei Untertypen kategorisiert, nämlich in die beratenden Frauenzeitschriften, die beratenden beziehungsweise unterhaltenden Frauenzeitschriften und in die Gesellschaftszeitschriften. Die beratenden Frauenzeitschriften konzentrieren sich hierbei auf frauenspezifische Themeninteressen, wozu Mode, Kosmetik, Frisuren, Ernährung, Gesundheit und Medizin gehören, heute zählen hierzu aber beispielsweise auch Themen wie Psychologie, Lebensberatung, Kultur, Reisen, Auto, Beruf und Finanzen. Diese Art der Zeitschrift wird der Mittelschicht zugerechnet, wozu beispielsweise Brigitte, Freundin, Für Sie und Petra gehören. Die beratenden beziehungsweise auch unterhaltenden Frauenzeitschriften konzentrieren sich dagegen auf eine inhaltliche Mischung aus Themen der beratenden und der unterhaltenden Frauenzeitschriften. Dieser Typus wird dieses Mal der unteren Mittelschicht angerechnet, zu denen als ein Beispiel die tina angeführt werden kann. Der dritte Untertyp, die Gesellschaftszeitschriften, behandeln dagegen Themen wie dies innerhalb der beratenden Frauenzeitschriften der Fall ist, die sich jedoch an einem kaufkräftigeren Publikum orientieren. Dem dritten Typus wird die Oberschicht zugerechnet, wofür Beispiele wie Cosmopolitan, Vogue und Elle genannt werden. Die unterhaltenden Frauenzeitschriften dagegen beinhalten Artikel mit Sensationscharakter über Prominente, abgeschlossene Romane, sogenannte wahre Geschichten, Rätsel, Humor und Lebenshilfe. Diese Art wird dieses Mal der Unterschicht zugeordnet, zu denen beispielsweise Bild der Frau, Frau im Spiegel, Frau aktuell, Frau mit Herz, Das Goldene Blatt und Neue Post gehören. Zur letzten Kategorie zählen dann noch die feministischen Frauenzeitschriften. Diese beinhalten die Themen Emanzipation, Politik, Frauenbewegung und Gesellschaftskritik und werden der oberen Mittelschicht beigeordnet. Beispiele für diesen letzten Typus wären Emma und Missy Magazine (vgl. ebd.: 20 f.).
Die Frauenzeitschrift Women's Health ließe sich hier sicherlich sehr gut dem ersten Typus, nämlich den klassischen Frauenzeitschriften und hiervon wiederum denen mit einer beratenden Funktion zuordnen, da auch hier die zentralen Themen Mode, Kosmetik, Ernährung, Gesundheit, Medizin, Psychologie, Lebensberatung und Beruf behandelt werden. Leider findet sich keine gängige Typologisierung der Männerzeitschriften. Grenzt man jedoch diejenigen Männerzeitschriften von den klassisch erotikbehafteten Männermagzinen ab, die vom strukturellen Aufbau und den Themen her der Women's Health gleichen, so ließe sich sicherlich auch die Men's Health als eine Männerzeitschrift typologisieren, die höchst wahrscheinlich ebenfalls der Mittelschicht mit einer beratenden Funktion zuzurechnen wäre.
2.2 LEBENSUMSTÄNDE VON FRAUEN UND MÄNNERN
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, stellte sich heraus, dass innerhalb der Forschung die Meinung vertreten wird, dass die Medien und somit auch injedem Fall die verschiedenen Frauen- und Männerzeitschriften auf ihre jeweiligen Zielgruppen im Rahmen ihrer Lebensumstände, Wünsche und Interessen eingehen, wodurch ihnen geschlechterspezifisch relevante Inhalte angeboten werden. Um auf diesen Punkt nochmals genauer einzugehen, wird im Folgenden unter anderem auf einige medienbiographische Aspekte zurückgegriffen.
„Die medienbiographische Forschung ist wie die Cultural Studies und die kommunikationswissenschaftlichen Gender Studies eine Perspektive, die den Kontext der Medienrezeption in die Analyse mit einbezieht. Dabei handelt es sich um die lebensgeschichtlichen Bedingungen, die das Mediennutzungsverhalten in bestimmten, biographischen Zusammenhängen geprägt haben" (Müller 2010: 92).
Zuerst sollen in diesem Kontext nun einmal sehr kurz und prägnant grundsätzlich die vergangenen und die gegenwärtigen Lebensumstände sowohl der Frauen als auch der Männer in den Blick genommen werden.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Biografie der Frau stets als defizitär beschrieben, die sich von der scheinbar freier gestaltbaren Biografie der Männer abgrenzte. Innerhalb der Biografien der Frauen ergaben sich die größten Limitierungen in der Verrichtung häuslicher Pflichten, also fast ausschließlicher Reproduktionsarbeit, während sich Männer primär innerhalb der Sphäre der Berufsarbeit bewegten. Ab den 1980er Jahren nahm jedoch die Bedeutung der Erwerbsarbeit im Leben der Frauen und innerhalb ihrer biographischen Verläufe, bedingt durch gesellschaftlichen Wandel und den damit verbundenen Erweiterungen der Lebensgestaltungsmöglichkeiten, die dieser mit sich führte, zu. Im Rahmen einer Studie, die im Jahre 1996 von drei Soziologen veröffentlicht wurde, stellte sich heraus, dass sich die Befragten zu dieser Zeit schon nicht mehr lediglich auf eines dieser beiden Felder konzentrierten, sondern dass ihre Biografien bereits durch eine Mischung aus Erwerbs- und Reproduktionsarbeit gekennzeichnet waren (vgl. ebd.: 96 f.).
Zum heutigen Zeitpunkt ist es der Fall, dass Biografien in der soziologischen Diskussion „als individuell gestaltete Lebensentwürfe, die von Diskontinuität und Flexibilität geprägt sind" (ebd.: 94), verstanden werden. Maßgeblich hat die Individualisierungsthese zur Entwicklung dieser Perspektive beigetragen. Sie besagt, dass sich der Gesellschaftswandel auf die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten sowie auch auf Ausbildung, Erwerbsarbeit, Partnerschaft und Familie auswirkt und somit auch eine Freisetzung des Individuums aus sozialen Klassenbindungen und aus Geschlechtslagen von Männern und Frauen bewirkt. Da die Individualisierung augenscheinlich zur Auflösung sowohl der weiblichen als auch der männlichen Normalbiografie geführt hat, wird die Gestaltung der eigenen Biografie auf diese Weise zur primären Aufgabe und somit zur Wahlbiografie (vgl. Beck 1986: 115 ff.).
Es lässt sich demnach an dieser Stelle festhalten, dass sich die Biografien von sowohl Frauen als auch Männern mittlerweile deutlich angenähert haben und dass sie um einiges mehr Gemeinsamkeiten aufweisen, als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war.
2.3 DIE WOMEN'S HEALTH UND DIE MEN'S HEALTH IM VERGLEICH
Fakt ist, dass Zeitschriften, die eine möglichst große Leserschaft erreichen wollen, zwangsläufig auch Inhalte finden müssen, die so gut wie möglich den verschiedenen Geschmäckern und Interessen möglichst vieler potenzieller Leser entsprechen. Um daher sowohl Inhalt als auch Werbung optimal auf diejeweilige Zielgruppe abzustimmen, verwenden Zeitschriften viel Arbeit darauf, deren Gemeinsamkeiten, Interessen und Wünsche herauszufinden. Dies stellt sich gerade innerhalb der Publikumszeitschriften, zu denen auch die für diese Untersuchung ausgewählte Frauen- und Männerzeitschrift zählt, schwierig dar, da sich ihre Zielgruppe aus teilweise unterschiedlichen Untergruppen zusammensetzt, wodurch es wiederum zu divergierenden Interessen kommt. Erklärtes Ziel der Publikumszeitschriften ist es daher, das Interesse der Mehrheit der Leserschaft abzubilden, um durch etwaige Konzentration auf zu spezielle Inhalte keine Untergruppen zu vernachlässigen (vgl. Zehner 2012: 47). Im Folgenden sollen auch die jeweiligen Zielgruppen und Inhalte der Women's Health und der Men's Health näher betrachtet werden. Hierfür werden zuerst diejeweiligen Mediadaten herangezogen, um anschließend die verschiedenen Rubriken sowohl der Frauen- als auch der Männerzeitschrift inhaltlich und thematisch zu vergleichen.
2.3.1 ZIELGRUPPEN UND INTERESSEN
Die Frauenzeitschrift Women's Health erschien erstmals im Mai 2011, nämlich genau zum 15. Geburtstag der Men's Health. Auf der Homepage der Zeitschrift wird die Zielgruppe der Women's Health-Leserinnen (Abb. 1.1) alsjung (Durchschnittsalter: 29 Jahre), clever (73 % mit Studium/Fachhochschulreife/Abitur) und kaufkräftig (Top 3 in punkto Ausgabebereitschaft: Kleidung, gute Ernährung, Schuhe) beschrieben (Rodale-Motor-Presse: Women's Health. Online unter: http://www.womenshealth.de/mediadaten.901.htm). Zum Nutzwert dieser Zeitschrift für die Frau wird gesagt:
„Das Magazin unterstützt Sie bei dem Bestreben, das eigene Wohlbefinden, den Lebensgenuss und die persönliche Souveränität zu steigern. Mit Informationen, Anregungen, Ideen und neuen Sichtweisen als ganzheitliches Angebot" (ebd.).
Im ersten Quartal 2013 erreichte die Women's Health eine gesamte Auflagenzahl von 168.282, davon erreichte die Women's Health Pocket 44.667 Auflagen (vgl. ebd. Online unter: http://www.mps-anzeigen.de/de/auflagen/9188). Mehr Angaben zur Women's Health finden sich leider nicht mehr, was eventuell daran liegen könnte, dass es die Zeitschrift erst seit Mai 2011 gibt und daher lange noch nicht so viele Daten und Statistiken vorliegen, wie dies beispielsweise bei der Men's Health der Fall ist.
Auf der Homepage der Men's Health gibt es ein paar mehr Angaben und Daten. Zur speziellen Zielgruppe findet sich auf der Homepage der Männerzeitschrift folgendes:
„Men's-Health-Leser sind jung, gut gebildet und arbeiten in den aufstrebenden Berufen. Diese Männer messen ihren Erfolg immer weniger am Einkommen oder am eigenen Status, sondern zunehmend an der Lebensqualität, dem Wohlbefinden, der körperlichen und mentalen Fitness. Men's Health wird übrigens auch von immer mehr Frauen entdeckt" (Rodale-Motor-Presse: Men's Health. Online unter: http://www.menshealth.de/mediadaten).
Außerdem soll die Zeitschrift dem Mann den folgenden Nutzwert liefern:
„Die Magazine unterstützten ihn bei dem Bestreben, das eigene Wohlbefinden, den Lebensgenuss und die persönliche Souveränität zu steigern. Mit Informationen, Anregungen, Ideen und neuen Sichtweisen als ganzheitliches Angebot. Jeder Titel der Men's-Health-Familie erreicht Männer darum tiefer und nachhaltiger als andere Männermagazine - ähnlich wie ein guter Freund" (ebd.).
Bei der Men's Health lag die Zahl der Auflagen des ersten Quartals 2013 mit 218.050 etwas höher als die der Women's Health, dies könntejedoch daran liegen, dass es die Men's Health bereits 15 Jahre länger gibt als die Women's Health. Die Erstausgabe der Men's Health wurde im Jahr 1995 herausgegeben, seitdem erscheint sie mit einem Preis von 4,20 Euro monatlich. Die Men's Health Pocket erreichte im selben Quartal eine Auflagenzahl von 100.278. Der Durchschnitt der verkauften Auflagen dieser Zeitschrift beläuft sich im ersten und zweiten Quartal 2012 auf 231.470 (vgl. ebd. Online unter: http://www.mps-anzeigen.de/de/auflagen/ 9188).
Durch all diese Daten wird deutlich, dass die Auflagenzahl der Women's Health im Allgemeinen noch etwas rückständiger ist als die der Men's Health. Bezüglich der auf der Homepage ausgeschrieben Zielgruppen beider Hefte lässt sichjedoch injedem Fall beobachten, dass diese sehr ähnlich sind.
2.3.2. Inhalte und Themen
Für diese Untersuchung wurden die Zeitschriften Women's Health und Men's Health ausgewählt, da die augenscheinlich sehr ähnlichen Titel implizieren, dass sehr wahrscheinlich auch der inhaltliche Aufbau beider Zeitschriften so gut wie identisch sein müsste. Bei genauerem Hinsehen in das Impressum stellte sich heraus, dass beide Zeitschriften aus derselben Redaktion stammen, dass sogar derselbe Chefradakteur für beide Hefte zuständig ist. Wie die Titel aber ebenfalls implizieren, sprechen beide Zeitschriften komplett unterschiedliche Leserschaften an, nämlich einerseits die Frauen und andererseits die Männer.
Betrachtet man nun die Rubriken der jeweiligen Hefte genauer, so fallt auf, dass die Women's Health aus den drei verschiedene Kategorien Body, Style und Life besteht, während sich diese innerhalb der Men's Health etwas ausdifferenzierter verhalten, denn hier unterscheiden sich die Rubriken in Update & Benefit, Sport & Fitness, Gesundheit & Ernährung, Erotik & Partnerschaft und in Lebensart und Style. Hierbei kann die Rubrik Update & Benefit der Männerzeitschrift mit der Rubrik Scoop, die innerhalb der Frauenzeitschrift vorkommt, gleichgesetzt werden, innerhalb der Women's Health ist diese Rubrikjedoch nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt. Die Rubrik Body der Frauenzeitschrift ähnelt thematisch der innerhalb der Männerzeitschrift vorkommenden Rubrik Sport & Fitness, außerdem umfasst die Rubrik Life der Women's Health die Rubriken Erotik & Partnerschaft und Lebensart der Men's Health. Die Rubrik Style, die innerhalb beider Zeitschriften vorkommt, bleibt im Prinzip gleich.
Betrachtet man nun noch die Inhaltsverzeichnisse beider Zeitschriften genauer, so fällt außerdem auf, dass innerhalb der Women's Health die Rubriken mit den Artikeln und Seitenzahlen chronologisch beziehungsweise nach aufsteigender Reihenfolge geordnet sind, keine chronologische Reihenfolge dieser Art gibt es dagegen innerhalb der Men's Health. Hier sind die Artikel zwar im Inhaltsverzeichnis ebenfalls nach Rubriken geordnet, jedoch gibt es keine fortlaufende systematische Reihenfolge im weiteren Heft, das heißt, dass die Artikel innerhalb der verschiedenen Ausgaben nicht nach den Rubriken geordnet sind, sondern stattdessen willkürlich verschiedene Artikel verschiedener Kategorien über das Heft verteilt sind.
Bis zu diesem Punkt wurde nun also bereits herausgefunden, dass sowohl die Women's Health als auch die Men's Health der Gattung der Zeitung zuzurechnen sind. Aus der Zeitung entwickelte sich später die Zeitschrift, aus der sich wiederum die Publikumszeitschrift entwickelte, zu denen wiederum die Lifestylemagazine gehören. Die Lifestylemagazine lassen sich dann abermals in die Frauen- und die Männerzeitschriften unterteilen, die sich aufgrund der sehr ähnlichen Themen, die sie ansprechen, wiederum ähnlich typologisieren lassen. Des weiteren wurde die These aufgestellt, dass sowohl Frauen- als auch Männerzeitschriften ihrenjeweiligen Zielgruppen je individuelle geschlechterspezifisch relevante Themen anbieten, welche ihren Interessen und Wünschen entsprechen. Nun wurde bis zu diesem Punkt jedoch herausgefunden, dass sowohl die Women's Health als auch die Men's Health im Prinzip fast dieselben Zielgruppen ansprechen und auch die Themen und Rubriken innerhalb beider Zeit - schriften fast identisch sind. Dies kann wiederum darauf zurückgeführt werden, dass gleichermaßen auch herausgefunden wurde, dass sich die Lebensumstände sowohl der Frauen als auch der Männer in einem äußerst hohen Grad angenähert haben. Umso interessanter scheint nun am Ende dieser theoretischen Vorüberlegungen weiterhin die zentrale Frage, ob aufgrund dieser vielen Parallelen zwischen der Women's Health und der Men's Health, überhaupt noch geschlechterspezifische Unterschiede innerhalb der Lexik beider Lifestylemagazine vorliegen können beziehungsweise feststellbar sind.
3 UNTERSUCHUNG
Innerhalb der nachfolgenden Untersuchung soll nun meine linguistische Analyse mittels eines hierfür eigens ausgewählten Stichprobenumfanges - anhand einer selektiven Auswahl einiger Ausgaben sowohl der Women's Health als auch der Men's Health - vorgestellt werden. Ein nicht unrelevantes Augenmerk wurde dabei auf die Heranziehung lexikologischer Untersuchungsaspekte gelegt. Als zentraler Gegenstand der Lexikologie gilt die „Erforschung des Wort es als Teil des Wortschatzes in seinem wortbildungsmorphologischen Aufbau, seinen Bedeutungen, Bedeutungsbeziehungen und Bedeutungsveränderungen" (Schlaefer 2009: 5).
3.1 GEGENSTAND
Im Verlauf dieser Analyse sollte, wie bereits in der Einleitung dieser Arbeit kurz erwähnt wurde, herausgefunden werden, ob es gewisse geschlechterspezifische Unterschiede innerhalb der Lexik deutschsprachiger Lifestylemagazine gibt und ob sich daran sowohl eine spezifische Frauen- als auch eine spezifische Männersprache innerhalb dieser Art von Zeitschriften ableiten lässt. Diese erfolgte anhand der Frauenzeitschrift Women's Health und der Männerzeitschrift Men's Health.
[...]
- Citar trabajo
- Julia Steinbichl (Autor), 2013, Die Lexik der Lifestylemagazine "Women's Health" und "Men's Health". Geschlechterspezifische Unterschiede, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262402
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