Das Interviewverfahren in den unterschiedlichsten Formen beruht auf einer langen Tradition. Lange bevor das Verfahren Ende des 19. Jahrhunderts als journalistische Befragung entdeckt wurde, war das Interview, „…als eine Technik der Meinungs- und Informationsbeschaffung längst in Gebrauch, zuerst in der Kriminalistik, dann auch unter Volkskundlern und Ethnologen, in der Medizin und zuletzt auch in den Sozialwissenschaften.“( zit. Haller 2001, S.99) Auch heute erfreut sich die Methode des Interviews in der modernen Forschung einer breiten Verwendung. Beim narrativen Interview handelt es sich um eine offene Form des Interviews mit besonders hohen Narrativgrad. Das bedeutet, dass sich das Interview vor allem dadurch auszeichnet, dass der Verlauf völlig offen ist und dem Interviewten genügend Zeit gegeben wird, über besonders entscheidende Punkte seines Lebens zu erzählen, daher spricht man auch vom erzählenden Interview. Normalerweise dreht sich das Interview um Erfahrungen mit sozialwissenschaftlich- interessierenden Ereignisabläufen, in die der Informant selbst verwickelt war. Eine Besonderheit dieses Interviews ist, dass möglichst nur erzählt, nicht aber bewertet oder argumentiert werden soll. Die Erzählung an sich, sowie die Interviewdurchführung beinhaltet einige Grenzen. Welche dies sind und welche Vor- und Nachteile das narrative Interview bietet, möchte ich in der vorliegenden Studienarbeit darstellen. Dazu wird zunächst eine Annäherung an die beiden unterschiedlichen Forschungsansätze der Sozialforschung, dem quantitativen und qualitativen Ansatz vorgenommen. Anschließend wird erklärt, weshalb das narrative Interview vor allem im Kontext der qualitativen Forschung anzusiedeln ist. Weiterhin zeige ich die Methode und den Ablauf des Interviews auf. Anschließend wird das Vorgehen, die einzelnen Schritte der Analyse der Erzählung erklärt. Nach dieser Erläuterung sollen die Zugzwänge der Erzählung, welche Grenzen sich im Interview ergeben, aufgezeigt werden. Vor allem sollen hier die Grenzen und Schwierigkeiten, denen Erzähler und Forscher während des Interviewablaufes ausgesetzt sind, beleuchtet werden. Abschließend erfolgt im Fazit eine kurze Darstellung über die Vor- und Nachteile des narrativen Interviews, sowie eine Ergebniszusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Welche Forschungsansätze gibt es in der empirischen Sozialforschung?
2.1 Der quantitative Forschungsansatz
2.2 Der qualitative Forschungsansatz
3. Das narrative Interview als Beispiel für eine qualitative
Methode
3.1 Definition des narrativen Interviews
3.2 Die Methode des narrativen Interviews
3.3 Der Ablauf des narrativen Interviews
4. Die analytischen Verfahrensschritte beim narrativen Interview
5. Stolpersteine im Gesprächsverlauf
5.1 Grenzen und Schwierigkeiten für den Informanten während des Gesprächsverlaufs
5.2 Schwierigkeiten des Forschers während des narrativen
Interviews
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Monika Jenke (Auteur), 2012, Das narrative Interview im Kontext der Sozialforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262353
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