Die Zeit der pränatalen Entwicklung eines Kindes ist sehr prägend für die Entwicklung in den ersten Lebensjahren. Fast jede Mutter geht davon aus, dass ihr Kind im Mutterleib geschützt von der Umwelt heranwächst. Doch durch die umfassende Aufklärung in den vergangenen Jahren, wird es immer deutlicher welchen Risiken die Ungeboren ausgesetzt sind. Gerade junge Mütter machen sich kaum Gedanken und ändern nicht ihre Lebensgewohnheiten. Das ungeborene Kind ist durch die Nabelschnur mit dem Organismus der Mutter direkt verbunden. Daraus geht hervor, dass alle Wirkstoffe oder Substanzen an das Kind „ungefiltert“ weitergegeben werden. In dieser Zeit muss also der kleine Körper mit Einflüssen umgehen, welchen ausgewachsene zum Teil nicht standhalten können. Neben Wirkstoffen die über die Nahrung aufgenommen werden, sind auch psychische Belastungen ausschlaggebend. Das ungeborene Kind nimmt sowohl negative Spannungen auf, als auch positive Reaktionen wie z.B. das Streicheln des Schwangerschaftsbauches. Die möglichen Risikofaktoren in der pränatalen Entwicklung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. gesundheitliche Risiken:
Infektions- und chronische Krankheiten, Schwangerschaftsbedingte gesundheitliche Probleme, Medikamentengebrauch, Umweltbelastungen (z.B. Bleigehalt der Luft), Strahlenexposition (z.B. Röntgen), Alkohol, Drogen (bes. Schmerz- und Rauschmittel), Rauchen (und „Mitrauchen“), Unter- und Fehlernährung der Mutter, Alter der Mutter (Funktionsuntüchtigkeit der Plazenta)
2. genetische Risiken:
treten bei besonders jungen oder alten Müttern auf
3. psychische Belastungen:
Schwangerschaft trifft auf Ablehnung aus der Umwelt, Stress, ablehnende Einstellung zum Kind
Inhaltsangabe
Einleitung
1. Die vorgeburtliche Entwicklung
a) Zeugung
b) Schwangerschaft
c) Geburt
2. Einflüsse auf die vorgeburtliche Entwicklung
3. Beschreibung einzelner Risikofaktoren
a) Alkohol
aa) Alkoholembryopathie
bb) Alkoholeffekte
b) Drogen
c) Psychische Belastungen
d) Mangelgeborene
e) Frühgeborene
f) Sauerstoffmangel
4. Längsschnittstudie in Rostock
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die Zeit der pränatalen Entwicklung eines Kindes ist sehr prägend für die Entwicklung in den ersten Lebensjahren. Fast jede Mutter geht davon aus, dass ihr Kind im Mutterleib geschützt von der Umwelt heranwächst. Doch durch die umfassende Aufklärung in den vergangenen Jahren, wird es immer deutlicher welchen Risiken die Ungeboren ausgesetzt sind. Gerade junge Mütter machen sich kaum Gedanken und ändern nicht ihre Lebensgewohnheiten. Das ungeborene Kind ist durch die Nabelschnur mit dem Organismus der Mutter direkt verbunden. Daraus geht hervor, dass alle Wirkstoffe oder Substanzen an das Kind „ungefiltert“ weitergegeben werden. In dieser Zeit muss also der kleine Körper mit Einflüssen umgehen, welchen ausgewachsene zum Teil nicht standhalten können. Neben Wirkstoffen die über die Nahrung aufgenommen werden, sind auch psychische Belastungen ausschlaggebend. Das ungeborene Kind nimmt sowohl negative Spannungen auf, als auch positive Reaktionen wie z.B. das Streicheln des Schwangerschaftsbauches.
Die möglichen Risikofaktoren in der pränatalen Entwicklung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. gesundheitliche Risiken:
Infektions- und chronische Krankheiten, Schwangerschaftsbedingte gesundheitliche Probleme, Medikamentengebrauch, Umweltbelastungen (z.B. Bleigehalt der Luft), Strahlenexposition (z.B. Röntgen), Alkohol, Drogen (bes. Schmerz- und Rauschmittel), Rauchen (und „Mitrauchen“), Unter- und Fehlernährung der Mutter, Alter der Mutter (Funktionsuntüchtigkeit der Plazenta)
2. genetische Risiken:
treten bei besonders jungen oder alten Müttern auf
3. psychische Belastungen:
Schwangerschaft trifft auf Ablehnung aus der Umwelt, Stress, ablehnende Einstellung zum Kind
1. Die vorgeburtliche Entwicklung
Wenn ein Kind geboren wird, ist es bereits 9 Monate alt. In dieser Zeit hat es eine enorme anatomische, physiologische und Verhaltensentwicklung durchgemacht. Die Entwicklungs-zeit des Kindes im Mutterleib bezeichnet Rauh (1987 zitiert nach Oerter/ Montada, S. 134) als Gestationszeit, welche bei termingerechter Geburt 40 Wochen beträgt. Ein Spielraum von 37- 42 Wochen wird als normal bezeichnet. Ferner definiert Rauh (1987, zitiert nach Oerter/ Montada, S. 131) das Gestationsalter als die Gestationszeit bis zur Geburt. Kinder mit einem Gestationsalter von unter 37 Wochen gelten als Frühgeborene und mit mehr als 42 Wochen als Spätgeborene. Das neurologische Alter eines Kindes vom Zeitpunkt seiner Konzeption wird durch Rauh als Konzeptionsalter bezeichnet. Zur Ermittlung rechnet man zum Lebens- oder chronologischen Alter das Gestationsalter hinzu.
Die pränatale Entwicklung des Kindes wird in zwei Phasen unterschieden: Erstens das Embryonalstadium, welches bis zur 12 Woche reicht und zweitens das Fötalstadium, welches mit dem dritten Schwangerschaftsmonat beginnt. Nach Rauh (1987, zitiert nach Oerter/ Montada S. 134) entwickeln sich in dem Embryonalstadium die Körperstrukturen und die inneren Organe des Kindes, während in dem Fötalstadium ein Anschnitt mit erheblichem Gehirnwachstum und spontaner z. T. sehr differenzierter Aktivität beginnt. In den Phasen von der Zeugung über die Schwangerschaft bis zur Geburt können bestimmt Besonderheiten vorkommen, deren Folgen das betreffende Individuum unter Umständen das ganze Leben in Form von Einschränkungen oder Beeinträchtigungen begleiten können.
a) Zeugung
In der Phase der Zeugung kann es bei der Verschmelzung der weiblichen Ei- und männlichen Samenzelle zu ersten Irregularitäten kommen. Nach Charlton (2003, S. 60) gibt es Menschen, die an bestimmten Stellen gebrochene (fragile) oder weniger bzw. mehr als die üblichen zwei Chromosomen haben. Das bekannteste Beispiel ist die Trisomie 21 oder auch als Down- Syndrom bezeichnet, bei der drei Chromosomen 21 vorliegen. Diese Chromosomenanomalien haben langfristige Folgen für die weitere Entwicklung, die sich vorwiegend im Intellektuellen und in diversen Verhaltensbereichen äußern können.
b) Schwangerschaft
In der Schwangerschaft bezeichnet Charlton (2003, S. 61) den „ersten kritischen Punkt für die weitere gesunde Entwicklung auf der Basis der Versorgung mit Nährstoffen ist die sog. Ein-nistung in der Gebärmutter in den ersten beiden Wochen.“ Beim Misslingen kommt es zu einem Abgang des neu entstandenen Zellknäuels. Zudem können in dieser Phase bereits Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle spielen, die wie Charlton (2003, S. 62) zutreffend be-schreibt, „vorwiegend über die Lebenssituation und Verhaltensweisen der werdenden Mutter vermittelt werden.“ Es ist Charlton (2003, S. 62) zuzustimmen, dass „insbesondere für ärmere Weltregionen relevant – Mangel- oder unausgewogene Ernährung zu nennen“ sind „und – wie es auch für Industrienationen gilt – der Konsum von jeglicher Art von Drogen und Medika-menten.“ Dies bestätigt uns der bekannte Contergan- Skandal in den 60. Jahren. Schwangere Frauen haben zur Beruhigung das Schlafmittel Contergan eingenommen. Infolge dessen haben sie Kinder mit verkümmerten Gliedmaßen zur Welt gebracht.
Umgekehrt können aber auch begünstigende Einflüsse in der Entwicklung zum Tragen kommen, z.B. das Streicheln des Schwangerschaftsbauches oder akustische Anregungen, z.B. Singen. Wie Charlton (2003) begründet, wird ein Beweis darin geboten, dass das Kind bei Geburt im Stande ist die Stimme der Mutter von der anderer Personen zu unterscheiden.
c) Geburt
Das Entwicklungsrisiko bei der Geburt besteht zunächst darin, dass die Schwangerschaft vorzeitig enden könnte. Ebenso ändert sich für das Neugeborene radikal alle Umgebungs-bedingungen und es sind u. a. sehr rasche Anpassungsleistungen erforderlich. Eindeutige perinatale Risiken zeigen sich nach Charlton (2003, S. 63) „in der nicht mehr ausreichenden Versorgung mit Nährstoffen in der Gebärmutter/ im Fruchtwasser oder durch Hindernisse beim Geburtsvorgang selbst.“ Insbesondere zeitweilige Sauerstoffunterversorgung des Säuglings kann bedeutsame Folgen in Form zerebraler Schädigungen, wie spastische Lähmungen, nach sich ziehen.
2. Einflüsse auf die vorgeburtliche Entwicklung
1985 kamen Merker (1987, zitiert nach Oerter/ Montada, S. 137) zufolge in der BRD von 100 befruchteten Eizellen etwa 18 bis 20 zur Geburt. Einige starben unbemerkt in den ersten Wochen von der Frau vor Einnistung in den Uterus ab, andere waren Fehl- oder Todgeburten und andere wiederum induzierte Abbrüche. Etwa 3% der Kinder kamen mit Missbildungen wie Gliedmaßenschäden, Hasenscharte, Herzfehler o. ä. zur Welt. Die Ursachen (Teratogene) dafür lassen sich nur schwer ermitteln. Jeder Mensch durchläuft Zimbardo (1999) zufolge in seiner Entwicklung eine kritische Periode. Diese ist ein begrenzter Zeitraum, in dem der Organismus in einer spezifischen Weise beeinflussbar ist. Sie ist nicht reversibel und hochempfindlich für schädigende Einflüsse. Die häufigsten Einflüsse, die je nach Zeitpunkt, Dauer und Intensität die fötale Entwicklung beeinflussen und gravierende Spätfolgen haben können, werden durch Rauh (1987, zitiert nach Oerter/ Montada, S. 137) eindeutig dar-gestellt. Die Risiken lassen sich in gesundheitliche, welche sich in den ersten drei Monaten vor allem schädigend auf die Organentwicklung auswirkt und im Fötalstadium die Sauerstoff- und Nahrungsversorgung beeinträchtigt, in genetische und in psychische Belastungen aufteilen. Die folgende Darstellung von Rauh (1987, zitiert nach Oerter/ Montada, S. 138) kennzeichnet mit schraffierten Balken, die Perioden, in denen schädliche Einflüsse die biologisch- strukturelle Entwicklung bestimmter Organe besonders beeinträchtigen. Es sind die Hauptentwicklungszeiten dieser Organe. Mit zunehmendem Alter des Fötus werden physiologische Funktionen und die spätere psychische Entwicklung betroffen.
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- Arbeit zitieren
- Rebecca Stabbert (Autor:in), 2004, Risiken in der pränatalen Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26234
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