Märchen sind seit ihrem Bestehen, aber auch noch heutzutage, ein elementares Kulturgut. Sie zählen zu einem der beliebtesten Genre der Kinderliteratur und werden häufig von Eltern
vor-, oder aber von den Kindern selbst gelesen. Diese sind begeistert von den Helden, die vor unlösbar erscheinende Aufgaben gestellt werden und es irgendwie doch schaffen, sie zu bewältigen. Es ist festzustellen, dass von diesem Genre gerade für jüngere Kinder ein regelrechter Zauber ausgeht .
Fragt man Kinder nach den berühmtesten Märchen, so fällt sofort der Begriff Gebrüder Grimm. Diese begannen sich bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Märchen zu interessieren. Die im Jahre 1812 erschienene Sammlung ihrer „Kinder- und Hausmärchen“ ist wohl eine der bekanntesten Märchenschöpfungen weltweit. Die obersten Prioritäten der Gebrüder Grimm bei der Erschaffung dieses Märchenbuches lagen dabei auf der Erhaltung des Volksgutes aber auch darauf, die Ängste der Kinder zu benennen und sie dadurch zu bekämpfen. Diese „Erfahrungen existenzieller menschlicher Grundsituationen“ sind es auch, die laut Karin Richter den „eigentlichen Reiz“ des Märchens ausmachen und dafür sorgen, dass es bis heute „lebendig“ ist .
Die Märchen der Gebrüder Grimm gehören genauer betrachtet zur Gattung der Volksmärchen. Sie wurden in den unteren sozialen Schichten zunächst mündlich weitergegeben, was dazu führte, dass sich verschiedene Varianten gebildet haben und die Geschichten über die Jahre immer weiter ausgeschmückt wurden. Die Gebrüder Grimm setzen dem ein Ende, als sie sich dazu entschlossen sie niederzuschreiben. Desweiteren sind Volksmärchen stilistisch „geprägt durch einen praktischen Satzbau, formelhafte Wendungen, direkte Rede, Verse, durch Typisierung der Personen und Schwarzweißmalerei, durch Kontrastierung und Polarisierung, durch Symbolik und schließlich durch das Happy-End“ . Das bedeutet, Volksmärchen sind einfach gestaltet um sicherzugehen, dass sie auch für jeden verständlich und nachvollziehbar sind.
All diese Merkmale finden sich auch im Grimmschen Märchen „Der Froschkönig und der eiserne Heinrich“ wieder. Im Folgenden soll analysiert und beurteilt werden, in wie weit sich dieses Märchen in den Grundschulunterricht integrieren lässt und ob anhand des dargereichten didaktischen Materials ein tieferer Zugang zum Inhalt des Textes möglich ist.
1. Einleitung
Märchen sind seit ihrem Bestehen, aber auch noch heutzutage, ein elementares Kulturgut. Sie zählen zu einem der beliebtesten Genre der Kinderliteratur und werden häufig von Eltern
vor-, oder aber von den Kindern selbst gelesen. Diese sind begeistert von den Helden, die vor unlösbar erscheinende Aufgaben gestellt werden und es irgendwie doch schaffen, sie zu bewältigen. Es ist festzustellen, dass von diesem Genre gerade für jüngere Kinder ein regelrechter Zauber ausgeht[1].
Fragt man Kinder nach den berühmtesten Märchen, so fällt sofort der Begriff Gebrüder Grimm. Diese begannen sich bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Märchen zu interessieren. Die im Jahre 1812 erschienene Sammlung ihrer „Kinder- und Hausmärchen“ ist wohl eine der bekanntesten Märchenschöpfungen weltweit. Die obersten Prioritäten der Gebrüder Grimm bei der Erschaffung dieses Märchenbuches lagen dabei auf der Erhaltung des Volksgutes aber auch darauf, die Ängste der Kinder zu benennen und sie dadurch zu bekämpfen. Diese „Erfahrungen existenzieller menschlicher Grundsituationen“ sind es auch, die laut Karin Richter den „eigentlichen Reiz“ des Märchens ausmachen und dafür sorgen, dass es bis heute „lebendig“ ist[2].
Die Märchen der Gebrüder Grimm gehören genauer betrachtet zur Gattung der Volksmärchen. Sie wurden in den unteren sozialen Schichten zunächst mündlich weitergegeben, was dazu führte, dass sich verschiedene Varianten gebildet haben und die Geschichten über die Jahre immer weiter ausgeschmückt wurden. Die Gebrüder Grimm setzen dem ein Ende, als sie sich dazu entschlossen sie niederzuschreiben. Desweiteren sind Volksmärchen stilistisch „geprägt durch einen praktischen Satzbau, formelhafte Wendungen, direkte Rede, Verse, durch Typisierung der Personen und Schwarzweißmalerei, durch Kontrastierung und Polarisierung, durch Symbolik und schließlich durch das Happy-End“[3]. Das bedeutet, Volksmärchen sind einfach gestaltet um sicherzugehen, dass sie auch für jeden verständlich und nachvollziehbar sind.
All diese Merkmale finden sich auch im Grimmschen Märchen „Der Froschkönig und der eiserne Heinrich“ wieder. Im Folgenden soll analysiert und beurteilt werden, in wie weit sich dieses Märchen in den Grundschulunterricht integrieren lässt und ob anhand des dargereichten didaktischen Materials ein tieferer Zugang zum Inhalt des Textes möglich ist.
2. Inhalt des Märchens sowie Analyse des Sach- und Sinnpotentials
Das Märchen „Der Froschkönig und der eiserne Heinrich“ beginnt damit, dass die jüngste und schönste der Prinzessinnen an einem Brunnen mit ihrer goldenen Kugel spielt, bis diese in den Brunnen fällt. Daraufhin zeigt sich ein Frosch und bietet ihr an, im Tausch gegen ihre Gesellschaft und Freundschaft, die Kugel wieder hinauf zu holen. Nachdem dies passiert ist, nimmt die Prinzessin ihre Kugel und läuft ohne den Frosch davon. Doch er kommt ihr nach und fordert ihr Versprechen vor ihrem Vater, dem König, ein. Widerwillig genehmigt die Prinzessin dem Frosch mit ihr an einem Tisch zu Essen und lässt ihn auch in ihr Zimmer, wo sie ihn in einer Ecke absetzt. Den Höhepunkt erreicht die Geschichte, als der Frosch von der Prinzessin verlangt, mit in ihr Bett zu dürfen, woraufhin sie ihn gegen die Wand wirft. Er verwandelt sich dabei in einen Prinzen und am nächsten Morgen werden die beiden zu seinem Schloss gebracht und dabei von einem Diener namens Heinrich begleitet.
Der Märchenforscher Max Lüthi legte in Bezug auf Volksmärchen folgende Merkmale fest: Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, abstrakter Stil, Isolation und Allverbundenheit, Sublimation und Welthaltigkeit[4].
Die Eindimensionalität beschreibt das Merkmal eines Märchens, bei dem fiktive und reale Welt selbstverständlich miteinander verknüpft werden. Diese zeigt sich im vorliegenden Märchen insofern, dass die Prinzessin wie ein gewöhnliches Mädchen am Brunnen sitzt und spielt, dann aber beginnt, mit einem Frosch zu sprechen. Menschen kommunizieren mit größter Normalität und Selbstverständlichkeit mit Tieren, was zugleich auch auf die Allverbundenheit hinweist.
Die Flächenhaftigkeit wird in diesem Märchen deutlich, indem die Charaktere lediglich erwähnt werden, jedoch alle - außer Heinrich - keinen Namen besitzen und auch nicht im Detail auf sie eingegangen wird. Sie werden also nicht beschrieben und dem Leser wird keine psychologische Schilderung der handelnden Personen geliefert.
Desweiteren findet man im „Froschkönig“ den abstrakten Stil, welcher durch gegenüberstellende Kontraste charakterisiert wird. Die Prinzessin wird als wunderschön, der Frosch dagegen als hässlich dargestellt. Sie wohnt in einem prachtvollen Schloss, er in einem tiefen, dunklen Brunnen.
Die Isolation, das laut Lüthi „entscheidende Wesensmerkmal“[5], zeigt sich in den geschlossenen Handlungssträngen. Die einzelnen Handlungen sind klar voneinander zu unterscheiden. Zunächst geht es um das Verlieren und Wiederholen der goldenen Kugel, danach um die Einhaltung des Versprechens und zum Schluss um die Rückkehr des Prinzen zum Schloss zusammen mit seiner Auserwählten.
[...]
[1] Vgl. Richter, 2007, S.34
[2] Richter, 2007, S. 34
[3] Lange/Ziesenis, 2010, S. 233
[4] Vgl. Lüthi, 1997, S. 1
[5] Vgl. Lüthi, 1997, S. 1
- Citar trabajo
- Anne-Kathrin Petri (Autor), 2013, Der Froschkönig: Bewertung als didaktisches Material für den Grundschulunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262304
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