Diese Arbeit widmet sich dem wirtschaftlichen Teil des Flottenbauprogramms. Ausgehend von den politischen Weichenstellungen, geht es in den folgenden Ausführungen um die Rüstungswirtschaft, die ein solch ehrgeiziges Projekt Gestalt annehmen ließ und um die Verzahnungen zwischen Politik und Industrie, die der Kriegsschiffbau mit sich brachte. Dem Ruhrindustriellen Krupp wird ein ganzes Kapitel gewidmet sein. Wegen seiner Monopolstellung bei der Herstellung von Stahl macht sich dies notwendig.
Aber auch die mentalen Gesichtspunkte werden erörtert.
[...]
Dieses Thema ist durch die Geschichtswissenschaft recht gut erschlossen. Dennoch widmen sich die meisten Publikationen der imperialistischen Politik des Flottenrüstens.
Michael Epkenhans sei an dieser Stelle erwähnt, der in seiner 1989 vorgelegten Dissertation, die 1991 als umfangreiches Buch in München erschien, die wilhelminische Flottenrüstung ausschließlich im Hinblick auf wirtschaftliche Aspekte hin untersuchte. Seine durch umfangreiche Quellenarbeit gekennzeichneten Forschungsergebnisse bilden die Basis dieser Hauptseminararbeit.
Die Verzahnung von Politik und Industrie, Lobbyismus, Monopolisten - organisierter Kapitalismus, wie unter anderem von Hans-Ulrich Wehler theoretisiert - sollen den ,,Überbau" oder das Handlungsschema bilden, in dem sich die maritime Rüstung vollzog.3 Nachzuweisen, ob das kaiserliche Deutschland die Industrie instrumentalisierte, oder ob dies, was zugegebenermaßen naheliegender ist, umgekehrt geschah, soll die Frage sein, auf die meine Arbeit eine Antwort sucht.
Inwieweit ging das Konzept auf, durch eine gezielte Förderung des deutschen Seeinteresses die Wirtschaft zu beleben und Konjunkturkrisen abzuschwächen? Man hatte in der Zeit des Flottenbauprogramms ja gerade den sogenannten Gründerkrach überwunden. Hier muß der Begriff ,,Sozialimperialismus" fallen. Durch einen kontinuierlichen Ausbau der Flotte sollte einerseits die Industrie ordentlich verdienen. Andererseits gab es den Machthabern damit auch ein Instrument in die Hand, Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten zu schaffen, um auf diese Weise der Sozialdemokratie den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Als ein weiterer Aspekt dieser Arbeit ist die gesellschaftliche Relevanz der Marinerüstung zu anzusehen, die in der wirtschaftlichen aufgeht.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gewinnung der öffentlichen Meinung für den Kriegsschiffbau
- Großindustrie und Schlachtflottenbau
- Organisierter Kapitalismus und Interventionsstaat
- Die Monopolstellung der Firma Krupp bei der Herstellung von Panzerplatten
- Werftindustrie und das Reichsmarineamt
- Die Zulieferindustrien im Zeichen des Flottenbaus
- Rüstungsgewinne und Rüstungsfinanzierung
- Rüstungsgewinne und Konjunkturverlauf
- Der Tirpitz-Plan und der Reichshaushalt
- Zusammenfassung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die wirtschaftlichen Aspekte des deutschen Flottenbauprogramms zwischen 1897 und 1913. Sie beleuchtet die Rolle der Großindustrie, insbesondere der Firma Krupp, bei der Umsetzung des ehrgeizigen Projekts. Die Arbeit analysiert die Verzahnung von Politik und Industrie im Kontext des Flottenbaus und untersucht, wie die öffentliche Meinung für die Flottenrüstung gewonnen wurde. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Flottenbauprogramms auf die deutsche Wirtschaft und die finanzielle Belastung des Reichshaushalts betrachtet.
- Die Rolle der Großindustrie im Flottenbau
- Die Verzahnung von Politik und Industrie
- Die Gewinnung der öffentlichen Meinung für die Flottenrüstung
- Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Flottenbauprogramms
- Die finanzielle Belastung des Reichshaushalts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der deutschen Flottenrüstung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor. Sie beleuchtet die politischen Weichenstellungen, die den Flottenbau ermöglichten, und die Bedeutung der Großindustrie im Prozess der Rüstungsproduktion.
Das Kapitel "Die Gewinnung der öffentlichen Meinung für den Kriegsschiffbau" behandelt die Propagandaarbeit der Marineführung unter Admiral Tirpitz. Es analysiert die Strategien, die genutzt wurden, um die öffentliche Meinung und den Reichstag von der Notwendigkeit einer starken Flotte zu überzeugen. Die Arbeit beleuchtet dabei auch die Rolle des Flottenvereins und die Bedeutung der Presse in der Meinungsbildung.
Das Kapitel "Großindustrie und Schlachtflottenbau" widmet sich der Analyse des organisierten Kapitalismus und der Rolle des Interventionsstaates im Kontext des Flottenbaus. Es untersucht die enge Verzahnung von Politik und Industrie sowie die Monopolstellung der Firma Krupp bei der Herstellung von Panzerplatten. Darüber hinaus beleuchtet das Kapitel die Bedeutung der Werftindustrie und der Zulieferindustrien für den Flottenbau.
Das Kapitel "Rüstungsgewinne und Rüstungsfinanzierung" analysiert die wirtschaftlichen Auswirkungen des Flottenbauprogramms auf die deutsche Industrie und die finanzielle Belastung des Reichshaushalts. Es untersucht die Gewinne der beteiligten Unternehmen und die Rolle des Tirpitz-Plans in der deutschen Finanzpolitik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die deutsche Flottenrüstung, die Großindustrie, die Firma Krupp, der organisierte Kapitalismus, der Interventionsstaat, die öffentliche Meinung, die Propaganda, die wirtschaftlichen Auswirkungen, die finanzielle Belastung, der Tirpitz-Plan und der Reichshaushalt. Die Arbeit beleuchtet die Verzahnung von Politik und Industrie im Kontext des Flottenbaus und untersucht die Bedeutung der Rüstungswirtschaft für das Kaiserreich.
- Arbeit zitieren
- Dirk Wurzel (Autor:in), 1999, Die Deutsche Flottenrüstung 1897 - 1913 unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2617
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.