Im Rahmen einer Quebec- Woche an der Universität Trier vom 21. bis 26. Juni 1976
wurden Beiträge zur landeskundlich- linguistischen Kenntnis von Quebec gesammelt. Diese
Beiträge entstanden durch die Zusammenarbeit der Fächer Geographie und Romanistik der
Universität Trier und Vertretern der Regierung von Quebec. Gegliedert ist die Aufzeichnung
in zwei Teile, wobei sich der erste Teil auf die geographischen Aspekte Quebecs konzentriert,
während sich der zweite Teil mit den sprachlichen Aspekten beschäftigt.
Aufgrund der spezifischen Aufteilung und der damit verbundenen Genauigkeit der
Beiträge habe ich entschieden ausgewählte Teilaspekte aufzugreifen. „Der Bergbau in der
Provinz Quebec“ von C. Schott und „Zur Moschusochsen- Haltung in Nouveau- Quebec“ von
E. Treude werde ich zur Grundlage dieser Hausarbeit machen.
Die zwei Aufsätze spiegeln Quebec in einer Zeit von 1876 bis 1976 wieder und geben
einen Überblick über zwei wichtige Faktoren in der Entwicklung Quebecs. Der Bergbau war
und ist ein wichtiger Aspekt in der Provinz Quebec, der Entwicklung, Wohlstand und Arbeit
in das zuvor dünn besiedelte Gebiet brachte. Mit der Suche nach einem neuen
wirtschaftlichen Zweig zur Nutzung weiter Tundraflächen und Beschäftigung der
Arbeitslosen wurde die Moschusochsen- Haltung in Betracht gezogen. Der Aufbau und die
Durchführung dieses Projektes soll in dieser Hausarbeit ein Thema sein. Weiterhin soll diese
Hausarbeit einen Überblick über den Aufbau der Bergwerksindustrie geben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Bergbau in der Provinz Quebecs
3. Zur Moschusochsen- Haltung in Nouveau- Quebec
4. Schluss
5. Anhang
5.1. Beschriftung der Karte
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Rahmen einer Quebec- Woche an der Universität Trier vom 21. bis 26. Juni 1976 wurden Beiträge zur landeskundlich- linguistischen Kenntnis von Quebec gesammelt. Diese Beiträge entstanden durch die Zusammenarbeit der Fächer Geographie und Romanistik der Universität Trier und Vertretern der Regierung von Quebec. Gegliedert ist die Aufzeichnung in zwei Teile, wobei sich der erste Teil auf die geographischen Aspekte Quebecs konzentriert, während sich der zweite Teil mit den sprachlichen Aspekten beschäftigt.
Aufgrund der spezifischen Aufteilung und der damit verbundenen Genauigkeit der Beiträge habe ich entschieden ausgewählte Teilaspekte aufzugreifen. „Der Bergbau in der Provinz Quebec“ von C. Schott und „Zur Moschusochsen- Haltung in Nouveau- Quebec“ von E. Treude werde ich zur Grundlage dieser Hausarbeit machen.
Die zwei Aufsätze spiegeln Quebec in einer Zeit von 1876 bis 1976 wieder und geben einen Überblick über zwei wichtige Faktoren in der Entwicklung Quebecs. Der Bergbau war und ist ein wichtiger Aspekt in der Provinz Quebec, der Entwicklung, Wohlstand und Arbeit in das zuvor dünn besiedelte Gebiet brachte. Mit der Suche nach einem neuen wirtschaftlichen Zweig zur Nutzung weiter Tundraflächen und Beschäftigung der Arbeitslosen wurde die Moschusochsen- Haltung in Betracht gezogen. Der Aufbau und die Durchführung dieses Projektes soll in dieser Hausarbeit ein Thema sein. Weiterhin soll diese Hausarbeit einen Überblick über den Aufbau der Bergwerksindustrie geben.
2. Der Bergbau in der Provinz Quebecs
Der Bergbau ist in Kanada die wichtigste Wirtschaftsgrundlage und beschäftigt 12% der Bevölkerung des Landes. Aufgrund der Erschließung immer neuer Bergbauregionen kam es zusätzlich zur verkehrsmäßigen Erschließung des Landes. Kanada nimmt den dritten Platz der Bergbauproduktion der Welt ein, nach den USA und der Sowjetunion. Innerhalb Kanadas steht die Provinz Quebec nach Ontario an zweiter Stelle.
1960 unterhielt Quebec 25% der kanadischen Bergbauproduktion. Neben Öl, Gas, Nickel und Kupfer förderten sie auch Zink, Kali, Kohle, Asbest und Gold. Während des zweiten Weltkrieges war der Höhepunkt der Goldförderung. 20 Goldgruben brachten Kanada mit 5% an die dritte Stelle der Goldproduktion der Welt nach Südafrika und der Sowjetunion. Allerdings mussten sehr bald Gruben wegen steigender Produktionskosten und der daraus folgenden Unwirtschaftlichkeit stillgelegt werden. Bis 1974 stiegen die Goldpreise und die Produktion sank, was zur Stilllegung weiterer alter Werke und Eröffnung neuer Werke führte.
Aufgrund der geringen Bevölkerung ist Kanada auf Kapital aus dem Ausland angewiesen, um die Rohstoffquellen zu entwickeln. Vor dem ersten Weltkrieg war England der Geldgeber. Anschließend übernahm die USA diese Aufgabe, da sie ihren Rohstoffbedarf im Land nicht mehr selbst decken konnten. Insgesamt werden 65% des kanadischen Bergbaus von ausländischem Kapital kontrolliert, wobei die USA den größten Anteil hat.
1966 haben sich am St. Lowrenz Strom, im heutigen Quebec, die ersten Siedler niedergelassen. Die Suche nach Erz begann und 1670 wurden die ersten Eisenerzproben nach Frankreich gebracht. Daraufhin wurde die erste Eisenhütte bei Trois Rivieres bis 1740 in Betrieb genommen.
Im 18. Jahrhundert hatte sich eine kleine Eisenerzindustrie gebildet, die mit Holzkohle arbeitete. Ein geringer Teil der Produktion wurde im Austausch gegen Zucker und Rum nach Florida, Südamerika und die Westindischen Inseln exportiert. Der größte Teil wurde jedoch für den Eigenbedarf der Siedler produziert.
Es wurden weitere Erzvorkommen entdeckt, die allerdings ohne große wirtschaftliche Bedeutung waren und schnell wieder stillgelegt wurden. Die nächste große Entdeckung war ein Vorkommen von Asbest. Die Thedford Mines wurden 1876 80 Kilometer südlich von Quebec in Betrieb genommen. 80 % des kanadischen Asbests werden hier abgebaut und das Gebiet entwickelte sich zum bedeutendsten Asbestproduktionsgebiet der Welt.
Der Einbruch der Bergbauproduktion kam 1896. In Kanadas Westen am Klondike wurden Waschgoldlager entdeckt. 100.000 Menschen reisten in das Gebiet, um an den Goldfunden teilzuhaben. Daraufhin kam es im Bergbau zur Stagnation, weil die Arbeiter fehlten und das vollständige Interesse dem Gold galt.
1903 stieß man beim Bau der Bahn nach Nordontario auf Kobalt- und Silberlager. Bis 1910 wurden 41 Gruben von 500 Gesellschaften in Betrieb genommen. Doch die Minen waren bald ausgebeutet und viele von ihnen wurden wieder stillgelegt.
Am Südrand des Großen Clay Belt wurden 1907 weitere Goldvorkommen entdeckt. Bis 1955 ließen sich 4000 Bergbaugesellschaften dort nieder. Der goldhaltige Gürtel fand seine Fortsetzung in Quebec. Die Entdeckung 1922 war der Beginn des modernen Bergbaus. Nicht nur Gold sondern auch Kupfer, Zink, Silber, Molybän, Bismut, Nickel, Cadmium, Selen und Arsen wurden zu Tage gefördert.
Zwischen Noranda und Val- d’Or wurden ab 1927 insgesamt 60 Hütten errichtet. Darunter befanden sich große Kupferhütten und von den 144 Goldgruben Kanadas waren 28 in diesem Bereich. Zur Förderung wurde ausländisches Kapital eingesetzt, das hauptsächlich aus den USA stammte. Hauptprodukte des Bergbaus waren Kupfer und Zink. Beiprodukte waren Gold und Silber.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden weitere kupferhaltige Erzlager in der Nähe Chibougamous gefunden. Seit 1953 wurden dort 13 Kupfergruben in Betrieb genommen. Vorerst erhielt das Gebiet jedoch einen Strassenanschluss und zwischen 1957 und 1960 einen Bahnanschluss vom Lake St. John bis zum Clay Belt. In dieser Zeit bildeten sich zwei Hauptorte: Chibougamou mit 10.000 Einwohnern und Chapais mit 3000 Einwohnern.
Gleichzeitig wurde 1957 ein weiteres Buntmetalllager entdeckt. Bei Matagami konnte Zink, Kupfer, Silber, Blei und Gold gefördert werden, was 1963 nach der Fertigstellung des Bahnanschlusses auch gemacht wurde. Des Weiteren wurde die Siedlung Joutel 1965 gegründet, die 1968 schon 5 Gruben in Betrieb hatte. Und auch auf der Gaspe- Halbinsel wurden 1921 Kupferlager entdeckt, die 1938 erschlossen wurden. Der eigentliche Abbau begann 1955. Dieses Kupferlager wurde eines der größten in Kanada.
Dem Wert nach produzierten die Bergwerke Quebecs 25% Kupfer, 20% Asbest, 16% Eisen, 8% Zink, 5% Titan, 5% Gold und 1% Silber. Doch am Ende des zweiten Weltkrieges erschöpften sich die Lager und die USA suchte neue Vorkommen, um ihren Bedarf zu decken. Es wurden Taconite gefunden, die allerdings nur einen Eisengehalt von 22% hatten und technisch nicht auswertbar waren. Dann wurden große Eisenerzlager in Quebec, Cerro Bolivar (Venezuela), Habria (Brasilien) und Liberia (Westafrika) gefunden.
Die Vorkommen in Quebec fand man an der Grenze zu Labrador im so genannten Labradortrog. Der Eisenanteil der Stoffe betrug 53% und war somit zum direkten Versand zu den Hütten geeignet. Allerdings befand sich das Bergwerk 450 Kilometer von der Küste entfernt, so dass bis 1953 zuerst die Bahnstrecke erbaut wurde. Die Kosten für diese Bahnstrecke betrugen eine Milliarde Dollar. 1954 begann der Abbau des Eisens und wurde am Hafen von Sept Iles mit der neusten Verladetechnik verfrachtet. Innerhalb einer Stunde konnten 100 Wagons entleert werden, was 8000 Tonnen entspricht. Sept Iles wurde in kürzester Zeit vom Fischerdorf mit wenigen hundert Einwohnern in eine große und moderne Hafenstadt mit 30.000 Einwohnern verwandelt, die das höchste Durchschnittseinkommen des Landes erhielten. Eine Pelletisierungsanlage, die den Eisengehalt des Stoffes auf 68% anheben und 6 Millionen Tonnen pro Jahr bearbeiten konnte, machte Sept Iles einzigartig. Ihre Energie bekam die Anlage durch angeschlossene und relativ günstige Wasserwerke.
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- Inga Riedel (Author), 2004, Einblicke in den Bergbau und die Moschusochsen-Haltung der Provinz Quebec von 1876-1976, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26037
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