Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Arbeit „Verbale
Phraseolexeme in System und Text“ von Barbara Wotjak. Die Autorin untersuchte
darin zahllose Phraseologismen, die sie aus einer Stichprobe von Pressetexten
aus der DDR sowie Demosprüchen entnahm.
Zu Beginn soll ein Überblick über die verschiedenen Definitionen von
Phraseologismen gegeben werden, die für die linguistische Forschung von
Bedeutung sind und gleichzeitig aufzeigen sollen, wie kontrovers sich die
Meinungen der Forscher hinsichtlich einer deutlichen Einteilung und Abgrenzung
von Phraseologismen und Phraseolexemen gestalten. Dabei soll neben der Arbeit
von Barbara Wotjak weitere Literatur hinzugezogen werden.
Ein weiteres Augenmerk wird auf die Probleme, die Nicht-Muttersprachler beim
Umgang mit Phraseologismen haben, gerichtet. Anschließend werden die von der
Autorin vorgeschlagenen Möglichkeiten diesen auf den Grund zu gehen,
dargestellt.
Des weiteren befasst sich diese Arbeit mit Bedeutungsebenenwechsel und damit,
welche Möglichkeiten existieren, um den Empfänger auf diese einzustellen. Ein
wichtiges Moment bildet auch der Phraseologismus als Wortspiel.
Abschließend wird eine Reihe von textbedingten Modifikationen im
wendungsexternen Komponentenbestand behandelt, die wiederum Ausdruck für
die Vielfalt und das hohe kommunikative Potential von Phraseologismen sind und
die explizit als Ergebnisse der Forschungsarbeit von Barbara Wotjak
anzuerkennen sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gliederung und Anliegen
3. Versuch einer Definition
3.1. Schematisierung von Phraseolexemen
3.2. Der Grad der Phraseologisierung
3.2.1. Vollidiomatische Phraseolexeme
3.2.2. Teilidiomatische Phraseolexeme
4. Probleme der Phraseographie
4.1. Zur Einordnung von Phraseolexemen in paradigmatische semantische Makrostrukturen
5. Gebrauchsauffälligkeiten bei der Verwendung von Phraseolexemen
6. Mittel metakommunikativer Steuerung als Verständnissicherungshilfen für den Bedeutungsebenenbezug
7. Kommunikationssteuernde lexikalische Einheiten
8. Modifikationen usualisierter Phraseolexem-Basen
8.1.1. Substitution
8.1.2. Expansion
8.1.3. Reduktion
8.1.4. Grammatische Modifikationen
8.1.5. Koordinierung von identischen Elementen
8.1.6. Ersetzen von Nonverbalem durch Verbales
9. Schlussbetrachtung
10. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Arbeit „Verbale Phraseolexeme in System und Text“ von Barbara Wotjak. Die Autorin untersuchte darin zahllose Phraseologismen, die sie aus einer Stichprobe von Pressetexten aus der DDR sowie Demosprüchen entnahm.
Zu Beginn soll ein Überblick über die verschiedenen Definitionen von Phraseologismen gegeben werden, die für die linguistische Forschung von Bedeutung sind und gleichzeitig aufzeigen sollen, wie kontrovers sich die Meinungen der Forscher hinsichtlich einer deutlichen Einteilung und Abgrenzung von Phraseologismen und Phraseolexemen gestalten. Dabei soll neben der Arbeit von Barbara Wotjak weitere Literatur hinzugezogen werden.
Ein weiteres Augenmerk wird auf die Probleme, die Nicht-Muttersprachler beim Umgang mit Phraseologismen haben, gerichtet. Anschließend werden die von der Autorin vorgeschlagenen Möglichkeiten diesen auf den Grund zu gehen, dargestellt.
Des weiteren befasst sich diese Arbeit mit Bedeutungsebenenwechsel und damit, welche Möglichkeiten existieren, um den Empfänger auf diese einzustellen. Ein wichtiges Moment bildet auch der Phraseologismus als Wortspiel.
Abschließend wird eine Reihe von textbedingten Modifikationen im wendungsexternen Komponentenbestand behandelt, die wiederum Ausdruck für die Vielfalt und das hohe kommunikative Potential von Phraseologismen sind und die explizit als Ergebnisse der Forschungsarbeit von Barbara Wotjak anzuerkennen sind.
2. Gliederung und Anliegen
Das Buch „Verbale Phraseolexeme in System und Text“ ist in drei Kapitel untergliedert. Im ersten Kapitel befasst sich die Autorin mit der Vernetzung lexikalischen Wissens. Das zweite Kapitel handelt von Phraseologismen im System, das dritte Kapitel von Phraseologismen im Text.
Anliegen der wissenschaftlichen Arbeit von B. Wotjak ist es, einen Beitrag zur weiteren linguistischen, vor allem semantik- und valenztheoretischen Fundierung phraseologischer Forschung zu leisten.
Um die Mechanismen eines kreativ-wortspielerischen Umgangs mit Phraseolexemen in ausgewählten Texten aufzuspüren, untersuchte die Autorin eine Stichprobe aus Pressetexten, die aus Medien der ehemaligen DDR sowie Demosprüche stammen.
3. Versuch einer Definition
Um Phraseolexeme zu definieren, müssen wir beim Begriff Phraseologismus ansetzen. Phraseologismen oder auch phraseologische Einheiten (hierbei existiert keine einheitliche Terminologie) bilden nach Fleischer den übergeordneten Begriff für alle "verschiedenen Arten der in Frage kommenden sprachlichen Erscheinungen."[1] Dazu zählen beispielsweise feste Redwendungen, Redensarten und Sprichwörter.
Anbei muss noch erwähnt werden, dass auch bei den spanischsprachigen Linguisten keine einheitliche Terminologie durchgesetzt hat. Hier finden wir laut Irsula Peña Ausdrücke wie expresiónes fijas, locuciónes, fórmulas hechas, expresiónes idiomáticas.[2]
An dieser Stelle seien zur Veranschaulichung einige Beispiele genannt:
llevar agua al molino de alguien (Wasser auf jemandes Mühle sein)
morder la tierra (ins Gras beißen)
andar a la greña (sich in die Haare geraten)[3]
brillar por su ausencia (durch Abwesenheit glänzen)
sembrar cizaña (Zwietracht säen)
no contar con la huéspeda (die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben)[4]
sacar las castañas del fuego (für jemanden die Kastanien aus dem Feuer holen)
apretarse el cinturón (den Gürtel enger schnallen)
quemarse las cejas ( im Sinne von viel studieren oder viel lesen)[5]
Nach Segura García sind Phraseologismen „sondergestaltete linguistische Zeichen. Sie besitzen eine feste syntaktische Struktur, eine irreguläre Bedeutung und sie werden in bestimmten Situationen gebraucht. Phraseologismen verlieren also ihre üblichen Eigenschaften freier Verbindungen (z.B. Wortstellung, beschränkte Flexionsparadigmen, usw.)“[6] Als Beispiele führt sie folgende Phraseologismen an:
1. El niño metió las monedas en el bolsillo.
(Das Kind steckte die Münzen in die Tasche.)
2. El niño metió las monedas en el bolsillo al abuelo.
(Der Großvater hatte an dem Kind einen Narren gefressen.)
Sie verweist dabei auf die unterschiedliche Valenz, die bei der Bildung eines Phraseologismus entstehen kann. In der freien Verbindung im ersten Beispiel steht das Verb meter zusammen mit einem direkten Objekt, im zweiten Beispiel, dem Phraseologismus, steht das Verb meter zusammen mit einem indirekten Objekt (meter a alguien).
Bei Fleischer finden wir ein ähnliches Beispiel, bei dem die Wörter einmal in freier Wortverbindung und einmal als Phraseologismus stehen und daher eine unterschiedliche semantische Struktur aufweisen:[7]
María tiene un coche grande. (Maria hat ein großes Auto)
Dieses Beispiel kann ausschließlich im wörtlichen Sinne übersetzt werden.
María tiene mala leche.
Im wörtlichen Sinne: Maria hat schlechte Milch.
Im phraseologischen Sinne: Maria ist schlechter Laune.
Bei der Einteilung der Phraseologismen tun sich die Wissenschaftler bisher schwer, so dass es noch keine eindeutige Abgrenzung gibt, sondern lediglich Versuche einer Einteilung. So finden wir beispielsweise bei Palm eine Einteilung in "Phraseologie im engeren Sinne" und "Phraseologie im weiteren Sinne"[8]. Fleischer hingegen unterteilt in "Zentrum und Peripherie".[9] Diese Klassifizierung erläutert er anhand eines Beispiels:
„El alumno dió respuesta a la pregunta correctamente.“
In diesem Satz fasst er Reporter als feste Verbindung auf, die in diesem Beispiel ersetzt wird durch dar respuesta, das er als Funktionsverbgefüge klassifiziert. Funktionsverbgefüge ordnet er in der Peripherie ein. Neben den Funktionsverbgefügen zählen seiner Ansicht nach Sprichwörter, geflügelte Worte, terminologische Wortgruppen, Eigennamen sowie nichtidiomatische feste Wortverbindungen zur Peripherie.[10] Phraseologismen, die zum Zentrum zählen, zeichnen sich Fleischer zufolge durch drei Merkmale auszeichnen: Idiomatizität, Festigkeit und Reproduzierbarkeit.
Kommen wir nun zum Begriff Phraseolexem und der Definition, die uns die Autorin der zu untersuchenden Arbeit „Verbale Phraseolexeme in System und Text“, B. Wotjak, gibt. Phraseolexeme bilden eine zentrale Gruppe der phraseologischen Einheiten bzw. Phraseologismen. Im Anschluss an die Definition nach Fleischer und anderen versteht B. Wotjak unter Phraseolexemen „relativ stabile Verbindungen von Wörtern/Wortgruppen, deren wendungsinterne Gesamtbedeutung von den wendungsexternen der Einzelkonstituenten in freier Wortverbindung differieren.“[11]
[...]
[1] Fleischer (1997), S. 3.
[2] Irsula Pena (1992), S. 11.
[3] Munker (1931).
[4] Irribarren (1996).
[5] Domínguez (1975), S. 49 ff.
[6] Segura García (1998), S. 22.
[7] Vgl. Fleischer (1997), S. 30.
[8] Palm (1995), S.1.
[9] Fleischer (1997), S. 68.
[10] Vgl. Fleischer (1997), S. 8.
[11] Vgl. Burger et al. (1982, 1) und Fleischer (1982b, 35 ff. sowie ders. 1983a, 187 ff.) und Telija (1975, 374 ff.)
- Citation du texte
- Stefanie Theil (Auteur), 2003, Darstellung verbaler Phraseolexeme in System und Text, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25986
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