Einleitung
Das EEG ist eine der wichtigsten nicht invasiven Methoden zur Erfassung der Aktivität kortikaler Nervenzellen, allgemein der elektrischen Spannungsschwankungen der Großhirnrinde, womit der Zugang zur Erforschung der Zusammenhänge zwischen Gehirn und Verhalten des Menschen ermöglicht wird. Die Elektroencephalographie eignet sich zur Bestimmung pathologischer Störungen, wie Epilepsie, Tumore und zur Anzeige verschiedener Leistungs- und Bewusstseinszustände, beispielsweise das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, die ihre Relevanz in der Psychologie haben (Michael Trimmel, 1990). Diese Arbeit soll die Methodik des EEG anhand einer Studie zur Aufmerksamkeit durch Neurofeedback, welches noch erläutert wird, näher bringen. Im Folgenden werden die neurophysiologischen Grundlagen aufgezeigt, die für ein Verständnis der EEG-Methodik notwendig sind. In Kapitel 2.3. wird die Elektrogenese ereigniskorrelierter Potentiale beschrieben und in Kapitel 3 wird eine Studie von Thomas Fuchs über Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen im Kindesalter und deren Behandlungsprogramm, das EEG-Biofeedback, beschrieben (1999). Das 4. Kapitel beinhaltet die Diskussion mit den Vor- und Nachteilen des EEG.
Neurophysiologische Grundlagen
EEG-Wellen stellen summierte oder weitestgehend synchron auftretende postsynaptische Potentiale der kortikalen Nervenzellen dar und werden von der Hirnrinde oder der Kopfhaut abgeleitet. Eine genaue Lokalisation von Potentialquellen ist aufgrund der Distanz vom Ableitort zu Nervenzellverbänden im Kortex oder in tieferen Strukturen des Gehirns nicht möglich (M. Trimmel, 1990). Die EEG-Methode ist zwar präzise in ihrer zeitlichen Struktur, kann aber den anatomischen Ursprung einer bestimmten Potentialschwankung außerhalb des Kortex nicht bestimmen. Theoretisch kann man jedoch mit Hilfe mathematisch-statistischer Analysen diese Orte erzielen, sie sind aber dennoch nicht ausreichend, so dass sie durch bildgebende Verfahren, wie die Positronenemissionstomographie (PET), ergänzt werden müssen (Birbaumer & Schmidt, 1999).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Neurophysiologische Grundlagen
- 2.1. Elektrogenese des EEGs
- 2.2. Lokalisation von Hirnpotentialen
- 2.3. Ereigniskorrelierte Potentiale
- 3. Untersuchung zur Aufmerksamkeit
- 3.1. Fragestellungen
- 3.2. Empirischer Teil
- 3.2.1. Stichprobe
- 3.2.2. Versuchsplan
- 3.2.3. Therapiematerialien und Verlauf der Trainingssitzungen
- 3.3. Ergebnisse
- 4. Diskussion
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Methodik des EEGs anhand einer Studie zur Aufmerksamkeit durch Neurofeedback zu erläutern. Die neurophysiologischen Grundlagen des EEGs werden dargestellt, um ein umfassendes Verständnis der Methode zu ermöglichen. Die Arbeit beschreibt auch eine Studie zu Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen und deren Behandlung mit EEG-Biofeedback.
- Elektrogenese des EEGs und die verschiedenen EEG-Wellen (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma).
- Lokalisation von Hirnpotentialen mithilfe des 10-20-Systems.
- Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) und deren Bedeutung.
- Anwendung des EEGs in der Untersuchung von Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS).
- Neurofeedback als Therapiemethode bei ADHS.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des EEGs als nicht-invasive Methode zur Erfassung kortikaler Nervenzellaktivität ein. Sie betont die Bedeutung des EEGs in der Diagnostik pathologischer Störungen und in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Gehirn und Verhalten. Die Arbeit kündigt die Darstellung der neurophysiologischen Grundlagen und die Beschreibung einer Studie zur Aufmerksamkeit mittels Neurofeedback an. Die Relevanz des EEGs für die Psychologie wird hervorgehoben, insbesondere im Kontext von Aufmerksamkeitsdefizitsyndromen.
2. Neurophysiologische Grundlagen: Dieses Kapitel erläutert die neurophysiologischen Grundlagen des EEGs. EEG-Wellen werden als summierte postsynaptische Potentiale kortikaler Nervenzellen beschrieben, deren genaue Lokalisation aufgrund der Distanz zum Ableitort schwierig ist. Die zeitliche Präzision der Methode wird im Gegensatz zur Schwierigkeit der anatomischen Lokalisierung hervorgehoben. Der Unterschied zwischen Spontanaktivität (mit Unterteilung in verschiedene Wellenformen) und ereigniskorrelierten Potentialen wird erklärt. Die Rolle von Gliazellen bei der Entstehung kortikaler DC- und Delta-Potentiale wird ebenfalls diskutiert. Schließlich wird die Bedeutung der zeitlichen Synchronisation afferenter Impulse für die Entstehung von EEG-Rhythmen betont.
2.1. Elektrogenese des EEGs: Dieser Abschnitt detailliert die Entstehung von EEG-Signalen. Er differenziert zwischen Spontanaktivität, charakterisiert durch verschiedene Wellenformen (Gamma, Beta, Alpha, Theta, Delta) und ereigniskorrelierten Potentialen (EKPs), die als unmittelbare Reaktion auf Reize oder kognitive Prozesse auftreten. Die verschiedenen Wellenformen werden im Detail beschrieben und ihre Assoziation mit unterschiedlichen Bewusstseinszuständen erläutert. Der Alpha-Block als Indikator für Aufmerksamkeit wird erwähnt, ebenso wie die Rolle apikaler Dendriten bei der Generierung oberflächennegativer langsamer Hirnpotentiale. Die Notwendigkeit der synchronen Aktivierung vieler Neuronen für ein messbares EEG an der Schädeldecke wird betont.
2.2. Lokalisation von Hirnpotentialen: Hier wird das 10-20-System zur Platzierung von Elektroden auf der Kopfhaut beschrieben. Die Bedeutung der Referenzpositionen (Mastoid oder Ohrläppchen) wird erläutert, und die Schritte der Elektrodenplatzierung (Reinigung der Haut, Verwendung von Elektrodenpaste) werden detailliert dargestellt. Die Verwendung von Fixpunkten wie Nasion und Inion wird erläutert.
Schlüsselwörter
EEG, Elektroencephalographie, Neurophysiologie, Hirnpotentiale, Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs), Spontanaktivität, EEG-Wellen (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma), Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Neurofeedback, Lokalisation, 10-20-System.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument "EEG und Aufmerksamkeit"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Elektroenzephalographie (EEG) und ihre Anwendung bei der Untersuchung von Aufmerksamkeit, insbesondere im Kontext von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine detaillierte Beschreibung der Zielsetzung und der behandelten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Schwerpunkt liegt auf den neurophysiologischen Grundlagen des EEGs, der Methodik der EEG-Aufzeichnung und der Anwendung von Neurofeedback als Therapiemethode.
Welche neurophysiologischen Grundlagen des EEGs werden behandelt?
Das Dokument erläutert die Elektrogenese des EEGs, die Entstehung von EEG-Wellen (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma) als summierte postsynaptische Potentiale kortikaler Nervenzellen und die Rolle von Gliazellen. Es beschreibt die Schwierigkeiten der Lokalisation von Hirnpotentialen und den Unterschied zwischen Spontanaktivität und ereigniskorrelierten Potentialen (EKPs). Die Bedeutung der zeitlichen Synchronisation afferenter Impulse für die Entstehung von EEG-Rhythmen wird ebenfalls hervorgehoben.
Wie wird die Lokalisation von Hirnpotentialen im EEG beschrieben?
Das Dokument beschreibt das 10-20-System zur standardisierten Platzierung von Elektroden auf der Kopfhaut. Die Bedeutung der Referenzpositionen (Mastoid oder Ohrläppchen) und die Schritte der Elektrodenplatzierung (Hautreinigung, Elektrodenpaste) werden detailliert dargestellt. Die Verwendung von Fixpunkten wie Nasion und Inion wird ebenfalls erläutert.
Welche Rolle spielt das EEG bei der Untersuchung von Aufmerksamkeit und ADHS?
Das Dokument beschreibt die Anwendung des EEGs bei der Untersuchung von Aufmerksamkeit und ADHS. Es wird eine Studie vorgestellt, die die Wirksamkeit von Neurofeedback als Therapiemethode bei ADHS untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie werden jedoch nicht im Detail präsentiert, sondern nur zusammengefasst.
Was ist Neurofeedback und wie wird es in diesem Zusammenhang eingesetzt?
Neurofeedback wird als eine Therapiemethode bei ADHS vorgestellt. Das Dokument beschreibt, dass die Studie die Anwendung von Neurofeedback zur Verbesserung der Aufmerksamkeit untersucht, jedoch ohne detaillierte Angaben zu den angewendeten Methoden oder den Ergebnissen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Neurophysiologische Grundlagen (inkl. Elektrogenese des EEGs und Lokalisation von Hirnpotentialen), Untersuchung zur Aufmerksamkeit (inkl. Fragestellungen, empirischer Teil und Ergebnisse), Diskussion und Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen: EEG, Elektroenzephalographie, Neurophysiologie, Hirnpotentiale, Ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs), Spontanaktivität, EEG-Wellen (Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma), Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Neurofeedback, Lokalisation, 10-20-System.
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- Hülya Bayram (Autor), 2004, Die Methodik des EEG - Definition, Verfahren und Anwendungsgebiete, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25895