Neue Forschungsergebnisse und Techniken beeinflussen zunehmend sämtliche
Bereiche unseres Lebens. Die Einführung von Neuheiten und der daraus resultierende
Adaptionsprozess begleitet seit jeher die Menschheit. Tradierte Ein- und
Vorstellungen, Gewohnheiten und Systeme müssen zu Gunsten der Zukunft und
des Fortschritts aufgegeben werden. Doch wird dieser Wandel mit dem Fortschreiten
der technische n Möglichkeiten immer schneller. Somit wird den Menschen
ein immer höheres Maß an Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft
abverlangt, was sich sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben niederschlägt,
wobei der Adaptionsprozess in der Berufswelt eine weitaus größere und
bedeutendere Rolle spielt, was eine Forcierung der beruflichen und betrieblichen
Weiterbildung bedeutet. Doch oftmals befindet sich die Weiterbildung in der aktuellen
Diskussion zwischen zwei Stühlen. Zum Einen muss sie pädagogischen
Ansprüchen gerecht werden, zum Anderen muss sie den ökonomisch rationalen
Vorstellungen der Betriebe gerecht werden. Zu untersuchen, wie sich dies vollziehen
kann, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
Hierzu wird eingangs ein kurzer historischer Abriss des erwachsenenpädagogischen
Weiterbildungsanspruchs gegeben, um eine Basis für nachstehende Erläuterungen
zu schaffen. Auf der Grundlage dieses Wissens wird in Kapitel 3 der
aktuelle Anspruch an die Weiterbildung diskutiert, wobei der Fokus auf die betrieblichen
Weiterbildung gerichtet wird. Die Ausführungen des Kapitels 3 bilden
die Voraussetzungen für das sich anschließende Kapitel, in dem die Weiterbildung
sowohl unter pädagogischer als auch unter ökonomischer Perspektive beleuchtet
wird.
Da die Arbeit die theoretische Aufarbeitung des Themas fokussiert, werden keine
Angaben zur Verwertbarkeit und erfolgreichen Anwendung dieser Theorien in der
Praxis gemacht. Dass sich Theorie und Praxis oftmals scheiden, ist bekannt. Somit
ist es selbstverständlich und natürlich, dass nicht alle der erläuterten Gesichtspunkte
in der Praxis anzutreffen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Abriss des erwachsenenpädagogischen Weiterbildungsanspruchs
- Die Weiterbildungssituation der 80er Jahre
- Überwindung der Kluft zwischen allgemeiner, politischer und beruflicher/betrieblicher Bildung
- Scheitern des neuen „humanisierenden“ Weiterbildungsgedanken
- Der modifizierte Weiterbildungsanspruch
- Rolle der Arbeitnehmer: selbstorganisierter Erwerb individueller Kompetenz
- Auswirkungen auf die betriebliche Weiterbildung
- Lernförderndes Klima
- Individuelles Kosten-Nutzen-Verhältnis
- Verwertbarkeit des Erlernten
- Betriebliches Kosten-Nutzen-Verhältnis
- Grundlegende Veränderung der Organisationskultur
- Resümee: die „lernende Organisation“
- Weiterbildung zwischen pädagogischen und ökonomischen Ansprüchen
- Weiterbildung aus pädagogischer Sicht
- Weiterbildung aus ökonomischer Sicht
- Verbindung der pädagogischen und ökonomischen Perspektive
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung des Weiterbildungsanspruchs im Kontext von ökonomischen und pädagogischen Bedürfnissen. Sie analysiert die historische Entwicklung des Weiterbildungsverständnisses, beleuchtet den Wandel von einem fachlichen und prozessbezogenen zu einem ganzheitlichen, persönlichkeitsorientierten Ansatz und untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die betriebliche Weiterbildung. Darüber hinaus werden die pädagogischen und ökonomischen Perspektiven auf Weiterbildung gegeneinander abgewogen, um die Spannungsfelder zwischen beiden Ansätzen aufzuzeigen.
- Historische Entwicklung des Weiterbildungsanspruchs
- Der Wandel des Weiterbildungsverständnisses
- Auswirkungen auf die betriebliche Weiterbildung
- Pädagogische und ökonomische Perspektiven auf Weiterbildung
- Spannungsfelder zwischen pädagogischen und ökonomischen Ansprüchen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Weiterbildungsanspruchs und stellt die Weiterbildungssituation der 80er Jahre sowie die Überwindung der Kluft zwischen allgemeiner, politischer und beruflicher/betrieblicher Bildung in den 90er Jahren dar. Das zweite Kapitel untersucht den modifizierten Weiterbildungsanspruch, der sich durch eine stärkere Fokussierung auf die Rolle des Arbeitnehmers und seine individuellen Lernbedürfnisse auszeichnet. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die betriebliche Weiterbildung werden im Detail analysiert. Schließlich widmet sich das dritte Kapitel der Verbindung von pädagogischen und ökonomischen Ansprüchen in der Weiterbildung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Weiterbildung, Erwachsenenbildung, Betriebliche Weiterbildung, Ökonomische Ansätze, Pädagogische Ansätze, Lernkultur, Lernende Organisation, Schlüsselqualifikationen, Persönlichkeitsentwicklung, Kosten-Nutzen-Verhältnis.
- Quote paper
- Marion Hacke (Author), 2004, Bilanz: Weiterbildung zwischen ökonomischen und pädagogischen Ansprüchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25821