Wie viele Reiseanbieter konnten die Studienreiseveranstalter Mitte der 90iger Jahre steigende Umsatzzahlen verzeichnen, aber in den letzten Jahren setzte eine Konsolidierung ein . Die Studienreise wendete sich zuletzt immer mehr von der traditionellen durchgeführten Bildungsreise ab und entwickelte in den vergangenen Jahren ihren eigenen Charakter, so dass neue Zielgruppen erreicht werden konnten und die Anzahl der potentiellen Studienreisekunden beständig stieg. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff der „Studienreise“ und wie ist der Markt gekennzeichnet und aufgebaut? Selbst Reiseveranstalter haben bei der begrifflichen Eingrenzung und Zuordnung ihrer zahlreichen Produkte oft Schwierigkeiten. Da die heutige Studienreise oft gekoppelt ist mit anderen Reiseformen, fällt die Abgrenzung dieses Produktes schwer. In dieser Arbeit soll vor allem der deutsche Studienreisemarkt betrachtet werden. Besonders eingegangen soll dabei auf die Angebotsstruktur des Marktes, den Vertriebswege, den Marketingmöglichkeiten von Studienreiseveranstaltern und zuletzt noch die Aussichten des deutschen Studienreisemarktes. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhangverzeichnis
1. Einleitung
2. Entwicklung der Studienreise
3. Definition Studienreise
4. Studienreisemarkt in Deutschland
4.1 Zielgruppen und Zielgebiete
4.2 Angebotsstrukturen auf dem Studienreisemarkt
4.2.1 Studienreiseveranstalter und Spezialisten
4.2.2 Konzerne und Reiseveranstalter
4.2.3 Busstudienreiseveranstalter
4.2.4 Gemeinnützige Vereine und nicht kommerzielle Anbieter
5. Vertriebspolitik auf dem Studienreisemarkt
5.1 Direktvertrieb
5.2 Reisebürovertrieb bzw. Agenturvertrieb
5.3 Kooperationen
6. Marketing auf dem Studienreisemarkt
6.1 Leistungsangebot
6.2 Preispolitik
6.3 Werbung
6.4 Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
7. Zukunftsaussichten des Studienreisemarktes
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ergänzungen zur Definition einer Studienreise Anhang 1
Abbildung 2: Marktanteile nach Umsatz 2000/2001 Anhang 1
Abbildung 3: Umsätze ausgewählter Studienreiseanbieter Anhang 2
Abbildung 4: Reisetrends aus der Reiseanalyse 2002 Anhang 2
Anhangverzeichnis
Anhang 1 - Abbildung 1,2
- Definition Studienreise/ Marktanteile deutscher Veranstalter
Anhang 2 - Abbildung 3,4
- Umsätze Studienreiseanbieter 2001/ Reiseanalyse 2002
1. Einleitung
Wie viele Reiseanbieter konnten die Studienreiseveranstalter Mitte der 90iger Jahre steigende Umsatzzahlen verzeichnen, aber in den letzten Jahren setzte eine Konsolidierung ein[1]. Die Studienreise wendete sich zuletzt immer mehr von der traditionellen durchgeführten Bildungsreise ab und entwickelte in den vergangenen Jahren ihren eigenen Charakter, so dass neue Zielgruppen erreicht werden konnten und die Anzahl der potentiellen Studienreisekunden beständig stieg. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff der „Studienreise“ und wie ist der Markt gekennzeichnet und aufgebaut? Selbst Reiseveranstalter haben bei der begrifflichen Eingrenzung und Zuordnung ihrer zahlreichen Produkte oft Schwierigkeiten. Da die heutige Studienreise oft gekoppelt ist mit anderen Reiseformen, fällt die Abgrenzung dieses Produktes schwer. In dieser Arbeit soll vor allem der deutsche Studienreisemarkt betrachtet werden. Besonders eingegangen soll dabei auf die Angebotsstruktur des Marktes, den Vertriebswege, den Marketingmöglichkeiten von Studienreiseveranstaltern und zuletzt noch die Aussichten des deutschen Studienreisemarktes.
2. Entwicklung der Studienreise
„Studienreisen sind so alt wie der Tourismus selbst“[2] und ihre Entwicklung ist eng verbunden mit der des Tourismus. Der erste Studienreiseveranstalter war Thomas Cook, der seine Reisen ausschließlich zu antiken Kunstwerken führte. In Deutschland war der erste Dr. Hubert Tigges , der 1928 Dr. Tigges Reisen gründete und danach organisierte Reisen durchführte. Anfang der 30er Jahre entwickelten sich die „Studienfahrten deutscher Akademiker“, welche ein größeres Publikum erreichten. Während des 2. Weltkrieges lagen in Deutschland alle Reisebemühungen auf Eis und somit ist es nicht verwunderlich, dass nach dem Krieg ein Boom auch bei den Studien-reiseanbietern einsetzte[3]. Zwischen 1950 und 1960 wurden viele der heutigen Studien-reiseveranstalter gegründet.
- Studiosus Reisen München 1954
- Marco Polo Reisen 1956
- Athena Reisen 1961
Entscheidend für die Entwicklung der Studienreise, wie für den gesamten Tourismus waren die Boomfaktoren des Tourismus und dabei besonders die Entwicklung des Flugzeuges[4]. Stand am Anfang der Entwicklung noch die Bahn und später das Schiff im Mittelpunkt, wurden nach und nach der Bus und später das Flugzeug für die Reise genutzt.
3. Definition Studienreise
Eine Studienreise ist nicht leicht von anderen Reisearten abzugrenzen, da eine gesetz-lich und juristisch relevante Definition, was eine Studienreise auszeichnet, nicht existiert. Durch Verknüpfung mit anderen Reisearten gibt es die Studienreise mittler-weile in vielen Ausführungen und Varianten, wie z.B. Wander-, Freizeit-, Natur-, Abenteuer und Entdeckerstudienreisen. So ist für den Touristen, wie auch für einige Reiseveranstalter schwer eine Erlebnis-, Forschungs- oder Bildungsreise von einer Stu-dienreise zu unterscheiden, denn die Übergänge der einzelnen Reisearten sind alle fließend. Eine treffende Definition und Ergänzungen (Abb.1), als Grundlage für diese Arbeit, hat die damalige Arbeitsgemeinschaft Studienreisen (AS) entworfen:
„Eine Studienreise ist eine Gruppenreise mit begrenzter Teilnehmerzahl, festgelegtem Reisethema und Reiseverlauf und deutschsprachiger, fachlich qualifizierter Reiseleitung.“[5]
4. Studienreisemarkt in Deutschland
Der Reiseveranstaltermarkt in Deutschland umfasste 2000 ein Volumen von ca. 37 Mrd. DM und ca. 36 Mio. Reisende[6]. Der Markt für Studienreisen ist in Deutschland hingegen sehr klein, man schätzt den Anteil des Studienreisemarktes auf nur etwa 300.000 Buchungen jährlich, wobei das Potential weitaus höher liegt.[7] Daher agieren auf dem kleinen Teilmarkt nur wenige große Veranstalter aber viele kleine Unternehmen. Ein Grund dafür ist zum einen das der Markt für Studienreisen weitgehend auf bestimmte Personenkreise begrenzt ist und somit auch das Kundenpotential.
4.1 Zielgruppen und Zielgebiete
In aller Regel ist jeder dritte Erwachsene in Deutschland ein potentieller Kunde für eine Pauschalreise, aber nur jeder hundertste bis fünfhundertste für eine Studienreise[8]. Die Studienreise ist ein Hochpreisartikel und wird oft als Zweitreise unternommen, daher ist die Zielgruppe eher dem Anspruchs- und Kulturkonsumenten[9] zuzuordnen. Es sind vergleichsweise zahlungskräftige Kunden, wie zum Beispiel Lehrer, Ärzte, alle medizinisch-technischen Berufe und das gesamte untere und mittlere Management[10]. Die Motive der Zielgruppe sind vergleichbar mit denen des „Hin-Zu-Reisens“ wobei Aufgeschlossenheit, die Neugier fürs Neue, Fremde, Ungewohnte, und Geschichte im Vordergrund stehen[11]. Bei den Zielgebieten der Studienreisen gibt es kaum weiße Flecken mehr auf der Landkarte. Angeboten werden fast alle Länder in Asien, Afrika, Australien und Europa. Hauptzielgebiete sind dabei die klassischen Ziele wie Italien, Griechenland und Ägypten, auch der Nahe Osten und Nordafrika stehen hoch im Kurs.
4.2 Angebotsstrukturen auf dem Studienreisemarkt
Der dt. Reisemarkt hat gegen Ende der 90er Jahre seine Struktur grundlegend geändert. Durch Fusionen und Übernahmen hat sich Anzahl der Reiseveranstalter stark verändert und der Markt ist auf wenige große Konzerne und Unternehmen aufgeteilt (Abb.2). Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf den Studienreisemarkt. Somit dominieren nun 4-5 große Anbieter, die bereits 2/3 des Marktes beherrschen (Abb.3). Zwischen den Marktführern und den kleinsten Unternehmen gibt es daher bei Umsatz und Passagierzahlen riesige Unterschiede. Studiosus führt dabei mit einem Umsatz von 213 Mio. € und 101.500 Passagieren im Jahr 2001 den Markt an[12], wobei die kleineren Unternehmen mit 200-300 Passagieren und Umsätzen von unter 500.000 € auskommen müssen. Einen groben Überblick über die neue Angebotsstruktur des deutschen Studienreisemarktes gibt folgende Übersicht:
1. Studienreiseveranstalter und Spezialisten
2. Konzerne und Reiseveranstalter
3. Busstudienreiseveranstalter
4. gemeinnützige, nicht kommerzielle Anbieter
[...]
[1] Vgl. fvw 01/2002, und Touristik Report Mai 2002.
[2] Klingenstein, Max A. in Mundt (Reiseveranstaltung, 1996), S. 263.
[3] Vgl. Klingenstein in Mundt (Reiseveranstaltung, 1996), S. 264.
[4] Vgl. Freyer (Tourismus, 2001); S. 19ff.
[5] Vgl. Arbeitsgemeinschaft Studienreise (1983) zitiert nach Becker (1989), S. 19.
[6] Vgl. Freyer (Tourismus, 2001), S. 220.
[7] Vgl. Touristik Report (06/1999).
[8] Vgl. Klingenstein in Mundt (Reiseveranstaltung, 1996), S. 290.
[9] Vgl. Opaschowski (1987) und Freyer (Tourismus), S. 75.
[10] Vgl. Klingenstein in Mundt (Reiseveranstaltung, 1996), S. 272.
[11] Vgl. Freyer (Tourismus, 2001), S. 57ff.
[12] Vgl. www.studiosus.de
- Quote paper
- Thomas Merkel (Author), 2002, Studienreisemarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25813
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