Mein Praktikum machte ich an einer kleinen Gemeinschaftsgrundschule im Hochsauerland. Meine Wahl fiel auf diese Schule, da sie, anders als Schulen die ich kannte, nur ca. 100 Schüler hat. Was sie auch zu etwas Besonderem für mich machte war, dass sie zu einem großen Teil aus Holz gebaut ist und die meisten Klassen an mindestens zwei Seiten Fenster haben, die Schule also sehr hell ist. Der Schulhof wird an zwei Seiten von der Schule begrenzt, an der dritten Seite von der Turnhalle (die auch dem Vereinssport dient) und die vierte Seite wird von einer Hecke begrenzt, die ihn von einer Seitenstraße abgrenzt. Auf dem Schulhof ist ein großer Sandkasten, mit Kletterstangen, außerdem noch Holzpflöcke (zum Drüberspringen) und einige wenige Sitzplätze. Die Grenze zur Straße und Bushaltestelle bildet eine gelbe Linie, die alle Schüler bereitwillig akzeptieren, auch wenn sie nach Schulschluß auf ihre Busse warten.
In jeder großen Pause können die Schüle r auch Spielzeug, wie z.B. Springseile o.ä. mit in die Pause nehmen. Und jeweils eine Klasse hat die Erlaubnis, in der Turnhalle zu spielen. Dies wird durch einen immer wiederkehrenden Turnus geregelt. Zwischen den einzelnen Stunden, also in den kleinen Pausen schicken die LehrerInnen die Kinder 2-3 Runden um das Schulgebäude, damit sie Bewegung bekommen und in der nächsten Stunde konzentrierter sind.
Zur Zeit meines Praktikums gab es an der Schule ein erstes, zwei kleine zweite, ein drittes und ein viertes Schuljahr. Die Anzahl der Jungen und Mädchen war ungefähr gleich groß. Es wurden circa 10 ausländische Schüler unterrichtet, die aber kaum Integrationsschwierigkeiten hatten, da sie zum größten Teil schon in Deutschland geboren waren.
Ich war die meiste Zeit meines Praktikums in der ersten Klasse. Sie hatte eine Klassenlehrerin, die selber grade erst mit dem Referendariat fertiggeworden und daher noch sehr nah am Studium war. Die Direktorin der Schule meinte, dass mir das evtl. helfen könne. Aber auc h ohne diesen Grund gefiel es mir sehr gut in der Klasse
und meine Mentorin gab mir die Möglichkeit, sie mit den Erstklässlern zu unterstützen. [...]
Inhalt
1. Einleitung
1.1 Zeitpunkt der Einschulung und Einschulungspraxis
1.2 Definition von Schulreife
2. Das Erlangen der Schulreife Beeinflussende Faktoren
2.1 Das Elternhaus
2.2 Die Stellung in der Geschwisterreihe
2.3 Schulreife aus Sicht der Schulärzte
2.3.1 Seh- und Hörschäden
2.3.2 Erkrankungen und Störungen im Bereich des zentralen Nervensystems
2.3.3 Das psycho- organische Syndrom als Ursache für das Zurückstellen von Kindern
2.4 Das Geschlecht
2.5 Der Einfluss des Kindergartens auf das Erlangen der Schulreife
2.6 Unterschiede auf dem land und in der Stadt
3. Zurückstellung
3.1 Welche Kinder werden zurückgestellt?
3.2 Welche Alternativen zur Zurückstellung gibt es?
4. Zusammenfassung
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Mein Praktikum machte ich an einer kleinen Gemeinschaftsgrundschule im Hochsauerland. Meine Wahl fiel auf diese Schule, da sie, anders als Schulen die ich kannte, nur ca. 100 Schüler hat. Was sie auch zu etwas Besonderem für mich machte war, dass sie zu einem großen Teil aus Holz gebaut ist und die meisten Klassen an mindestens zwei Seiten Fenster haben, die Schule also sehr hell ist.
Der Schulhof wird an zwei Seiten von der Schule begrenzt, an der dritten Seite von der Turnhalle (die auch dem Vereinssport dient) und die vierte Seite wird von einer Hecke begrenzt, die ihn von einer Seitenstraße abgrenzt. Auf dem Schulhof ist ein großer Sandkasten, mit Kletterstangen, außerdem noch Holzpflöcke (zum Drüberspringen) und einige wenige Sitzplätze. Die Grenze zur Straße und Bushaltestelle bildet eine gelbe Linie, die alle Schüler bereitwillig akzeptieren, auch wenn sie nach Schulschluß auf ihre Busse warten.
In jeder großen Pause können die Schüler auch Spielzeug, wie z.B. Springseile o.ä. mit in die Pause nehmen. Und jeweils eine Klasse hat die Erlaubnis, in der Turnhalle zu spielen. Dies wird durch einen immer wiederkehrenden Turnus geregelt.
Zwischen den einzelnen Stunden, also in den kleinen Pausen schicken die LehrerInnen die Kinder 2-3 Runden um das Schulgebäude, damit sie Bewegung bekommen und in der nächsten Stunde konzentrierter sind.
Zur Zeit meines Praktikums gab es an der Schule ein erstes, zwei kleine zweite, ein drittes und ein viertes Schuljahr. Die Anzahl der Jungen und Mädchen war ungefähr gleich groß. Es wurden circa 10 ausländische Schüler unterrichtet, die aber kaum Integrationsschwierigkeiten hatten, da sie zum größten Teil schon in Deutschland geboren waren.
Ich war die meiste Zeit meines Praktikums in der ersten Klasse. Sie hatte eine Klassenlehrerin, die selber grade erst mit dem Referendariat fertiggeworden und daher noch sehr nah am Studium war. Die Direktorin der Schule meinte, dass mir das evtl. helfen könne. Aber auch ohne diesen Grund gefiel es mir sehr gut in der Klasse und meine Mentorin gab mir die Möglichkeit, sie mit den Erstklässlern zu unterstützen.
Das Kollegium bestand, wie an den meisten Grundschulen, aus vier Lehrerinnen und einem Lehrer. Im Gegensatz zu vielen anderen Schulen war hier der Alterswechsel aber schon vollzogen, so dass ich ein sehr junges Kollegium hatte, bis auf den einzigen Mann. Die Schule wird von einer der Lehrerinnen geleitet. Doch zwischen den Geschlechtern herrschte an der Schule Frieden, da jeder, trotz Schulleitung, auch noch andere Aufgaben übernommen hatte.
In „meiner“ Klasse waren neun Jungen und auch neun Mädchen. Ich hatte einen Italiener in der Klasse, zwei Serben ein türkisches und ein schwarzes, adoptiertes Mädchen.
Als ich mein Praktikum im Februar begann, hatte die Klasse gerade das Druckalphabet beendet und fing mit dem Schreibschriftlehrgang an. Er nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Aber auch der Mathematikunterricht hatte einen hohen Stellenwert. Darunter litten jedoch nicht die Fächer Kunst, Religion und Sport.
Bei meinen Kontrollrundgängen in der Klasse während der Stillarbeit fiel mir immer wieder ein Junge auf, der kaum still sitzen konnte, und dadurch auch meistens nicht mit der angegebenen Zeit auskam. Er wurde daher zu einem der Kinder, mit denen ich mich genauer befaßte. Ich erfuhr dann, dass er sehr reiche Eltern hat, die nicht soviel Zeit haben, da sie ein Hotel leiten. Er wurde daher auch schon mit fünf Jahren auf Antrag eingeschult.
Zu meiner Themen- Wahl führte mich aber nicht nur das Praktikum, sondern auch Gedanken an die eigene Schulzeit. Ich selber bin zwar Stichtags- gerecht eingeschult worden, war aber in meiner Schullaufbahn immer die Jüngste und Kleinste. Außerdem hatte ich einige Anpassungsschwierigkeiten, so dass meine Eltern oft gezweifelt haben, ob es die richtige Entscheidung war, mich einzuschulen. Ausschlaggebend war aber, dass ich laut schulärztlicher Untersuchung als „schulreif„ eingestuft wurde.
Da ich nun beide Seiten gesehen hatte, überlegte ich mir, was dies für ein Kind bedeutet und welche Faktoren eine Rolle spielen.
1. Einschulungsalter und Schulreife
Seit der Einführung der Schulpflicht stellt sich die Frage nach dem Einschulungsalter und damit auch nach der Schulreife.
Geht man davon aus, dass die Erinnerungen an die erste Zeit in der Schule bis ins Erwachsenenalter lebendig bleiben, dass die hier gemachten Erfahrungen sich prägend auf die spätere Lern- und Leistungsmotivation und darüber hinaus auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung auswirken, so wird deutlich, wie wichtig diese Thematik ist.
1.1 Zeitpunkt der Einschulung und Einschulungspraxis
Dem Schuleintrittsalter wird, besonders seit dem Anfang der 50er Jahre verstärkt in der Diskussion eine - wenn auch aus unterschiedlichen Motiven - für die Schullaufbahn eines Kindes entscheidende Bedeutung zugemessen. (s. KERN und KROH) Sollte noch am Anfang des 20. Jahrhunderts eine „hinreichende körperliche und geistige Reife...„ die Voraussetzung sein, die den „...Erfolg der Ausbildung...ohne Gefährdung der körperlichen Entwicklung...„ gewährleistete (E. VON BREMEN, 1905), so haben sich seitdem die Akzente verschoben.
Betrachtet man die körperliche Entwicklung - der damals aus verschiedenen soziokulturellen und historischen Gründen , auf die ich hier nicht eingehen kann- eine andere Bedeutung zugemessen wurde als heute, so ist festzustellen, dass Sechsjährige im Durchschnitt etwa 50% ihrer Endgröße erreicht haben; sie sind allerdings heute wegen der allgemeinen körperlichen Akzeleration 8 bis 10 cm größer als die oben beschriebenen preußischen Kinder.
Der „erste Gestaltwandel„ (ZELLER, 1964) als ein spezifischer Entwicklungsabschnitt des Übergangs vom Kleinkind - zum Schulkindalter angesehen, ist weitgehend abgeschlossen.
Ein zunächst angenommener Zusammenhang dieser proportionalen Veränderung der Körpergestalt mit der psychischen Entwicklung wurde durch spätere Untersuchungen allerdings widerlegt (NICKEL, 1981)
Das Einschulungsalter in Deutschland liegt zur Zeit im siebten Lebensjahr. Stichtag ist der 30. Juni, d.h., Kinder die nach diesem Datum ihr sechstes Lebensjahr vollenden, werden in der Regel erst ein Jahr später eingeschult als die, deren Geburtstag vor dem 30.06. liegt.
Es gibt allerdings die Möglichkeit, ein solches Kind „auf Antrag„ früher einschulen zu lassen.
Dafür waren bisher sogenannte „Schuleignungstests„ durchzuführen. Zusammen mit einem Schulmediziner, einem Schulpsychologen und der Kindergärtnerin wurde mit dem Schulleiter entschieden, ob das Kind keinen Nachteil durch die frühere Einschulung hatte, der seine weitere Schullaufbahn gefährdete.
Diese Verfahrensweise entspricht einer Forderung, die die pädagogische Forschung seit den sechziger Jahren stellte: dass es nämlich ein Fehler sei, das Problem des Schuleintrittsalters durch eine starre Festlegung zu „mechanisieren„, weil man damit weder den leistungsschwachen, noch den leistungsstarken SchülerInnen gerecht würde. Ist ein Kind im festgelegten Alter noch nicht „schulreif„, so wird es das auch nicht durch die spätere Einschulung. Es hätte schon vorher der gezielten Förderung bedurft, in der die „...Reife durch das Leben in einer auf Entfaltung der Schulreife angelegten Umgebung nachzuholen...„ gewesen wäre (VIEWEGER).
Daraus ergibt sich: Ein leistungsstarkes Kind darf nicht zu spät, ein leistungsschwaches Kind nicht zu früh eingeschult werden, wobei immer die vorschulische Erziehung und das geistige Umfeld eine wesentliche Rolle spielen.
Um das Schuleintrittsalter hat es, wie ich schon erwähnte, immer wieder Diskussionen gegeben, die sich in letzter Zeit wieder verstärkt haben. Die Forderung nach einer Verkürzung der Schulzeit insgesamt mag dabei ebenso eine Rolle spielen, wie die veränderten Anforderungen an die Kinder und ihre ErzieherInnen - sowohl im erzieherischen Bereich, als auch in dem der Wissensvermittlung. Die Bandbreite der Überlegungen reicht dabei von der grundsätzlichen Festlegung bis zu einer individuellen Einschulung jedes Kindes, selbst noch im laufenden 1. Schuljahr.
Argumentiert wird für eine Vorverlegung des Schuleintritts mit dem entwicklungspsychologischen Ansatz, dass nämlich mit 5 Jahren „der Wissensdrang und der Forschungstrieb des Kindes vorherrschend werden„. Die bis dahin gefühlsmäßige Umformung der Gegenstandswelt stellt sich um auf eine sachliche Erfassung der Dinge. Es entfaltet sich „...der Drang zum Schaffen, zur Arbeit , zur gestaltenden Vollendung eines Werkes.„ (Martha Moers, S. 52)
Sieht man Erziehung als einen Prozeß, „...dessen Gestaltung unter zwei verschiedenen und nicht aufeinander reduzierbaren Aspekten erfolgt: einmal unter dem der rationalen Zweckmäßigkeit und zum anderen unter dem eines sozialen Wunschbildes, das die jeweilige Elterngeneration in ihren Nachkommen zu realisieren bestrebt ist„ (Peter R. Hofstätter, S.222), so ist die Schule die Institution, in der dieser Sozialisationsprozeß stattfinden soll.
Hier soll das Kind allmählich aus der engeren Familiengemeinschaft in die weitere Erwachsenengemeinschaft übergehen. Die Übergangsphase nehme dabei nur Wochen oder höchstens Monate in Anspruch. (HOFSTÄTTER, a.a.O.)
1.2 Definition von Schulreife
Wann also ist das Kind bereit, diesen Übergang zu wagen, diese „Abnabelung„ von der elterlichen Fürsorge, sich auf diesen Weg zu machen, an dessen Ende Eigenverantwortung und Erwachsensein stehen?
Wie also kann man „Schulreife„ definieren?
HÜTTENMOSER hat dazu Aussagen von LehrerInnen gesammelt: Schulreife betreffe die biologische Reife - Intelligenz und Schulreife seien zwei verschiedene Dinge - psychische und physische Reife müßten einander entsprechen - das Kind müsse ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht haben, so z.B. Der „Spielphase„ entwachsen sein. (HÜTTENMOSER, S.30)
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- Citar trabajo
- Anne Göbel (Autor), 2002, Einschulungsalter und Schulreife, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25357
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