Gibt es überhaupt ein philosophisches Problem, zu dem sich kein Gleichnis bei Platon findet? Für die hier vorliegende Arbeit muss die Antwort lauten: Nein. Das hier behandelte Problem ist Kreativität; wir wollen darunter, ohne große definitorische Ansprüche, das Finden von Ideen verstehen. Zwei Leitfragen führen uns das Problem vor: Wie kommt es zur Inspiration, dem sprichwörtlichen Moment der Kreativität, in dem uns plötzlich etwas einfällt, das uns so auch nach stundenlangem Grübeln nicht einfiel? Ist es möglich, diese Plötzlichkeit gewollt herbeizuführen?
Platons Gleichnis macht uns dies anschaulich. 1 Er lässt seinen Sokrates das Bild eines Taubenschlags formulieren, anhand dessen sich zwischen „besitzen“ und „haben“ ein Unterschied zeigt. Zwar „besitze“ ich alle Tauben innerhalb meines Taubenschlags, aber ich kann über die einzelne Taube nur verfügen, wenn ich sie in der Hand halte. Nur dann „habe“ ich die Taube auch, die ich schon „besitze“.
Der Taubenschlag symbolisiert unser Bewusstsein und die umherflatternden Tauben sind die Ideen darin. Und natürlich schließt sich die Frage an: Wie mache ich die Ideen aus meinem mentalen Taubenschlag verfügbar? Warte ich, bis sie mir in den Schoß flattern, oder gibt es Jagdtechniken, derer ich mich bedienen kann?
Solche Jagdtechniken gibt es und sie kommen dem modernen Bedürfnis nach Wettbewerbs-vorteilen entgegen: „Kreativität ist natürlich mehr als nur die zündende, die zukunftsweisende Idee. Wirtschaftsunternehmen müssen die Kreativität gewissermaßen institutionalisieren, in ritualisierten Prozessen auffangen, aus denen eine Vielzahl kleiner Verbesserungen und Verfeinerungen für Produkte und Dienstleistungen hervorgeht.“ 2
Gliederung
0. Präambel
1. Einleitung
2. Suspendierte Evaluation
2.1. Brainstorming
2.2. Brainwriting
2.3. Wie man sein Evaluationsvermögen suspendiert
2.4. Suspendierte Evaluation als erfüllte Leere
2.5. Erfüllte Leere im Brainstorming
2.6. Die Notwendigkeit der Evaluation
3. Kombinationen
3.1. Kombinationstechniken
3.1.1. Analogie und Bisoziation
3.1.2. Reizwortanalyse
3.1.3. Semantische Intuition
3.1.4. Morphologie
3.2. Arthur Koestlers Bisoziationstheorie
3.2.1. Formen der Bisoziation
3.3. Synektik
3.4. Eine weitergefasste Metapherntheorie
4. Visualität
4.1. Visuelle Techniken
4.1.1. Varianten bekannter Techniken
4.1.2. Mindmapping
4.2. Hemisphärenmodelle
4.2.1. Der Ansatz von Glenda und Joseph Bogen
4.2.2. Übertragung auf das Mindmapping
4.2.3. Vertiefung des Hemisphärenmodells
5. Fazit und Abschlussdiskussion
5.1. Summe
5.2. Ausblick
0. Präambel
Aus einem Interview mit Ringo Starr:
Reporter: Ringo, are you a mod or a rocker?
Ringo: Um, no. I’m a mocker.
1. Einleitung
Gibt es überhaupt ein philosophisches Problem, zu dem sich kein Gleichnis bei Platon findet? Für die hier vorliegende Arbeit muss die Antwort lauten: Nein. Das hier behandelte Problem ist Kreativität; wir wollen darunter, ohne große definitorische Ansprüche, das Finden von Ideen verstehen. Zwei Leitfragen führen uns das Problem vor: Wie kommt es zur Inspiration, dem sprichwörtlichen Moment der Kreativität, in dem uns plötzlich etwas einfällt, das uns so auch nach stundenlangem Grübeln nicht einfiel? Ist es möglich, diese Plötzlichkeit gewollt herbeizuführen?
Platons Gleichnis macht uns dies anschaulich.[1] Er lässt seinen Sokrates das Bild eines Taubenschlags formulieren, anhand dessen sich zwischen „besitzen“ und „haben“ ein Unterschied zeigt. Zwar „besitze“ ich alle Tauben innerhalb meines Taubenschlags, aber ich kann über die einzelne Taube nur verfügen, wenn ich sie in der Hand halte. Nur dann „habe“ ich die Taube auch, die ich schon „besitze“.
Der Taubenschlag symbolisiert unser Bewusstsein und die umherflatternden Tauben sind die Ideen darin. Und natürlich schließt sich die Frage an: Wie mache ich die Ideen aus meinem mentalen Taubenschlag verfügbar? Warte ich, bis sie mir in den Schoß flattern, oder gibt es Jagdtechniken, derer ich mich bedienen kann?
Solche Jagdtechniken gibt es und sie kommen dem modernen Bedürfnis nach Wettbewerbs-vorteilen entgegen: „Kreativität ist natürlich mehr als nur die zündende, die zukunftsweisende Idee. Wirtschaftsunternehmen müssen die Kreativität gewissermaßen institutionalisieren, in ritualisierten Prozessen auffangen, aus denen eine Vielzahl kleiner Verbesserungen und Verfeinerungen für Produkte und Dienstleistungen hervorgeht.“[2]
Dementsprechend gibt es beachtliches Segment an Ratgeberliteratur, die verschiedenste Techniken in leicht verständlicher und handhabbarer Weise zusammenfasst. Naturgemäß ist der theoretische Erklärungsanspruch dieser Ratgeber gering. Gleichzeitig findet sich ein disparates Feld aus wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich um systematische Erkenntnis kreativer Prozesse bemühen. Die Idee hinter dieser Arbeit ist recht simpel: Es soll eine Brücke geschlagen werden zwischen diesen beiden Polen. Ich werde also – um ins Gleichnis zurückzukehren – in den separaten Taubenschlägen des Handlungswissens und des Reflexionswissens wildern, um dann die gefangenen Vögel miteinander zu kreuzen.
Ich habe aus 4 Ratgebern verschiedene Techniken ausgewählt, die ich im folgenden erläutere und darauf passende Theorieansätze appliziere. Aus dem Theoriebezug ergibt sich die Möglichkeit zur Systematisierung der Techniken. Ich schlage diese Einteilung vor:[3]
1. Techniken, die auf suspendiertem Evaluationsvermögen basieren
2. Techniken, die auf Kombination getrennter Bereiche basieren
3. Techniken auf visueller Basis
Daran anschließend – als Abschluss der Arbeit – werde ich diskutieren, ob diesen Ideenfindungs-Techniken zu Recht das Prädikat „Kreativitätstechnik“ zukommt. Unterstützen sie uns bei der Bildung wirklich kreativer Ideen oder handelt es sich nur Automatisierungs-routinen der Gedankenproduktion, um „kombinatorische Gymnastik“[4] ?
2. Suspendierte Evaluation
Unter Suspendierung können wir eine zeitweilige Aufhebung verstehen. Die zeitweilige Aufhebung von Evaluationstätigkeit wäre demnach eine Reduzierung von bewusster Analyse und kritischer Bewertung, der wir Gedanken, Meinungen, Situationen usw. normalerweise unterziehen. Dieser Verzicht auf bewusste Bewertung scheint ein anderes Vermögen zu begünstigen, das wir – ganz alltagssprachlich – als Intuition oder Bauchgefühl bezeichnen würden. Diese numinose Intuition wird häufig gesehen als Quelle von neuen Ideen, schlagartigen Inspirationen und Geistesblitzen.[5] Dabei ist das Anzapfen dieser Quelle und das Ruhen lassen der bewussten Evaluation meist kein absichtlich erzeugter Prozess; vielmehr handelt es sich eher um die berühmte „schöpferische Pause“[6], die man einlegt, wenn man nicht weiterkommt, und auf die überraschend die Lösung folgt. Oder es ist schlichtweg das Beiseitelegen des Problems und die bewusste Beschäftigung mit einem anderen.
Der Mathematiker Henri Poincaré hat diese scheinbare Zufallskreativität anschaulich beschrieben im Kapitel „Die mathematische Erfindung“ seines Buches „Wissenschaft und Methode“. Er schildert dort seine Erfahrungen bei der Arbeit an einem mathematischen Problem.[7] „Seit vierzehn Tagen mühte ich mich ab“[8] – der gewünschte Erfolg bleibt jedoch aus. Erst durch übermäßigen Kaffeekonsum und daraus folgende Schlaflosigkeit, stellt sich bei ihm der Geistesblitz ein: „die Gedanken überstürzten sich förmlich“.[9] Darauf folgt das kritische Redigieren des inspirierten Beweises und eine Phase der weiterführenden Bemühungen, die „auf vollkommen bewusster Überlegung“[10] basieren. Poincaré unterbricht diese Tätigkeit, um an einer geologischen Exkursion teilzunehmen. „Die Wechselfälle der Reise ließen mich meine mathematischen Arbeiten vergessen“.[11] Gerade als er den Bus betritt, kommt ihm eine weitere Erleuchtung. Wieder zu Hause angekommen, verifiziert er die Idee aus dem Bus und beschäftigt sich mit der Folgearbeit. Diese bleibt fruchtlos, weshalb Poincaré sie für einen Kurzurlaub an der Küste unterbricht, wo ihm bei einem Spaziergang an der Küste plötzlich neue Zusammenhänge klar werden, die er wiederum zu Hause prüft usw.
Das Muster ist deutlich:[12] Zunächst findet eine Phase intensiver, bewusster Arbeit am Problem statt. Diese bewusste Arbeit bleibt fruchtlos und wird unterbrochen durch eine Ruhepause oder andere Tätigkeiten, in jedem Fall liegt keine bewusste Beschäftigung mit dem Problem vor. Genau in diesen Zeitraum, in dem mögliche Lösungen des Problems keiner bewussten Bewertung unterzogen werden, fällt die Lösungsidee als anscheinend spontaner Geistesblitz. Daran schließt sich wieder ein prüfender Arbeitsprozess an.
Der Trick – wenn man es soll nennen will – scheint also in der Rhythmisierung zwischen kritischer Arbeit und Inspiration zu liegen.
Dieser Phasenwechsel hat nahezu paradigmatischen Charakter. Meist wird dies in 4 Phasen schematisiert: Präparation, Inkubation, Illumination und Verifikation.[13] In allen von mir ausgewählten Ratgebern finden sich vergleichbare Ablaufsdarstellungen kreativer Prozesse.[14] Und in allen 4 findet sich eine Methode der Inspirationsautomatisierung, die das wechselnde Suspendieren und Aktivieren der evaluativen Fähigkeiten fruchtbar macht: Das Brainstorming. Ich werde diese Technik kurz vorstellen und auch auf die Unterart des Brainwriting eingehen, bevor ich dann zu weiteren Überlegungen komme.
2.1. Brainstorming
Das Brainstorming ist eine Gruppentechnik, wobei eine Gruppenstärke zwischen 4 bis 12 Teilnehmern empfohlen wird. Meist wird eines der Gruppenmitglieder als Moderator ausgewählt. Dieser Moderator stellt das Problem vor und regt die Gruppenmitglieder dazu an, ihre Einfälle spontan zu äußern. Jede geäußerte Idee wird in sichtbarer Weise, z. B. auf Flipchart, vom Moderator notiert, um sowohl die Idee festzuhalten als auch Anregung zum Aufgreifen zu bieten. Diese Phase spontaner Ideenfindung lässt sich auf etwa 15-30 Minuten begrenzen oder einfach dem Fluss der Ideen anpassen. Wichtigstes Element: Keine der Ideen darf in irgendeiner Weise bewertet werden. Das schließt negative wie positive Bewertung ein.[15] Und natürlich bezieht sich dies auch auf die Selbstbewertung des einzelnen Gruppenmitglieds. Jeder soll ohne lange Überlegung möglichst viele Ideen, und scheinen sie noch so abstrus, hervorbringen: „Quantität geht vor Qualität.“[16]
Erst nachdem die Phase der Ideenfindung abgeschlossen ist, werden die Ideen eingehender geprüft. Dabei wird empfohlen, die Bewertungsphase deutlich von der Ideenfindungsphase abzusetzen, z. B. durch eine längere Pause. Die Teilnehmer sind nun gefordert, die Ideen zu bewerten: „Wie praktikabel sind sie und wie sehr sagen sie uns gefühlsmäßig zu?“.[17] Die Bewertung beinhaltet natürlich auch die Selektion der Ideen, die ausgearbeitet und umgesetzt werden sollen.
2.2. Brainwriting
Brainwriting ist eine Abwandlung des Brainstorming. Jeder Teilnehmer schreibt seine Ideen zunächst für sich auf und gibt sie erst nach vorher festgelegtem Zeitrahmen an die anderen Teilnehmer weiter. Dies hat die Vorteile, dass die Ideenfindung nicht durch gruppendyna-mische Prozesse gestört wird und auch nicht vom Geschick eines Moderators abhängt.[18] Bekannteste Form ist die Methode 6-3-5. Der Name entstammt dem Ablauf: 6 Teilnehmer schreiben zum Problem 3 Lösungen auf einen Zettel, wofür sie maximal 5 Minuten haben.
Danach werden die Zettel weitergereicht, so dass jeder Teilnehmer den Ideenzettel seines Nebenmannes erhält, um darauf aufbauend wieder 3 Ideen in 5 Minuten zu produzieren.
„Dabei ist alles erlaubt: Sie können die Ideen lediglich kosmetisch bearbeiten [..]. Sie können sich aber zu ganz neuen Vorschlägen inspirieren lassen. Sie können das Gegenteil von der einen Idee und eine Kombination von zwei [..] anderen schreiben. [..] Nur eins ist unerwünscht: ein Feld leer zu lassen.“[19] Der zeitliche Rahmen von 5 Minuten ist bewusst so knapp gehalten, um die Teilnehmer zu unreflektierter Spontanität zu zwingen.[20] Sind alle Ideenzettel einmal bei allen Teilnehmern gewesen, so ist die Ideenfindungsphase mit 108 Ideen abgeschlossen, worauf sich die Bewertungsphase anschließen kann.
2.3. Wie man sein Evaluationsvermögen suspendiert
Brainstorming und Brainwriting basieren, wie gesehen, auf dem Wechsel zwischen gegensätzlichen Phasen. Die Fähigkeit, diesen Wechsel zu vollziehen, ist jedoch keineswegs trivial; gerade das gewollte Suspendieren interner Selbstevaluation zugunsten intuitiver Ideen-findung scheint nicht unproblematisch. Hier zeigt sich die Schwelle zwischen der Kreativität, die wie in Poincarés Bericht durch langfristige Phasen hindurch erst bei Ablenkung wie zufällig zum Ausbruch kommt, und einer forcierten Ideenproduktion. Das Bewusstsein ist eben nicht anderweitig beschäftigt.
Der Psychologe Daniel Goleman lehrt in seinem Buch „Kreativität entdecken“ Übungen, die das Überschreiten dieser Schwelle erleichtern sollen. Es handelt sich dabei im wesentlichen um meditative Atem- und Entspannungstechniken sowie um selbstaffirmative Auto-suggestionen. Sie sollen uns das „Wechselspiel zwischen Denken und Fühlen, Körper und Geist“[21] ermöglichen, das für Goleman entscheidender Faktor der Kreativität ist. Ziel ist ein
Bewusstseinszustand des „Loslassens“, der inneren Gelöstheit und Selbstvergessenheit, der es erlaubt, in seinem Tun aufzugehen.[22] Kritikverzicht ist eine der Voraussetzungen dafür: „Dazu müssen Sie lernen, die skeptische innere Stimme zum Schweigen zu bringen, die ihre Ideen zensiert, bevor sie ausgereift sind.“[23] Diese skeptische Stimme der inneren Kritik – kurz SDK – verhindert als Zensurinstanz das Vordringen neuer Ideen ins Bewusstsein.[24] Goleman nach verinnerlichen wir während unserer Kindheit die Ermahnungen, Ratschläge und Zurückweisungen von verschiedenen Autoritätsfiguren – im Erwachsenenalter speist sich daraus die SDK. Ein erheblicher Teil von Golemans Übungen richtet sich darauf, sie –gewissermaßen – abzuschalten. Eine seiner Methoden ist die „Technik des leeren Körpers“[25].
Bei ruhiger Atmung und geschlossenen Augen soll man sich auf die Suggestion konzentrieren, die eigene Haut sei nur noch eine Membran um einen leeren Raum, und sich für einige Minuten in dieses Gefühl innerer Leere versenken.
Hier stellt sich die Frage: Welcher Art ist eigentlich dieses andere Vermögen, zugunsten dessen sich das kritische Bewusstsein entleeren muss? Was prädestiniert es zur Kreativität?
Golemans „SDK“-Begriff weist auf psychische Dynamiken, die sich in psychoanalytischen Kategorien – Ich und Es, Bewusst und Unterbewusst – vertiefen lassen. Und bereits bei Poincaré findet sich der Gedanke eines „sublimen Ichs“, eines Vermögens unterhalb des Bewusstseins, das keiner Ordnung unterworfen ist und ständig neue Kombinationen herausbildet, die sporadisch ins Bewusstsein heraufdrängen.[26]
Als Anknüpfungspunkt bieten sich die Ausführungen des Psychoanalytikers Anton Ehrenzweig über Kreativität in der Kunst an. Zentral für Ehrenzweig ist eine paradoxe Metapher, die sich ebenfalls auf ein leeres Bewusstsein bezieht: „full emptiness“.[27]
[...]
[1] Zu finden im Dialog Theätet, 197b-e. bei Platon ist das Gleichnis eher auf das Problem des Wissens bezogen, es lässt sich jedoch trefflich auf Kreativität anwenden.
[2] Goleman, Kreativität entdecken, S. 149-150. Dabei muss man anmerken, dass der Gedanke technisch stimulierter Ideenproduktion nicht allein aus Wirtschaftsinteressen geboren wurde. Forcierte Entwicklungen in dieser Richtung wurden z. B. während des zweiten Weltkriegs unternommen, bzw. auch nach dem Sputnikschock in Amerika. Ebenso seien die aus der Antike stammenden Vorformen erwähnt, z. B. die rhetorische Ideensammeltechnik der Inventio und auch die Maieutik des Sokrates.
[3] Die Techniken der „Denkhüte“, bzw. „Denkstühle“ (Vgl. Kellner, S. 49-53, Nöllke, S.85-92) sind der blinde Fleck dieses Schemas; es handelt sich hierbei um sogenannte Imaginationstechniken. Sie basieren einfach gesagt auf verschiedenen Perspektiven, die sich zu einem Problem einnehmen lassen. Die möglichen Perspektiven – z. B. Optimist oder Pessimist - werden gezielt nacheinander oder von Gruppenmitgliedern eingenommen, um lösungsführende Aspekte des Problems herauszuarbeiten. Ich lasse diese Techniken weg, weil mir die theoretische Basis fehlt. Zwar ist der Perspektivismus ein prominentes Thema in der Philosophie – aber dies meist nur in epistemischer Hinsicht. Systematische Arbeiten über den Zusammenhang zwischen Kreativität und der Fähigkeit zu Perspektivwechsel sind mir nicht bekannt.
[4] Vgl. Hans Lenk, Kreative Aufstiege, S.178.
[5] Vgl. z B. Schlicksupp, 30 Minuten für mehr Kreativität, S. 33: „Lernen Sie deshalb wieder, Ihrer Intuition freien Lauf zu lassen [..] Erachten Sie selbst skurrile Ideen niemals als geistige Kurzschlüsse! Sie sind symbolische Ausdrucksformen von kreativen Lösungsmöglichkeiten.“
[6] Nöllke, Kreativitätstechniken, S. 37.
[7] Poincaré, S. 41-44.
[8] ebd., S.41.
[9] ebd., S. 42.
[10] ebd., S. 42.
11 ebd, S.42.
12 Vgl. Poincaré, S. 45.
[13] Dieses klassische Schema wurde eingeführt von Graham Wallas ( zu finden in ders.: Stages of Control. In: Rothenberg, H. / Hausman, C. [Hrsg.]: The Creativity Question, Durham, Duke University Press, 1976, S. 69-73.) Wir wollen aber zunächst nur beim Begriff des Wechsel zwischen evaluativen und intuitiven Phasen bleiben.
[14] Vgl. Baron, Ideen finden, S. 26-27;Kellner, Die besten Kreativitätstechniken in 7 Tagen, S. 28-29; Nöllke, S. 28-37; Schlicksupp, S. 27-31.
[15] Vgl. Kellner, S. 31; Baron, S.33; Nöllke, S. 55; Schlicksupp, S. 39.
[16] Kellner, S. 30, bzw. Nöllke, S. 56.
[17] Nöllke, S. 56.
[18] Nöllke, S.60.
[19] Baron, S. 39.
[20] Vgl. Baron, S. 40
[21] Goleman, Kreativität entdecken, S. 28.
[22] Goleman, S.57. Der Moment des “Loslassens” lehnt sich explizit an das von Csikszentmihalyi beschriebene “Flow-Erlebnis” an ( Goleman, S. 53). Vgl. dazu auch Paul Matussek in seinem Buch „Kreativität als Chance“:
„Man ist bereit, auf die aus dem Inneren kommende Erleuchtung zu reagieren. Das setzt eine bestimmte Fähigkeit des Ich voraus. Sie kann in der Meditation ‚trainiert’ werden. Die meisten schöpferischen Menschen haben sie sich ohne besonderen Vorsatz ‚angewöhnt’.“ (S. 310-311).
[23] Goleman, S. 73.
[24] Goleman, S. 138: „ Bei den meisten Menschen herrscht offener Krieg zwischen dem Geist der Kreativität und der SDK. Noch bevor ihre Ideen ins Licht des Bewusstseins gelangen, von einer Verwirklichung ganz zu schweigen, sind sie unter Umständen schon elend verendet unter dem Störfeuer der SDK – den negativen Bot- schaften, die sie pausenlos sendet“.
[25] Goleman, S. 173.
[26] Vgl. Poincaré, S. 46-47, S. 50-52. Übrigens auch in den Ratgebern finden sich Bemerkungen über das Unbewusste als Quelle der Kreativität; jedoch kommen sie über populärpsychologische Schlagworte nicht hinaus (Vgl. z. B. Schlicksupp, S. 32-33).
[27] Ehrenzweig, S. 382.
- Quote paper
- Axel Kannenberg (Author), 2003, Kreativitätstechniken und ihre theoretische Fundierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25254
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