Kinder erfahren Sozialisation also nicht ausschließlich durch die Erziehung von Erwachsenen – einen entscheidenden Einfluss auf die kindliche Sozialisation und Entwicklung hat der Umgang mit anderen Kindern und somit die Möglichkeit der aktiven Mitwirkung in der „Kultur der Kinder“. Doch wie findet diese Sozialisation statt? Wie entwickeln sich die Kinder untereinander und welche Besonderheiten weist der Umgang mit anderen Kindern auf? Eine Erklärung für diese und weitere Fragen findet man in den Werken Jean Piagets. Seine Untersuchungen entsprechen in ihren Erklärungen zwar nicht mehr in allen Punkten den heutigen Theorien (insbesondere in Hinblick auf die von ihm verwendete Stadientheorie), aber dennoch kann man davon ausgehen, dass vor allem Piagets Theorien als Grundlage neuerer Theorien und Untersuchungen der Kinderkultur dienen. Vor allem aber kann man an Piagets Theorien erkennen, dass der Sozialisationsprozess ein Prozeß ist, an dem Kinder aktiv beteiligt sind. Im folgenden soll nun anhand von zwei Beispielen dargestellt werden, wie sich Piagets Untersuchungen dem Thema Sozialisation und Kinderwelt annähern. Die Beispiele befassen sich mit Kinderspiel und Regelwelt, sowie mit Piagetschen Theorien zur Entwicklung der sozialisierten Sprache bei Kindern. Im Anschluß an diese Darstellungen werden die wichtigsten Ergebnisse der Piagetschen Arbeit noch einmal zusammengefasst dargestellt. Zunächst jedoch einige Sätze zur Biographie von Jean Piaget.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person: Jean Piaget
- Die Spielregeln
- Regeln und Murmelspiel
- Das Regelbewußtsein
- Bedeutung des Spieles für Sozialisation und Kinderkultur
- Das kindliche Sprechen
- Egozentrische und sozialisierte Sprache
- Vorläufiges Ergebnis bezüglich der Sprache
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Kinderkultur auf die kindliche Sozialisation, wobei Jean Piagets Theorien als Grundlage dienen. Die Arbeit analysiert, wie sich die Kinderkultur in den Bereichen Kinderspiel und Regelwelt sowie im kindlichen Sprechen auf die Sozialisation auswirkt.
- Die Bedeutung von Kinderspiel und Regelwelt für die kindliche Sozialisation
- Die Entwicklung des Regelbewußtseins bei Kindern
- Die Rolle der Sprache in der Sozialisation
- Die Unterscheidung zwischen egozentrischer und sozialisierter Sprache
- Piagets Theorien zur Entwicklung der kindlichen Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Kinderkultur und kindlicher Sozialisation dar und beleuchtet die Relevanz von Piagets Theorien in diesem Kontext. Kapitel 2 bietet einen biografischen Abriss über Jean Piaget, um seine Forschungstätigkeit und seine Expertise im Bereich der kindlichen Entwicklung zu beleuchten.
Kapitel 3, "Die Spielregeln", beschäftigt sich mit Piagets Analyse der Entwicklung von Regeln im Kinderspiel. Hierbei werden die Stadien der Regelentwicklung im Murmelspiel und deren Bedeutung für die Sozialisation der Kinder beschrieben. Kapitel 4 befasst sich mit dem kindlichen Sprechen und unterscheidet zwischen egozentrischer und sozialisierter Sprache. Es beleuchtet Piagets Theorien zur Entwicklung der Sprache und deren Einfluss auf die Sozialisation.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Sozialisation, Kinderkultur, Jean Piaget, Kinderspiel, Regelwelt, Regelbewußtsein, kindliche Sprache, egozentrisches Sprechen, sozialisierte Sprache, Entwicklungspsychologie, Stadientheorie.
- Quote paper
- Nicole Röder (Author), 2001, Sozialisation und Kinderkultur im Werk Jean Piagets - Welchen Einfluss hat die Kinderkultur auf die kindliche Sozialisation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25245