Der Tourismus ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Phänomene des 20. Jahrhunderts. Aus den Kultur-, Kavaliers- oder Bildungsreisen der wohlhabenden und gebildeten Oberschicht ist inzwischen eine Massenbewegung von über 600 Millionen Menschen jährlich geworden, die direkt 67,44 Millionen (194,56 Millionen indirekt) Arbeitsplätze bereitstellt und 4,54 Milliarden US $ umsetzt. Mit diesen Werten ist der Fremdenverkehr heute neben der Erdöl- und Automobilindustrie der potenteste Wirtschaftsfaktor der Erde, der, würde es sich um ein Land handeln, das drittreichste der Welt wäre.
Auch in Zukunft, so prognostiziert die Welttourismusorganisation (WTO), ist trotz diverser Krisen (wie der 11. September 2001 oder der Irak-Krieg) in den nächsten zehn Jahren mit jährlichen Zuwachsraten von voraussichtlich 4,6% zu rechnen, so dass im Jahr 2013 schätzungsweise 1,3 Milliarden Reisende 8,94 Milliarden US $ Umsatz generieren werden. (vgl.
http://www.wttc.org/measure/PDF/Executive%20Summary.pdf). Die Entwicklung des Tourismus vom Luxusbedürfnis zum Massenbedürfnis ist nicht nur auf die Zunahme der arbeitsfreien Zeit bei gleichzeitigem Anstieg der Löhne zurückzuführen. Eine elementare Rolle kommt der Verschiebung der Prioritäten vom Materiellen zum Immateriellen zu, die dazu geführt hat, dass Freizeit, Selbstverwirklichung und Prestige heute für viele Menschen genauso wichtig sind wie Arbeit und Geldverdienen. Tatsächlich ist der gesellschaftliche Stellenwert von Reiseaktivitäten in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. Aber auch die vermehrte Stressbelastung am Arbeitsplatz und im Alltag haben dazu beigetragen, dass zunehmend mehr Menschen nach dem Motto ‘Urlaub vom Ich’ immer öfter reisen möchten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Aufgabenstellung
2. Ausgangssituation
2.1. Analyse der Destination Fuerteventura
2.1.1. Geographie/Lage
2.1.2. Relief, Klima und Fauna
2.1.3. Umwelt
2.1.4. Bevölkerung
2.1.5. Verwaltung
2.1.6. Wirtschaft und Tourismus
2.1.7. Freizeitaktivitäten
2.2. Marktanalyse
2.2.1. Allgemeine Marktdaten
2.2.2. Reiseentscheidung
2.2.3. Reiseziele:
2.2.4. Der spanische Reisemarkt
2.2.5. Besucherschwund auf Fuerteventura:
2.2.6. „Gesunder Urlaub“ - ein Trend mit Zukunft
2.2.7. Polaritätsprofil
2.3. Wettbewerbsanalyse
2.4. Bisherige Kommunikationsmaßnahmen
2.5. SWOT-Analyse
2.6. Fazit
3. Kommunikationsziele
3.1. Außerökonomische Ziele (Primäre Ziele)
3.2. Ökonomische Ziele (Sekundäre Ziele)
3.3. Übersicht
4. Zielgruppenanalyse
5. Kommunikationsstrategie
5.1. Copy-Strategie (Die Botschaft)
5.1.1. Consumer-Benefit
5.1.2. Reason Why
5.1.3. Tonality
5.2. Einsatz und Gestaltung der Kommunikationsmittel
5.2.1. Werbung der Wettbewerber
5.2.2. Werbekonstanten
5.2.3. Werbevariablen
5.2.4. Aufbau der Anzeigen
5.2.5. Aufbau der Plakate
5.2.6. TV-Spots
6. Werbeträgerstrategie
6.1. Vergleich der Printmedien
6.2. Plakate
6.3. TV-Spots
7. Public Relations
7.1. Pressemitteilung
7.2. Pressereise
8. Budget
8.1. Budgetplan - Variante I
8.1.1. Anzeigen
8.1.2. Plakate
8.1.3. TV-Spots
8.1.4. Public-Relations
8.2. Budgetplan - Variante II
8.2.1. Anzeigen
8.2.2. Plakate
8.2.3. TV-Spots
8.2.4. Public-Relations
9. Erfolgskontrolle
10. Ausblick
11. Hilfsmittel / Quellen / Literaturverzeichnis
11.1. Quellen im Internet
11.2. Literaturverzeichnis
11.3. Bilder
11.3. Sonstige Quellen
1. Einleitung
Der Tourismus ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Phänomene des 20. Jahrhunderts. Aus den Kultur-, Kavaliers- oder Bildungsreisen der wohlhabenden und gebildeten Oberschicht ist inzwischen eine Massenbewegung von über 600 Millionen Menschen jährlich geworden, die direkt 67,44 Millionen (194,56 Millionen indirekt) Arbeitsplätze bereitstellt und 4,54 Milliarden US $ umsetzt. Mit diesen Werten ist der Fremdenverkehr heute neben der Erdöl- und Automobilindustrie der potenteste Wirtschaftsfaktor der Erde, der, würde es sich um ein Land handeln, das drittreichste der Welt wäre.
Auch in Zukunft, so prognostiziert die Welttourismusorganisation (WTO), ist trotz diverser Krisen (wie der 11. September 2001 oder der Irak-Krieg) in den nächsten zehn Jahren mit jährlichen Zuwachsraten von voraussichtlich 4,6% zu rechnen, so dass im Jahr 2013 schätzungsweise 1,3 Milliarden Reisende 8,94 Milliarden US $ Umsatz generieren werden. (vgl. http://www.wttc.org/measure/PDF/Executive%20Summary.pdf). Die Entwicklung des Tourismus vom Luxusbedürfnis zum Massenbedürfnis ist nicht nur auf die Zunahme der arbeitsfreien Zeit bei gleichzeitigem Anstieg der Löhne zurückzuführen. Eine elementare Rolle kommt der Verschiebung der Prioritäten vom Materiellen zum Immateriellen zu, die dazu geführt hat, dass Freizeit, Selbstverwirklichung und Prestige heute für viele Menschen genauso wichtig sind wie Arbeit und Geldverdienen. Tatsächlich ist der gesellschaftliche Stellenwert von Reiseaktivitäten in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. Aber auch die vermehrte Stressbelastung am Arbeitsplatz und im Alltag haben dazu beigetragen, dass zunehmend mehr Menschen nach dem Motto ‘Urlaub vom Ich’ immer öfter reisen möchten.
Möglich geworden ist dies jedoch erst mit der intensiv voranschreitenden internationalen Vernetzung durch neue Transportmittel, die Distanzen dahinschmelzen und die Welt immer enger zusammenrücken lässt. All diesen Faktoren ist es zu verdanken, dass Menschen ihrem ureigenen Bedürfnis nach Abwechslung, Abenteuer und Veränderung nachgeben können und auf diese Weise das Reisen zu einem wichtigen Bestandteil des Lebens geworden ist. Die Reisebranche hatte 2002 zum ersten Mal einen Rückgang zu verkraften. So kann sich auch die Reisewirtschaft von der allgemeinen Konsumzurückhaltung nicht einfach abkoppeln. Konsumzurückhaltung und Angstsparen im Zuge der wirtschaftlichen Talfahrt im Inland und der Furcht um Arbeitsplätze - das ist und bleibt das Hauptproblem. Das schmerzt, doch konnte der Rückgang durch eine ganze Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen weitgehend aufgefangen werden. Andererseits ist die Reiselust ungebrochen: 47 Prozent der Bundesbürger haben nach wie vor feste Reiseabsichten. Das lässt hoffen, doch nichts tun ist definitiv nicht angesagt. Es gilt, die Lust auf Reisen noch weiter zu steigern, neue Trends zu finden bzw. alte Trends zu fördern und neue Zielgruppen anzusprechen.
1.1. Aufgabenstellung
Dieses Konzept will Kommunikationsmaßnahmen entwickeln, die Lust auf Urlaub machen. Und zwar nicht nur Lust auf irgendeinen Urlaub, sondern fi Lust auf Fuerteventura, das heißt:
- Lust auf fantastische, lange, feinsandige Strände
- Lust auf Ruhe, Stille und Einsamkeit
- Lust auf sportliche Aktivität, auf Sauna oder Massage
- Lust auf hochwertige Hotels
- Lust auf lange Strandspaziergänge
- und das alles gemeinsam mit dem Partner.
Im Trend liegt der Wohlfühlurlaub. Der sogenannte „gesunde Urlaub“ ist so in wie nie - die Deutschen wollen sich in ihrer knapp bemessenen Zeit viel Gutes tun. Deswegen haben Aspekte wie Wellness, Fitness und Gesundheit Hochkonjunktur. Genau diese Aspekte sollen in diesem Kommunikationskonzept aufgegriffen werden.
Angesprochen werden soll mit einem „gesunden Urlaub“ auf Fuerteventura die Zielgruppe der jungen Doubles. Junge Doubles sind Paare, die zusammenleben (nicht unbedingt verheiratet sind), keine Kinder haben und nicht älter als 39 Jahre alt sind. Im Konzept wird die Zielgruppe noch weiter eingegrenzt, da natürlich auch Faktoren wie das Einkommen eine nicht unerhebliche Rolle spielen („gesunder Urlaub“ ist nicht ganz billig).
Die Ziele dieses Konzeptes sind u.a.:
- Verbesserung des Images von Fuerteventura
- Steigerung des Bekanntheitsgrades in der definierten Zielgruppe und folglich eine Steigerung der Zahl der Reisenden aus dieser Zielgruppe was eine Beeinflussung der Gästestruktur zur Folge haben sollte.
Die Höhe des Budgets wurde nicht vorgegeben, so das in diesem Konzept Kommunikationsmaßnahmen mit den entsprechenden Kosten vorgeschlagen werden. Diese können jedoch bei Bedarf erhöht oder reduziert werden.
2. Ausgangssituation
2.1. Analyse der Destination Fuerteventura
2.1.1. Geographie/Lage
Die Kanarischen Inseln sind eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean etwa 115 Kilometer von der Nordwestküste Afrikas entfernt. Zu den Kanaren gehören sieben Inseln (in der Reihenfolge ihrer Größe): Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, Gomera und Hierro sowie mehrere kahle Eilande. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 7.273 km². Fuerteventura ist 1.731 km² groß und somit die zweitgrößte der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln. Lanzarote liegt 11 km nördlich in Sichtweite von Fuerteventura und Gran Canaria ist 80 km entfernt. Zu Fuerteventura (von „Laforte Ventura“ = das starke Abenteuer) gehört auch das im Norden vorgelagerte unbewohnte Eiland Lobos mit einer Größe von 6 km². Die längste Nord-Süd-Ausdehnung von Corralejo bis Morro-Jable beträgt 93 km, an der breitesten Stelle misst die Insel 31 km. Hauptstadt von Fuerteventura ist die an der Ostküste liegende Hafenstadt Puerto del Rosario mit 18.000 Einwohnern Insgesamt hat Fuerteventura 66.025 Einwohner.
(vgl. http://encarta.msn.de/find/Concise.asp..., 29. Juli 2003)
2.1.2. Relief, Klima und Fauna
Fuerteventura ist keine „Grüne Insel“, sondern ein wüstenartiges, relativ flaches Gebiet vulkanischen Ursprungs. Trotzdem gibt es auf Fuerteventura mehr als 150 helle, feinsandige Strände. (vgl. www.tui.de/TUI/Reisen... , 05. August 2003). Die Vielzahl der Strände ermöglicht es, dass man das Meer noch ungestört genießen kann und man selbst an so berühmten Stränden wie in Sotavento de Jandía auf vielen Kilometern niemandem begegnet. Das Wasser an den Küsten ist flach, kristallklar und hat einen außergewöhnlichen, türkisfarbenen Ton. An der Westküste ist teilweise Vorsicht geboten, da die Atlantikwellen stark und die Strömungen lebensgefährlich sind. Die Meeresfauna ist vielseitig und lädt zum Tauchsport ein. Die Wassertemperaturen liegen im Jahresdurchschnitt bei 19 C°.
(Quelle: www.tui.de unter „Reiseinfos, Spanien, Kanarische Inseln, Fuerteventura, 09.September 2003.)
Hohe Gebirge gibt es auf Fuerteventura nicht - die höchste Erhebung liegt im Südwesten: der 807 Meter hohe Pico de Jandía. Dies ist wiederum der Grund für die geringen Niederschläge, da die kleinen Berge die wasserreichen ozeanischen Wolken nicht zurückhalten können wie im Fall der anderen Kanarischen Inseln. Deshalb ist das Klima auf Fuerteventura trocken und sonnenreich. Die Jahresniederschläge erreichen nur selten Werte von mehr als 150 Millimetern. Die Geomorphologie der Insel sowie die geringen Niederschlagsmengen verhindern die Existenz wichtiger Flussgebiete. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 24°C mit geringen Schwankungen. Normalerweise weht auf Fuerteventura der Nordostpassat, vor allem in den Sommermonaten oft mit fünf und mehr Windstärken. All dies verhilft Fuerteventura zu einem der weltweit angenehmsten Klimate.
Durch dieses trockene Klima und dem geringen Niederschlag ist nur das Wachstum einer dürftigen Vegetation trockenheitsliebender Pflanzen erlaubt. Die ist allerdings von hohem botanischen Seltenheitswert. Die geringe Eignung zur landwirtschaftlichen Nutzung hat das Innere jahrhundertlang fast unbewohnt erhalten, so dass die Wüstenlandschaften nahezu unberührt geblieben sind. Weite Flächen der Insel werden von Sanddünen und mit Sahara-Staub versehenen Ebenen bedeckt. Die trockene und von der Erosion zerfurchte Oberfläche der Insel ist günstig für eine Reihe sehr besonderer Ökosysteme. Das trifft vor allem auf den Küstenbereich zu, wo der ausgedehnte Rand der Inselplattform von Fuerteventura die Bildung großer, sandiger Ökosysteme sowie eine reiche Meeresfauna und -flora gefördert hat. Ebenen wie auf der Halbinsel von Jandía im Süden oder Dünen wie die von Corralejo im Norden sind Beispiele für die besonderen Ökosysteme (vgl. Palacios, Hugo, Prospekt „Spanien - Kanarische Inseln“ von Turespana, Spanien, 4. Auflage 2002).
Auch die Tierwelt Fuerteventuras ist etwas Besonderes. Seltene Steppenvögel wie die „Kragentrappe“ haben hier ihr Zuhause gefunden. Dieser seltene Vogel lebt nur auf Fuerteventura und Lanzarote. Der Gesamtbestand beträgt lediglich 400 Exemplare. Bedroht sind die Natur und die Tierwelt vor allem durch die Überweidung der Insel durch die vielen Ziegen und seit ein paar Jahren durch die aus Afrika „importierten“ Erdhörnchen, die sich rasend schnell vermehren. Mittlerweile gibt es allerdings einige Projekte zum Schutz der Natur. (vgl.www.tui- umwelt.com/cms-site/index... , 05. August 2003)
2.1.3. Umwelt
Im Jahr 2003 wurden vier Badestrände auf Fuerteventura für ihre gute Strandund Meerwasserqualität mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet. „Die Blaue Flagge ist ein exklusives Öko-Label, welches in der Saison 2003 an ungefähr 2900 Badestellen und Sportboothäfen in 23 europäischen Ländern sowie in Südafrika vergeben wurde.
Kriterien: Die Blaue Flagge wird als Symbol für hohe Umweltstandards sowie gute Sanitär- und Sicherheitseinrichtungen im Hafen- und Badestellenbereich international anerkannt. Ihre Grundlagen basieren auf der Übereinstimmung mit vier Hauptaspekten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: http://www.blueflag.org/indexgermany.asp, 05. August 2003).
Rund 80% des benötigten Trinkwassers werden auf Fuerteventura durch energieaufwändige Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Kostbares Süßwasser geht jedoch verloren, weil das Wasserverteilungsnetz stellenweise veraltert ist. In den Urlaubsorten ist eine geregelte Abwasserentsorgung durch moderne Kläranlagen sichergestellt. Das aufbereitete Brauchwasser wird für die Bewässerung von Grünanlagen und in der Landwirtschaft wiederverwendet. Abfälle werden in der Mülltrennungsanlage von Puerto del Rosario sortiert und dem Recycling zugeführt. Inzwischen wurden 22 Wertstoffsammelhöfe eröffnet. Auf Fuerteventura werden insgesamt ca. 10% des Energiebedarfs durch Windkraftanlagen gedeckt.
Der Raumordnungsplan „PIOF“ soll die starke Bautätigkeit in Zukunft regulieren. Im April 2003 wurde ein Gesetz verabschiedet, das nur noch Modernisierungen und Upgradings von Unterkünften zulässt. Neubauten sind auf den Kanaren tabu - die Bettenzahl darf nicht erhöht werden. Die Umsetzung des Raumordnungsplanes erfolgt allerdings bislang nur schleppend (vgl. Köster-Hetzendorf, Maren: „Umbau statt Neubau“, in fvw International, Nr. 13/2003, Seite 58). Rund 40% von Fuerteventura stehen mittlerweile unter Naturschutz, z.B. die besonders sensiblen Dünengebiete bei Corralejo und Jandía sowie das einzigartige Feuchtgebiet „El Saladar“ am Strand „Matorral“. (vgl. TUI-Katalog Kanarische Inseln, November 2003 - April 2004, S. 60)
2.1.4. Bevölkerung
Gemäß den Daten des Nationalen Statistikinstituts (Instituto Nacional de Estadística / INE) betrug die Einwohnerzahl der Kanaren am 1. Januar 2001 - nach der Revision der Einwohnermeldeverzeichnisse - 1.781.366.
Nach der gleichen Quelle sind die Einwohnerzahlen der einzelnen Inseln folgende: Teneriffa: 744.076, Fuerteventura: 66.025, Gran Canaria: 755.489, Lanzarote: 103.044, La Palma: 84.319, Gomera: 18.990 und Hierro: 9.423.
2.1.5. Verwaltung
Die autonome Region der Kanarischen Inseln besteht aus zwei Provinzen. Die eine ist Santa Cruz de Tenerife, besteht aus den Inseln Teneriffa, La Palma, Hierro und Gomera und hat Santa Cruz de Tenerife als Hauptstadt. Die andere ist Las Palmas (mit den Inseln Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura) mit der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria.
Das Autonomiestatut, vergleichbar mit dem Status der Bundesländer in Deutschland, der Kanarischen Inseln wurde 1982 verabschiedet. Die Regierung der Kanarischen Inseln besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und den folgenden Ressorts: Erziehung, Bauwesen, Wirtschaft und Finanzen, Landwirtschaft, Politik und Umwelt, Arbeit und Soziales, Tourismus, Gesundheit sowie der Staatskanzlei (Consejería de Presidencia). Auf Fuerteventura ist der Inselrat (Cabildo Insular) für die innere Verwaltung zuständig, dem die Bereiche Kultur, Gesundheitswesen und Straßenbau unterstehen.
2.1.6. Wirtschaft und Tourismus
Zu den wichtigsten Wirtschaftsgrundlagen Fuerteventuras gehören der Tourismus und die Landwirtschaft. Die Landnutzung erfolgt überwiegend im Bewässerungsfeldbau; Hauptanbauprodukte sind Tomaten und Getreide. Die fruchtbarsten Gebiete befinden sich am Río de Palmas im Zentrum der Insel, in der Umgebung von Betancuria. Darüber hinaus ist auch die Küstenfischerei von Bedeutung. Wegen der großen Trockenheit wird in großem Umfang Meerwasser entsalzt. Die Landnutzung leidet häufig unter Sandanwehungen aus der Sahara.
Fuerteventura gehört zu den meistbesuchten der Kanarischen Inseln. Der Fremdenverkehr ist auf die Küstengebiete konzentriert. Die wichtigsten Zentren des Badetourismus sind Corralejo an der Nordküste und die Halbinsel Jandía im Süden sowie Costa Calma an der Ostküste. Die Tradition des Tourismus reicht lediglich in die 60er Jahre zurück. Damals entstanden erste Ferienanlagen auf der Halbinsel Jandía. In den 80er Jahren erfolgte ein großer Bauboom. Obwohl sich manche der damals errichteten Ferienanlagen als Pleiteobjekte erwiesen, wurde über immer neue Bauanträge positiv entschieden. Drastisch gesunkene Belegungsquoten und der wachsende Widerstand von Umweltschützern zwangen Anfang der 90er Jahre zum Umdenken. Viele bereits geplante Objekte wurden nicht mehr realisiert. Für landschaftlich unersetzliche Gebiete, wie die Strände an der Nordküste der Halbinsel Jandía, die Dünenstrände von Corralejo und die Insel Lobos, wurden Bebauungsverbote erlassen (s. Kapitel „Umwelt“). Ansonsten setzt man verstärkt auf qualitativ hochwertige Unterkünfte, die anspruchsvolle Touristen anlocken sollen.
2.1.7. Freizeitaktivitäten
Fuerteventura ist ein Ziel für Sonnenhungrige. Die bereits erwähnten kilometerlangen Sandstrände laden neben dem Sonnenbaden auch zum Wassersport ein: aufgrund der günstigen Windverhältnisse ist das Surfen weit verbreitet. Die Surf- und Kite-Weltmeisterschaften finden jährlich am Strand von Sotavento statt. Auch Tauchen (s. Kapitel „Relief, Klima und Fauna“), Segeln und Yachting zählen zu den beliebten Sportarten. Außerdem bietet Fuerteventura Möglichkeiten zum Biking, Tennis, Wandern und seit neuestem auch zum Golf spielen. Ein 18 Loch Golfplatz wurde erst kürzlich eröffnet, ein weiterer Golfplatz ist in Planung (vgl. TUI-Katalog Kanarische Inseln, November 2003 - April 2004, Preisteil, S. 16 - 17 und 39 - 41). Insbesondere Ruhesuchende und Aktivurlauber kommen daher auf die Insel. Nachtleben und Shopping sind hingegen wesentlich bescheidener ausgeprägt als z.B. in den Vergnügungszentren auf Gran Canaria oder Teneriffa.
2.2. Marktanalyse
2.2.1. Allgemeine Marktdaten
Nachdem die Angst vor weiteren Terroranschlägen weitgehend gewichen ist, dämpft die unsichere Konjunkturlage das Reiseverhalten der Deutschen. Die Zurückhaltung beim Konsum macht sich auch in der Tourismusbranche bemerkbar - man verreist billiger und kürzer, fliegt weniger und bucht kurzfristiger. „Erstmals nach 20 Jahren entwickelten sich die Reiseausgaben der Deutschen zurück. Im letzten Jahr gaben die Bundesbürger 50,5 Mrd. Euro für Auslandsreisen aus - das sind 2% weniger als im Jahr zuvor. Die Deutschen gehören zu den größten Devisenbringern des internationalen Reiseverkehrs: Rund 4,2% des privaten Verbrauchs geben die Bundesbürger für Auslandsreisen aus“ (Quelle: Leaflet „Der Markt für Urlaub und Reisen Fakten 2003“, Focus medialine, Februar 2003, Seite 4).
2.2.2. Reiseentscheidung
Doch die Lust am Reisen kommt wieder. 47% der Bevölkerung, und damit genauso viele wie im Vorjahr, lassen sich in ihrem Wunsch nach Urlaub nicht beirren. 60% davon haben das europäische Ausland im Visier (vgl: „Tourismus 2003“, Axel Springer Verlag AG, Seite 6 + Seite 29, März 2003).
„Forsa ermittelte im Januar 2003, dass 32% der Deutschen mindestens eine Reise in Erwägung ziehen; 23% sprachen von zwei; 12% von drei oder mehr geplanten Reisen“ („Tourismus 2003“, Axel Springer Verlag AG, Seite 6, März 2003). Den Sommer wollten 56% der Reisewilligen im europäischen Ausland verbringen; 24% hatten vor, innerhalb Deutschlands zu bleiben und jeder Siebente plante eine Fernreise. „Etwas mehr als die Hälfte der Bundesbürger will nach Forsa- Ergebnissen im Jahr 2003 einen Sommerurlaub machen. Dazu gehören überdurchschnittlich häufig Personen mit hohem Haushaltsnettoeinkommen, die Kinder im Haushalt haben oder die aus jüngeren Altersgruppen stammen. 50% visieren eine Reisedauer von etwa zwei Wochen und Kosten von 1.000,- Euro pro Kopf an.“ (Quelle: „Tourismus 2003“, Axel Springer Verlag AG, Seite 7, März 2003). Etwa jeder vierte ist bereit, zwischen 1.000,- Euro und 1.500,- Euro zu investieren, jeder fünfte sogar mehr als 1.500,- Euro.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: Leaflet „Der Markt für Urlaub und Reisen Fakten 2003“, Focus medialine, Seite 5, Februar 2003).
2.2.3. Reiseziele:
Die Nachfrage nach Auslandsreisen verlagert sich nach Osteuropa und Asien. Spanien verliert weiter Marktanteile an die Konkurrenz (minus 6,2%). Betroffen waren vor allem die Balearen und die Kanarischen Inseln. Dennoch war Spanien 2002 erneut das Lieblingsziel der Deutschen im Ausland. Im Trend liegen Länder mit gutem Preis-Leistungsverhältnis (wichtig sind hier auch die Nebenkosten wie `Essen gehen´ geworden) wie Türkei, Kroatien, Rumänien und Bulgarien, aber auch der asiatische Raum - insbesondere China - meldete Zuwächse. (vgl. Tourismus 2003, Axel Springer Verlag AG, Seite 32 - 33, März 2003). Nach den Anschlägen auf touristische Gebiete in den letzten Jahren spielt das Thema Sicherheit eine immer größere Rolle. Das Spektrum der möglichen Reiseziele ist dadurch eingegrenzt. Fernreisen und Reisen in islamische Länder gelten als riskant.
(Quelle: Leaflet „Der Markt für Urlaub und Reisen Fakten 2003“, Focus medialine, Seite 13, Februar 2003).
2.2.4. Der spanische Reisemarkt
Seit 1999 machen von Jahr zu Jahr weniger Deutsche Urlaub in Spanien. Und im Jahr 2003 scheint der Besucherschwund sogar noch stärker auszufallen, als in den letzten Jahren. Die Kanaren verzeichneten im Jahr 2002 einen Rückgang an deutschen Urlaubern von 8%, die Balearen minus 16%. Gründe für das Wegbleiben der deutschen Touristen gibt es einige:
- generell weniger verreist wurde aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Deutschland - auch die Fluggesellschaften tragen eine Teilschuld am Rückgang der Reisenden auf die Kanaren. Viele Flüge sind mittlerweile keine Direktflüge mehr und somit wesentlich weniger attraktiv. Weiterhin werden die Kapazitäten reduziert und Restplätze nicht günstiger angeboten, was zur Folge hat, dass in diesem Jahr Flüge auf die Kanaren teurer sind als in den letzten Jahren. (vgl. www.touristikreport.de/archiv/tba/archiv/kanaren…, 03. August 2003) - der Hauptgrund liegt allerdings darin, dass Spanien im Vergleich zu anderen Urlaubszielen einfach zu teuer ist. Durch die Einführung des Euros ist ein Preisvergleich einfacher geworden, was nicht positiv zugunsten Spaniens ausfiel. Zur Zeit achten die Deutschen wesentlich mehr auf den Preis und da schneiden andere Urlaubsziele besser ab als Spanien (z.B. Qualitätsurlaub zu günstigen Preis-Leistungs- Verhältnissen in der Türkei, Kroatien oder Bulgarien). Es heißt, besonders die Balearen und die Kanaren haben sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht und die Anstrengungen der konkurrierenden Destinationen verschlafen.
(vgl. www.touristikreport.de/archiv/tba/archiv/spanien... , 03. August 2003)
(Quelle: Leaflet „Der Markt für Urlaub und Reisen Fakten 2003“, Focus medialine, Seite 13, Februar 2003).
2.2.5. Besucherschwund auf Fuerteventura:
1992 kamen 440.246 Deutsche nach Fuerteventura. Bis zum Jahr 1999 steigerte sich die Zahl der deutschen Urlauber bis auf 708.593. Von da an sank die Zahl der Besucher: 2000 waren es 687.450, 2001 waren es zwar wieder 691.025, aber in 2002 nur noch 676.154. In diesem Jahr ist mit einem kleinen Aufschwung zu rechnen - waren von Januar 2003 bis Juni 2003 schließlich schon 362.474 Deutsche auf der Insel. Die meisten deutschen Touristen besuchen Fuerteventura im Frühjahr (März/April) sowie im Herbst/Winter (September bis November). Die wenigsten kommen in den Monaten Januar, Februar und Dezember. Die Differenz zwischen dem Monat mit der größten Besucherzahl und dem Monat mit der geringsten Besucherzahl beträgt in der Regel nicht mehr als 20.000. (vgl. www.gobiernodecanarias.org/istac, Link „Sector Servicios”, Auswahl “Turistas” und “Turistas entrados en FVT según nacionalidad y meses”, 11. August 2003).
2.2.6. „Gesunder Urlaub“ - ein Trend mit Zukunft
Im Trend liegt der „gesunde Urlaub“. Gestresste Deutsche haben immer weniger Freizeit und Zeit zum Erholen und wollen diese knappe Zeit deshalb ganz besonders genießen. Gute Vorsätze wie regelmäßig Sport zu treiben, in die Sauna zu gehen oder sich gesund zu ernähren, scheitern oft am Zeitmangel. Außerdem ist Entspannung auf Knopfdruck nach Feierabend nicht jedermanns Sache. Für viele Deutsche ist der Urlaub deshalb eine gute Gelegenheit, sich zu erholen und sich verwöhnen zu lassen. In den letzten drei Jahren steigerte sich der Wunsch der Deutschen nach einem sogenannten „gesunden Urlaub“ um 46%. (vgl: „Tourismus 2003“, Axel Springer Verlag AG, Seite 10, März 2003). Über die Hälfte der Deutschen bezeichnet es als besonders wichtig, im Urlaub Abstand vom Alltag zu gewinnen, frei zu sein, Zeit zu haben sowie frische Kraft zu sammeln. Oberste Priorität hat Entspannung - 58% der Bundesbürger wünschen sich Stressfreiheit. Aber auch Sonne, Zeit füreinander, ein gesundes Klima und Vergnügen werden als besonders wichtig erachtet. Außerdem interessant ist, dass für 59% der Urlauber ein Bade- bzw. Sonnenurlaub von größtem Interesse ist. (vgl: „Tourismus 2003“, Axel Springer Verlag AG, Seite 8, März 2003).
(Quelle: Tourismus 2003, Axel Springer Verlag AG, S. 10, März 2003)
Fuerteventura ist somit die ideale Erholungsinsel. Die meisten Hotels auf Fuerteventura (vor allem die Hotels mit vier oder mehr Sternen) bieten ihren Gästen attraktive Sportprogramme (u.a. Tennis, Squash, Mountainbiking, Segeln, Surfen, Tauchen, Fitnesscenter, u.v.m.), Saunabereiche, Massagen und Beautyprogramme. Solche Programme sind oft nur teilweise im Reisepreis enthalten. Die Kosten für Massagen und Beautyanwendungen sowie Segeln und Surfen muss der Urlauber in der Regel selbst übernehmen. Aus diesem Grund ist so ein Urlaub mit relativ hohen Reise-Nebenkosten verbunden.
2.2.7. Polaritätsprofil
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Polaritätsprofil gibt einen Überblick über das jetzige Image Fuerteventuras. Befragt wurden in einer nicht repräsentativen Studie 37 Personen im Alter zwischen 21 und 39 Jahren nach ihrem Eindruck/Empfinden zu Fuerteventura. Ein vorangegangener Aufenthalt bzw. Kenntnisse zur Insel waren nicht Voraussetzung zur Beantwortung der Fragen. Auffällig bei diesem Polaritätsprofil ist ein grundsätzlich recht positives Ergebnis. Herausstechend sind die positiven Eindrücke wie: sympathisch, sonnig, sicher, verkehrsgünstig, sportlich und erholsam. Starke negative Eindrücke hat die Umfrage nicht herausgestellt -nüchtern, alt, schmutzig und prestigearm sind zwar negative Attribute, sind aber nicht stark ausgeprägt. „Teuer“ sticht noch hervor, was aber nicht verwunderlich ist, da es den Tatsachen entspricht da - wie allgemein bekannt - die Kanaren ein hohes Preisniveau aufweisen.
2.3. Wettbewerbsanalyse
Die „direkte Konkurrenz“ von Fuerteventura sind die Destinationen, die in unmittelbarer Nähe liegen und ähnliche Merkmale wie Fuerteventura aufweisen. Dies sind Gran Canaria und Lanzarote. Teneriffa, La Palma, Gomera und Hierro zählen nicht zu den Konkurrenten Fuerteventuras, da außer der Flugzeit und dem Klima keine Gemeinsamkeiten wie z.B. lange Sandstrände wie auf Fuerteventura vorliegen.
Die „indirekte Konkurrenz“ stellen Destinationen dar, die ähnliche Merkmale wie Fuerteventura aufweisen, allerdings nicht in unmittelbarer Nähe liegen. Hierzu zählen Menorca, Formentera (Balearen), Kap Verde und die Dominikanische Republik.
Direkte Konkurrenz
Gran Canaria liegt 80 Kilometer südwestlich von Fuerteventura und ist 1.560 km² groß. Die Berge im Zentrum der Insel ragen fast 2000 Meter in die Höhe. Die aus Nordosten kommenden Passatwinde bringen der Nordhälfte Gran Canarias beständig Feuchtigkeit, weswegen diese landwirtschaftlich auch intensiv genutzt wird. Es werden Bananen, Tomaten und Blumen angepflanzt. Der Süden ist karg und ausgedörrt die Landschaft sowohl hier als auch im Landesinneren kaum besiedelt. Vor vierzig Jahren begann an der Südküste der große Tourismusboom der drittgrößten Kanarischen Insel. Wo es noch in den sechziger Jahren kaum ein Haus, sondern nur endlose Sandstrände gab, stehen heute viele Hotels und Appartementanlagen. Fast drei Millionen Urlauber kommen jährlich hierher (vgl. www.tui.de unter „Reiseinfos, Spanien, Kanarische Inseln, Gran Canaria“, 19. August 2003).
Die Strände Gran Canarias sind hellbraun und feinsandig und oft überlaufen. Gran Canaria ist sehr touristisch und vielerorts verunstalten unschöne und veraltete Hotelanlagen das Landschaftsbild. Playa del Inglés bietet dem, der es mag, eine Vielzahl an Bars, Restaurants, Spiellokalitäten und Souvenirshops.
[...]
- Quote paper
- Julia Künnemann (Author), 2003, Kommunikationskonzept für die Destination Fuerteventura mit dem Schwerpunkt des "gesunden Urlaubs" für die Zielgruppe der jungen Doubles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25195
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