Ein Tarotdeck besteht aus 78 Karten, wovon 40 den normalen Spie lkarten entsprechen, das so genannte „Kleine Arkanum“. Sie sind in 4 Sorten geteilt (Schwerter, Stäbe, Kelche und Münzen), jeweils nummeriert von As bis zehn. Außerdem gibt es 16 Hofkarten- Bube, Ritter, Königin und König. Die 22 übrigen Karten sind Hauptkarten, die die „Große Arkana“ genannt werden.
Die genaue Herkunft der Tarotkarten liegt im Dunkeln. Wissenschaftler meinen die Große Arkana als Hieroglyphen- Bücher aus dem alten Ägypten erkannt zu haben. Andere sehen Ähnlichkeiten zu den früheren orientalischen Spielen und Gottheiten. Auch ein Einfluss aus dem Mittelalter kann nicht ausgeschlossen werden. Es ist nicht einmal mit Sicherheit zu sagen, ob das Tarotspiel von Anfang an als 78 Karten Spiel gedacht war, oder ob die Kleine und Große Arkana zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammengefasst worden sind. Jedoch scheint es, dass das heute gebräuchliche Kartenspiel (4Sätze, As-10+ Bube, Dame, König und Joker) direkt von den Tarotspielen des 14. Jahrhunderts abstammt. Court de Gebelin (1725- 1784) stellte eine Theorie über den Ursprung des Wortes Tarot auf. Er sah eine Verbindung von „tar“ (der Pfad, der Weg) und „ro, ros“ oder „rog“ (König oder königlich). Das Wort Tarot hat somit die Bedeutung „der königliche Weg des Lebens“.
Dr. Arthur Waite (1857- 1 942) war ein wahrer Gelehrter des Okkultismus, der eingehende Nachforschungen betrieb und eine Reihe von Werken veröffentlichte. Auf Initiative von Waite wurde ein 78- Karten- Tarotspiel illustriert. Pamela Colman Smith (eine Amerikanerin) wurde die Aufgabe zu Teil. Nach Waites Anweisungen wurde zum ersten Mal auch das Kleine Arkanum mit Bildern geschmückt. Dieses illustrierte Deck ist als Rider-Waite- Tarotspiel bekannt.
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Einführung in das Große Arkanum
2.1. Das Große Arkanum
2.2. Beispiele zur Auslegung des großen Arkanums
3. Die Hofkarten
3.1. Die Buben
3.2. Die Ritter
3.3. Die Königinnen
3.4. Die Könige
3.5. Beispiele zur Auslegung der Hofkarten
4. Einführung in das kleine Arkanum
4.1. Die Zahlen:
4.2. Die Gruppen
4.3. Beispiele zur Auslegung des kleinen Arkanums
5. Einführung in das Spiel mit Tarot
5.1. Legetechniken
6. Schluss
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ein Tarotdeck besteht aus 78 Karten, wovon 40 den normalen Spielkarten entsprechen, das so genannte „Kleine Arkanum“. Sie sind in 4 Sorten geteilt (Schwerter, Stäbe, Kelche und Münzen), jeweils nummeriert von As bis zehn. Außerdem gibt es 16 Hofkarten- Bube, Ritter, Königin und König. Die 22 übrigen Karten sind Hauptkarten, die die „Große Arkana“ genannt werden.
Die genaue Herkunft der Tarotkarten liegt im Dunkeln. Wissenschaftler meinen die Große Arkana als Hieroglyphen- Bücher aus dem alten Ägypten erkannt zu haben. Andere sehen Ähnlichkeiten zu den früheren orientalischen Spielen und Gottheiten. Auch ein Einfluss aus dem Mittelalter kann nicht ausgeschlossen werden. Es ist nicht einmal mit Sicherheit zu sagen, ob das Tarotspiel von Anfang an als 78 Karten Spiel gedacht war, oder ob die Kleine und Große Arkana zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammengefasst worden sind. Jedoch scheint es, dass das heute gebräuchliche Kartenspiel (4Sätze, As-10+ Bube, Dame, König und Joker) direkt von den Tarotspielen des 14. Jahrhunderts abstammt.
Court de Gebelin (1725- 1784) stellte eine Theorie über den Ursprung des Wortes Tarot auf. Er sah eine Verbindung von „tar“ (der Pfad, der Weg) und „ro, ros“ oder „rog“ (König oder königlich). Das Wort Tarot hat somit die Bedeutung „der königliche Weg des Lebens“.
Dr. Arthur Waite (1857- 1942) war ein wahrer Gelehrter des Okkultismus, der eingehende Nachforschungen betrieb und eine Reihe von Werken veröffentlichte. Auf Initiative von Waite wurde ein 78- Karten- Tarotspiel illustriert. Pamela Colman Smith (eine Amerikanerin) wurde die Aufgabe zu Teil. Nach Waites Anweisungen wurde zum ersten Mal auch das Kleine Arkanum mit Bildern geschmückt. Dieses illustrierte Deck ist als Rider- Waite- Tarotspiel bekannt.
Waite positionierte in seinem Tarotspiel den Narr, der nicht nummeriert ist, vor den Magier an die erste Stelle.[1] Weiterhin vertauschte Waite die beiden Karten „Kraft“ und „Gerechtigkeit“- ohne ausreichende Begründung.
Das Original des Waite Spieles wurde 1910 von Rider & Co (London) zusammen mit Waites berühmten Werk „The Key to the Tarot“ herausgegeben.
Die Neuheit, dass auch das Kleine Arkanum illustriert wurde, ist vielleicht der Grund, warum es sich als das Standarttarotdeck unserer Zeit etabliert hat. Das Waite Tarotdeck wurde vielmals als Grundlage für Erklärungen und Deutungen der Karten genutzt. Im Folgenden werde ich einen Überblick über das Tarotspiel nach Mario Montanos[2] „Tarot- Spiegel des Lebens“ geben.
2. Einführung in das Große Arkanum
Die Karten des Großen Arkanums repräsentieren den Weg, den der Mensch im Leben geht. Die 22 Karten zeigen die 22 Grundenergien unseres Universums. Sie führen auf den Weg zu Gott und zur Erleuchtung.
Im Folgenden werde ich einen Überblick über die 22 Karten des Großen Arkanums geben, die in Form einer Geschichte bei Mario Montanos „Tarot- Spiegel des Lebens“ nach zu lesen ist. Wobei diese Interpretation nur eine von vielen Möglichkeiten ist. Im Anschluss werde ich als Deutungsbeispiel einzelne Karten des Großen Arkanums vorstellen.
2.1. Das Große Arkanum
Für die Deutung der Karten nach Mario Montano werden die 22 Karten in drei Reihen gelegt (Magier- Wagen, Kraft- Mäßigkeit, Der Teufel- Die Welt). Der Narr und die weiße Karte werden an die Spitze gestellt.
Bei der Art und Weise, wie die Karten ausgelegt sind, ist es die Geschichte des Narren die erzählt wird. Der Narr[3] muss die verschiedenen Phasen in seinem Leben durchwandern. Diese Phasen werden auf die weiße Karte projiziert, die als Leinwand dient.
Die weiße Karte symbolisiert das Nichts und dieses Nichts wird auf die Leinwand geworfen. Die Leinwand ist am Anfang leer, so wie sie auch am Ende auch leer sein wird. Aber jetzt beginnt der Film, ein Drama in drei Akten.
In der ersten Reihe der sieben Karten sind die Figuren wie Hauptdarsteller in einer Galerie aufgereiht. Die Darsteller werden vorgestellt und die Spielregeln werden festgelegt. Dies sind die Jahre der Persönlichkeitsbildung. Widersprüche und Polaritäten breiten sich aus (weiblich spirituell – weiblich materiell; Hohepriesterin- Herrscherin). Außerdem werden männliche sowie weibliche und materielle sowie spirituelle Archetypen erforscht.
Vom Magier bis zur Herrscher gehören alle Darsteller in eine Welt. Sie fordern Respekt und wollen ihrem Rang entsprechend behandelt werden. Mit den Liebenden kommt ein neuer Aspekt dazu[4] und auch der Wagenlenker kennt die Welt und die Gebräuche der Hauptdarsteller und ist bereit zu einer Reise aufzubrechen.
Die zweite Reihe (Die Kraft- Mäßigkeit[5]) zeigt viele Länder, die auf der Lebensreise besucht werden müssen. Dabei müssen viele Täler und Berghöhen überquert werden. Dies sind die Jahre der Veränderung. Die Ideale der Gesellschaft und äußere Modelle sind nicht mehr wichtig. Nur die Gerechtigkeit schaut noch direkt in die Augen. Alle anderen sind mit sich selber beschäftigt. Eine ständige Identitätskrise beginnt. „Wer bin ich?“ ist die zentrale Frage und jede Karte gibt eine andere Antwort: Ich bin mein Körper (Stärke); ich bin meine Bewusstheit (Einsiedler) oder ich bin die Disziplin (Gerechtigkeit). Die Widersprüche dieser Zeit sind sehr stark (Körper- Geist; Stärke- Einsiedler). In der Karte Mäßigkeit vollzieht sich die Reinigung und die Bereitschaft entsteht zu neuen Ufern aufzubrechen.
Aber es gibt kein anderes Ufer, keine andere Welt. Diese Welt ist alles was es gibt. Die dritte Reihe beginnt mit dem Teufel und endet mit der Welt[6]. Es ist die letzte Reise von der Dunkelheit zum Licht. Für die Mehrheit der Menschen ist dies noch ein unerforschtes Territorium, die so genannten höheren Stadien des Bewusstseins. Wenn der Teufel passiert wurde und die letzten Schichten der Verkleidung genommen sind, ist das, was noch übrig ist, etwas, das über den Verstand hinausgeht. Alle menschlichen Körper nach dem Turm sind nackt, glücklich und voll von Licht. Am Ende ist nur noch der Tanz übrig. Es wurde ein vollständiger Kreis durchwandert. Wenn die Zwiebel ganz geschält wurde, ist nur noch Leere in unserer Hand.
Der Film ist zu Ende, die Leinwand ist wieder in ihrem ursprünglichen Zustand, rein und weiß.
2.2. Beispiele zur Auslegung des großen Arkanums
Der Narr (Die Null)
Der Narr repräsentiert drei verschiedene Elemente:
1. die Menschheit: Er ist der naive gewöhnliche Mensch, der kein tieferes Verständnis für das Leben hat.
2. der Eingeweihte: Er ist auf der Reise oder auf dem Weg, beriet sein Leben zu riskieren und mit einer unbändigen Leidenschaft nach dem Unmöglichen
3. das erleuchtete Wesen: Er ist ein Individuum und lebt jeden Moment neu. Er ist völlig frei.
Bedeutung:
- Naivität, Unschuld, Reinheit, Vertrauen
- Leichtigkeit des Herzens, Heiterkeit, Glück, Selbstironie
- Geborgensein im Göttlichen
- Risikobereitschaft
Deutung:
Der Narr geht ins Unbekannte ohne darüber nach zu denken was auf ihn zukommt. Er hängt nicht an der Vergangenheit und macht sich auch keine Sorgen um seine Zukunft. Er hat völliges Vertrauen in seine Existenz und hat keine Angst vor den Abgründen, die sich vor ihm auftun könnten. Als Narr ist man glücklich. Der Narr nimmt weder sich selber noch andere ernst und kann über sich lachen. Das Leben ist für ihn ein Spiel.
Die Liebenden
Auf der Karte sieht man einen Mann und Frau- Adam und Eva. Ein Engel schenkt ihnen Segen. Eva steht am Baum der Erkenntnis und Adam am Baum des Lebens. Beide haben das Göttliche erkannt und erkennen die Hierarchie an (Menschen unten, das Göttliche oben). Die Masken, Kronen und Gewänder (der letzten Karten) fallen ab und sie könne frei atmen. Die Dualität ist überwunden- Mann und Frau sind auf einer Karte. Ohne den anderen ist eine Einheit nicht möglich und damit keine Erleuchtung oder Göttlichkeit.
Die Karte entspricht dem Tierkreiszeichen Zwillinge
Bedeutung:
- Liebe; Liebe ist der Weg zum Göttlichen
- Einheit und Harmonie
- Transformation
- Geben aus dem Überfluss hinaus
Deutung:
Leibe heilt. Der Verstand wird beiseite gelassen und die Liebe trägt einen davon. Man soll die Veränderungen in sich aufnehmen. „Ja“ ist die Antwort auf alles.
[...]
[1] Im Gegensatz zu Levi und Papus, die den Narr zwischen die Karten 20 und 21 platziert hatten.
[2] Mario Montano wurde 1943 in Italien geboren. Nach seinem Studium und der Promotion in Philosophie lehrte er zehn Jahre an verschiedenen Universitäten in Amerika. Mario Montano ist der Begründer des Intuitiven Tarot und der Intuitiven Astrologie und leitet seit zehn Jahren Seminare im In- und Ausland. Co- Autor der Bücher: „The Unknown Dimension“, New York; „Il Tarocco Intuitivo“, Mailand 1978
[3], 4, 5, 6 Siehe Beispiele zur Auslegung des Großen Arkanums
- Arbeit zitieren
- Inga Riedel (Autor:in), 2004, Tarot, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25188
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