Der Altersbereich des frühen Erwachsenenalters ist kein zeitlich klar definierter Bereich
(nach Byrd/Breuss). In der Regel wird jedoch diese Lebensspanne im Zeitraum von 18 – 29 Jahren datiert.
In dieser Lebensphase kommt es zu zahlreichen Übergangs- und Entwicklungsprozessen, auf die im weiteren Verlauf noch eingegangen wird. Ebenso muss sich der junge Erwachsene mit einer Vielzahl von Entwicklungsrisiken auseinandersetzen.
Die Differenzierung, wie auch die Intensivierung sozialer Beziehungen und Verantwortlichkeiten im Privat- und Berufsleben sind in dieser Lebensspanne kennzeichnend. Als Bereiche dafür sind das Privatleben, das Freizeitverhalten, die Einbettung in soziale gesellschaftliche Gruppen, sowie der Berufseintritt respektive die Berufstätigkeit anzuführen.
Inhaltsverzeichnis:
I. Einführung
II. Hauptteil
1. Übergangskriterien
2. Autonomie (Steinberg/Silverberg)
3. Psychologische Reife (Winefield/Harvey)
4. Erwachsensein
5. Interindividuelle Unterschiede (Schneewind)
6. Patchwork – Identitäten
7. Säkulare Akzeleration (Entwicklungsbeschleunigung)
8. Säkulare Retardation (Entwicklungsverzögerung)
9. Übergang zum Erwachsenenalter
10. Ablösung und berufliche Orientierung
11. Berufliche Entwicklung
12. Partnerwahl
13. Partnerschaft und erste Jahre der Elternschaft
14. Alternative Lebensformen
15. Freizeit, soziale Beziehungen
III. Methodisch, Didaktische Darstellung
IV. Quellenverzeichnis
I. Einführung
Der Altersbereich des frühen Erwachsenenalters ist kein zeitlich klar definierter Bereich
(nach Byrd/Breuss). In der Regel wird jedoch diese Lebensspanne im Zeitraum von 18 – 29 Jahren datiert.
In dieser Lebensphase kommt es zu zahlreichen Übergangs- und Entwicklungsprozessen, auf die im weiteren Verlauf noch eingegangen wird. Ebenso muss sich der junge Erwachsene mit einer Vielzahl von Entwicklungsrisiken auseinandersetzen.
Die Differenzierung, wie auch die Intensivierung sozialer Beziehungen und Verantwortlichkeiten im Privat- und Berufsleben sind in dieser Lebensspanne kennzeichnend. Als Bereiche dafür sind das Privatleben, das Freizeitverhalten, die Einbettung in soziale gesellschaftliche Gruppen, sowie der Berufseintritt respektive die Berufstätigkeit anzuführen.
II. Hauptteil
1. Übergangskriterien von Jugend- ins Erwachsenenalter
Verschiedene Maßstäbe können geltend gemacht werden, um zu entscheiden, wann der Übertritt ins Erwachsenenalter erfolgt. Zum einen anhand rechtlicher Kriterien, wie beispielsweise das Erreichen der Volljährigkeit bzw. Wahlrecht. Des weiteren können objektive, verhaltensnahe Kriterien zugrunde gelegt werden, wie finanzielle Unabhängigkeit, Heirat oder Elternschaft.
Darüber hinaus werden psychologische Kriterien angelegt, wie Reife, Autonomie und Ablösung. Zum anderen spielen auch subjektive Kriterien in Form der Identifikation zu einer bestimmten Altersgruppe eine Rolle.
Es hat sich gezeigt, dass formale und objektive Übergangskriterien von expliziten und impliziten gesellschaftlichen Normen abhängig sind. Anhand biographischer Analysen, die Reitzle und Silbereisen (1999) nach der deutschen Wiedervereinigung in den neuen und alten Bundesländern durchgeführt haben, kam zum Vorschein, dass junge Erwachsene in den neuen Bundessländern unabhängig von der Schulbildung früher finanzielle Unabhängigkeit erlangten, sowie früher heirateten und Familien gründeten.
1996, nur sechs Jahre nach der ersten Erhebung, war bereits ein deutlicher Rückgang hinsichtlich der Häufigkeit von Heirat und Elternschaft in den neuen Bundesländern zu verzeichnen.
Psychologische und subjektive Übergangskriterien basieren hierbei auf dem Konzept der Ablösung (detachment). Diese Ablösung vollzieht sich nach dem Aufbau der sozial – emotionalen Bindung bereits im Kleinkindalter und beschreibt die zunehmende Aussenorientierung von Kindern (Freud, 1958; Peterson & Taylor, 1980).
2. Autonomie (Steinberg/ Silverberg)
Das Kriterium der psychologischen Autonomie unterliegt dem stetigen Wandel, wie Steinberg und Silverberg (1986) durch ihre Untersuchungen belegen konnten. Sie ist zum einen zurückzuführen auf die Selbstbestimmung der Person (self-government), die Autonomie gegenüber Gleichaltrigen, sowie Autonomie in der Beziehung gegenüber Eltern.
Im Zentrum der Beobachtung befindet sich dabei die emotionale Autonomie.
3. Psychologische Reife (Winefield/ Harvey)
Vergleichbar dazu verhält sich die „psychologische Reife“ (psychological maturity), die Winefield und Harvey an Kriterien zur persönlichen Identität und schon Vorhandensein persönlicher außerfamiliärer Beziehungen manifestieren.
4. Erwachsensein aus Sicht der Jugendlichen
Auf die Frage, was das Erwachsensein kennzeichnet antworteten Jugendliche:
- Verantwortung für die Folgen eigenen Handelns übernehmen.
- unabhängig von Eltern und Anderen.
- Beziehung zu den Eltern als gleichberechtigter Erwachsener etablieren.
Nicht genannt wurden verhaltsnahe Kriterien, wie z.B. Berufsleben, Ausbildung.
5. Interindividuelle Unterschiede (Schneewind)
Interindividuelle Unterschiede sind auf die im Vergleich zu früher heterogen gewordenen Lebensläufe zurückzuführen.
Was bedingt die Heterogenität?
- Mobilität hat zugenommen.
- der Arbeitsmarkt verlangt flexible Arbeitskräfte mit der Bereitschaft lebenslang zu lernen.
- Anteil der Frauen mit höherer Bildung nimmt zu.
Meyer bezeichnet diesen Wandel als „Destandardisierung“.
Nach Schneewind gliedern sich die interindividuellen Unterschiede in zwei Bereiche:
1. Berufsbezogener Bereich
Abgesehen von den Gruppen, die schon früh das Berufsleben beginnen, sind auch solche zu finden, die gerade die Ausbildung begonnen haben, bereits in einer Zweit- oder Drittausbildung stehen und Aushilfs- oder Gelegenheitsarbeiten nachgehen.
2. Privatleben
Auch im Privatleben erkennt man eine Disharmonie bezüglich Familiengründung.
Hierbei ist auffällig, dass es in zunehmendem Maße junge Erwachsene gibt, die zum einen in hetero- oder homosexuellen Wohngemeinschaften leben und zum anderen früh eine Familie gründen.
6. Patchwork-Identitäten
Aufgrund heterogener Lebensläufe sind die jungen Erwachsenen unterschiedlichen
Einflussfaktoren ausgesetzt, die deutliche Auswirkungen auf ihre Identitätsbildung
haben.
Deshalb wird das retardierte Phasenlehren durch psychosoziale Entwicklungen ersetzt, durch die man zu eigener Persönlichkeitsentwicklung und Autonomie gelangt. In dieser Phase möchte man sich nicht mehr durch sein Umfeld und die Lebensstile anderer beeinflussen lassen.
7. Säkulare Akzeleration
Sakuläre Akzeleration bezeichnet eine Entwicklungsbeschleunigung im historischen Vergleich.
Psychosexuelle und psychosoziale Prozesse treten demnach früher ein.
(Bsp.: intime Beziehungen)
8. Säkulare Retardation
Unter säkularer Retardation versteht man die Entwicklungsverzögerung (=Verlangsamung) im historischen Vergleich, was zum einen eine Verlängerung des Jugendalters und zum anderen eine Verlängerung der ökonomischen Abhängigkeit bis in das Erwachsenenalter zur Folge hat und den Übergang zum Erwachsenenalter schwerer erkennbar macht.
9. Übergang zum frühen Erwachsenenalter
„Der Übergang zum Erwachsenenalter ist eine der bedeutendsten sozialen Transitionen, die das Individuum im Laufe seiner Ontogenese durchläuft. Es sieht sich mit einer Vielzahl von Entwicklungsaufgaben (...) konfrontiert, die zum Teil Fortsetzungen der in Jugend und Adoleszenz anstehend sind. Das Problemspektrum wird wesentlich durch die hinzukommende Übernahme von Eigenverantwortung für langfristig wirkende, vergleichsweise irreversible Entscheidungen erweitert.“ (Reis, 1997, S.176)
Hierbei entstehen eine Vielzahl unterschiedlicher Entwicklungsaufgaben, die auch bis ins späte Erwachsenenalter andauern. Dabei lassen sich verschiedene Entwicklungsdynamiken ausmachen, bei denen zum Beispiel das Selbstwertgefühl von Männern zunimmt und das von Frauen abnimmt.
In dieser Phase entwickeln sich bedürfnisorientierte Persönlichkeitsmerkmale wie Leistungs- oder Dominanzstreben.
Mehrere Gründe führen dazu, dass jeder Mensch seine individuelle Ontogenese durchläuft. Anzuführen sind in diesem Zusammenhang die persönlichen Erziehungsziele und auf die eigene Entwicklung bezogene Regulations- und Kontrollbemühungen.
„Man muss mit sich selbst klarkommen und probiert aus...“
Neben den persönlichen Unterschieden müssen jedoch die familiären Hintergrundvariablen miteinbezogen werden.
Dabei spielen das Familienklima, der Erziehungsstil oder die Scheidung der Eltern eine bedeutende Rolle.
[...]
- Arbeit zitieren
- Christian Vandrey (Autor:in), Ch. Stockert (Autor:in), F. Popp (Autor:in), 2004, Übergangs- und Entwicklungsprozesse im frühen Erwachsenenalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25146
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