Die folgende Arbeit soll einen Einblick in das „Forschungsprogramm Subjektiven Theorien“ nach Groeben und Schlee geben. Es soll kurz erläutert werden was Subjektive Theorien sind, worauf sie basieren und warum wir diese brauchen. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wurde dabei auf die Wiedergabe der expliziten Erläuterungen zum handelnden Menschen als Vorraussetzung von Subjektiven Theorien verzichtet. Außerdem sollten die Merkmale von Subjektiven Theorien nicht hergeleitet und begründet werden, sondern lediglich aufgelistet werden. Des weiteren soll das Projekt „CONCEPTIONS OF LEARNING“ vorgestellt und erläutert werden. Hierbei soll die durchgeführte empirische Studie zu den Konzepten des Lernens erläutert werden und die daraus resultierenden Ergebnisse benannt werden. Anschließend soll sich kritisch mit dieser Studie auseinandergesetzt werden, um der Frage nachzugehen was wir mit den Ergebnissen anfangen können.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Subjektive Theorien
2.1. Vorraussetzungen von Subjektiven Theorien
2.2. Wofür brauchen wir Subjektive Theorien und was beinhalten diese?
3. „CONCEPTIONS OF LEARNING“ nach Marton, Dall’Alba und Beaty
3.1. Die Untersuchung
3.2 Die Analyse der Interviews
3.3. Ergebnisse der Befragungen
3.4. Sechs Konzepte des Lernens
3.4.1. Kriterien für die Charakterisierung der Konzepte
3.4.2. Charakterisierung der Konzepte
3.4.2.1. Steigerung von Wissen
3.4.2.2. Einprägen und Wiedergeben
3.4.2.3. Anwenden
3.4.2.4. Verstehen
3.4.2.5. Etwas aus einer anderen Perspektive sehen
3.4.2.6. Sich als Person verändern
3.4.3. Die Beziehungen der Konzepte untereinander
4. Der Nutzen der Subjektiven Theorien des Lernens
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die folgende Arbeit soll einen Einblick in das „Forschungsprogramm Subjektiven Theorien“[1] nach Groeben und Schlee geben. Es soll kurz erläutert werden was Subjektive Theorien sind, worauf sie basieren und warum wir diese brauchen. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wurde dabei auf die Wiedergabe der expliziten Erläuterungen zum handelnden Menschen als Vorraussetzung von Subjektiven Theorien verzichtet. Außerdem sollten die Merkmale von Subjektiven Theorien nicht hergeleitet und begründet werden, sondern lediglich aufgelistet werden. Des weiteren soll das Projekt „CONCEPTIONS OF LEARNING“[2] vorgestellt und erläutert werden. Hierbei soll die durchgeführte empirische Studie zu den Konzepten des Lernens erläutert werden und die daraus resultierenden Ergebnisse benannt werden. Anschließend soll sich kritisch mit dieser Studie auseinandergesetzt werden, um der Frage nachzugehen was wir mit den Ergebnissen anfangen können.
2. Subjektive Theorien
In der Kommentierung zu dem Seminar „Bedingungen des Lehrens und Lernens: Subjektive Theorien“ hieß es:
„Will man das pädagogische Handeln von Kursleitenden verstehen oder erklären, dann ist es nicht nur notwendig, die Vorgaben der Organisation oder die Wünsche der Teilnehmenden zu berücksichtigen. Darüber hinaus gilt es auch die Ziele und Erwartungen der Lehrenden zu rekonstruieren. Dieses Wissen, das Lehrende zur Deutung pädagogischer Situationen sowie zur Konzeption von Bildungsveranstaltungen heranziehen, lässt sich als 'Subjektive Theorie' beschreiben.“[3]
Diese Begrifflichkeit der Subjektiven Theorien soll nun mit Hilfe von dem „Forschungsprogramm Subjektive Theorien“[4] von N. Greoben genauer erläutert werden.
2.1. Vorraussetzungen der Subjektiven Theorien
Das Subjektmodell geht vom handlungsfähigen Menschen aus und enthält Merkmale wie Intentionalität, Entscheidungsfähigkeit zwischen Handlungsalternativen, Planung und Handlungsabläufen, Sprach- und Kommunikationsfähigkeit[5]. Der Mensch wird als kognitiv konstituiertes Subjekt gesehen, welches als potentiell autonom, aktiv konstituierend und reflexiv gilt. Denn er bildet und verwirft Hypothesen, entwickelt Konzepte und kognitive Schemata[6]. Die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit des Subjekts wird als Ausgangspunkt und Grundlage begriffen.
2.2. Wofür brauchen wir Subjektive Theorien und was beinhalten diese?
„Wieso brauchen wir eigentlich ein neues kognitionspsychologisches Konstrukt `Subjektive Theorie`, wir haben doch den umfassenden Begriff der ‚Kognition`?“[7] Da der Kognitionsbegriff mittlerweile sehr weit gefasst wird und als „Sammelbegriff“[8] für ale möglichen Variablen geworden ist, scheint eine „Binnenstrukturierung“[9] sinnvoll. Diese Binnenstruktur könnte nach Einfachheit – Komplexität ausgerichtet sein. Während unter Kognition meist einfache Phänomene verstanden werden („etwa Begriffe, die das Individuum erwirbt, Konzepte, die mehr oder weniger abstrakt sein können...“[10] ), können Subjektive Theorien als „Spezifizierung des Konstrukts“[11] dienen. Mit Subjektiven Theorien sind komplexere Aggregate gemeint, deren Struktur und Funktion parallel zu wissenschaftlichen Theorien gebildet werden. Mit anderen Worten sind die in den Subjektiven Theorien enthaltenen Konzepte mit zumindest impliziten Argumentationsstrukturen verbunden. Das heißt, dass es möglich ist Schlussfolgerungen abzuleiten: „z.B. ´Wenn eine Frau sich schminkt, dann will sie auch beachtet werden´; oder : ´Wenn eine Frau sich schminkt, dann tut sie das aus selbstbezogenem, -genügsamem Narzissmus´.“[12] Ein weiteres Merkmal der Subjektiven Theorien ist, dass die spezifizierten Kognitionsaggregate für das „reflexive Subjekt ´Mensch` eine parallele Funktion haben (...) – und zwar die Funktion der Erklärung, Prognose und Technologie“[13]. Diese Funktionen beziehen sich sowohl auf das eigene Ich als auch auf Ereignisse in der externen Welt. Da man von dem reflexiven Subjekt Mensch ausgeht, der Kommunikationsfähigkeit besitzt, sollte man mit diesem bezüglich der Subjektiven Theorien, der Auswahl von Methoden und Regeln in Kommunikation treten, um deren Angemessenheit zu überprüfen. Im folgenden sollen die Merkmale von Subjektiven Theorien noch einmal aufgelistet werden. Demnach sind Subjektive Theorien:
- Kognitionen der Selbst- und Weltsicht,
- Die im Dialog-Konsens aktualisier- und rekonstruierbar sind
- Als komplexes Aggregat mit (zumindest impliziter) Argumentationsstruktur,
- Das auch die zu objektiven (wissenschaftlichen) Theorien parallelen Funktionen
- Der Erklärung, Prognose, Technologie erfüllt,
- Deren Akzeptierbarkeit als ´objektive` Erkenntnis zu prüfen ist.[14]
[...]
[1] Norbert Groeben, und andere: „Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien: eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjekts“, Tübingen: Francke, 1988
àGroeben, S. 11-29
[2] Ference Marton, Gloria Dall´Alba, Elizabeth Beaty: “CONCEPTIONS OF LEARNING”,
à Marton, S. 277-300
[3] Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis vom Wintersemester 2003/04 unter www.uni-wuppertal.de
[4] Groeben, S. 11-29
[5] Vgl. ebd., S. 15
[6] Vgl. ebd., S. 13
[7] Vgl. ebd., S. 17
[8] Vgl. ebd., S. 17
[9] Vgl. ebd., S. 17
[10] Groeben, S. 17
[11] Vgl. ebd., S. 18
[12] Vgl. ebd., S. 18
[13] Vgl. ebd., S. 19
[14] Vgl. ebd., S. 22
- Arbeit zitieren
- Daphne Bruland (Autor:in), 2004, Subjektive Theorien und Konzepte des Lernens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24881
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