1. Einleitung
In meiner Hausarbeit werde ich versuchen darzulegen, wie eine, laut Ronald Syme, „schäbige Affäre“ ein Weltreich völlig verändern kann. Mit der „schäbigen Affäre“ ist natürlich die Seeschlacht bei Actium gemeint - die Entscheidungsschlacht um die Nachfolge Caesars zwischen Octavian und Antonius. Dabei muss natürlich als erstes geklärt werden, welche Differenzen der beiden zu einer solchen Schlacht führten. Hierzu werde ich einen kurzen Abriss über die Zeit der beiden nach Caesars Ermordung 44 v. Chr. geben. Hiernach komme ich zum eigentlich Hauptteil meiner Arbeit, der den Blockadekrieg Octavians und die sich daran anschließenden Übertritte vieler Offiziere Antonius’ ins feindliche Lager zum Thema hat. Als Folge dessen tagt der Kriegsrat des Antonius, der die Schlacht unausweichlich macht. Diese werde ich im folgenden Kapitel darstellen. Danach wird kurz thematisiert, ob die Flucht von Antonius und Kleopatra tatsächlich von langer Hand geplant war, oder ob es sich um eine spontane Entscheidung handelte. Abschließen möchte ich mit einem Fazit, in dem kurz dargelegt werden soll, wie sich die Schlacht auf das römische Weltreich auswirkte.
Ich stütze mich bei meinen Aussagen hauptsächlich auf die Bücher von Hermann Bengtson, Francois Chamoux und Hans Volkmann. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Welche Differenzen führten zur Schlacht?
3. Der Weg zur Schlacht
3.1. Der Blockadekrieg des Octavian
3.2. Übertritte
3.3. Der Kriegsrat tagt
4. Die Seeschlacht bei Actium
5. Die geplante Flucht?
6. Fazit
7. Quellen– und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In meiner Hausarbeit werde ich versuchen darzulegen, wie eine, laut Ronald Syme, „schäbige Affäre“[1] ein Weltreich völlig verändern kann. Mit der „schäbigen Affäre“ ist natürlich die Seeschlacht bei Actium gemeint - die Entscheidungsschlacht um die Nachfolge Caesars zwischen Octavian und Antonius. Dabei muss natürlich als erstes geklärt werden, welche Differenzen der beiden zu einer solchen Schlacht führten. Hierzu werde ich einen kurzen Abriss über die Zeit der beiden nach Caesars Ermordung 44 v. Chr. geben. Hiernach komme ich zum eigentlich Hauptteil meiner Arbeit, der den Blockadekrieg Octavians und die sich daran anschließenden Übertritte vieler Offiziere Antonius’ ins feindliche Lager zum Thema hat. Als Folge dessen tagt der Kriegsrat des Antonius, der die Schlacht unausweichlich macht. Diese werde ich im folgenden Kapitel darstellen. Danach wird kurz thematisiert, ob die Flucht von Antonius und Kleopatra tatsächlich von langer Hand geplant war, oder ob es sich um eine spontane Entscheidung handelte. Abschließen möchte ich mit einem Fazit, in dem kurz dargelegt werden soll, wie sich die Schlacht auf das römische Weltreich auswirkte.
Ich stütze mich bei meinen Aussagen hauptsächlich auf die Bücher von Hermann Bengtson, Francois Chamoux und Hans Volkmann.
2. Welche Differenzen führten zur Schlacht?
Nach der Ermordung Caesars im Jahre 44 v. Chr. durch Brutus, Cassius und ca. 20 Gefolgsleute, begann die spannendste Zeit des Römischen Weltreiches, wie viele meinen. Nicht die von den Caesarmördern erhoffte Oligarchie trat wieder in Kraft[2] ; Folge war der Konflikt um die politische Nachfolge Caesars. Die beiden Hauptdarsteller waren hierbei Antonius und Octavian. Antonius war zu diesem Zeitpunkt als Konsul einer der wichtigsten Personen in Rom. Octavian hingegen war mit seinen gerade einmal 19 Jahren noch relativ unerfahren und unbekannt. Dies änderte sich mit der Verkündung des Testamentes Caesars, in dem Octavian zum Adoptivsohn Caesars erhoben wurde.
Obwohl sowohl Antonius als auch Octavian Caesaranhänger waren, war für beide kein Platz. Es konnte nur einen neuen starken Mann im Reich geben. Der Aufstieg des Einen konnte nur zu Lasten des Anderen erfolgen.
Zuerst musste man sich jedoch um die Caesarmörder kümmern. Diese waren vorsichtshalber aus Rom geflohen und beherrschten mit ihren Heeren nun fast den kompletten Ostteil des Reiches. Von Tag zu Tag erhielten sie mehr Zulauf an Soldaten, da sie Ihnen übermäßig viel Lohn versprachen. Antonius und Octavian erkannten, dass nur ein geeintes Westreich eine Chance gegen sie hat. Deshalb beschlossen sie zusammen mit Lepidus im November 43 v.Chr. in Bononia die Bildung des Zweiten Triumvirats, mit dem Ziel der Niederschlagung der Caesarmörder. Mittels einer Proskriptionsliste wurden die dafür notwendigen Ausgaben finanziert und mögliche Gegner im vorhinein ausgeschaltet, unter ihnen Cicero.
Das Triumvirat hatte vollen Erfolg: In den Schlachten von Philippi 42 v.Chr. wurden die Landheere Brutus’ und Cassius’ besiegt.[3] Da Antonius sich in der Schlacht besonders hervortat, wurde er fortan zur dominierenden Person. Aus politischen und kulturellen Gründen wählte er sich den Ostteil als neues Herrschaftsgebiet.
Zu diesem Zeitpunkt kommt Kleopatra ins Spiel. Da sie von Caesar als Königin eingesetzt wurde, musste sie sich nach dessen Tod an den neuen starken Mann in Rom wenden, um ihre Macht zu sichern.
Antonius lässt sich von ihr vollends vereinnahmen und bestätigt ihre Herrschaft. Aber nicht nur das, es baut sich sogar eine Liebesbeziehung zwischen den beiden auf, die man wohl auch als Zweckgemeinschaft bezeichnen kann.
Im Westen hingegen eskalierte die Auseinandersetzung weiter, nachdem der Bruder und die Frau des Antonius die Stimmung gegen Octavian zu schüren versuchte. Man wollte dem entgegenwirken, indem man sich ihm diplomatisch näherte und im Vertrag von Brundisium 40 v.Chr. klare Machtverteilungen aufstellte. Octavian sollte den Westen erhalten, der eher unbedeutende und bald ausgeschaltete Lepidus Nordafrika und Antonius den Osten. Um dies zu manifestieren verheiratete man die Schwester Octavians, Octavia, mit Antonius.
Im Jahre 33 v. Chr. verschlechterten sich die Beziehungen der beiden wieder zusehendes. Es entflammte eine wahre Propagandaschlacht, in der ein jeder mit allen Mitteln versuchte den Gegner herabzusetzen. Octavian kritisierte hierbei vor allem die enge Anbindung Antonius’ an Kleopatra und den Orient, so dass sich eine Dynastie bildete, die sich immer weiter von allen römischen Traditionen entfernte.[4] Dadurch müsse das Volk bluten, da seine gesamten Steuern in das alexandrinische Reich und nicht in die Heimat gingen.
Der Konflikt eskalierte im Jahr 32 v.Chr. nachdem Antonius sich von Octavia scheiden ließ. Eine friedliche Lösung schien nicht mehr möglich. Aus diesem Grund wurde die Rüstung auf beiden Seiten auf Hochtouren betrieben. Die Leidtragenden waren wieder einmal die einfachen Bürger. Sie mussten etwa ein Viertel Ihres Einkommens abliefern. Freilich war aus diesem Grund der sicher bevorstehende Krieg beim Volk nicht gerade populär. Um dies zu ändern und um „noch deutlicher zu zeigen, dass Antonius von der Lebensweise eines römischen Bürgers abgekommen war, sorgte [Octavian] dafür, dass sein Testament, das er in Rom hinterlegt hatte, [...] geöffnet [...] wurde.“[5] Als er vor dem Senat und der Volksversammlung verlas, dass dieser nach seinem Tod wünsche in Ägypten begraben zu werden, und seinen Kindern, die er mit Kleopatra hatte, riesige Schätze vererben werde, war für die Römer klar, dass Antonius „längst zum Alexandriner und zum Hörigen an der Seite Kleopatras geworden war.“[6] Antonius wurde als Triumvir und Konsul abgesetzt. Der Krieg selbst wurde dann im November 32 v.Chr. an Kleopatra statt an Antonius erklärt.
3. Der Weg zur Schlacht
3.1. Der Blockadekrieg des Octavian
Die Unausweichlichkeit des Krieges wurde natürlich auch in Rom deutlich. Die Kinder auf der Strasse spielten statt Räuber und Soldat, nun Octavianer und Antonianer, wobei die letzteren verloren. Ein Standbild des Antonius hatte Blut geschwitzt, das sich nicht trocknen ließ, ein Erdbeben zerstörte die von Antonius gegründete Stadt Pisaurum. Derlei Vorzeichen gab es genug – und sie alle ließen Octavian als Sieger stehen.
Doch wie sah es in der Realität aus?
Octavian hatte seine Kräfte zentriert – das Heer ebenso wie ein Großteil der Flotte lagen bei Brundisium. Der andere Teil lag unter Führung von Agrippa, einem Römer, der viel vom Seekrieg verstand, bei Tarent. Antonius hingegen hatte seine Flotte auf viele kleinere Häfen verteilt und sie somit nicht zu einer schlagkräftigen Einheit vereint.
Im Frühjahr 31 v. Chr. kam es zu ersten Überfällen Agrippas auf Stützpunkte des Antonius, wodurch dieser in große Unruhe versetzt wurde.[7] Erst jetzt soll sich Octavian entschieden haben den Kampf in Griechenland und nicht auf römischen Boden zu suchen. Da er wusste dass sein Gegner seine Flotte in der Bucht von Actium zusammenzog, ließ er sein Herr und seine Flotte ebenfalls dorthin kommandieren. Auf dem Weg dorthin wurde die Insel Korkyra besetzt. Octavian hatte alle Trümpfe in der Hand und forderte Antonius zum Kampf, den dieser freilich verweigerte. Es ergab sich also, dass das Heer des Antonius südlich der Bucht von Actium ein Lager aufschlug, während Octavian dies nördlich der Bucht tat. Beide hatten die Lager der Heere mit den jeweiligen Häfen durch lange Mauern verbunden.[8] Octavian hatte für sein Lager den besseren Ort gewählt. Er konnte die gesamte Bucht überblicken und, nachdem er die Insel Leukas besetzt hatte, sogar die Zufahrt blockieren. Mit seinen schnellen Schiffen überfiel er fortan immer wieder Versorgungsschiffe des Antonius, so dass sich in dessen Lager langsam Nachschubprobleme auftaten.[9] Nachdem Antonius sein ganzes Herr beisammen hatte, wollte er alles auf eine Karte setzen. Er ging mit dem Heer über den Sund, um Octavian die Schlacht anzubieten, die dieser verweigerte. Doch noch gab er nicht auf, sondern entschloss sich mit seiner gesamten Reiterei nördlich um die Bucht herumzureiten, um Octavian ebenfalls vom Nachschub abzuschneiden – ohne Erfolg.
Die Situation wurde für Antonius immer aussichtsloser. Zum, durch die Blockade bedingten, Hunger kamen nun auch noch Fieber und Malaria, die sich schnell verbreiteten.
[...]
[1] zit. in: Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis Konstantin. München 1988, S. 79.
[2] vgl. Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis Konstantin. München 1988, S. 48.
[3] vgl. Augustus: Meine Taten. Gottanka, Dr. F. (Hrsg.). München 1944, (2).
[4] vgl. Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis Konstantin. München 1988, S. 75.
[5] Sueton: Kaiserbiographien. Otto Wittstock (Hrsg.). Berlin 1993, Buch II (17).
[6] Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis Konstantin. München 1988, S. 77.
[7] vgl. Bengtson, Hermann: Marcus Antonius. Triumvir und Herrscher des Orients. München 1977, S. 233.
[8] vgl. Volkmann, Hans: Kleopatra. Politik und Propaganda. München 1953, S. 176.
[9] vgl. Chamoux, Francois: Marcus Antonius. Der letzte Herrscher des griechischen Orients. Gernsbach 1989, S. 338.
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