Die Arbeit nimmt eine Begriffsbestimmung der in Psychologie, Soziologie und Ethnologie
weit verbreiteten Konzepte der individuellen und der kollektiven Identität vor. Im
ersten Teil wird personale Identität zuerst aus der Perspektive des Symbolischen Interaktionismus
sowie der Eriksonschen Ich-Psychologie betrachtet, auch in Abgrenzung zu
verwandten Begriffen wie Individualität. Kollektive Identität als Übertragung eines individualpsychologischen Konstrukts auf Kollektivsubjekte wird im zweiten Teil auf die damit einhergehenden Schwierigkeiten theoretischer und empirischer Art als auch auf die praktisch-politischen Konsequenzen wie Ausschlussprozesse und Konfliktpotential hin untersucht. Im Schlussteil erfolgt eine kurze Diskussion über die offen bleibende Frage der sinnvollen
Abgrenzung zwischen einem deskriptiven und einem präskriptiv-normativen Identitätsbegriff
und möglichen Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Personale Identität
- 2.1 Symbolischer Interaktionismus
- 2.2 Eriksons Ich-Psychologie
- 2.3 Straubs Konzeption personaler Identität
- 2.4 Identität vs. Individualität
- 3 Kollektive Identität
- 3.1 Was ist kollektive Identität?
- 3.1.1 Kollektive Identität, Recht und Gewalt
- 3.2 Was könnte kollektive Identität sein?
- 3.2.1 Identität als rekonstruierende Nachschrift
- 3.2.2 \"wir\" anstatt kollektiver Identität
- 4 Diskussion
- A Zu den Autoren
- A.1 Lutz Niethammer
- A.2 Jürgen Straub
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Identität und der kollektiven Identität, die sowohl in der Soziologie und Ethnologie als auch in der Psychologie eine zentrale Rolle spielen. Die Arbeit analysiert begriffsgeschichtliche Wurzeln von Identität und betrachtet Straubs Idee von personaler Identität. Anschließend untersucht sie das Konzept der kollektiven Identität kritisch und betrachtet mögliche Alternativen. Das Ziel ist es, die theoretischen und empirischen Herausforderungen, die mit der Übertragung eines individualpsychologischen Konstrukts auf Kollektivsubjekte verbunden sind, aufzudecken und die praktischen und politischen Konsequenzen zu beleuchten.
- Begriffsgeschichtliche Analyse von Identität und kollektiver Identität
- Kritisches Verständnis von Straubs Konzept der personalen Identität
- Untersuchung der theoretischen und empirischen Schwierigkeiten im Konzept der kollektiven Identität
- Analyse der praktischen und politischen Folgen von kollektiver Identität, z.B. Ausschlussprozesse und Konfliktpotential
- Diskussion möglicher Alternativen zum Konzept der kollektiven Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt das Konzept der Identität und der kollektiven Identität ein, das in verschiedenen Disziplinen eine wichtige Rolle spielt. Das zweite Kapitel beleuchtet die begriffsgeschichtlichen Wurzeln von Identität, indem es den symbolischen Interaktionismus und die Eriksonsche Ich-Psychologie betrachtet. Es analysiert außerdem Straubs Konzeption personaler Identität und diskutiert die Beziehung zwischen Identität und Individualität. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf das Konzept der kollektiven Identität, untersucht seine Entstehung und die damit verbundenen theoretischen und empirischen Schwierigkeiten. Es beleuchtet auch die Frage, ob sich kollektive Identität sinnvoll abgrenzen lässt, und diskutiert mögliche Alternativen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Identität, kollektive Identität, symbolischer Interaktionismus, Eriksonsche Ich-Psychologie, Straubs Konzeption personaler Identität, Ausschlussprozesse, Konfliktpotential, deskriptiver Identitätsbegriff, präskriptiv-normativer Identitätsbegriff. Sie behandelt zentrale Themen wie die Übertragung eines individualpsychologischen Konstrukts auf Kollektivsubjekte, die Entstehung und die Herausforderungen der kollektiven Identität sowie mögliche Alternativen zu diesem Konzept.
- Citar trabajo
- Harald Kliems (Autor), 2004, Kollektive Identität - Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren eines Konstrukts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24205