„Die Tendenz der Menschennatur fasst ein Universum in sich,
dessen Aufschrift ist:
'Keiner für sich allein, jeder für alle, so seid Ihr alle euch
wert und glücklich!'
Eine unendliche Verschiedenheit, zu einer Einheit strebend, die
in allen liegt, die alle fördert.
Sie heißt, ich will's immer wieder wiederholen, Verstand,
Billigkeit, Güte, Gefühl der Menschheit.“
Dieses Zitat stammt von Johann Gottfried Herder, ein deutscher
Philosoph, Theologe und Dichter, dessen Schriften wesentlich die
deutsche Klassik und Romantik beeinflusst und die deutsche
Sprach- und Geschichtswissenschaft mit begründet haben. Am 25.8.1744 wurde Johann Gottfried Herder in Mohrungen als Sohn
eines Kantors und Volksschullehrers geboren.
1762-1764 studierte er in Königsberg Medizin, Theologie und
Philosophie (u.a. bei Immanuel Kant).
1764 ging er als Lehrer und Prediger nach Riga und 1769 fuhr er
nach Paris um sich dort dem "Sturm und Drang" hinzuwenden. 1770
lernte er in Straßburg Goethe kennen, auf dessen Veranlassung
hin er 1776 nach Weimar ging.
Schon bald zählte Herder neben Goethe, Friedrich Schiller und
Christoph Martin Wieland, mit dem er ebenfalls befreundet war,
zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Weimarer
Geisteslebens.
In den letzten Jahren seines Lebens lebte Herder recht isoliert
vom geselligen Leben der Residenzstadt Weimar, wo er auch am
18.12.1803 starb. [...]
Gliederung
1. Einleitung
2. Johann Gottfried Herder und seine Zeit
2.1 Herders Interesse an Lyrik
3. Herders Liedästhetik
4. Das Wesen des Liedes nach Herder
5. Einige Werke Herders
6. Abschluss
6.1 Gegenüberstellung Sturm und Drang und die vorhergehende Zeit (Barock)
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Die Tendenz der Menschennatur fasst ein Universum in sich, dessen Aufschrift ist:
'Keiner für sich allein, jeder für alle, so seid Ihr alle euch wert und glücklich!'
Eine unendliche Verschiedenheit, zu einer Einheit strebend, die in allen liegt, die alle fördert.
Sie heißt, ich will's immer wieder wiederholen, Verstand, Billigkeit, Güte, Gefühl der Menschheit.“
Dieses Zitat stammt von Johann Gottfried Herder, ein deutscher Philosoph, Theologe und Dichter, dessen Schriften wesentlich die deutsche Klassik und Romantik beeinflusst und die deutsche Sprach- und Geschichtswissenschaft mit begründet haben.
2. Johann Gottfried Herder und seine Zeit
Am 25.8.1744 wurde Johann Gottfried Herder in Mohrungen als Sohn eines Kantors und Volksschullehrers geboren.
1762-1764 studierte er in Königsberg Medizin, Theologie und Philosophie (u.a. bei Immanuel Kant).
1764 ging er als Lehrer und Prediger nach Riga und 1769 fuhr er nach Paris um sich dort dem "Sturm und Drang" hinzuwenden. 1770 lernte er in Straßburg Goethe kennen, auf dessen Veranlassung hin er 1776 nach Weimar ging.
Schon bald zählte Herder neben Goethe, Friedrich Schiller und Christoph Martin Wieland, mit dem er ebenfalls befreundet war, zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Weimarer Geisteslebens.
In den letzten Jahren seines Lebens lebte Herder recht isoliert vom geselligen Leben der Residenzstadt Weimar, wo er auch am 18.12.1803 starb.
J. G. Herder wirkte also im Sturm und Drang und gehörte zum Straßburger Kreis (Dies ist eine der drei wichtigen literarischen Gruppenformationen im Sturm & Drang, neben dem Frankfurter Kreis und dem Göttinger Hain).
Er betonte die Kraft der natürlichen Sprache der Volkskunst und
lenkte den Blick auf Shakespeare und auf die natürlichen Gesetze der Kunst.
2.1 Herders Interesse an Lyrik
Herders Interesse an Lyrik ist abgeleitet von:
1. dem Ursprungs- und Geschichtsdenken (Lyrik als erstgeborenes Kind der Empfindung)
2. der Totalitäts- und Unmittelbarkeitsvorstellung (Lyrik als Form elementarer und umfassender Lebensäußerung in enger Verbindung mit Tanz und Musik)
3. der irrationalistischen und transrationalistischen Aufwertung der Fürchtens und Empfindens (Lyrik als Ausdrucksform einer „Logik des Affekts“)
Herder hatte eine umfassende Vorstellung von Lyrik, die sich vor allem am Volkslied orientierte.
Auch der Begriff „Volkslied“ selbst taucht zum ersten Mal bei Herder auf.
Seine Volksliedkonzeption entstand aus der Überzeugung von der Rettung der Moderne durch die ursprüngliche Poesie aller Völker.
Herders Volksbegriff meinte somit künstlerische Wahrheit, Schlichtheit, Unverstelltheit und Authentizität.
Damit öffnete er unter anderem auch Goethe die Augen für den Wert der Volksdichtung. Dieser gewann so die Überzeugung, dass Dichtkunst eine Welt- und Völkergabe ist. Goethe begann unter diesem Einfluss selbst Volkslieder zu sammeln und leistete mit seinem „Heidenröslein“ selbst einen großen Beitrag zum deutschen Volkslied.
[...]
- Quote paper
- Christina Kühnle (Author), 2004, Herders Liedästhetik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24165
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.