„Die Erde platzt aus allen Nähten!“ – So oder ähnlich lauten Schlagzeilen über Berichte, die
sich mit dem Wachstum der Weltbevölkerung, den Ursachen, der Armut und den Folgen
auseinandersetzen. Oft verbindet man mit diesen Reportagen Horrorszenarien, in welchen die
katastrophalen Zukunftsaussichten dargestellt und ausgemalt werden.
Doch wie sieht es wirklich aus, in einer Welt, in der die Kluft zwischen armen und reichen
Ländern, zwischen Entwicklungs- und Industrieländern so groß wie nie zuvor ist? Wie lauten
die aktuellen Zahlen, wie hängen diese mit Armut zusammen und was kann man daraus für
die Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Menschen schlußfolgern?
Fakt ist, dass die Unterschiede in den einzelnen Ländern und zwischen den Ländern sich mehr
und mehr vergrößert haben und inzwischen mehr als 1,1 Milliarden Menschen (20% der
Weltbevölkerung) in absoluter Armut leben und mit weniger als 1 $ pro Tag leben müssen.
Fakt ist auch, dass sich das Bevölkerungswachstum in den letzten 30 Jahren nahezu halbiert
hat, die Bevölkerung aber trotzdem um 78 Millionen Menschen pro Jahr wächst. Woher
kommen die Ursachen für diese Entwicklung und was trägt dazu bei, dass Asien circa 60%
der Weltbevölkerung stellt und die Entwicklung in den Industrieländern sich stark
verlangsamt hat beziehungsweise fast zum Erliegen gekommen ist?
In meiner Arbeit möchte ich im einzelnen auf zwei sehr unterschiedlich entwickelte Länder
eingehen und diese in Bezug auf ihr Bevölkerungswachstum und den daraus resultierenden
Folgen untersuchen. Dafür wähle ich Frankreich, als einen europäischen Industriestaat und
Indien, ein im Süden Asiens gelegenes Entwicklungsland.
Um jedoch die Zusammenhänge, sowie die Daten und Fakten zu verstehen möchte ich zu
Beginn meiner Arbeit den Begriff Armut erläutern und zum Ende einige Aussichten geben.
Inhalt
Vorwort
Begriffsklärung
Zwei Länder im Vergleich
Indien
Frankreich
Die Rolle der Religion
Zusammenfassung – Ausblick
Literaturhinweise
Anlage
Vorwort
„Die Erde platzt aus allen Nähten!“ – So oder ähnlich lauten Schlagzeilen über Berichte, die sich mit dem Wachstum der Weltbevölkerung, den Ursachen, der Armut und den Folgen auseinandersetzen. Oft verbindet man mit diesen Reportagen Horrorszenarien, in welchen die katastrophalen Zukunftsaussichten dargestellt und ausgemalt werden.
Doch wie sieht es wirklich aus, in einer Welt, in der die Kluft zwischen armen und reichen Ländern, zwischen Entwicklungs- und Industrieländern so groß wie nie zuvor ist? Wie lauten die aktuellen Zahlen, wie hängen diese mit Armut zusammen und was kann man daraus für die Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Menschen schlußfolgern?
Fakt ist, dass die Unterschiede in den einzelnen Ländern und zwischen den Ländern sich mehr und mehr vergrößert haben und inzwischen mehr als 1,1 Milliarden Menschen (20% der Weltbevölkerung) in absoluter Armut leben und mit weniger als 1 $ pro Tag leben müssen. Fakt ist auch, dass sich das Bevölkerungswachstum in den letzten 30 Jahren nahezu halbiert hat, die Bevölkerung aber trotzdem um 78 Millionen Menschen pro Jahr wächst. Woher kommen die Ursachen für diese Entwicklung und was trägt dazu bei, dass Asien circa 60% der Weltbevölkerung stellt und die Entwicklung in den Industrieländern sich stark verlangsamt hat beziehungsweise fast zum Erliegen gekommen ist?
In meiner Arbeit möchte ich im einzelnen auf zwei sehr unterschiedlich entwickelte Länder eingehen und diese in Bezug auf ihr Bevölkerungswachstum und den daraus resultierenden Folgen untersuchen. Dafür wähle ich Frankreich, als einen europäischen Industriestaat und Indien, ein im Süden Asiens gelegenes Entwicklungsland.
Um jedoch die Zusammenhänge, sowie die Daten und Fakten zu verstehen möchte ich zu Beginn meiner Arbeit den Begriff Armut erläutern und zum Ende einige Aussichten geben.
Begriffsklärung
Armut
Bisher gibt es keinen allgemein anerkannten Maßstab dafür, was unter Armut zu verstehen
ist. Nach der Definition des Rates der Europäischen Gemeinschaft von 1984 gelten diejenigen
als arm, „die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von
der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als
Minimum annehmbar ist.“
Armut kann z.B. Mangel am Notwendigsten heißen; kann Not, Elend, Bedürftigkeit und Entbehrung bedeuten. "Arm sein" kann auch heißen, wenig zu besitzen, mittellos oder bedürftig zu sein. Was nun konkret diesen Mangel am Notwendigsten ausmachen
kann, was Entbehrung und Bedürftigkeit heißt, wie ein Leben ohne Besitz und Mittel, ein Leben am Rande des Existenzminimums aussieht, darüber können sich wohl nur die davon Betroffenen wirklich ein Bild machen.
Armut kann also sehr viel Unterschiedliches bedeuten. Eine generelle Schwierigkeit bei der Definition von "Armut" ist dabei, daß dies eines jener Themen ist, die neben wissenschaftlichen Definitionen auch sehr stark gesellschaftliche Assoziationen
wecken, d.h. daß diese nicht überprüfbaren und meist auf Einzelfällen basierenden Interpretationen die Verwendung einer allgemeingültigen und auch mit Daten beleg- und überprüfbaren Definition erschweren.
Armut muß nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar werden; von Armut betroffen sind also nicht unbedingt nur jene, die offensichtlich arm und damit häufig aus der übrigen Gesellschaft ausgegrenzt sind. Armut bedeutet in jedem Fall - in Relation zum gegenwärtig verbreiteten materiellen und sozialen Standard - Unterversorgung bzw. beträchtlich eingeschränkte materielle und soziale Teilhabechancen. Armut hat viele Gesichter.
Zu diesen Gesichtern der Armut zählen - ohne Vollständigkeit - Phänomene wie Einkommensarmut; beschränkter Zugang zu Bildung und Ausbildung; Unterversorgung im Wohnungsbereich oder spezielle Aspekte wie Frauen- oder Kinderarmut.
Überdies ist als Tatsache festzuhalten, daß Armutsphasen in manchen Fällen nur kurzfristig sind, daß aber dennoch Armutsphasen in manchen Fällen sehr wohl auch längerfristig sein können.
Nur von der sichtbaren Armut zu reden hieße, daß alle anderen, all jene, denen man die Armut nicht ansieht, nicht arm sind bzw. nicht arm sein können. Neben der sichtbaren auch von der versteckten Armut zu reden heißt dagegen, sich Gedanken auch über jene zu machen, die zwar - noch - nicht in Armut leben müssen, die aber einer ständigen Armutsgefährdung
ausgesetzt sind. Die Annahme einer nur absoluten Armut impliziert, daß Armutsbekämpfung nicht mehr sein kann (oder soll) als das Eingeständnis, daß ein bestimmter Prozentsatz unserer Gesellschaft eben nicht integrierbar sei und mehr schlecht als recht zu versorgen ist um unseren Ansprüchen an Humanität zumindest oberflächlich gerecht zu werden.
[1] Entwicklungsland
„Unterentwickelte Länder, die durch absolute Armut eines im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Bevölkerungsanteil und durch relative Armut des Bevölkerungsdurchschnitts gekennzeichnet sind. Merkmale zur Beurteilung sind die Wirtschaftsstruktur, die Analphabetenquote, der Lebensmittelverbrauch pro Einwohner u.a.; in erster Linie wird das Bruttosozialprodukt gewählt. [...] Weitere charakteristische Merkmale der Entwicklungsländer: 1. gespaltene Wirtschaft (Dualismus) in eine völlig unterentwickelte und arbeitsintensive Landwirtschaft, einschließlich Handwerk und Handel, und eine relativ moderne und verstädterte Industrie; 2. Monokulturen und damit unflexible Exportmöglichkeiten; 3. Bevölkerungsexplosion.“
[2] Industriestaat
„Politisches Gemeinwesen, dessen Stabilität in hohem Maß von der Funktionsfähigkeit des industriellen Produktionssektors abhängig ist. Kennzeichnend für einen Industriestaat ist die enge Verquickung von Ökonomie und Politik. Neben den Ordnungsfunktionen (Regelungen und Verrechtlichungen) gehört die Schaffung geeigneter Vorbedingungen für das Industriewachstum sowie die Bewältigung seiner negativen Folgeerscheinungen zu den wichtigsten Aufgaben des Staates. Zur Förderung einer weiteren Expansion der industriellen Produktion stellt er die notwendigen Transport-, Kommunikations- und Entsorgungseinrichtungen (Strukturpolitik) bereit, sorgt mit geeigneten
Bildungsangeboten für ein ausreichendes Reservoir qualifizierter Arbeitskräfte, trägt in der
Forschungspolitik mit öffentlichen Mitteln zur Entwicklung und Einführung neuer lukrativer Technologien bei und tritt selbst als Großabnehmer industrieller Produkte in Erscheinung. Gleichzeitig kümmert sich der Staat um die Bewältigung der von der Industrie verursachten externen Effekte (ökologisches Krisenmanagement etc.), um die Versorgung freigesetzter Arbeitskräfte und um einen finanziellen Lastenausgleich.“
[...]
[1] Vergleiche (1)
[2] Vergleiche (9), Seite 169
- Citation du texte
- Ulrike Thomas (Auteur), 2002, Bevölkerungswachstum und Armut, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24082
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