Eine in der Wirklichkeit am häufigsten vorkommende Marktform ist das Oligopol. Aus diesem Grunde beschäftigt sich die preistheoretische Forschung immer und immer wieder mit diesem schwierigen Thema. Monopolisten und Polypolisten betrifft die Verhaltensweise ihrer Konkurrenten nicht. Der Monopolist hat keine Konkurrenten, der Polypolist dagegen so viele, dass er von den Aktionen der einzelnen Mitkonkurrenten nicht betroffen ist und selber auch keinen Einfluss auf die anderen Anbieter auf dem Markt ausübt. Beim Oligopol sind dagegen nur „wenige“ Unternehmen am Markt. (1)
Das Oligopol besitzt zahlreiche weitere Merkmale. Der Marktzutritt ist kurzfristig schwer bis kaum möglich. Die Kostenstruktur besteht aus steigenden beziehungsweise konstanten Grenzkosten; es handelt sich um eine große Betriebsgröße im Vergleich zum Gesamtmarkt. Produktart sind perfekte oder nahe Substitute. Die Nachfragestruktur besteht aus sehr vielen preisnehmenden und mengenanpassenden Nachfragern ohne Marktmacht. Die Marktmacht ist bei Kollusion groß, bei oligopolistischem Wettbewerb gering. Es ist sogar ein Wettbewerbsergebnis möglich. Die Erwartungen in bezug auf das Verhalten der Konkurrenten sind zentral, da eine hohe Interdependenz der Konkurrenten besteht. Darauf wird unter Punkt 2 noch genauer eingegangen. Als strategische Variable kommt der Preis, die Menge und die Produktqualität in Frage. Das Marktergebnis ist von der Art des monopolistischen Wettbewerbs abhängig. Ein Monopol- oder Wettbewerbsergebnis ist möglich. (2)
Zusammenfassend hängt der Gewinn eines einzelnen Anbieters also nicht nur von den eigenen Aktionen (Preissetzung, Werbungsanstrengungen, Qualitätspolitik etc.) ab, sondern auch vom Verhalten der anderen Oligopolisten. Jeder einzelne beeinflusst die anderen Anbieter durch seine Aktionen. In Bezug auf die Oligopoltheorie von A. Cournot wird jedoch nur auf die einfachste Form eines Oligopols eingegangen, nämlich das homogene Duopol, bei dem nur zwei Anbieter von nahezu homogenen Produkten, wie zum Beispiel Treib- und Schmierstoffe, Papier, Mehl, Zement, Saatgut, Flugreisen, ...) vorhanden sind, die eine autonome Mengenstrategie betreiben. Zuletzt wird unter Punkt 4 versucht, die Übertragbarkeit des Ergebnisses auf höhere Oligopole mit mehr als zwei Anbietern zu beurteilen.
(1) Pfähler, W . ; Wiese, H.; Oligopoltheorie aus spieltheoretischer Sicht ; Koblenz; W I SU 7/ 90 (438)
(2) Stocker, F.; Mikroökonomik ; München; 1996; S. 262
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Oligopolistische Interdependenz
3. Mengenstrategie nach A. Cournot
3.1 Statische Lösung
3.2 Dynamische Lösung
4. Höhere Oligopole mit mehr als zwei Anbietern
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Cournotsche Gleichgewichtslösung
Abb. 2: Mengen- und Preisentwicklung im Cournotschen Duopol
Tabellenverzeichnis
Tabelle I: Die Cournotsche Duopollösung
1. Einführung
Eine in der Wirklichkeit am häufigsten vorkommende Marktform ist das Oligopol. Aus diesem Grunde beschäftigt sich die preistheoretische Forschung immer und immer wieder mit diesem schwierigen Thema. Monopolisten und Polypolisten betrifft die Verhaltensweise ihrer Konkurrenten nicht. Der Monopolist hat keine Konkurrenten, der Polypolist dagegen so viele, dass er von den Aktionen der einzelnen Mitkonkurrenten nicht betroffen ist und selber auch keinen Einfluß auf die anderen Anbieter auf dem Markt ausübt. Beim Oligopol sind dagegen nur „wenige“ Unternehmen am Markt.[1] Das Oligopol besitzt zahlreiche weitere Merkmale. Der Marktzutritt ist kurzfristig schwer bis kaum möglich. Die Kostenstruktur besteht aus steigenden beziehungsweise konstanten Grenzkosten; es handelt sich um eine große Betriebsgröße im Vergleich zum Gesamtmarkt. Produktart sind perfekte oder nahe Substitute. Die Nachfragestruktur besteht aus sehr vielen preisnehmenden und mengenanpassenden Nachfragern ohne Marktmacht. Die Marktmacht ist bei Kollusion groß, bei oligopolistischem Wettbewerb gering. Es ist sogar ein Wettbewerbsergebnis möglich. Die Erwartungen in bezug auf das Verhalten der Konkurrenten sind zentral, da eine hohe Interdependenz der Konkurrenten besteht. Darauf wird unter Punkt 2 noch genauer eingegangen. Als strategische Variable kommt der Preis, die Menge und die Produktqualität in Frage. Das Marktergebnis ist von der Art des monopolistischen Wettbewerbs abhängig. Ein Monopol- oder Wettbewerbsergebnis ist möglich.[2] Zusammenfassend hängt der Gewinn eines einzelnen Anbieters also nicht nur von den eigenen Aktionen (Preissetzung, Werbungsanstrengungen, Qualitätspolitik etc.) ab, sondern auch vom Verhalten der anderen Oligopolisten. Jeder einzelne beeinflußt die anderen Anbieter durch seine Aktionen. In Bezug auf die Oligopoltheorie von A. Cournot wird jedoch nur auf die einfachste Form eines Oligopols eingegangen, nämlich das homogene Duopol, bei dem nur zwei Anbieter von nahezu homogenen Produkten, wie zum Beispiel Treib- und Schmierstoffe, Papier, Mehl, Zement, Saatgut, Flugreisen, ...) vorhanden sind, die eine autonome Mengenstrategie betreiben. Zuletzt wird unter Punkt 4 versucht, die Übertragbarkeit des Ergebnisses auf höhere Oligopole mit mehr als zwei Anbietern zu beurteilen.
2. Oligopolistische Interdependenz
Ein Merkmal für das Oligopol ist die Interdepenz-Situation. Sind auf einem Markt nur einige wenige Anbieter vorhanden, so besteht zwischen ihnen eine enge Verbundenheit. Ändert ein Anbieter seinen Preis oder seine Absatzmenge, so hat dies auch Folgen auf den Absatz aller anderen Anbieter. Diese werden nun versuchen, auch ihre Mengen oder Preise zu ändern. Es handelt sich hierbei also um ein immerwährendes Spiel aller Anbieter mit letztendlich einer Fülle von Reaktionen. Vorteile haben diejenigen Anbieter, die diese Reaktionen der Konkurrenten jeweils von vornherein in ihre Planungen mit einbeziehen sowie sich Wege überlegen, falls andere Anbieter ihre strategischen Variablen ändern. Von Vorteil ist es nicht nur für einen Anbieter, der bei der Einschätzung der Nachfrageentwicklung am nächsten an die dann auch eingetretene Nachfrage herankommt, hierbei also wenig Fehler macht, sondern der es im Spiel auch versteht, seine Absichten zu verbergen, Mitstreiter gar „auf eine falsche Fährte“ zu locken, Aktionen dieser Mitstreiter vorherzusehen oder sich flexibel auf neue Situationen einzustellen. Je öfter Anbieter im Oligopol mit Änderungen konfrontiert werden, um so besser stellen sie sich auf diese Situationen ein und desto weniger Fehler unterlaufen ihnen in der Einschätzung der anderen Anbieter. Dies hat eventuell zur Folge, dass der Nichtpreiswettbewerb dem Preiswettbewerb, bei dem sich für alle zusammen nur Verluste einstellen, vorgezogen wird. Merkmale oligopolistischen Verhaltens sind eine relative Preisstarrheit und die Fortführung der Produktdifferenzierung.[3]
Dadurch, dass ein Oligopolist also nicht nur auf die Nachfragesituation achten muß, sondern auch auf die Reaktionen seiner Konkurrenten, ist die Oligopolpreistheorie recht schwierig. Dies wird noch zusätzlich verdeutlicht, wenn man probiert, die Gewinnmaximierungsbedingungen bei einem Duopol auf dem vollkommenen Markt für einen Oligopolisten abzuleiten. Für die Gesamtnachfragesituation gilt: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten,
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[1] Pfähler, W.;Wiese, H.; Oligopoltheorie aus spieltheoretischer Sicht; Koblenz; WISU 7/90 (438)
[2] Stocker, F.; Mikroökonomik; München; 1996; S. 262
[3] Stobbe, A.; Volkswirtschaftslehre II, Mikroökonomik; Berlin usw.; 1983; S. 339
- Arbeit zitieren
- Sandra Will (Autor:in), 2002, Das Oligopolmodell von A. Cournot, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23982
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