Menschliches Bewußtsein
Bei den griechischen Philosophen Platon (ca.428/27-348/47 v. Chr.) und Aristoteles (384-322 v. Chr.) war die Seele eine mit dem Körper interagierende nichtmaterielle Entität. Für Hippokrates (um 470-370 v. Chr.), den ersten bedeutenden Arzt, war das Gehirn der Interpret des und gleichzeitig der Bote zum Bewußtsein. Die Auffassung
eines Leib-Seele-Dualismus gab es also schon seit der griechischen Antike, die Interaktion von Seele und Leib stellte damals jedoch noch kein Problem dar. Eine Diskussion um den Bewußtseinsbegriff entstand erst in der neuzeitlichen Philosophie (also ab Mitte des 15.Jh.). René Descartes (1596-1650) stellte als erster eine These
darüber auf, wie ein nichtmaterieller Geist (res cogitans) mit dem materiellen Körper (res extensa) interagieren könnte. Er siedelte den Ort der Vermittlung im Gehirn an.
In der heutigen Philosphie und Psychologie wird überwiegend die Gegenposition zum Dualismus, der Monismus, akzeptiert. Er besagt, dass der Geist und geistige Zustände sich im Prinzip immer auf Hirnzustände zurückführen lassen, also dass alles Denken und Handeln eine physisch-materielle Basis habe.(1)
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1 Philip G. Zimbardo und Richard J. Gerrig, Psychologie (Berlin: Springer, 7.Auflage 1999) 173
Inhaltsverzeichnis
- Menschliches Bewußtsein
- Das Selbstbewußtsein
- Die aktuelle Diskussion um das Bewußtsein
- Merkmale des Bewußtseins
- Subjektivität
- Qualia
- Der Sinn des Erlebens
- Die enge Verbindung des Bewußtseins mit dem Gehirn
- Todesnähe-Erlebnisse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit dem Thema des menschlichen Bewußtseins, ausgehend von Jaegwon Kims Philosophie des Geistes. Es werden verschiedene Aspekte und Definitionen des Bewußtseins erörtert, einschließlich der Subjektivität, der Qualia und der Frage nach dem Sinn des Erlebens. Dabei werden auch die philosophischen und neurobiologischen Debatten um die Beziehung zwischen Bewußtsein und Gehirn beleuchtet. Darüber hinaus wird ein Blick auf das Phänomen der Todesnähe-Erlebnisse geworfen und deren Bedeutung für die Debatte um das Bewußtsein diskutiert.
- Definition und Bedeutung des Bewußtseins
- Die Beziehung zwischen Bewußtsein und Gehirn
- Subjektivität und Qualia
- Der Sinn des Erlebens
- Todesnähe-Erlebnisse und ihre Bedeutung für die Bewußtseinsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Referats beleuchtet die historische Entwicklung des Bewußtseinsbegriffs von der Antike bis zur Neuzeit. Dabei werden die Ansichten von Platon, Aristoteles, Hippokrates und René Descartes vorgestellt. Der zweite Teil widmet sich dem Selbstbewußtsein, seiner Rolle in der Evolution und der Frage nach seiner physikalistischen Erklärbarkeit. Der dritte Teil behandelt die aktuelle Diskussion um das Bewußtsein, wobei verschiedene Merkmale des Bewußtseins, wie Subjektivität und Qualia, genauer betrachtet werden. Der vierte Teil beschäftigt sich mit der Frage nach dem Sinn des Erlebens und dem sogenannten „Qualia-Problem", das die Schwierigkeit beschreibt, Qualia physikalistisch zu erklären. Der fünfte Teil beleuchtet die enge Verbindung zwischen Bewußtsein und Gehirn, indem er verschiedene Phänomene wie die Wirkung von Drogen, Synästhesie und Neglect-Syndrom analysiert. Der sechste Teil widmet sich dem Thema der Todesnähe-Erlebnisse und stellt deren Bedeutung für die Bewußtseinsforschung in den Vordergrund.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das menschliche Bewußtsein, die Philosophie des Geistes, Subjektivität, Qualia, das Qualia-Problem, die Beziehung zwischen Bewußtsein und Gehirn, Todesnähe-Erlebnisse und die physikalistische Erklärbarkeit des Bewußtseins. Der Text beleuchtet die verschiedenen Ansätze und Perspektiven auf das Bewußtsein, sowohl aus philosophischer als auch aus neurobiologischer Sicht.
- Quote paper
- Imke Kannenberg (Author), 2002, Menschliches Bewußtsein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2389