„26. April 2002“ - ein Datum, das in den Köpfen auch heute noch gegenwärtig ist: Der Amoklauf des Robert Steinhäuser am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Innerhalb von zehn Minuten erschoss er 12 Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizisten und anschließend richtete er sich selbst. Ein weiteres Ereignis in unserer Region schreckte die Bürger auf. In Neulußheim / Rhein-Neckar-Kreis prügelten 8 Jugendliche zwei Stunden lang auf einen Obdachlosen ein. Mit Holzknüppeln, Besenstielen und Ästen schlugen die Kinder und Jugendlichen auf den 54-jährigen Mann ein, der an seinen zahlreichen Verletzungen und an Unterkühlung starb. Wie die Rhein-Neckar-Zeitung am 20.10.2003 berichtete waren insgesamt acht Personen an der Tat beteiligt, der jüngste Mittäter war gerade mal 12 Jahre alt.
Aber auch „harmlosere“ Formen, wie Erpressung, Drohungen, Belästigungen, Mobbing oder Beschädigung des Schuleigentums, zeigen, dass Gewalt und Aggression Schulen heutzutage vor ein großes Problem stellen, dem dringend präventiv begegnet werden muss.
Die R hein-Neckar-Zeitung berichtete am 29.10.2003 von dem Ergebnis einer Umfrage des „Weißen Rings“. Laut dieser Umfrage fürchtet sich bereits jeder dritte Schüler in Deutschland in der Pause davor, sich auf dem Schulhof aufzuhalten, aus Angst vor Gewalt, Raub oder Schutzgelderpressung. Dies verdeutlicht auch die absolute Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffserklärung
2.1 „Gewalt“ – Der Versuch einer Definition
2.2 Was ist Gewalt? Definitionen von Kindern und Jugendlichen
2.3 „Aggression“
3 Polizeiliche Kriminalstatistik 2001
4 Verdeutlichung in der Musikszene
5 Verschiedene Formen von Gewalt
6 Gründe und Ursachen
7 Theorien
7.1 Frustrations-Aggressionstheorie
7.2 Lerntheorien
7.3 Triebtheorie
8 Möglichkeiten der Prävention
9 Konfliktlösung an einem Beispiel
10 Interventionsmöglichkeit: Streitschlichter
11 Zusammenfassung und Fazit
12 Literaturverzeichnis
13 Weitere Quellen
1 Einleitung
„26. April 2002“ – ein Datum, das in den Köpfen auch heute noch gegenwärtig ist: Der Amoklauf des Robert Steinhäuser am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Innerhalb von zehn Minuten erschoss er 12 Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizisten und anschließend richtete er sich selbst.
Ein weiteres Ereignis in unserer Region schreckte die Bürger auf. In Neulußheim / Rhein-Neckar-Kreis prügelten 8 Jugendliche zwei Stunden lang auf einen Obdachlosen ein. Mit Holzknüppeln, Besenstielen und Ästen schlugen die Kinder und Jugendlichen auf den 54-jährigen Mann ein, der an seinen zahlreichen Verletzungen und an Unterkühlung starb. Wie die Rhein-Neckar-Zeitung am 20.10.2003 berichtete waren insgesamt acht Personen an der Tat beteiligt, der jüngste Mittäter war gerade mal 12 Jahre alt.
Aber auch „harmlosere“ Formen, wie Erpressung, Drohungen, Belästigungen, Mobbing oder Beschädigung des Schuleigentums, zeigen, dass Gewalt und Aggression Schulen heutzutage vor ein großes Problem stellen, dem dringend präventiv begegnet werden muss.
Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete am 29.10.2003 von dem Ergebnis einer Umfrage des „Weißen Rings“. Laut dieser Umfrage fürchtet sich bereits jeder dritte Schüler in Deutschland in der Pause davor, sich auf dem Schulhof aufzuhalten, aus Angst vor Gewalt, Raub oder Schutzgelderpressung.
Dies verdeutlicht auch die absolute Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen.
2 Begriffserklärung
2.1 „Gewalt“ – Der Versuch einer Definition
„Alle Gewalt ist Aggression, aber nicht alle Aggression ist Gewalt.“[1] In Deutschland existiert keine einheitliche Definition von „Gewalt“. Verwendet man diesen Begriff im Sprachgebrauch, sollte die gemeinte Bedeutung in dem gegebenen Sachverhalt erklärt werden. Schwind definiert „Gewalt“ als „zielgerichtete, direkte, physische Schädigung von Menschen durch Menschen erfasst.“[2] Mit „zielgerichtet“, ist wohl die Absicht gemeint, die hinter den Ausführungen steckt. „Gewalt“ umfasst die beiden lateinischen Begriffe für Gewalt „violentia“, „die rohe, gegen Sitte und Recht verstoßende Einwirkung auf Personen“ und „potestas“, „das Durchsetzungsvermögen in Macht- und Herrschaftsbeziehungen“.[3] Im Deutschen werden beide Arten mit „Gewalt“ verbunden. Dadurch ist es schwierig, den Unterschied zwischen „Staatsgewalt“ (GG Art.20,2), Amtsgewalt und Gewalttätigkeiten zu erkennen.
Bezogen auf die Schule, definiert Hurrelmann Gewalt als „das gesamte Spektrum von Tätigkeiten und Handlungen, die physische und psychische Schmerzen oder Verletzungen, bei den im Bereich der Schule handelnden Personen, zur Folge haben oder die auf die Beschädigung von Gegenständen im schulischen Raum gerichtet sind“[4].
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gewalt folgendermaßen:
[...] der absichtliche Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichem Zwang oder physischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, der entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklung oder Deprivation führt.“ Darin wird versucht, möglichst alle Arten von Gewalt in die Definition einzuschließen und auch auf mögliche Folgen einzugehen.
2.2 Was ist Gewalt? Definitionen von Kindern und Jugendlichen
Da ich mich selbst dafür interessierte, wie Kinder und Jugendliche über den Begriff „Gewalt“ denken, habe ich 40 Kinder im Alter von 8-12 und 13-18 Jahren befragt, was für sie Gewalt ist.
Bei den Jüngeren kamen meist folgende Antworten:
- „Gewalt ist, wenn man jemanden schlägt, tritt oder boxt“
- „Gewalt ist etwas Schlimmes und nichts Gutes“(Junge, 8 Jahre)
- „Todschlag, Mord, Zwang, Entführung, Krieg, absichtliche Sachbeschädigung“ (Mädchen, 9 Jahre)
- „Gewalt ist keine Lösung“, antwortete ein 9 jähriger Junge.
Die Älteren fanden zum Teil schon richtige Definitionen, wobei meistens Gewalt auf das Körperliche beschränkt wurde. Hier einige Beispiele:
- „ Gewalt ist für mich, wenn man (eine oder mehrere Personen) jemanden mithilfe körperlicher Kraft zu etwas zwingt, das diese nicht tun will“ (Mädchen,14)
- „Für mich ist Gewalt, wenn jemand gegen seinen Willen zu etwas gezwungen wird. Gewalt kann man auch oft auf dem Schulhof sehen, wie z.B. Prügelei, Erpressung, Belästigung“ (Mädchen,15)
- „Gewalt ist, wenn man jemanden schlägt, misshandelt oder verprügelt“ (Junge,17)
- „Gewalt bringt nur Ärger und ist keine Lösung. Es ist feige, zu fünft auf jemanden los zu gehen, der schwächer ist. Ich hasse Gewalt!“ (Junge,15)
- „Gewalt ist das unbegründete, sinnlose und absichtliche Zufügen von Leid und Schmerz in physischer und psychischer Form“, sagte ein 18 jähriger Junge.
Diese Umfrage war für mich sehr lehrreich, da die Gewalt in psychischer Form für Kinder und Jugendliche oft nicht unter den Begriff „Gewalt“ an sich fällt. Viele der Befragten, die alle von verschiedenen Schulen stammten, berichteten mir, dass dieses Thema in der Schule noch nicht (ausführlich) behandelt worden sei.
2.3 „Aggression“
Das Wort „Aggression“ stammt aus dem Lateinischen von „aggredior“ – „aggredi“ und bedeutet „herangehen, annähern, angreifen“. Heute bezeichnet man „Aggression“ als „feindseliges Verhalten, das die eigenen Interessen unter Verletzung der Interessen des Gegenübers durchzusetzen versucht“[5]. Aggression als Verhaltensweise ist im Tierreich weit verbreitet. Speziell im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten äußert sich Aggression in verbalen oder tätlichen Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen und Sachen.
[...]
[1] Hacker, Friedrich: Aggression, S.31
[2] Schwind, H.-D. u.a. (Hrsg.): Ursachen, Prävention und Kontrolle von Gewalt, S. 36
[3] Alpmann Brockhaus: Fachlexikon Recht, S.329f
[4] Hurrelmann: Gegen Gewalt in der Schule, S. 365
[5] Vgl.: Hacker, Friedrich: Aggression. Düsseldorf 1985.
- Citar trabajo
- Kathrin Zimmermann (Autor), 2004, Aggression und Gewalt in der Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23898
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