Sogar vor Tausenden Jahren hatten die Völker (Persern, Römer, Ägypten, und Griechen) ihr eigenes
Zahlungssystem. Bei dem "Tauschgeschäft" (z.B. Ware gegen Ware, Ware gegen Gold oder Silber,
Ware gegen Sklaven) war schon derzeit das Bargeld als Zahlungsmittel sehr aktuell und hat sich bis
zur heutigen Zeit als Zahlungsmittel sehr gut durchgesetzt. Der Bargeldumlauf ist besonders in den
letzten Jahren unglaublich angewachsen. Mittlerweile sind viele andere Zahlungsmöglichkeiten
entstanden.
Bis heute wurden wir an den gängigen Kassensystemen immer wieder gefragt "bezahlen Sie Bar
oder mit der Karte?".
Durch den Einsatz des E-Commerce wurden die gängigen Zahlungsmöglichkeiten durch das
kartengestütztes Zahlungssystem des E-Commerce ersetzt.
Wie bereits im Kapitel 2 verdeutlicht wird, wird sich der M-Commerce äusserst positiv entwickeln.
Die wichtigen Markttreiber werden eine hohe Handypenetration in der Bevölkerung erzielen und
neuere Technologien mit einer grösseren Bandbreite (Kapitel 2.2.1) entwickeln. Schon heute sieht
man die Technologiefaszination der Menschen und Unternehmen.
Eine der neue Möglichkeiten und Technologien ist das sogenannte M-Payment (Kapitel 3). Es
umfasst die Zahlungsabwicklung mit einem mobilen Endgerät am Point of Sale. Szenarien wie z.B.
das Einkaufen beim Bäcker und Bezahlen mit Handy oder das Shoppen im Internet und die
Zahlungsbestätigung per Handy sind in der Bevölkerung zwar nicht bekannt, lassen sich aber mit
dem M-Payment verwirklichen.
Dabei eignet sich das Handy ideal zur Zahlungsabwicklung, da einerseits der Kunde sein Handy
jederzeit bei sich hat und zum anderen das Handy im Idealfall die höchsten Sicherheitsstandards
unterstützt.
Nicht nur materielle Leistungen können mit dem Handy erworben werden, sondern auch
Dienstleistungen und Informationen.
In meiner Arbeit werde ich versuchen, wie sich verschiedene Geschäftsmodelle des Mobile
Payment entwickelt haben, welche Möglichkeiten in ihnen stecken und welche Anforderungen an
ein mobiles Zahlungssystem gestellt werden kann, um den Markt zu erobern und die den Markt
bebenden Strategien, zu erklären.
Inhalt
B. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
C. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
D.TABELLENVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Gang der Untersuchung
2. M-COMMERCE MARKTBETRACHTUNG
2.1 Begriffsabgrenzung
2.2 Welche Technologien machen M-Commerce möglich
2.2.1 Übertragungstechnologien
2.2.2 Dienstleistungstechnologien
2.3 Unternehmen im M-Commerce
2.3.1 Mobil- Netzbetreiber
2.3.2 Endgerätehersteller
2.3.3 Service- Provider
2.4 Einflussfaktoren im M-Commerce
2.4.1 Wettbewerb
2.4.2 Bedienungsfreundlichkeit
2.4.3 Multifunktionsspektrum und Problemlösungsstärke
2.4.4 Informationsgehalt und Preistransparenz
2.4.5 Identifizierung und Datenschutz
2.5 Sicherheitsstandards im M-Commerce und in der Telekommunikation
2.5.1 Begriffsabgrenzung der Verschlüsselung
2.5.2 Verschlüsselungsprotokolle
2.5.3 Verschlüsselungsverfahren
3. M-PAYMENT
3.1 Begriffsabgrenzung
3.2 Ausprägungen des M-Payment in Abhängigkeit der Höhe der Zahlungsbeträge
3.2.1 Micropayment
3.2.2 Macropayment
3.3 M- Payment- System Architecture
3.4 Die Akteure des M- Payment
3.4.1 Consumer
3.4.2 Merchant
3.4.3 Payment Service Provider
3.4.4 Payment Operator
3.4.5 Network Operator
3.4.6 Acquirer
3.4.7 Issuer
3.4.8 Financial Service Provider
3.5 Szenarien beim M- Payment
3.5.1 Common Use Cases
3.5.2 Consumer Use Cases
3.5.3 Merchant Use Cases
3.6 Mobile- Payment- Anbieter in Deutschland
3.6.1 Paybox.net AG
3.6.2 Street Cash
3.6.3 Genion
3.6.4 Payitmobil AG
3.6.5 Mobilbank
3.6.6 T-Mobile & D2-Vodafone
3.7 Einsatzmöglichkeiten des M-Payment
3.7.1 Online-Shop-Dienste
3.7.2 Standortbasierte Dienste
3.7.3 Sonstige Dienste
3.8 Nachteile, Hürden und Gefahren des M-Payment
3.9 Erfolgsfaktoren des M-Payment
3.9.1 Marktseitige Erfolgsfaktoren
3.9.2 Produktseitige Erfolgsfaktoren
3.10 Sicherheitsstandards für M-Payment
4. WETTBEWERBSSTRATEGIEN FÜR M-PAYMENT
4.1 Begriffliche Abgrenzung
4.2 Marktfeldstrategien
4.3 Wettbewerbsvorteilstrategien
4.4 Marktabdeckungsstrategie
4.5 Timingstrategie
5. FAZIT
5.1 Rolle des M-Payment im M-Business
5.2 Künftige Trends und Herausforderungen im M-Business
5.3 Notwendigkeit der Dienstgestaltung
E. LITERATURVERZEICHNIS
1. Bücher und Publikationen
2. Literatur ohne Verfasser
3. Internet
B. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
C. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Anteil der Bevölkerung in Deutschland (Ericsson Consulting GmbH)
Abbildung 2: Geschätzte Umsätze in Deutschland
Abbildung 3: Weltweite Umsätze im M-Commerce (Boston Consulting)
Abbildung 4: Beliebte Angebote in % für M-Commerce (Ericsson Consulting GmbH)
Abbildung 5: Entwicklung der Datenübertragungsraten
Abbildung 6: Die UMTS Basisarchitektur
Abbildung 7: Bluetooth -Vereinfachte Grafik
Abbildung 8: Mobile Netzbetreiber in Deutschland
Abbildung 9: Handymarkt in Westeuropa
Abbildung 10: Handymarkt auf der Welt
Abbildung 11: Symmetrische Verschlüsselung
Abbildung 12: Asymmetrische Verschlüsselung
Abbildung 13: Hybride Verschlüsselung nach GnuPG und PGP
Abbildung 14: Bezahlkategorien für den Internet-Einkauf
Abbildung 15: Geldkarte im Internet
Abbildung 16: CyberCoin im Internet
Abbildung 17: eCash im Internet
Abbildung 18: Architektur Mobile Payment
Abbildung 19: Payment Transaction System Overview
Abbildung 20: Regular Payment Process
Abbildung 21: Wep/Wap basiertes Recharge Process
Abbildung 22: Merchant Settlement
Abbildung 23: Merchant Registration with Customer Care
Abbildung 24: Nutzungswünsche für das Bezahlen per Mobiltelefon
Abbildung 25: Ansoff-Matrix
Abbildung 26: Drei Wettbewerbsstrategien
Abbildung 27: Rentabilität und Marktanteil
Abbildung 28: Markteintrittszeitpunkte im Marktlebenszyklus
D.TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Erwarteter Frequenzspektrumsbedarf für UMTS-Dienste
Tabelle 2: Verschlüsselungsarten im Vergleich
Tabelle 3: Strategietypen
1. EINLEITUNG
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
Sogar vor Tausenden Jahren hatten die Völker (Persern, Römer, Ägypten, und Griechen) ihr eigenes Zahlungssystem. Bei dem "Tauschgeschäft" (z.B. Ware gegen Ware, Ware gegen Gold oder Silber, Ware gegen Sklaven) war schon derzeit das Bargeld als Zahlungsmittel sehr aktuell und hat sich bis zur heutigen Zeit als Zahlungsmittel sehr gut durchgesetzt. Der Bargeldumlauf ist besonders in den letzten Jahren unglaublich angewachsen. Mittlerweile sind viele andere Zahlungsmöglichkeiten entstanden.
Bis heute wurden wir an den gängigen Kassensystemen immer wieder gefragt "bezahlen Sie Bar oder mit der Karte?".
Durch den Einsatz des E-Commerce wurden die gängigen Zahlungsmöglichkeiten durch das kartengestütztes Zahlungssystem des E-Commerce ersetzt.
Wie bereits im Kapitel 2 verdeutlicht wird, wird sich der M-Commerce äusserst positiv entwickeln. Die wichtigen Markttreiber werden eine hohe Handypenetration in der Bevölkerung erzielen und neuere Technologien mit einer grösseren Bandbreite (Kapitel 2.2.1) entwickeln. Schon heute sieht man die Technologiefaszination der Menschen und Unternehmen.
Eine der neue Möglichkeiten und Technologien ist das sogenannte M-Payment (Kapitel 3). Es umfasst die Zahlungsabwicklung mit einem mobilen Endgerät am Point of Sale. Szenarien wie z.B. das Einkaufen beim Bäcker und Bezahlen mit Handy oder das Shoppen im Internet und die Zahlungsbestätigung per Handy sind in der Bevölkerung zwar nicht bekannt, lassen sich aber mit dem M-Payment verwirklichen.
Dabei eignet sich das Handy ideal zur Zahlungsabwicklung, da einerseits der Kunde sein Handy jederzeit bei sich hat und zum anderen das Handy im Idealfall die höchsten Sicherheitsstandards unterstützt.
Nicht nur materielle Leistungen können mit dem Handy erworben werden, sondern auch Dienstleistungen und Informationen.
In meiner Arbeit werde ich versuchen, wie sich verschiedene Geschäftsmodelle des Mobile Payment entwickelt haben, welche Möglichkeiten in ihnen stecken und welche Anforderungen an ein mobiles Zahlungssystem gestellt werden kann, um den Markt zu erobern und die den Markt bebenden Strategien, zu erklären.
1.2 Gang der Untersuchung
Im Kapitel 2 wird erklärt, mit welchen Technologien und Unternehmen Mobile-Commerce realisiert wird, welche Einflussfaktoren und Sicherheitsstandards angefordert/realisiert werden, um den Markt zu erobern. Das Kapitel 3 soll auf aktuelle Geschäftsmodelle mit ihren Akteuren und Szenerien eingehen, bei denen mobile Endgerät zur Zahlungsabwicklung eingesetzt wird (Mobile Payment), welche Unternehmen in Deutschland M-Payment anbieten, wann und wo die Zahlungsabwicklungen mit dem mobile Endgerät realisiert werden, welche Nachteile, Hürden und Gefahren es überhaupt beim M-Payment gibt, Erfolgsfaktoren und Sicherheitsstandards schliessen dieses Kapitel. Im Kapitel 4 werden Wettbewerbsstrategien des M-Payment erklärt. Die Fragen "Wie" "Wohin" beeinflussen dieses Kapitel. z.B. Was die Unternehmen planen müssen, dass sie ihr Ziel (langfristig den Markt erobern und viel Gewinn machen) erreichen. Im letzten Kapitel (Kapitel 5) wird erklärt, wie sich M-Payment weiter entwickeln kann und was die Unternehmen (Mobilfunkbetreiber) für ihre Kunden entwickeln müssen (notwendige Gestaltungsempfehlungen).
2. M-COMMERCE MARKTBETRACHTUNG
2.1 Begriffsabgrenzung
Der Begriff M-Commerce und die hinter ihm stehenden Geschäftskonzepte scheinen zu einem neuen Hype in Verbindung mit dem Internet zu führen. Gegenwärtig ist aber undeutlich zu erkennen, wohin die Reise wirklich gehen wird. Anbieter von M-Commerce Lösungen, Content-Liferanten und Hardwareanbieter von Endgeräten prognostizieren eine goldene Zukunft und viel Service für den Endbenutzer und natürlich für sich selbst. Grundsätzlich bestehen 2 Möglichkeiten für die weitere Entwicklung des M-Commerce in der nächsten Dekade.
1. M-Commerce als neuer Hype
2. M-Commerce als natürlicher Evolutionsprozess in die vollkommen digitalisierte und mobilisierte Welt.[1]
Anschliessend werden die M-Commerce Definitionen von Webagency, Steimer/Spinner und Hartmanns angeführt:
Für Webagency ist Mobile Commerce ein Konzept zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zur mobilen Integration und Verzahnung unterschiedlicher Wertschöpfungsketten oder unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse und zum Management von Geschäftsbeziehungen.[2]
Für Steimer und Spinner ist M-Commerce umfasst die ortsungebundene (mobile) Beschaffung, Verarbeitung und Bereitstellung von Informationen aller Art, zur Abwicklung von Geschäfts- und Kommunikationsvorgängen unter Einsatz mobiler Endgeräte und Nutzung geeigneter Dienste und Netzinfrastrukturen.[3]
Die Begriffsbestimmung Hartmanns lautet: „M-Commerce bezeichnet das eigentliche Generieren von Umsätzen unter Einbeziehung mobiler Technologien, also den Einkauf bzw. Verkauf“.[4]
Zusammenfassend kann man sagen, das M-Commerce die Abwicklung von Geschäftsprozessen und -vorgängen über neue Kommunikationsmittel (z.B. mobile- Endgeräte) ist. Technisch erfordert ein M-Commerce-Geschäft, dass der Bestell- bzw. Nutzungsvorgang und die Zahlungsabwicklung über das mobile Endgerät sicher abgewickelt werden kann.[5]
Grundidee des M-Commerce ist, Informationen zu verteilen und letztendlich Geschäftsabschlüsse in mobiler Form zu erreichen. Es bietet Einzelpersonen und Unternehmen uneingeschränkte Mobilität und Flexibilität, um neue Geschäftsmodelle und neue Umsätze zu generieren.[6] Für klassische Medien(Zeitung, Radio, TV) eröffnet z.B. der Mobilfunk die Möglichkeit, Millionen von Nutzern mit unterschiedlichen Informationsdiensten zu versorgen und damit auch über noch nicht abschließend definierte Entgeltregelungen (z.B. in Anhängigkeit von der übertragenen Datenmenge oder der Anzahl der aufgerufenen Dokumente) Geld über die Content-Wiederverwendung zu verdienen. Grundidee hinter der Überlegung, von der Mobilfunknutzung auf den M-Commerce zu schließen ist, dass UMTS langfristig als Kommunikationsmittel fast der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen wird d.h. die Möglichkeit der "Verkehrsanbindung" des Users steht und dann wird er oder sie schon M-Commerce nutzen. Offen ist, in welchem Umfang dann wirklich Umsätze getätigt werden (siehe hierzu die folgende Abbildungen).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Anteil der Bevölkerung in Deutschland (Ericsson Consulting GmbH)[7]
Ausgehend davon liegen auch schon die ersten Prognosen für die (möglichen) Umsätze im B2C und B2B-M-Commerce vor:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Geschätzte Umsätze in Deutschland[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Weltweite Umsätze im M-Commerce (Boston Consulting)[9]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Beliebte Angebote in % für M-Commerce (Ericsson Consulting GmbH)[10]
Unberücksichtigt in den Prognosen bleiben hingegen die technischen Fragen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Kunden. Die Verbindungen mit den bisherigen Übertragungsstandards (z.B. GSM) sind instabil, die Datenübertragungsraten sind beschränkt und aufgrund der längeren Übertragungsdauer sind die Leistungskosten insgesamt zu hoch. Aufgrund dieser technischen Probleme sind die Umsätze im mobilen Bereich bisher gering. Die bisherigen Handys sind absolut kein ideales Surfmedium, da die Displays in der Regel viel zu klein sind. Die Sprache wird unter dem Aspekt des M-Commerce künftig nicht mehr das zentrale Element der Handy-Nutzung sein.[11] Wegen diesen Hürden werden immer wieder neue Technologien entwickelt, um das M-Business viel bequemer zu ermöglichen.
2.2 Welche Technologien machen M-Commerce möglich
Die technologische Infrastruktur des M-Commerce kann zum Erfolgsfaktor des M-Commerce werden. Wird diese nicht schnell genug entwickelt und ausgebaut, kann es die Weiterentwicklung des M-Commerce hemmen.[12]
2.2.1 Übertragungstechnologien
In der folgenden Darstellung sieht man die Entwicklung der Übertragungstechnologien, die beim M-Commerce eine große Rolle spielen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Entwicklung der Datenübertragungsraten[13]
2.2.1.1 GSM
Global System for Mobile Communication (GSM) wurde von der CEPT gegründete Gruppe Special Mobile Group (SMG) entwickelt. Der ursprüngliche Zeitplan für die Einführung des GSM- Systems ist:
Februar 1987 Angebotsanforderungen, Mitte 1988 Letters of Intent, Ende 1988 Validierung der Schnittstellen, Mitte 1990 System- Validierung, März 1991 Start der Gerätelieferung, Juni 1991 Inbetriebnahme der ersten Basisstationen, 1993 Versagung der großen Städte und Hauptverkehrstrassen, ab 1995 Flächendeckender Betrieb.
Der Frequenzbereich ist zwischen 935 und 390 MHz.[14] Erst mit der Einführung des Global System for Mobile Communications (GSM), eines weltweit akzeptierten Standards der mobilen Kommunikation, wurden neben der Sprachübertragung noch drei weitere Dienste geboten: Daten-, Fax- und Kurznachrichtenkommunikation.[15]
Vorteil von GSM ist, dass es die Integration verschiedener Sprach- und Datendienste ermöglicht und bietet auch Übergangsfunktionen für die Zusammenarbeit mit anderen Telekommunikationsnetzen für Sprach- und Datenübertragung an. Trotz dieser Vorteile wird das GSM- Netz wegen den niedrigen Übertragungsraten (9,6 kBit/s) zur Datenübertragung künftig nicht mehr von Bedeutung sein.[16]
2.2.1.2 HSCSD
High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) ist ein neuer Mobilfunkstandard und beschleunigt die mobile Datenübertragung per HSCSD fähigem Handy um bis zu viermal im Vergleich zu bisherigen GSM- Handys. Die Geschwindigkeit von HSCSD wird durch zwei Faktoren beeinflusst:
1. Netz: Netzseitig ermöglicht HSCSD Übertragungsraten von bis zu 38,4 kBit/s. Dieser Wert ergibt sich aus der Bündelung von vier Kanälen zu 9,6 kBit/s. Eine weitere Steigerung der Geschwindigkeit bringt die neue Kanalcodierung 14,4 kBit/s. Sie erhöht die Übertragungsrate pro Kanal von 9,6 kBit/s auf 14,4 kBit/s ohne Mehrkosten für den Kunden. Wenn man 14,4 kBit/s und HSCSD gleichseitig einsetzt, können z.B. mit zwei Kanälen schon 28,8 kBit/s erreicht werden. 14,4 kBit/s wurde Anfang 2001 im D2 Netz eingeführt.
2. Endgerät: Bei der Nutzung von HSCSD sind verschiedene Varianten möglich, die sich durch die Übertragungsraten im Downlink ( vom Netz zum Handy ) und Uplink ( vom Handy zum Netz ) unterscheiden. Während einer HSCSD- Verbindung können in beide Richtungen mehr oder weniger Zeitschlitze kombiniert werden, so, dass jeweils unterschiedliche Übertragungsraten zur Verfügung stehen. Interessant ist HSCSD vor allem für Leute, die viel mit dem Notebook unterwegs sind und mobil Daten übertragen wollen oder unterwegs mobil im Internet surfen wollen also z.B. Außendienstmitarbeiter, Architekten, oder Berater. Um HSCSD nutzen zu können, braucht man neben der für HSCSD freigeschalteten Karte folgendes: mobile Computer- z.B. Windows- Notebook und HSCSD fähiges Endgerät.[17]
2.2.1.3 GPRS
General Packet Radio Service (GPRS) wurde von European Telecommunication Standards Institute (ETSI) zwischen 1991-1997 als ein paketorientiertes Dienstkonzept zur Datenübertragung entwickelt.[18] GPRS ist eine Erweiterung des GSM- Standards und ermöglicht im Gegensatz zu den bisher verfügbaren leitungsvermittelten Datendiensten höhere Datenübertragungsraten bis zu 53 kBit/s. Theoretisch kann die Übertragungsgeschwindigkeit auf bis zu 171,2 kBit/s gesteigert werden.[19] Wie es vorher erläutert wurde, basiert HSCSD auf den bisherigen Datendiensten (9,6 kBit/s), wobei mehrere Kanäle zu einer Verbindung gebündelt werden. Bei GPRS werden die Daten nicht mehr "leitungsvermittelt" auf einem einzelnen Kanal übertragen. Stattdessen verwendet GPRS wie oben geschrieben, die Paketvermittlung. Daten werden wie im Internet in kleinere Pakete( mit mittlerer Paketlänge von 256 byte und maximaler Länge von 1000 byte) aufgeteilt und zeitversetzt übertragen. Deswegen eignet sich GPRS besonders für die Anwendungsbereiche wie, drahtlose persönliche Computer, mobiles Büro, elektronische Geldtransfer zum Zeitpunkt der Transaktion, Verkehrsnachrichten, Flottenmanagement und Waren-/ Versorgungslogistik.[20] Weitere Vorteile dieser Technologie sind, dass der Nutzer ständig im mobilen Internet registriert bleibt (always-on) und nur für die übertragene Datenmenge bezahlen muss. Bei den vielen Vorteile hat GPRS auch Nachteile. Die höhere Kosten und neue Geräte, mit einem alten GSM-Handy kann man GPRS nicht mehr nutzen.[21] Ein weiterer Nachteil bei GPRS liegt in der mangelnden Echtzeitfähigkeit, da die Datenpakete bei hoher Netzauslastung eine zu lange Zeit vom Sender zum Empfänger benötigen. Für Echtzeitanwendungen wie Sprachübertragung oder Videokonferenzen eignet sich GPRS daher wenig.[22]
Ein wesentlicher Unterschied von GPRS zu den anderen Übertagungstechnologien besteht darin, dass als Berechnungsbasis die übertragenen Datenmengen herangezogen werden und nicht mehr nach der benötigten Zeit. Nutzer von GPRS sind ständig mit dem Netz verbunden. Dadurch ist es nicht notwendig für jeden erneuten Zugriff eine Verbindung herzustellen. So werden zum Beispiel mobile Mitarbeiter durch die automatische Weiterleitung von e-Mails aktiv und zu jeder Zeit mit Informationen versorgt, ohne sich immer wieder einloggen zu müssen.[23] Dies unterscheidet GPRS von leistungsorientierten Systemen.
2.2.1.4 EDGE
EDGE „Enhanced Data Rates for Global Evolution“ ist wie auch GPRS ein paketorientiertes Verfahren. EDGE ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 384 Kbit/s.[24] Diese Bandbreite wird erreicht, indem ein Modulationsverfahren die Datenübertragungsrate eines GSM-Kanals auf bis zu 48 Kilobit pro Sekunde vergrößert und bis zu acht Kanäle gleichzeitig genutzt werden.[25] Durch diese Technologie eröffnen sich nun auch Möglichkeiten zur Entwicklung und Nutzung von mobilen Multimedia Anwendungen. Der Nachteil bei dieser Technologie, dass während der Hauptzeiten, aufgrund der derzeitigen Auslastung des Netzes, die theoretischen Übertragungsraten nicht realisiert werden können.[26]
2.2.1.5 UMTS
Universal Mobile Telekommunications System (UMTS) wird einer der wichtigsten Standards für drahtlose Kommunikationssysteme der dritten Generation (3G) sein. Diese Technologie wurde in den EU-Programmen RACE (1989-1994) (Research and Development in Advanced Communications Technologies in Europe) und ACTS (1995-1999) (Advanced Communication Technologies and Services) in Zusammenarbeit mit der ETSI (European Telecommunikations Standards Institute) entwickelt.[27] UMTS ist ein neuer Übertragungsstandard mit Breitbandfunktechnik und mit dieser Technologie soll es möglich werden, Übertragungsraten von bis zu 2 MBp/s zu erreichen. Im Unterschied zum GSM wird UMTS in das Festnetz integriert sein. Der Bedarf an Frequenzspektrum kann abhängig von der Bevölkerungsdichte und wirtschaftlicher Entwicklung für einzelne Länder unterschiedlich sein.[28]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Erwarteter Frequenzspektrumsbedarf für UMTS-Dienste[29]
Mit dieser Technologie wird in Zukunft möglich sein, mit einem Handy nicht nur zu telefonieren sondern auch im Internet zu surfen, eMails zu verschicken, Filme, Bilder zu sehen und Musik zu hören.[30]
UMTS besteht aus vier logischen Blöcken (Abbildung 6).
Links im Bild ist die UMTS Subscriber Identity Module (USIM) dargestellt. Diese Chipkarte enthält wie in GSM teilnehmerspezifische Informationen und die Authentifizierungsschlüssel, mit denen sich der Teilnehmer gegenüber dem Netz authentifizieren kann. Das Endgerät heißt in UMTS Mobile Equipment (ME). Im ME sind sowohl der Protokollstapel der Funkschnittstelle realisiert als auch die Bedienelemente für die Nutzerschnittstelle. Die Festnetzinfrastruktur, die die Einrichtung zur Übertragung über Funk beinhalten, bezeichnet man als Radio Access Network (RAN). Bestandteile des RAN sind die Basisstationen, die in UMTS Node B genannt werden, sowie Kontrollknoten (Radio Network Controller (RNC)), die das RAN an das Core Network (CN) anbinden. Das RAN kapselt alle Aufgaben, die mit der Übertragung von Informationen über Funk zusammenhängen. Das Core Network (CN) ist das Weitverkehrsnetz, das die Daten der Nutzer zum jeweiligen Ziel transportiert. Zu diesem Zweck enthält das CN eine Vielzahl von Vermittlungseinrichtungen sowie Übergänge zu anderen Netzen, beispielsweise dem Integrated Services Digital Network (ISDN) oder dem Internet. Weiterhin sind Datenbanken vorhanden, die zur Mobilitätsverwaltung, zur Teilnehmerverwaltung und für die Abrechnung genutzt werden.[31]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6 : Die UMTS Basisarchitektur[32]
2.2.1.6 Bluetooth
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Bluetooth -Vereinfachte Grafik[33]
Bluetooth ist eine kabellose Datenübertragung, die sich der Technik des Kurzstreckenfunks (bis zu 100 Meter) bedient.[34] Bluetooth existiert seit Anfang 1998. Übersetzt lautet der Name "blauer Zahn" und kommt aus dem Dänischen. Diese Technologie wurde von Nokia, Intel, Ericsson, Toshiba und IBM entwickelt. Heute fördern weltweit mehr als 1400 Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie diese Technik.[35] Für die Übertragung soll die Funkfrequenz 2,4 Gigahertz genutzt werden. Für das Jahr 2006 erwarten die Unternehmen von den Bluetooth fähigen Endgeräte einen Gewinn von 333 Milliarden US-Dollar. Diese Technologie verfügt eine fast grenzenlose Einsatzfähigkeit und ist ein großes Potential in der drahtlosen Daten, Sprach und Videokommunikation. Bluetooth Systemkomponenten müssen an beiden Geräten vorhanden sein und die gleichen Übertragungsprotokolle nutzen. Vorteil von Bluetooth ist, dass es den Kabelsalat auf den Schreibtischen der Welt ein Ende setzen soll und in diese Technik können fast alle elektronischen Geräte des modernen Lebens integriert werden. Bei dem Vorteil gibt es natürlich wie immer auch Nachteil. Die Entwickler befürchten bei einer flächendeckenden Verbreitung verschiedenster Bluetooth-Geräte ein Frequenzchaos.[36]
2.2.2 Dienstleistungstechnologien
Diese technologische Entwicklung ist einer der Hauptgründe dafür, warum das Mobile Commerce gerade jetzt eine solche Aktualität aufweist. Dienstleistungen können heute unter Nutzung von SMS, WAP, I-MODE und LBS realisiert werden.
[...]
[1] Vgl. Handelsblatt 15.01.2001
[2] Zitiert nach: Webagency, 2001
[3] Zitiert nach: Steimer, F. / Maier, I. / Spinner, M., 2001, S.10
[4] Zitiert nach: Hartmann, D., 2002, S.129
[5] Vgl. Xonio 2001, S.132
[6] Vgl. Siemens I and C, Mobile Business-Häufig gestellte Fragen, 2002, S.1
[7] Vgl. Handelsblatt 24.01.2001
[8] vgl. Handelsblatt 24.01.2001
[9] Vgl. Handelsblatt 24.01.2001
[10] Vgl. Handelsblatt 24.01.2001
[11] Vgl. Handelsblatt 24.01.2001
[12] Vgl. Durlacher 2001, S.52
[13] Vgl. Michelsen, D. / Schale, A., 2002, S.17
[14] Vgl. Walke, B. /Althoff, M.P. /Seidenberg, P., 2002, S.137
[15] Vgl. Zivadinovic, D. 1999, S.186
[16] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.272
[17] Vgl. Vodafone, Stand: 10.03.2002
[18] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.295
[19] Vgl. skywire, Stand: 10.03.2002
[20] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.295
[21] Vgl. skywire, Stand: 10.03.2002
[22] Vgl. Schreiber, G.A., 2002, S.55
[23] Vgl. Obermeier, H., 2001, S.72ff
[24] Vgl. Kafka, G., 2000, S.62
[25] Vgl. Dafu, Stand: 23.06.20
[26] Vgl. Silberer, G. / Wohlfahrt, J. / Wilhelm, T., 2002 , S.95
[27] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.295
[28] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.369
[29] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.369
[30] Vgl. Maxblue 2001, S.12
[31] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.54
[32] Vgl. Walke, B. / Althoff, M.P. / Seidenberg, P., 2002, S.54
[33] Vgl. Eigene Darstellung
[34] Vgl. Steimer, F.L. / Maier, I. / Spinner, M., 2001, S.85
[35] Vgl. skywire, Stand: 10.03.2002
[36] Vgl. Steimer, F.L. / Maier, I. / Spinner, M., 2001, S.85
- Citation du texte
- Salih Korkmaz (Auteur), 2003, Mobile Payment - Geschäftsmodelle & Wettbewerbsstrategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23744
-
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