Oft kommt es zu Diskussionen, ob Märchen überholt und altmodisch seien, ebenso grausam und fortschritts- und vernunftfeindlich, eine „Welt der Täuschung“ (Immanuel Kant). Die Begründung für diesen Standpunkt wird darin gesehen, dass Märchen eine Gesellschaft präsentieren, die heute nicht mehr existiert. Außerdem gibt es genügend neue Formen der „Unterhaltung“, die für das Kind und den Erwachsenen interessant sind, und die sich allein durch Technik und neue Medien viel mehr mit den Ansprüchen der Menschen decken. Denn kaum jemand greift heute noch zum Märchenbuch! Stattdessen lassen sich die Menschen durch Zeitungen, Fernsehen, Videos, Hörfunk und Internet informieren und unterhalten. Kinder beschäftigen sich am liebsten mit Computerspielen, wenn sie nicht gerade im Sportverein sind, oder wenn es nichts schöneres im Fernsehen gibt.
Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, dass Kinder (und auch Erwachsene) in unserer Zeit doch noch Märchen brauchen. Vor allem Kinder zeigen ein großes Interesse an den fantastischen Erzählungen, in der die Grenzen zur Wirklichkeit und zu Wunderbarem aufgehoben sind. Märchen sind in unserer Gesellschaft sehr wohl noch erwünscht und erzielen eine große Wirkung besonders auf Heranwachsende. Woran dies nun liegt, woher das Interesse an Märchen kommt und warum Märchen viele Menschen derartig in ihre Fesseln ziehen, soll in dieser Arbeit gezeigt werden. Dieser Teil der Arbeit, der nach einer allgemeinen Einführung in die Gattung Märchen folgt, soll ein Verständnis an Märchenwichtigkeit vermitteln, ebenso das Empfinden des pädagogischen Wertes von Märchendidaktik stärken. Der/Die junge LehrerIn soll dazu ermutigt werden, in seinem/ihrem Unterricht mit Märchen zu arbeiten. Am Bespiel Schneewittchen wird ein Interpretationsansatz von Bruno Bettelheim referiert, an dem einige grundlegende Aspekte des Märchens aufgezeigt werden. Ebenso wird an „Schneewittchen“ gezeigt, wo der pädagogische Wert des Märchens uns seine Wirkung auf die Kinder gesucht werden kann. Der letzte Teil der Arbeit gibt einige Anregungen für die Umsetzung des Themas „Märchen im Unterricht“, und stützt sich auch auf den Rahmenplan Grundschule des Landes Hessen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Aspekte zum Märchen
- Definitionsversuche
- Geschichte
- Kennzeichen
- Kinder brauchen Märchen
- Was bewirken Märchen bei Kindern?
- Bedeutungsanalyse Märchen Schneewittchen (nach Bruno Bettelheim)
- Märchen in der Schule
- Allgemein
- Der Rahmenplan Grundschule zum Thema Märchen:
- Im Rahmenplan Deutsch der Sek. 11
- Einsetzen des Märchens in der Schule
- Lernziele
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung von Märchen für Kinder (und auch Erwachsene) in unserer Zeit aufzuzeigen. Sie argumentiert, dass Märchen trotz ihrer vermeintlichen Altmodischkeit und Grausamkeit, einen wichtigen pädagogischen Wert besitzen und Kindern helfen, die Welt zu verstehen und mit ihren eigenen Gefühlen und Problemen umzugehen. Die Arbeit beleuchtet dabei die vielseitigen Aspekte der Märchenwirkung, insbesondere im Hinblick auf die emotionale und psychische Entwicklung von Kindern.
- Die Bedeutung von Märchen für die Entwicklung von Kindern
- Die Rolle der Fantasie und des Unbewussten in der Märchenrezeption
- Die pädagogische Bedeutung von Märchen für die Schule
- Die Interpretation des Märchens „Schneewittchen“ nach Bruno Bettelheim
- Die Einbindung von Märchen in den Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz von Märchen für Kinder in der heutigen Zeit heraus. Sie beleuchtet die Kritik an Märchen als überholt und grausam und stellt die These auf, dass Märchen dennoch einen wichtigen pädagogischen Wert besitzen.
Das Kapitel „Allgemeine Aspekte zum Märchen“ widmet sich der Definition von Märchen und ihrer Geschichte. Es werden verschiedene Definitionsansätze aus der Literaturwissenschaft, Psychologie und Volkskunde vorgestellt. Die Entwicklung der Gattung Märchen wird von den ältesten Sammlungen bis hin zu den Gebrüdern Grimm nachvollzogen.
Das Kapitel „Kinder brauchen Märchen“ widmet sich der Frage, welche Auswirkungen Märchen auf Kinder haben. Es wird die These vertreten, dass Märchen Kindern helfen, ihre inneren Konflikte und Probleme zu verarbeiten und eine positive Einstellung zum Leben zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Werkes „Kinder brauchen Märchen“ von Bruno Bettelheim, der die psychologische Bedeutung von Märchen für die Entwicklung von Kindern herausarbeitet.
Das Kapitel „Märchen in der Schule“ befasst sich mit der Einbindung von Märchen in den Schulunterricht. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden vorgestellt, um Märchen in der Grundschule und Sekundarstufe I altersgerecht und effektiv einzusetzen. Der Rahmenplan für die Grundschule und die Richtlinien für die Sekundarstufe I werden dabei als Grundlage herangezogen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Märchen, Kinder, Entwicklung, Psychologie, Pädagogik, Bildung, Unterricht, Fantasie, Unbewusstes, Interpretation, Bettelheim, Schneewittchen, Rahmenplan, Grundschule, Sekundarstufe, Lernziele.
- Arbeit zitieren
- Juliane Kipp (Autor:in), 2000, Kinder brauchen Märchen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2372
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