Einleitung
Im Südosten Europas expandierte im Spätmittelalter das Reich der Osmanen und sollte in seiner weiteren Geschichte zu einem Hauptgegner Habsburgs werden. Diese Arbeit soll sich mit dem gegen die Türken gerichteten spätmittelalterlichen Kreuzzugsgedanken während der Zeit Mehmeds II. (1451- 1481) befassen. Frühere Forschungen über die Kreuzzüge bezogen sich vor allem auf die „klassischen“ Kriegszüge des 11. bis 13. Jahrhunderts in den Orient,
neuere Untersuchungen befassen sich aber auch mit der Kreuzzugsproblematik an anderen Schauplätzen, die sich bis ins 16. Jahrhundert und noch darüber hinaus erstreckt.(1) In dieser
Arbeit soll zuerst die türkische Gefahr und wie man ihr mittels früherer Kreuzzüge zu begegnen versuchte, dargestellt werden.
Nachdem Friedrich III. (1440- 1493) 1452 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde, machte der Fall Konstantinopels im Jahr darauf den europäischen Staaten die Macht des türkischen Reiches bewusst. Die Reaktionen auf dieses Ereignis sollen eine zentrale Rolle spielen, da
diese die Situation des Abendlandes Mitte des 15. Jahrhunderts verdeutlichen. Das Scheitern einer wirksamen Kreuzzugsbewegung, sogar als Mitteleuropa selbst durch osmanische Einfälle in südliches Reichsgebiet bedroht wurde, soll näher beleuchtet werden. Durch die
Komplexität des Themas können nur die wesentlichsten Strukturen beim Verhalten von Kaiser, Papst und Reichstag aufgezeigt werden.
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1 Riley-Smith, Jonathan: Die Kreuzzugsbewegung und die Historiker. In: Illustrierte Geschichte der Kreuzzüge.
Hrsg. v. J. Riley-Smith. Frankfurt/M., New York. 1999. S. 9- 21, S. 20f.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Türkengefahr
- Die osmanische Expansion
- Die Akindschi
- Die Türkenangst
- Die spätmittelalterliche Kreuzzugsbewegung
- Die Reaktion des lateinischen Westens auf den Fall Konstantinopels
- Philipp von Burgund - Reichsfürst und Kreuzzugsförderer
- Die Reichstage von Regensburg, Frankfurt und Wiener Neustadt 1454/1455
- Christliches Wunschdenken
- Weitere Bemühungen um die Kreuzzugssache
- Direkte Bedrohung des Reiches - Der Türkeneinfall nach Mitteleuropa
- Die Situation Friedrichs III. - Widerspruch zwischen Herrschaftsanspruch und Wirklichkeit
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem spätmittelalterlichen Kreuzzugsgedanken im Kontext der osmanischen Expansion im Südosten Europas während der Zeit Mehmeds II. (1451-1481). Sie analysiert die Reaktion des Abendlandes auf den Fall Konstantinopels und die Schwierigkeiten, eine effektive Kreuzzugsbewegung gegen die Osmanen zu organisieren. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Kaiser Friedrich III. und die Herausforderungen, denen er sich im Kampf gegen die Türken gegenüber sah.
- Die osmanische Expansion und ihre Bedrohung für Europa
- Die Reaktion des Abendlandes auf die Türkengefahr
- Die Herausforderungen der Kreuzzugsbewegung im späten Mittelalter
- Die Rolle von Kaiser Friedrich III. in der Türkenabwehr
- Die politische und finanzielle Komplexität der Reichsreform im 15. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz des Kreuzzugsgedankens im späten Mittelalter im Kontext der osmanischen Expansion dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die osmanische Expansion, die Akindschi als irreguläre Reiterei und die Türkenangst in Europa. Es wird die Rolle der Akindschi bei der Verbreitung von Psychoterror und der Entstehung des Bildes der "wilden und grausamen Türken" im Abendland hervorgehoben.
Das dritte Kapitel behandelt die spätmittelalterliche Kreuzzugsbewegung, die Reaktion des lateinischen Westens auf den Fall Konstantinopels und die Bemühungen um die Kreuzzugssache im 15. Jahrhundert. Es werden die Schwierigkeiten bei der Mobilisierung eines gemeinsamen christlichen Heeres gegen die Osmanen, die Rolle von Philipp von Burgund als Kreuzzugsförderer und die Ergebnisse der Reichstage von Regensburg, Frankfurt und Wiener Neustadt 1454/1455 beschrieben.
Das vierte Kapitel analysiert die Situation Friedrichs III. und die Widersprüche zwischen seinem Herrschaftsanspruch und der Wirklichkeit. Es werden die Herausforderungen, die sich aus den inneren Streitigkeiten im Reich und den Ansprüchen Habsburgs in Ungarn und Böhmen ergaben, sowie die finanziellen und machtpolitischen Probleme im Kontext der Reichsreform beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kreuzzugsgedanken, die osmanische Expansion, die Türkengefahr, Kaiser Friedrich III., die Reichsreform, die Reichstage von Regensburg, Frankfurt und Wiener Neustadt 1454/1455, die Akindschi, die Türkenangst, die Reaktion des Abendlandes auf den Fall Konstantinopels und die politischen und finanziellen Herausforderungen des späten Mittelalters.
- Quote paper
- Jörg Hauptmann (Author), 2001, Kaiser Friedrich III. und die Osmanen - der Kreuzzugsgedanke im späten Mittelalter und das Problem einer gemeinsamen Türkenabwehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2358
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