Heute wird davon ausgegangen, dass schon Kinder ab fünf Jahren, das bedeutet im Vorschulalter, die elementaren Merkmale von Depressionen aufweisen können; jene, die auch bei Erwachsenen zum Erscheinungsbild einer Depression gehören. Aber wie genau erkenne ich ein Kind mit Depressionen und wie kann ich ihm helfen, sie zu überwinden, weiterhin im Schulleben zu bestehen und neue Ursachenherde in der Umwelt zu vermeiden?
Gliederung
1 Einleitung mit kurzem historischem Rückblick
2 Was ist eine Depression?
2.1 Begriffsklärung
2.2 Erscheinungsbild
2.2.1 Der erste Eindruck einer Depression bei Kindern und Jugendlichen
2.2.2 Unterschied zwischen Depression und gedrückter Stimmung
2.2.3 mögliche erste Erkennungsmerkmale einer Depression bei Kindern und Jugendlichen
2.2.4 klinische Merkmale einer Depression
2.3 Empirie
2.4 Ursachenforschung
2.4.1 Allgemeines
2.4.2 genetische Ursachen
2.4.3 psychische Risikofaktoren
2.4.4 umweltbezogene Ursachen
3 Die kognitive Verhaltenstherapie
3.1 kognitive Umstrukturierung
3.2 Selbstkontrolltherapie
3.3 Planen angenehmer Aktivitäten
3.4 Training sozialer Kompetenzen
3.5 Entspannungstraining
3.6 Problemlösungstraining
4 Abschluss
1 Einleitung mit kurzem historischem Rückblick
Das Gebiet der Depressionsforschung bei Kindern und Jugendlichen ist erst 25 Jahre alt, wie viele Verhaltensstörungen erst seit den späten 1970er Jahren diagnostiziert und untersucht werden. In der Literatur, welche vor dieser Zeit erschien, waren Depressionen bei Kindern und Jugendlichen schlichtweg nicht existent, wurden heruntergespielt oder durch Symptome beschrieben, die nicht ins klassische Bild der Depression bei Erwachsenen passten oder gehörten. Es gab nur wenige Versuche depressive Ausdrucksformen bei Kindern zu beschreiben, wie zum Beispiel „…aggressives Verhalten, Hyperaktivität und Delinquenz, ebenso wie psychosomatische und hypochondrische Störungen“ (Essau, S. 9). Bemerkenswert ist aber auch, dass die Depression eines der häufigsten psychiatrischen Probleme bei Erwachsenen ist und auch damals schon war.
Heute wird davon ausgegangen, dass schon Kinder ab fünf Jahren – das bedeutet im Vorschulalter – die elementaren Merkmale von Depressionen aufweisen können; jene, die auch bei Erwachsenen zum Erscheinungsbild einer Depression gehören.
Aber wie genau erkenne ich ein Kind mit Depressionen und wie kann ich ihm helfen, sie zu überwinden, weiterhin im Schulleben zu bestehen und neue Ursachenherde in der Umwelt zu vermeiden?
2 Was ist eine Depression?
2.1 Begriffsklärung
Der Begriff Depression stammt aus dem Lateinischen und kann mit dem Begriff „Niedergedrücktsein“ übersetzt werden. Die Depressionen werden in der Psychologie in die Gruppe der affektiven Störungen eingeordnet.
2.2 Erscheinungsbild
2.2.1 Der erste Eindruck einer Depression bei Kindern und Jugendlichen
Depressionen werden „…bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren in die drei Haupttypen akut, chronisch und verdeckt [eingeordnet]“ (Myschker, S. 422).
Spricht man von einer akuten Depression, so geht man davon aus, dass sie mit einem bedrückenden Ereignis (z.B. der Tod eines Familienangehörigen) in direktem Zusammenhang steht.
Hat ein Kind chronische Depressionen, liegt diese Problematik bereits seit einem längeren Zeitraum vor, konkrete Anlässe lassen sich nicht finden und es kann Hinweise auf Depressionen im Familienkreis geben.
„Kinder des verdeckten Depressionstyps zeigen ein ausagierendes Verhalten, und fallen durch delinquente Verhaltensweisen (Feuerlegen, Stehlen, Gewalttätigkeiten) auf.“ (ebd.) Dieses Verhalten wird als Versuch gewertet, sich gegen die Depressionen zu wehren.
2.2.2 Unterschied zwischen Depression und gedrückter Stimmung
Um zwischen Depression und gedrückter Stimmung zu unterscheiden, gibt es folgende unverbindliche Richtlinie: Das Verhalten sollte bei leichteren Belastungen nach ca. einer Woche, bei schwereren nach ca. sechs Monaten wieder abklingen, um als gedrückte Stimmung gewertet zu werden, ansonsten kann der Verdacht einer Depression erwachen und weitere diagnostische Maßnahmen sollten zu Hilfe genommen werden.
2.2.3 mögliche erste Erkennungsmerkmale einer Depression bei Kindern und Jugendlichen
Erste Hinweise für eine Depression bei Kindern und Jugendlichen können sein: „… Veränderung der Ess- und Schlafgewohnheiten, der Mitarbeit in der Schule, Interessenverlust, andauernde Freudlosigkeit und Traurigkeit, ein Sich-absondern von anderen, ein stilles Vor-sich-hin-weinen und eine Verernstung“ (Myschker, S. 422) Trotz dieser häufig sehr eindeutigen Anzeichen, wird die Depression bei Erwachsenen in diesem Stadium sehr viel schneller diagnostiziert, während sie bei Kindern oft unerkannt von Eltern und Lehrern bleibt.
2.2.4 klinische Merkmale einer Depression
Die klinischen Merkmale einer Depression lassen sich in die vier Kategorien Stimmung, Kognition, Verhalten und Somatisch einteilen (Essau S. 17).
Bei der Stimmung lassen sich Eigenschaften wie „traurig, niedergedrückt, unglücklich, leer, besorgt, reizbar“ (ebd.) erkennen.
Bei der Kognition bemerkt man häufig „Verlust von Interesse, Konzentrationsschwierigkeiten, geringes Selbstwertgefühl, negative Gedanken, Unentschlossenheit, Schuldgefühle, Suizidgedanken.
(…) psychomotorische Verlangsamung oder Erregung, Weinen, sozialer Rückzug, Abhängigkeit (und) Suizid“ (ebd.) hingegen sind deutliche Merkmale für das Verhalten depressiver Kinder und Jugendlichen.
Somatische (körperliche) Merkmale können sein „Schlafstörungen (Schlaflosigkeit oder vermehrtes Schlafbedürfnis), Müdigkeit, verminderter oder gesteigerter Appetit, Gewichtsverlust oder –zunahme, Schmerzen, Störungen des Verdauungstraktes, Libidoabnahme.“ (ebd.)
Zur Diagnostik werden in der Praxis häufig die DSM-IV sowie die ICD-10 herangezogen. Diese Klassifikationssysteme gelten weltweit und haben daher bei der „Entwicklung des derzeitigen Konzeptes depressiver Störungen bei Kindern“ (Essau, S. 17ff) geholfen einen bedeutenden Fortschritt zu erlangen.
2.3 Empirie
Die Häufigkeit der Depression, nimmt erwartungsgemäß mit wachsendem Alter während der Kindheit und Adoleszenz kontinuierlich zu. Nimmt man Rücksicht darauf, dass Studien über depressive Vorschulkinder noch immer sehr selten sind, kann man hier trotzdem davon ausgehen, dass ca. 1% aller Kinder dieser Altersgruppe betroffen sind.
Bei Grundschulkindern steigt diese Zahl dann schon auf 1 bis 5%, wenn man lediglich die Major Depression betrachtet. Bei Jugendlichen liegt die Depressionsrate dann mit 18% bedeutend höher, was man auch davon abhängig machen kann, dass sich hier die Verhaltensweisen der Kinder bzw. Jugendlichen immer weiter denen der Erwachsenen angleichen und somit auch eine Diagnose leichter fällt, als bei jüngeren Kindern. Nicht umsonst gibt es Untersuchungen über Kinder, welche auf Hyperaktivität diagnostiziert sind und bei denen es immer wieder Depression als Ursache gibt – die Hyperaktivität, also nur ein „Manöver“ ist, aus der Depression auszubrechen.
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