Das allgemeine Wechselkursrisiko ist für jedes Unternehmen bedeutend,
welches Geschäfte mit ausländischen Partnern abwickelt und dabei als
Fakturierungswährung eine Fremdwährung vereinbart hat. Unter dem
Wechselkursrisiko versteht man dabei die Gefahr, dass durch den
Übergang von einer Währung auf eine andere Währung der Erfolg eines
Unternehmens beeinträchtigt wird.1
Unternehmen können allerdings auch indirekt einem Wechselkursrisiko
ausgesetzt sein. Dies ist z.B. dann möglich, wenn ein ausschließlich
national agierendes Unternehmen einen ausländischen Konkurrenten hat,
welcher bei bestimmten Wechselkursänderungen seine Konkurrenzfähigkeit
steigern kann.
In der Literatur wird das allgemeine Wechselkursrisiko regelmäßig in drei
verschiedene Teilkomponenten aufgegliedert. Hierbei handelt es sich um
- das Währungsumrechnungsrisiko (translation risk)
- das Währungstransaktionsrisiko (transaction risk)
- und um das Ökonomische Wechselkursrisiko (economic risk).
Das translation risk wird in der Regel von multinationalen Konzernen
getragen, welche Auslandsniederlassungen in verschiedenen Währungsräumen
haben. Dabei sind die Unternehmen insofern einem Risiko
ausgesetzt, als dass sich Wechselkursänderungen zwischen zwei
Berichtsperioden negativ auf das konsolidierte Konzernergebnis auswirken
können. Bei einem Währungsverlust, welcher durch das translation
risk begründet ist, ist zu beachten, dass es sich ausschließlich um einen
nicht liquiditätswirksamen Verlust handelt. Erst im Falle einer Retransferierung
der gesamten Aktiva und Passiva der Auslandsniederlassung an
die Muttergesellschaft würde es zu einem liquiditätswirksamen Verlust
kommen. [...]
1 Vgl. Büschgen (1993), S. 225.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einführung in das allgemeine Wechselkursrisiko
2. Transaction Risk und Transaction Exposure
2.1. Definitionen
2.2. Messung
2.3. Empirische Bedeutung
3. Instrumente zur Absicherung des Transaction Risk
3.1. Interne Instrumente
3.1.1. Wahl der Fakturierungswährung
3.1.2. Kurssicherungsklauseln oder Währungsklauseln
3.1.3. Netting und Matching
3.2. Externe Instrumente
3.2.1. Devisenkassageschäfte
3.2.2. Devisentermingeschäfte
3.2.2.1. Outright-Termingeschäfte (forward contracts)
3.2.2.2. Devisen-futures
3.2.3. Devisenoptionen
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildungen
Abbildung 1: Die Teilkomponenten des Transaction Exposures
Abbildung 2: Vertragsabschluss mit Zweiseitigkeitsklauseln
Abbildung 3: Vertragsabschluss mit Einseitigkeitsklauseln
1. Einführung in das allgemeine Wechselkursrisiko
Das allgemeine Wechselkursrisiko ist für jedes Unternehmen bedeutend, welches Geschäfte mit ausländischen Partnern abwickelt und dabei als Fakturierungswährung eine Fremdwährung vereinbart hat. Unter dem Wechselkursrisiko versteht man dabei die Gefahr, dass durch den Übergang von einer Währung auf eine andere Währung der Erfolg eines Unternehmens beeinträchtigt wird.[1]
Unternehmen können allerdings auch indirekt einem Wechselkursrisiko ausgesetzt sein. Dies ist z.B. dann möglich, wenn ein ausschließlich national agierendes Unternehmen einen ausländischen Konkurrenten hat, welcher bei bestimmten Wechselkursänderungen seine Konkurrenzfähig-keit steigern kann.
In der Literatur wird das allgemeine Wechselkursrisiko regelmäßig in drei verschiedene Teilkomponenten aufgegliedert. Hierbei handelt es sich um
- das Währungsumrechnungsrisiko (translation risk)
- das Währungstransaktionsrisiko (transaction risk)
- und um das Ökonomische Wechselkursrisiko (economic risk).
Das translation risk wird in der Regel von multinationalen Konzernen getragen, welche Auslandsniederlassungen in verschiedenen Währungs-räumen haben. Dabei sind die Unternehmen insofern einem Risiko ausgesetzt, als dass sich Wechselkursänderungen zwischen zwei Berichtsperioden negativ auf das konsolidierte Konzernergebnis aus-wirken können. Bei einem Währungsverlust, welcher durch das translation risk begründet ist, ist zu beachten, dass es sich ausschließlich um einen nicht liquiditätswirksamen Verlust handelt. Erst im Falle einer Retrans-ferierung der gesamten Aktiva und Passiva der Auslandsniederlassung an die Muttergesellschaft würde es zu einem liquiditätswirksamen Verlust kommen.
Das transaction risk, welches in den folgenden Kapiteln den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellen wird, ist im Gegensatz zum translation risk mit einer einzelnen Zahlungstransaktion verbunden, welche zu einem tatsäch-lichen Umtausch einer Währung in eine andere Währung führt. Das transaction risk ist somit nicht nur für multinationale Konzerne bedeutsam, sondern auch für Import- und Exportunternehmen, welche keine Auslands-niederlassungen betreiben.
Die beiden bisher erwähnten Teilkomponenten des Wechselkursrisikos bezogen sich auf Tatbestände in der Vergangenheit (translation risk) und Gegenwart (transaction risk).[2] Eine umfassende Interpretation des Wechselkursrisikos darf an dieser Stelle allerdings nicht halt machen. Die dritte Teilkomponente, das economic risk, versucht auch die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu berücksichtigen. So können Wechsel-kursschwankungen beispielsweise Auswirkungen auf die Wettbewerbs-situation haben, sodass eventuelle weitreichende Folgen auftreten. Waren das translation- und transaction risk noch einem zahlenmäßigen Mengengerüst unterlegen, ist dies beim economic risk nicht der Fall. Zahlenmäßige Auswirkungen sind im Vorfeld nicht bekannt.
Im folgenden Kapitel wird nun eine Definition des transaction risk und des transaction exposures sowie dessen rechnerische Größenmessung aufge-führt. Daneben soll die empirische Bedeutung dieses Risikotyps in der unternehmerischen Praxis skizziert werden.
Der Schwerpunkt des dritten Kapitels liegt in der Beschreibung und Erläuterung der wichtigsten Strategien und Instrumente, welche zur Absicherung des transaction risk Verwendung finden.
2. Transaction Risk und Transaction Exposure
In der deutschsprachigen Literatur werden die Begriffe des transaction risk und des transaction exposure vielfach synonym verwendet. Im englisch-sprachigen Bereich konzentriert man sich dagegen ausschließlich auf den Begriff des transaction exposure. Zu Beginn des Kapitels soll deshalb zunächst der Unterschied deutlich gemacht werden, indem die beiden Begriffe definiert und anschließend erläutert werden.
2.1. Definitionen
Das transaction risk ist nach Fastrich folgendermaßen definiert:
„Das Währungstransaktionsrisiko umschreibt die Gefahr von Wertver-änderungen der Zahlungsflüsse relativ zur Referenzwährung und bezogen auf den Tag der Transaktion. Es handelt sich nicht um (buchhalterische) Wertanpassungen, sondern um effektiv realisierte Verluste am Tag der Transaktion relativ zu einem Ausgangszeitpunkt.“[3]
Das transaction risk bezieht sich somit immer auf einen realen Zahlungs-strom, dessen Anfangs- und Endzeitpunkt bekannt ist und bei dem am Ende der Transaktion ein Umtausch einer Fremdwährung in die Heimat-währung bzw. vice versa stattfindet.
Bevor das transaction exposure beschrieben wird, soll der Begriff „Exposure“ generell erläutert werden.
Unter einem Exposure versteht man eine Risikoposition. Nach Bartram gibt ein Exposure die Sensitivität einer ökonomischen (Unternehmens-) Variablen (z.B. Cash Flow) in Bezug auf Risikofaktoren an. Ein Exposure stellt somit einen Maßstab dar, wie stark ein Unternehmen durch existierende Risiken beeinflusst wird.[4] Ein Exposure kann beispielsweise mittels der Regressionsrechnung geschätzt werden. (Auf eine detaillierte Beschreibung wird an dieser Stelle aufgrund der Komplexität verzichtet.)
[...]
[1] Vgl. Büschgen (1993), S. 225.
[2] Vgl. Linares (1999), S. 49.
[3] Fastrich (1990), S.6; zitiert in: Linares (1999), S. 48.
[4] Vgl. Bartram (2000), S. 108.
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