Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Leitkultur-‐Debatte und greift prägnant die essenziellen Züge dessen auf.
Initial erfolgt ein sachlicher und komprimierter Konspekt der zwei Texte, „Leitkultur als Wertekonsens“ von Bassem Tibi, sowie wird der Text von Dieter Oberndörfer, „Leitkultur und Berliner Republik“, heran gezogen.
Abschließend wird eine eigene Stellungnahme dargelegt.
Der Politikwissenschaftler Bassam Tibi führte 1996 zum ersten Mal den Terminus Leitkultur ein.
Zwei Jahre Später führte er den Begriff der Leitkultur weiter aus und stellte ihn als Gegensatz zum Multikulturalismus dar.
In den folgenden Jahren wurde der Diskurs der Leitkultur kontrovers und mit pluralistischen Auffassungen debattiert.
Die mannigfachen Auffassungen bestehen, weil der Begriff Leitkultur vielfältig gefüllt wird; über eine einheitliche Definition besteht kein Konsens.
Genau wie bei der Versuchung Integration, Assimilation oder Adaption in corpore zu definieren.
Angestrebt wird mit dieser Leitkultur-‐Debatte die Sicherung bzw. das Streben der Versuchung eine friedliche Koexistenz der heterogenen Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.
Leitkultur-Debatte
Vorwort
Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Leitkultur-Debatte und greift pragnant die essenziellen Zuge dessen auf. Initial erfolgt ein sachlicher und komprimierter Konspekt der zwei Texte, ,,Leitkulturals Wertekonsens" von Bassem Tibi, sowie wird der Text von Dieter Oberndorfer, ^Leitkultur und Berliner Republik", heran gezogen. Abschlieteend wird eine eigene Stellungnahme dargelegt. Der Politikwissenschaftler Bassam Tibi fuhrte 1996 zum ersten Mal den Terminus Leitkultur ein. Zwei Jahre Spater fuhrte er den Begriff der Leitkultur weiter aus und stellte ihn als Gegensatz zum Multikulturalismus dar. In den folgenden Jahren wurde der Diskurs der Leitkultur kontrovers und mit pluralistischen Auffassungen debattiert. Die mannigfachen Auffassungen bestehen, weil der Begriff Leitkultur vielfaltig gefullt wird; uber eine einheitliche Definition besteht kein Konsens. Genau wie bei der Versuchung Integration, Assimilation oder Adaption in corpore zu definieren. Angestrebt wird mit dieser Leitkultur-Debatte die Sicherung bzw. das Streben der Versuchung eine friedliche Koexistenz der heterogenen Bevolkerungsgruppen zu gewahrleisten.
Wiedergabe
Der Politikwissenschaftler Dieter Oberndorfer bezieht sich auf die Ausweglosigkeit dieser Debatte. Die Leitkultur betrachtet er letztlich als eine Aporie.
Der Beweggrund fur diesen Diskurs basiert, auf das potentielle Bestehen der Angst um die Verfremdung der deutschen Kultur. In diesem Zusammenhang skizziert der Politologe Oberndorfer die verschiedenen bestehenden Thesen uber diesen Diskurs. Anlasslich dieser Tatsache, gemeint der potentiellen Gefahren, wird die
Leitkultur als moglichen Ausweg aufgegriffen und wird von Oberndorfer wiederlegt. Beginnend mit der Frage, ob man prinzipiell von einer deutschen Kultur sprechen darf, wiederlegt er diese, mittels des Argumentes, dass diverse Kulturen im Laufe der Zeit die Deutsche-Kultur gefullt und gepragt haben. Weiter zeigt Oberndorfer auf, dass auch das Grundgesetz, als der Inhalt und die hochste Instanz der Leitkultur, zum Scheitern verurteilt ist. Denn aufgrund der Berufung auf die Wurde des Menschen und nicht nur auf die Wurde der Mehrheit der Bevolkerung oder eine Hervorhebung dessen hervorruft, ist auch diese Definition der Leitkultur zum Scheitern bestimmt. In Folge dessen wird die europaische Leitkultur als Moglichkeit dargestellt. Auch sie, die europaische Leitkultur, als die Leitkultur Deutschlands ist ein Irrweg, weil die europaische Kultur, explizit retroperspektiv betrachtet, negativ gepragt ist. Fur die in Betracht-Ziehung der Historik besteht eine Obligation. Diese essenziellen historischen Ereignisse, welche die Kultur pragen, wurden weder von Bassam Tibi, noch von Samuel Huntington in Erwagung gezogen. Die Leitkultur ist im Gegensatz zum Multikulturalismus zu konstatieren. Deutschland ist langst in ihrer jetzigen Erscheinungsform, aufgrund von der hohen Zuwanderung, eine multiethnische- und multikulturelle Gesellschaft. Im ersten Abschnitt „Aporien der Leitkultur" wird kein Losungsvorschlag von den Politologen Dieter Oberndorfer dargelegt.
Der Gottinger Politikwissenschaftler Bassem Tibi beruft sich auf eine europaische- Leitkultur, als Wertekonsens zwischen Deutschen und Einwanderern, um ein friedlichesLeben miteinanderzu ermoglichen.
Ziel des Politologen Tibis ist, eine Diskussion anzufechten, die uber Rahmenbedingungen von Migration und Integration kontemplieren lasst. Eine ethnische Identitat kann nicht erworben werden, aber Werte, welche grundsatzlich als Leitfaden Geltung haben; Leitkultur. Weiter kategorisiert Tibi eine Nationale Identitat, in gewachsene Identitat und in konstruierte Identitat. Die konstruierte Identitat wird mit zahlreichen Beispielen, wie die anhand der Citoyen, der color blind, ethnicity blind, oder der religion blind oder ferner mit der Verdeutlichung der zum Teil erfolgten Assimilation der Afrikaner in Frankreich oder die schnelle Assimilation der Polen, bei der Wanderung von Ost- nach Westeuropa, wird die Realisierbarkeit der Leitkultur in einem pluralistischen Kulturraum verdeutlicht. In unserer Gegenwart bedarf es aber einer neuen Identitat, weil eine massenhafte Migration die Identitat des Kontinents verandert hat. Des Weiteren beleuchtet Tibi, dass Deutschland Einwanderungsland und kein Zuwanderungsland ist, weil Zuwanderung negativ konnotiert ist und Einwanderungsland kontrolliert und rational, den Bedurfnissen des Landes entsprechend, ablauft.
Der Gottinger Politikwissenschaftler hebt hervor, dass Deutschland nicht nur einen Pass den Burgern aushandigen soll, sondern eine Identitat. ,,Zu jeder Identitat gehort auch eine Leitkultur" Um die eine Identitat fur jeden in Deutschland ansassigen darzubieten, muss die Republik Deutschland einen kulturellen Wandel durchziehen. Die Europaische Leitkultur ist kulturpluralistisch, nicht
multikulturalistisch.
Eigene Kontemplation uber die Leitkultur-Debatte
Meine Uberlegungen tendieren zu der Frage; warum es prinzipiell eine Debatte um eine Leitkultur gibt. Es ist durchaus richtig, wenn man diese Frage mit der Veranderung der ethno-religiosen Zusammensetzung in Deutschland begrundet. Eine ethno-religiose veranderte Struktur lasst sich mit einer geschichtlichen Betrachtung verdeutlichen. Im Jahre 1871 mit der Reichsgrundung bis zum Jahre 1918 war der deutsche-Raum homogen bevolkert. Vor der Reichsgrundung heterogen gepragt. Nach dem zweiten Weltkrieg 1945 bis 1955 war die Bevolkerung Deutschlands, sprachlich-ethisch homogener wie nie zuvor. In diesem Zusammenhang hat unter der nationalsozialistischen Herrschaft eine ethnische Homogenisierung statt gefunden. 1950 Betrug die Anzahl der Auslander 0,5
Millionen. Nach dem zweiten Weltkrieg und dem nationalistisch gepragtem Deutschland, hat eine Heterogenisierung der Bevolkerung statt gefunden. Anfang der 1960er, begann die Zeit der Gastarbeiter. Bis 1973 stieg die Anzahl der Immigranten kontinuierlich bis etwa 4 Millionen, bis die Olkrise dem Immigrationsprozess entgegenwirkte. Nach der Olkrise stieg die Anzahl der Einwanderer partiell. Heute befinden sich etwa 7,37 Millionen Auslander in Deutschland. Man schatzt 18-Prozent der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund.
In Anbetracht dieser Fakten, ist es unvermeidlich nicht uber einen Wandel der ethno-religiosen Zusammensetzung zu sprechen. Anlasslich der weiterhin steigenden Kulturellenvielfalt in Deutschland, ist es nahezu verpflichtend und langst eine Obligation uber kollektive Werte uberein zukommen. Die Ubereinkunft gewahrleistet das friedliche Zusammenleben, anstelle von Abschottung und der Bildung von Parallelgesellschaften. Denn gibt man den Kulturen, den ethnischen- Minderheiten, nicht das, womit sie toleriert und gepflegt werden, arbeiten sie, die ethnische-Minderheit, nicht fureinander sondern gegeneinander.
Diejenigen, die nicht fur eine Leitkultur propagieren, sondern sich fur eine multikulturalistische-Kultur aussprechen, sind meiner Analyse nach als zu optimistisch einzustufen. Es ist ein utopisches, wertbeliebiges Ideengut, wenn man glaubt, dass alle Kulturen in Deutschland gleich gestellt werden konnen.
Betrachtet man andernfalls das deutsche Grundgesetzbuch, so stellt man fest, dass in dieser Republik, keine nationalen Religionen oder Kulturen, die fur die Burger verbindlich gemacht werden, geben durfen. Denn jeder hat das Recht, seine Religion und seine Weltanschauung frei darzulegen. Mittels dieser freien selbstbestimmerischen Entfaltung der Religion, Weltanschauung (Vergleiche Art. 4 Abs. 1 und 2, sowie Art. 5 Abs. 1) kann eine Analogie entspringen, die ableitend die kulturelle Vielfalt legitimiert. Somit ist es ein komplexes Unterfangen, wie Oberndorfer fest stellt; eine Aporie, wenn man von der einen Seite von kollektiven
Werten spricht, welche die Grund-Werte aller Kulturen in Deutschland uberein kommen- und sie zufrieden stellen lasst und von der anderen Seite mit dem Grundgesetzbuch die kulturzusammenfuhrenden-Werte widerlegt, welches die Unmoglichkeit einer leitenden Kultur offen legt. In diesem Zusammenhang ist die deutsche Kultur dazu veranlagt heterogen zu sein. Sowohl die ethnischen- Minderheiten als auch die Mehrheitsgruppen flieteen zusammen zu einer synthetisierten-Kultur. Das Produkt ist ein pluralistisches gepragtes Kultur-Gefuge.
Es scheint so, dass eine Leitkultur, welche einen Wertekonsens impliziert, illusorisch ist. Die Debatte um diesen Diskurs hat de facto einen groteen Beitrag zur Integrationsfrage und mannigfachen weiteren soziokulturellen Fragen geleistet. Anhand dieser Debatte wurde erst recht das soziokulturelle Problem durchleuchtet, woruber man Jahrzehnte lang geschwiegen hat und es ignoriert und verdrangt hat.
Nach wie vor ist das Grundgesetzbuch und die Einhaltung dessen Inhalte die Norm in Deutschland und dementsprechend die hochste Instanz. Uber eine Einfuhrung einer leitenden Kultur ist auf theoretischer und empirischer Basis weiterhin zu polemisieren. Rein Rational und in Anbetracht des deutschen Grundgesetzbuches ist es jedoch meiner Auffassung nach nicht moglich, einen Wertekonsens etablieren zu lassen. Mehr sind wir, jegliche ansassige des deutschen Raumes, dazu veranlagt eine kulturelle Synthese zu konzedieren. Sowohl Muslime, als deutsche Staatsburger, als auch alle anderen ethno-religiosen Minderheiten leisten der Gesellschaft, Kultur und der Wirtschaft einen groteen Beitrag und sind dementsprechend nicht zu leiten, sondern ein Teil der deutschen-Gesellschaft, einen Teil der deutschen-Kultur und Teil der Leiter der Nation.
Meine Arbeit mochte ich mit einem kleinen Gedankenanstote abschlieteen. Sollte man sich nicht eventuell die Frage stellen, dass eine Leitkultur spezifisch auf ein Land bezogen an Wert und an Substanz verliert. Mit dem vergehen von
Generationen, vergehen auch die ihrer zeitigen Kulturen, sodass kontextuell und zeitgebunden neue Kulturen sich entfalten. Prinzipiell ist es die Norm, dass eine Leitkultur mit der offiziellen Staatsgrundung und von der Mehrheit der Bevolkerung entsteht und gepragt wird. In der heutigen Zeit nimmt der nationalistische Gedanke ab, mehr faltet sich eine Globale-Kultur, eine Welt-Kultur heraus, die in Zukunft moglicherweise viele Lander der Welt, in ihrem Kern, vereinen wird. Die Vereinigung solch einer Globalen-Kultur ist in Europa heute schon der Fall. Die Pragung ist rar und oberflachlich und doch besteht sie, aber mit dem Vergehen der Zeit und der Adaption der Immigranten, Auslandern wird langsam aber sicher eine Harmonie, bezuglich einer ideologischen gleichgesinnten Kultur angestrebt, was die Religionen selbststandlicherweise nicht zu einer, christlichen-Religion, machen muss und darf.
Quellenverzeichnis
- Tibi, Bassam, Leitkultur als Wertekonsens - Bilanz einer missgluckten deutschen Debatte, 26.05.2002, bpb.
- Oberndorfer, Dieter, Leitkultur und Berliner Republik - Die Hausordnung der multikulturellen Gesellschaft Deutschlands ist das Grundgesetz, 26.05.2002, bpb.
- Die im Text erwahnten Daten wurden von der Bertelsmann Stiftung, sowie von der bpb entnommen.
- Quote paper
- Samet Balci (Author), 2013, Zur Leitkultur-Debatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233407
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