Punkt Punkt Komma Strich – Dies sollen vier Worte sein, die viele Besucher einer Joan Miró-Ausstellung nach der Betrachtung einiger Werke als deren Beschreibung wählen. Dadurch werden die meisten Zeichnungen des spanischen Malers jedoch über einen Kamm geschoren und ihm Unrecht getan. Denn so unterschiedlich die Einflüsse auf seine Arbeit, angefangen beim Kubismus bis hin zur Klassischen Moderne, sind, so verschieden drücken sich auch Stimmungen und Motive in seinen Bildern aus. In einer Darstellung ist ein Kreis vollkommen rund, während das gleiche Symbol in einem weiteren Gemälde im Ovalen endet.
Ebenso wird jedes Mondgesicht, das ein Kind durch die Zeichnung eines Krei-ses um die vier einleitenden Worte entstehen lässt, für sich einzigartig und verschieden sein von anderen seiner Freunde, Bekannten oder Altersgenossen. Dabei unterliegt ein Kind genauso wie der berühmte gebürtige Katalane Miró vielfältigen Einflüssen. Waren es bei ihm komplette Stilrichtungen, so genügt Kindern häufig schon der Umgang mit verschiedenen Personen, um auf eine diesen Kontakten geschuldete Art und Weise zu handeln oder sich zu verhalten. Auf Grund der Tatsache, dass vor allem Kinder in jungen Jahren durch den Kindergarten oder die Vorschule viele neue Bekanntschaften schließen, stehen sie unter den verschiedensten Einflüssen. So spielt ein Kind mit einem bestimmten Freundeskreis beispielsweise am Spielplatz, weil dieser sich gleich neben dem Zuhause eines der Freunde befindet, während es mit anderen Bekannten die neuen Abenteuer von SpongeBob im Fernsehen verfolgt.
Da sich nahezu jede Umgebung auf den Charakter einer Person auswirkt und in den einen oder anderen Handlungen wieder zu erkennen ist, soll im Rahmen dieser Arbeit aufgezeigt werden, ob und in welcher Form das Fernsehen auf Zeichnungen von Kindern als eine Art des Ausdruckes Einfluss nimmt.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Aktueller Stand des Fernsehverhaltens
2.1 Fernsehkonsum
2.2 Auswirkungen des Fernsehens
2.2.1 Argumente für den Fernsehnutzen
2.2.2 Argumente gegen den Fernsehnutzen
2.2.3 Vergleich
3. Überblick des Kinderzeichnens
3.1 Entwicklung
3.1.1 Schmieren
3.1.2 Kritzelphase
3.1.3 Tastkörper und Kopffüßler
3.1.4 Vorschemaphase
3.1.5 Werkreife
3.2 Funktionen
3.3 Inhaltselemente
3.3.1 Farbverwendung
3.3.2 Raumnutzung
3.3.3 Druck und Strichführung
3.3.4 Größe und Proportionen
3.3.5 Einzelheiten
3.3.6 Position von Figuren
3.4 Interpretationsfehler
4. Forschungsdesign
4.1 Voraussetzungen der Studie
4.1.1 Informationssammlung
4.1.2 Bildersammlung
4.1.3 Gruppeneinteilung
4.1.4 Äußere Voraussetzungen
4.1.5 Themen
4.2 Voraussetzungen der Probanden
4.2.1 Altersbestimmung
4.2.2 Malverhalten
4.2.3 Fernsehverhalten
5. Interpretation
5.1 Inhaltselemente
5.1.1 Farbverwendung
5.1.2 Raumausnutzung
5.1.3 Druck und Strichführung
5.1.4 Größe und Proportionen
5.1.5 Einzelheiten
5.1.6 Wirkung
5.2 Themen
5.2.1 Alptraum/Angst
5.2.2 Vorbild
5.2.3 Unterwasserwelt
5.2.4 Maus
5.2.5 Lokomotive/Zug
5.2.6 Geschichte
5.3.7 Sonstiges
5.3 Einfluss durch Sendungen und Geschwister
6. Ergebnisse
6.1 Auswertung der Zeichnungen
6.2 Vergleich
7. Schlusswort
8. Quellenverzeichnis
9. Anhang
1. Einleitung
Punkt Punkt Komma Strich – Dies sollen vier Worte sein, die viele Besucher einer Joan Miró-Ausstellung nach der Betrachtung einiger Werke als deren Beschreibung wählen. Dadurch werden die meisten Zeichnungen des spanischen Malers jedoch über einen Kamm geschoren und ihm Unrecht getan. Denn so unterschiedlich die Einflüsse auf seine Arbeit, angefangen beim Kubismus bis hin zur Klassischen Moderne, sind, so verschieden drücken sich auch Stimmungen und Motive in seinen Bildern aus. In einer Darstellung ist ein Kreis vollkommen rund, während das gleiche Symbol in einem weiteren Gemälde im Ovalen endet.
Ebenso wird jedes Mondgesicht, das ein Kind durch die Zeichnung eines Kreises um die vier einleitenden Worte entstehen lässt, für sich einzigartig und verschieden sein von anderen seiner Freunde, Bekannten oder Altersgenossen. Dabei unterliegt ein Kind genauso wie der berühmte gebürtige Katalane Miró vielfältigen Einflüssen. Waren es bei ihm komplette Stilrichtungen, so genügt Kindern häufig schon der Umgang mit verschiedenen Personen, um auf eine diesen Kontakten geschuldete Art und Weise zu handeln oder sich zu verhalten. Auf Grund der Tatsache, dass vor allem Kinder in jungen Jahren durch den Kindergarten oder die Vorschule viele neue Bekanntschaften schließen, stehen sie unter den verschiedensten Einflüssen. So spielt ein Kind mit einem bestimmten Freundeskreis beispielsweise am Spielplatz, weil dieser sich gleich neben dem Zuhause eines der Freunde befindet, während es mit anderen Bekannten die neuen Abenteuer von SpongeBob im Fernsehen verfolgt.
Da sich nahezu jede Umgebung auf den Charakter einer Person auswirkt und in den einen oder anderen Handlungen wieder zu erkennen ist, soll im Rahmen dieser Arbeit aufgezeigt werden, ob und in welcher Form das Fernsehen auf Zeichnungen von Kindern als eine Art des Ausdruckes Einfluss nimmt.
Hierzu soll im ersten Teil dieser Arbeit der heutige Wissenstand im Bezug auf den Fernsehkonsum von Vorschulkindern und dessen Auswirkungen erläutert werden. Dem Leser wird im zweiten Teil ein Überblick über das Kinderzeichnen gegeben, bei dem er zunächst erfährt, wie sich das Zeichnen entwickelt und wann das Kind überhaupt in der Lage ist, sich mitzuteilen. Daraufhin wird auf die unterschiedlichen Funktionen des Zeichnens eingegangen, bevor ihm die wichtigsten Inhaltselemente einer Zeichnung und deren Bedeutung erklärt werden, was nötig ist, um die spätere Interpretation zu verstehen. Als letztes wird in diesem Kapitel noch auf häufige Fehlerquellen hierzu eingegangen.
Dem dritten Teil liegt eine vom Autor dieser Arbeit durchgeführte Studie über mögliche Auswirkungen des Fernsehens auf das Kinderzeichnen zugrunde. Um diese im weiteren Verlauf auswerten und interpretieren zu können, werden hier zu Beginn sowohl die Voraussetzungen der Studie an sich als auch die der Kinder behandelt.
Im vierten Teil folgt abschließend die Interpretation der Zeichnungen der Kinder mit Hilfe der zuvor genannten Inhaltselemente und dem Inhalt der Zeichnungen selbst.
Zusammengefasst soll diese Studie behilflich sein aufzuzeigen, ob zwischen Kindern, die viel bzw. wenig fernsehen, Unterschiede bestehen und wie sich diese äußern, und Erklärungen zu geben.
2. Aktueller Stand des Fernsehverhaltens
2.1 Fernsehkonsum
Seit der Erfindung des Fernsehers in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts in den USA und dem Einzug in Deutschlands Haushalten ab 1950, hat sich einiges verändert.[1] Zu Beginn gab es hierzulande vergleichsweise wenig private Fernsehteilnehmer. Waren es in Deutschland lediglich 300, verfügten in den USA bereits 15 Millionen Haushalte über ein eigenes Fernsehgerät. Doch auch Deutschland ließ nicht lange auf sich warten, es wurde 1955 die 100000-Marke durchbrochen und 1957 sogar die Millionengrenze. Es entstand ein regelrechter Boom, bei dem zeitweise 5000 Geräte pro Tag verkauft wurden. Ende 1960 waren dann bereits 4 Millionen Fernseher in deutschen Haushalten.[2]
Heute ist der Fernseher nicht mehr weg zu denken und fast jeder Haushalt in Deutschland verfügt über mindestens ein Fernsehgerät. 40% besitzen sogar zwei oder mehr Geräte. Teilweise verfügen Familien sogar über mehr Fernseher im Haushalt als Kinder. Obwohl in den letzten Jahren sehr viele neue Medien auf den Markt wie z.B. Computer mit Internetzugang und Spielen, Handys und Mp3-Player gekommen sind, nimmt das Fernsehen immer noch den ersten Platz unter den Medien ein.[3]
Genauso schnell wie die Anzahl der Fernseher in den deutschen Haushalten stieg, vermehrte sich auch der Fernsehkonsum seiner Nutzer. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist Fernsehen eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Bei den meisten steht diese Tätigkeit vor dem Lesen, dem Sport und sogar dem traditionellen Spielen in der Natur. Lediglich mit Freunden wird sich noch häufiger getroffen als allein fernzusehen. Allerdings wird bei diesen Treffen vermehrt entweder gemeinsam ferngesehen oder zumindest über dessen Inhalt, beispielsweise bestimmte Serien, gesprochen.
Da bei dieser Arbeit Vorschulkinder im Fokus stehen, beschränkt sich der folgende Bericht auch nur auf deren Fernsehkonsum. Anfang der 1980er Jahre verbringen Kinder in diesem Alter durchschnittlich etwa eine dreiviertel Stunde am Tag vor dem Fernseher. Um 1990 beträgt die durchschnittliche Fernsehdauer bereits eine knappe Stunde pro Tag und am Wochenende sogar etwas mehr. Bis Mitte der 90er Jahre steigt der Konsum noch einmal um ca. 20 Minuten, bevor er Ende dieses Jahrzehnts in die Höhe schnallt und Vorschulkinder im Durchschnitt eineinhalb Stunden am Tag, zum Teil auch mehr als zwei Stunden vor dem Fernseher verbringen. Bis heute hat sich dieser Durchschnitt in etwa gehalten. Die Stagnation erklärt sich mit dem Aufkommen und Vorhandensein der vielen neuen Medien als Alternativen. Anstatt nur vor dem Fernseher zu sitzen, verbringen Kinder jetzt ebenfalls viel Zeit mit dem Computer, Handys oder anderen Medien.[4]
Überlegt man sich jetzt aber wiederum, dass die Fernsehhäufigkeit bei Kindern in diesem Alter sehr unterschiedlich ist, erscheint der Konsum einiger erschreckend hoch. Nachdem manche Kinder überhaupt nicht fernsehen und andere nicht jeden Tag, müssen etliche Kinder wesentlich mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, um den Durchschnitt aufrecht zu erhalten. Dieser erhöht sich vor allem, wenn ein Kind über einen eigenen Fernseher in seinem Kinderzimmer verfügt. Im Jahre „2005 hatte [sogar; K.M.] ein Viertel der Kinder vor ihrer Einschulung ein eigenes Fernsehgerät im Zimmer“ (http://www.erziehungs trends.de/Medienkonsum/Gesundheit). Auf diese Weise wird zwar der Konflikt um die Programmauswahl vermieden, jedoch haben die Eltern wesentlich weniger Kontrolle darüber, was und wie lange ihre Kinder fernsehen. Der Fernsehkonsum einiger Kinder geht sogar so weit, dass sie nach der Einschulung über das Jahr gesehen mehr Zeit mit dem Fernsehen verbringen als in der Schule. Dass er jedoch nach wie vor am Wochenende am stärksten ist, zeigt das so genannten „Montagssyndrom“ (Neuss, S. 268). Viele Erzieher beklagen, dass einige Kinder nach dem Wochenende völlig unkonzentriert und aggressiv zurückkommen. Dieses Verhalten wird der erhöhten Dosis des Fernsehens zugeschrieben, worauf im Kapitel über die negativen Auswirkungen des Fernsehens genauer eingegangen wird.[5]
Warum aber ist der Fernsehkonsum im Vergleich zu früheren Zeiten dermaßen gestiegen? Zunächst einmal gibt es wesentlich mehr Programme, die sehr viel mehr Sendungen ausstrahlen. Für Kinder gibt es mittlerweile sogar eigene Sender. Durch die Einführung von Serien wird der Zuschauer noch mehr an den Bildschirm gefesselt, da er wissen will, wie es weiter geht oder z.B. die Abenteuer des Lieblingshelden nicht verpassen möchte. Außerdem sind in der heutigen Zeit fiktive Sendungen weitaus beliebter als Berichte über aktuelle Geschehnisse. War der Fernseher früher hauptsächlich Mittel zur Übertragung von realen Ereignissen, dienen viele heutige Sendungen dazu, der Realität zu entfliehen oder zumindest reale Konflikte zu vergessen. Auch Bräuche und Einstellungen anderer Länder werden durch das Fernsehen übertragen. Als Beispiel ist das Feiern von Halloween zu nennen, welches in den letzten Jahren in Deutschland erheblich zugenommen hat.[6]
Das Fernsehkonsumverhalten von Kindern wird aber in erster Linie durch die eigene Familie geprägt. Diese ist der erste Ort, an dem Kinder ihre Medienerfahrungen sammeln. Bereits als Kleinstkind nimmt es vor allem akustische Reize wahr. Schauen die Eltern häufig fern, wird sich dieses Verhalten sehr wahrscheinlich auf die Kinder übertragen. Jede Familie geht jedoch anders mit diesem Thema um, so dass in manchen selten oder überhaupt nicht ferngesehen wird, in anderen der Fernseher die Familie zusammenbringt, um gemeinsam einen Film anzusehen und in dritten wiederum der Fernseher sogar eine Babysitterfunktion einnimmt. Dies hat für Eltern die Vorteile, dass die Kinder beschäftigt werden, ruhig sind und sich zusätzlich nicht beschmutzen.
Aber auch die Familienstruktur, die sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark gewandelt hat, nimmt großen Einfluss auf den Fernsehkonsum. Pro Familie gibt es immer weniger Kinder und es entstehen immer mehr allein erziehende Haushalte. Deshalb sind viele Kinder nach dem Kindergarten oder der Schule oft auf sich alleine gestellt. Befinden sich des Weiteren wenig Spielkameraden und Spielplätze in der Nachbarschaft, sucht sich das Kind häufig das Fernsehen als Mittel gegen seine Langeweile.[7]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Fernsehnutzung der Familie, die Familienstruktur, die Verfügbarkeit der Fernsehprogramme und die Persönlichkeit des Kindes auf den Fernsehkonsum auswirken.
2.2 Auswirkungen des Fernsehens
Egal ob es sich um die intellektuelle Verkümmerung, die gesunkene Fitness oder die mangelnde soziale Kompetenz handelt, immer wenn ein Kind oder Jugendlicher dementsprechend negativ auffällt, werden vor allem Medien wie Fernsehen oder Videospiele als Grund genannt. Ironischerweise sind es allen voran die Boulevard-Medien, die sich sozusagen selbst verpönen. Dies alles erleichtert keineswegs die Entscheidung der Eltern, ob sie nun ihren Kindern das Fernsehen erlauben oder nicht. Sicherlich gibt es berechtigte Gründe es völlig zu verbieten. Auf der anderen Seite gibt es aber ebenso berechtigte Stimmen, die für den frühen Gebrauch eines Fernsehers sprechen. Im Folgenden werden beide Ansichten aufgezeigt und daraufhin miteinander verglichen.
2.2.1 Argumente für den Fernsehnutzen
Da das Fernsehen mit all seinen Vor- bzw. Nachteilen nun existiert, ist es nicht möglich, Kinder völlig davon abzuhalten, vielmehr sollten sie lernen, sinnvoll mit diesem Medium umzugehen. Selbst Kinder, denen das Fernsehen verboten ist, werden dennoch von ihm beeinflusst. Häufig finden Kinder einen Weg, das Verbot zu umgehen, indem sie beispielsweise bei Freunden oder Nachbarn fernsehen. Auch wenn dies nicht der Fall ist, wird von anderen Kindern über bestimmte Sendungen gesprochen. Ein Verbot kann also auch zu einer Benachteiligung des Kindes führen, da es leicht als Außenseiter gilt und mit seinen Fragen häufig alleine bleibt. Das Fernsehen muss also als eine neue Kulturtechnik angesehen werden, die ebenso erlernt werden sollte wie Lesen oder Schreiben. Gerade im Hinblick auf die Zukunft, die wesentlich mehr von Medien geprägt sein wird als die Gegenwart, ist es wichtig, dass Kinder den frühen aber auch richtigen Umgang mit ihnen lernen.[8]
Des Weiteren hat sich die Umgebung von Kindern im Vergleich zu früher völlig verändert. Sie wachsen heutzutage vermehrt in Gegenden auf, in denen es keinen Platz zum Spielen gibt, und können kaum eigene Erfahrungen sammeln. Es sollte nur an die Großstadtkinder gedacht werden, denen lediglich vorbereitete und meist abgenutzte Spielplätze zur Verfügung stehen, von denen sie vermutlich bereits jeden Winkel kennen. Ebenso werden Kinder heute wesentlich mehr behütet, so dass sie nie in mögliche Grenzsituationen geraten und ihnen somit wichtige Erfahrungsinhalte verloren gehen. Im Gegensatz zu früher sind Kinder oftmals nicht mehr in der Lage, ihrer Neugier und Phantasie freien Lauf zu lassen, und sammeln daher viele Erlebnisse und Erfahrungen (nur noch) vor dem Bildschirm. Egal ob es sich um aktuelle Geschehnisse, Naturwissenschaften, Geschichte oder Kunst handelt, es gibt zu jedem Thema verschiedene Sendungen. Kinder können im Fernsehen über die kleinsten bis hin zu den größten Details Erfahrungen sammeln. Sogar Informationen über und Vorstellungen von Dingen sind möglich, die nicht erreichbar oder bereits vergangen sind. Beispielsweise besitzen bereits kleine Kinder eine Vorstellung vom Weltall oder Dinosauriern, ohne diese jemals in der Realität gesehen zu haben.
Kinder können also durch Fernsehen ihr Wissen erweitern oder Interessen entdecken, welche wiederum zu einer Steigerung ihrer Entwicklung führen. In den 1960er und 70er Jahren wurde hierfür eigens die Sendung Sesamstraße ausgestrahlt, die besonders informative Inhalte besaß und zum Ziel hatte, vor allem benachteiligte Kinder bereits vor der Einschulung zu fördern. Heute gelten beispielsweise die Lach- und Sachgeschichten, besser bekannt unter dem Namen Die Sendung mit der Maus als informative Sendung. Der Vorteil des Fernsehens liegt darin, dass Kinder im Gegensatz zu anderen Informationsquellen hierfür keine Vorkenntnisse besitzen müssen und die Informationen sofort abrufbar sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass diese sowohl auditiv als auch visuell wahrgenommen werden, wodurch sich die Erfahrungen besser im Gehirn einprägen.[9]
Ein weiteres Argument ist die Fähigkeit, soziale Normen und Werte mittels Fernseher zu übertragen, womit diesem eine Sozialisationsaufgabe zukommt. Durch das ständige Wiederkehren und Verstehen von geltenden Normen und Werten prägen sich diese bei den Kindern ein und können sich positiv auf die Persönlichkeitsmerkmale auswirken. Früher erfuhren die Kinder diese aus dem Zusammenleben in Großfamilien, in denen die vielen Mitglieder als Vorbilder dienten. Durch die heutige Tendenz zu allein erziehenden Haushalten und Einzelkindern, fehlen die Vorbildfunktionen. Eltern sind manchmal nicht in der Lage, Normen zu vermitteln. Das Identifizieren mit Fernsehfiguren, die gesellschaftlich anerkannte gute Eigenschaften aufweisen, kann sich daher ebenfalls positiv auswirken. Zusätzlich kann das Fernsehen Einfluss auf die Bewältigung von Lebensaufgaben nehmen, indem es beispielsweise als Modell dient und die Kinder ihre eigenen Situationen darin erkennen lässt. Gerade in zerrütteten Familien, in denen der familiäre Rückhalt oder die sozialen Beziehungen fehlen, kann dies ein wichtiger Aspekt sein.
Als letztes Argument ist die pure Unterhaltungsfunktion des Fernsehens zu nennen. Kinder sollen sich entspannen können oder suchen einfach Mittel, ihrer Langeweile entgegenzuwirken, bzw. wollen schlicht Spaß und Unterhaltung haben.[10]
2.2.2 Argumente gegen den Fernsehnutzen
Allgemein bekannter sind wohl negative Argumente wie z.B., dass Fernsehen Kinder dick und aggressiv macht. Das Fernsehen an sich macht zwar die Kinder nicht dick, allerdings entwickeln viele Kinder, die lange Zeit vor dem Bildschirm verbringen, eine gewisse Passivität, da ihr natürlicher Bewegungsdrang unterdrückt wird und sie sich in diesem Zeitraum auch nicht besonders sportlich betätigen. Zusätzlich werden ihnen in der Werbung ungesunde Lebensmittel schmackhaft gemacht, weswegen sie sehr oft zu Übergewicht neigen. Dies kann später zu schweren Krankheiten wie z.B. Diabetes oder Herzkrankheiten führen. Ebenso sind körperliche Symptome wie Augenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen häufig Hinweise darauf, dass ein Kind zu viel fernsieht.[11]
Am aggressiven Verhalten ist das Fernsehen auch nicht alleine schuld. Tatsache ist, dass es Kindern die Möglichkeit bietet, Dinge zu sehen, die sie nicht sehen sollten. Das Fernsehen ist voll von Gewalt, Sex und unvorstellbarer Grausamkeit. Aber nicht nur die speziell dafür hergestellten Filme und Sendungen können Angst einflößend und prägend sein, sondern auch die alltäglichen Nachrichten, in denen zumeist Krieg, Hunger, Zerstörung oder Tod im Mittelpunkt stehen. Es sind „Bilder ohne Liebe und Hoffnung, die abschrecken und bedrohen“ (Meili-Schneebeli, S. 85). So kommt es zu einem verminderten Mitgefühl für die Gewaltopfer, da Kinder ebenso wie die Erwachsenen dazu gezwungen sind, sich von solchen Erfahrungen zu distanzieren und emotional abzustumpfen. Für adäquate Emotionen ist weder genügend Zeit noch Platz vorhanden. Kinder haben dies jedoch noch nicht gelernt und können häufig die reale Welt nicht von Phantasien unterscheiden und auch Entfernungen schlecht einschätzen. Daher fühlen sie sich häufig direkt bedroht oder verspüren Angst. Zusätzlich nehmen sie das Fernsehen als geltende Informationsquelle wahr und glauben alles, was gesagt und gezeigt wird. Dies hat zur Folge, dass Kinder Filme wesentlich realer wahrnehmen und stärkere Emotionen empfinden. So sind Kinder auch anfälliger für die unrealistischen Körperbilder von Männern und Frauen, die im Fernsehen als schön propagiert werden. Häufig wird bereits hier der Grundstein für spätere Essstörungen gelegt.[12]
Studien haben ergeben, dass selbst in Zeichentricksendungen für Kinder viele Gewaltszenen gezeigt werden. Nimmt man als Beispiel Tom und Jerry oder Roadrunner, so wird hier beinahe jede Minute eine gewalttätige Szene gezeigt. Vor allem die Resultate dieser Szenen sind bedenklich, denn sie vermitteln den Kindern die Botschaft, dass gewalttätiges Verhalten weder für das Opfer noch für den Täter Konsequenzen hätte. Bis zum Ende seiner Grundschulzeit hat ein Kind heute bereits unzählige Gewaltszenen und durchschnittlich 8000 Morde im Fernsehen beobachtet.[13]
Häufig kommt es dazu, dass sich Kinder mit bestimmten Personen aus dem Fernsehen identifizieren. Diese Identifizierung muss aber nicht immer positive Auswirkungen zum Vorschein bringen. Sind diese Personen gewalttätig, hat es zur Folge, dass das Verhalten des Kindes ebenfalls gewalttätig wird. Es kann also auch zu negativen Veränderungen der Persönlichkeitsmerkmale kommen, indem Wertvorstellungen konträr beeinflusst werden. Wie bereits erwähnt, werden viele Erfahrungen oft nur noch über Medien gemacht und Kinder können sich an den falschen Personen orientieren. Studien haben bewiesen, dass gewalttätige Sendungen die Gewaltbereitschaft und das antisoziale Verhalten von Kindern und Jugendlichen häufig erhöhen. Das Fernsehen vermittelt ihnen nämlich, dass Gewalt ein wirksames Mittel für Problemlösungen darstellt. Dennoch ist das Betrachten von gewalttätigen Szenen im Fernsehen allein kein Garant dafür, dass ein Kind gewalttätig wird. Die Entwicklung des Kindes, seine Intelligenz sowie der familiäre Hintergrund spielen hierfür eine entscheidende Rolle.[14]
Durch die ständige Reizüberflutung kann es zur Überforderung und Hyperaktivität des Kindes kommen. Ebenso wird die Fähigkeit, innere Bilder zu entwickeln gehemmt. Kinder werden durch den Fernseher so überschwemmt, dass ihre Vorstellungskraft und Kreativität verloren geht. Sie müssen keine eigenen Ideen oder Phantasien mehr aufbringen, da ihnen die Produkte bereits fertig serviert werden. Alles muss schnell und sofort geschehen. Die Tatsache, dass den Kindern alles vorgesetzt wird, hat zur Folge, dass diese weniger mentalen Aufwand betreiben müssen und dadurch ein Aufmerksamkeitsdefizit entwickeln. Es kann sogar zu einer Verringerung der Lern- und Konzentrationsfähigkeit kommen.[15]
Ein weiteres wichtiges Argument ist der soziale Rückzug auf Grund von vermehrtem Fernsehkonsum. Das Fernsehprogramm bietet keine zwischen-menschlichen Beziehungen zum Konsumenten. Auch die Zeit, die ein Kind vor dem Bildschirm verweilt, verbringt es nicht zusammen mit anderen Menschen. Es kommt somit häufig zur Vereinsamung und Unfähigkeit, soziale Beziehungen einzugehen. Daraus entwickelt sich eine gegenseitige Abhängigkeit, denn je mehr Zeit die Kinder vor dem Fernseher verbringen und je weniger soziale Kontakte sie pflegen, desto größer wird auch ihr Wirklichkeitsverlust und die Flucht in die mediale Welt. Dies führt zu einem noch größeren sozialen Rückzug, wodurch auch häufig reale Konflikte vermieden werden.
In äußersten Fällen können durch zuviel Fernsehen auch Sprachentwicklungsstörungen entstehen. Zum einen haben die Kinder weniger Möglichkeiten, durch direkte Kommunikation zu üben, zum anderen kommen auch in Sendungen unterschiedliche Dialekte und Slangs vor. Kinder, die sich in einer wichtigen Phase ihrer Entwicklung befinden, werden durch diese sehr stark verwirrt. Auf Grund ihrer sehr kindlichen Sprache sind hierbei die Teletubbies in die Kritik geraten, da Kleinkinder kaum neue Wörter lernen. Vor allem Vorschulkinder, die über ein eigenes Fernsehgerät verfügen, sind besonders gefährdet. Sie laufen auch Gefahr, später in der Schule schlechtere Leistungen zu bringen.[16]
2.2.3 Vergleich
Auf den ersten Blick scheinen sich die Argumente teilweise gegenseitig zu widersprechen. Es mag so manchen überraschen, dass das Fernsehen sehr wohl negative aber auch viele positive Seiten zu bieten hat. Dies kann nicht nur die Einstellungen und Persönlichkeiten der Kinder betreffen, sondern auch deren Kreativität oder gar intellektuellen Fähigkeiten. Die unterschiedlichen Auswirkungen können jedoch sehr gravierend sein, da es eben nicht nur darauf ankommt, ob oder wie lange das Kind fernsieht, sondern auch welche Inhalte die Sendungen oder Filme besitzen. Bei besonders informativen Sendungen kann das Kind sogar Vorteile gegenüber Gleichaltrigen bekommen. Dies spricht für einen frühen Einsatz des Fernsehens bei Kindern. Zumal die Eltern noch wesentlich mehr Kontrolle in diesem Alter im Bezug auf die Programmauswahl besitzen als später. Zu wenig Kontrolle führt zumeist zur Entstehung negativer Auswirkungen, da die Kinder den richtigen Umgang mit dem Fernsehen nicht erlernen und alles für wahr halten, was dort gezeigt wird. Dagegen führt jedoch zu viel Kontrolle zu mangelnder Selbständigkeit und eventueller Überforderung.[17]
Ein eindeutiges Votum für oder gegen den Nutzen des Fernsehens bei Kindern ist auf Grund der aufgeführten Argumente nicht möglich. Antworten auf die Fragen ob, wie lange und welche Sendungen die Kinder schauen sollten, werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit mit Hilfe der Auswertung gegeben.
3. Überblick des Kinderzeichnens
3.1 Entwicklung
Zeichnungen von sowohl älteren Kindern als auch Erwachsenen können sich erheblich von einander unterscheiden und doch haben alle eine ähnliche Entwicklung durchlaufen. Im Gegensatz zu der allgemein vorherrschenden Meinung, Zeichnen müsse erst erlernt werden, verhält es sich tatsächlich so, dass das Zeichnen einem bestimmten Entwicklungsverlauf folgt, der bei jedem Kind ähnlich verläuft. Wie sich das Laufen über das Krabbeln oder das Sprechen über das Lallen entwickelt, gehen dem Zeichnen verschiedene Phasen voraus. Zum einen müssen zunächst die motorischen Fähigkeiten (Muskelbewegungen) ausreifen, so dass ein Kind überhaupt in der Lage ist, einen Stift oder ähnliches zu greifen und festzuhalten. Zum anderen müssen aber auch die kognitiven Fähigkeiten (Wahrnehmung, Denken) wachsen, so dass das Kind den Zusammenhang seiner Bewegung mit der hinterlassenen Spur begreift und Formen bzw. Figuren überhaupt wahrnehmen kann. Mit zunehmender motorischer und kognitiver Entwicklung lernt das Kind, seine Bewegungen gezielter einzusetzen, und ist somit immer mehr in der Lage, erkennbarere und geschicktere Zeichnungen anzufertigen. Im Laufe der Zeit durchschreitet es auf diese Weise mehrere Stadien.
Ebenso wie bei anderen Entwicklungsphasen ist es nicht zwingend, dass alle Kinder jede einzelne Phase (identisch) durchlaufen oder zum selben Zeitpunkt abschließen. Manche Kinder verweilen länger in bestimmten Stadien, andere wiederum überspringen zumindest Teilphasen. Einige Kinder erreichen bereits im Kindergartenalter die Malfertigkeiten eines Grundschülers, während es sich bei einigen anderen gegenteilig verhält. Die Altersangaben entsprechen eben nur einem Durchschnitts- und sind somit ein grober Richtwert. Die Gründe für die Abweichungen sind vielfältig, wie z.B. Interesse, Talent, Intelligenz, Einfluss von Geschwistern bzw. Spielkameraden oder zufällige Entdeckungen.
Die folgenden Phasen dürfen also nicht als starre Grenzen, die sich gegenseitig ablösen, gesehen werden, sondern nur als Orientierungshilfe. Der Übergang ist fließend und Phasen überschneiden sich. So können Formen oder Elemente mehrerer Stadien in einer Zeichnung vorkommen.[18]
3.1.1 Schmieren
Die ersten künstlerischen Erfahrungen macht ein Kind im Alter von 7-18 Monaten. Zu Beginn dieser Phase ist das Kind motorisch noch gar nicht in der Lage, einen Stift zu halten, geschweige denn ihn zu lenken. Kinder spielen und untersuchen alles, was sie in die Finger bekommen. Besonders interessant werden dann breiige oder flüssige Substanzen. Anfangs stellt sogar der eigene Kot für viele Kinder ein interessantes Untersuchungsmaterial dar. Dieser wird geknetet und/oder geschmiert, da Kinder allein durch die Bewegung Freude verspüren. Auch sammeln sie dadurch neue Erfahrungen.
Aus verständlichen Gründen werden diese Handlungen den Kindern aber schnell abgewöhnt, so dass sie sich Ersatzsubstanzen suchen. Ersatz finden die Kinder beispielsweise in Wasser, Schlamm, Sand oder Schnee und experimentieren mit diesen. Häufig werden jene Experimente jedoch auch unterbunden, da die Kinder sich dabei schmutzig machen. Schließlich entdecken sie irgendwann die Farben, welche als angemessenes Material von den Eltern geduldet und somit auch von den Kindern vermehrt verwendet werden.[19]
3.1.2 Kritzelphase
Mit Erreichen des ersten Lebensjahres beginnt die Kritzelphase. Sie unterscheidet sich dadurch, dass das Kind nun in der Lage ist, einen Stift oder Pinsel zu halten, und somit von der Erwachsenenwelt anerkannte Mittel verwenden kann. Das Stadium des Kritzelns beinhaltet unter anderem drei Phasen, die parallel mit der motorischen Entwicklung aufeinander aufbauen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1
Das Kind beginnt mit dem Hiebkritzeln im Alter von 12-15 Monaten. Motorisch ist das Kind in dieser Phase noch nicht in der Lage, seinen Unterarm einschließlich Handgelenk separat zu bewegen. Die Bewegung erfolgt somit aus dem Schultergelenk, weshalb der gesamte Arm mitbewegt wird. Das Kind hat daher wenig Kontrolle über seine Bewegungen und schlägt mit dem Stift auf das Papier. Dadurch entstehen kurze, nicht zusammenhängende Striche.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2
Im Alter von 15-23 Monaten beginnt das Schwingkritzeln. Hier ist die Motorik des Kindes bereits soweit fortgeschritten, dass die Bewegung aus dem Ellenbogen heraus erfolgt. Das Kind hat daher mehr Kontrolle über seine Bewegungen und ist somit in der Lage längere, zusammenhängende Striche zu malen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3
Die letzte Phase, die als Kreiskritzeln bezeichnet wird, beginnt im Alter von 24 und endet mit 26 Monaten. Motorisch ist das Kind in diesem Teil des Stadiums fähig, sein Handgelenk abzuknicken und dadurch den Stift oder Pinsel leichter zu lenken. Die Bewegung erfolgt hier aus den Hand- oder Fingergelenken. Auf diese Weise sind kontrollierte und feinmotorische Bewegungen möglich.[20]
Das Stadium des Kritzelns dauert in etwa bis zum dritten Lebensjahr und wird als Vorphase des Zeichnens beschrieben. Das Kind hat zu Beginn dieses Stadiums noch kein Ziel vor Augen, sondern nur Freude an der Bewegung allein, so dass die Zeichnungen keinen Inhalt besitzen. Es erkennt zu diesem Zeitpunkt weder einen Zusammenhang seiner Bewegung mit der Spur, die sie hinterlässt, noch kann es erklären, was es gerade gezeichnet hat oder ändert seine Erklärung ständig. Durch die vielen Versuche des Kindes im Laufe der Phase und die dadurch zufällig entdeckten Gebilde, werden die Grundlagen der zeichnerischen Entwicklung geformt. Daraufhin beginnt sich bei dem Kind ein Formimpuls zu bilden, durch das es den Zusammenhang seiner Bewegungen mit den Spuren erkennt und diese miteinander zu verbinden und zu wiederholen versucht. So entstehen auch die Grundelemente Kreis, Drei- und Viereck. Motorisch aber auch kognitiv ist das Kind am Ende dieser Phase in der Lage, Formen zu erkennen und nachzuzeichnen, wobei der Kreis zunächst das beliebteste Element darstellt. Die Spur, die das Kind beim Zeichnen hinterlässt, dient diesem aber nicht immer als Abgrenzungen für Figuren, sondern stellt manchmal eine Bewegungsspur dar. So erkennt der Erwachsene nur wirres Gekritzel, während für das Kind beispielsweise klar ist, dass es auf seinem Blatt den Weg eines Schiffes gezeichnet hat.
Die Phase des Kritzelns endet damit, dass das Kind beginnt, seine Formen zu verbinden und seine Bilder vor oder nach dem Zeichnen zu kommentieren. Daraufhin kommt es zum ersten erkennbaren Zeichnen .[21]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Zeichnung eines dreijährigen Mädchens, welches sich in der Phase des Schwingkritzelns befindet. Zusätzlich hat sie das Element Dreieck entdeckt. Laut ihrer Aussage stellt dieses Bild einen Bären dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Zeichnung eines dreijährigen Jungen, der sich in der Phase des Kreiskritzelns befindet. Laut seiner Aussage stellt dieses Bild einen Traktor mit einem Kreis dar.
3.1.3 Tastkörper und Kopffüßler
Die nun folgende Phase ist deshalb so bedeutsam, da sie den Übergang vom einfachen Kritzeln zum erkennbaren Bild darstellt.[22] Ende des dritten Lebensjahres entdeckt das Kind eher zufällig die Verbindung von einem Kreis und zwei Strichen. Diese Verbindung stellt für Erwachsene die erste erkennbare Form dar, nämlich ein Lebewesen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6
Zu Beginn kann ein solches Gebilde wie eine Sonne aussehen. Die Striche entspringen zwar dem Kreis, sind aber in der Anzahl noch sehr viele und erstrecken sich in alle Richtungen. Zu diesem Zeitpunkt spricht man aber noch nicht von einem Lebewesen, sondern von einem Tastkörper, der, ebenso wie das Kind, mit seinen Fühlern die Welt erkundet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7
Werden die Strahlen reduziert und ähnelt das Gebilde einem Menschen, ist von einem Kopffüßler die Rede. Sie bestehen immer aus einen Kreis und mindestens zwei Strichen, die direkt vom Kreis wegführen. Der Kreis stellt den Kopf und die zwei Striche die Beine dar. Bei Wissenschaftlern besteht jedoch keine Einigung darüber, ob der Rumpf vergessen wird, zwischen den Beinen angesiedelt oder aber im Kreis mit inbegriffen ist. Am Kreis können sich zwei oder mehrere Fühler befinden. Diese können beispielsweise Arme oder Haare symbolisieren. Später werden den Kreisen auch Gesichter hinzugefügt.[23]
Erstaunlicherweise ähneln sich die Kopffüßler der Kinder in vielen Kulturen so stark, dass man meinen könnte, sie wären von einander abgemalt worden. Dies unterstreicht die Tatsache, dass es einen bestimmten Entwicklungsverlauf gibt, dem alle Kinder unterliegen. Unterschiede gibt es nur in Details wie beispielsweise den Augen. Während westliche Kinder Punkte als Augen malen, verwenden fernöstliche Kinder Striche.
Auch wenn diese Gebilde eine menschliche Form aufweisen, werden sie von Kindern häufig auch zur Darstellung von Tieren verwendet, weshalb nicht von Menschen, sondern von ersten Lebewesen die Rede ist. Hat das Kind den Kopffüßler erst einmal entdeckt, wird es ihn immer und immer wieder zeichnen. Allerdings wird der Kopffüßler über die Zeit mit immer mehr Details ausgestattet. Diese können z.B. in Form von Wimpern, Haare oder Fingernägel auftauchen. Dem Kind erscheint es immer wichtiger, seine Lebewesen originalgetreu darzustellen. Durch Hinzufügung von Vierecken in den Zeichnungen werden neue Gebilde wie beispielsweise Häuser oder Autos erschaffen. Dieser Vorgang bezeichnet den Übergang zur Vorschemaphase, welche das eigentliche Bildmalen einläutet.[24]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8: Zeichnung eines zweijährigen Kindes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 9: Zeichnung des gleichen zweijährigen Kindes
Die Zeichnungen zeigen deutlich, dass sich das Kind im Übergang zur Vorschemaphase befindet. Das linke Bild wurde zum Thema Unterwasserwelt angefertigt, wobei die Kopffüßler hier die Fische darstellen. Im zweiten Bild, welches zu Thema Geschichte gezeichnet wurde, stellen die Kopffüßler sowohl Sonnen als auch Klaus und Klara dar. Unterschieden werden die Figuren dadurch, dass die Menschen Augen besitzen und die Sonnen mehr Strahlen aufweisen.
3.1.4 Vorschemaphase
Dieses Stadium beginnt ab dem vierten Lebensjahr und gilt als „Geburt des Bildes“ (Richter, S. 43). Sie unterscheidet sich stark von den vorherigen Phasen. Zunächst einmal lernen die Kinder die Flächenkoordination wie Erwachsene einzuteilen und versuchen, diese auch zu respektieren. Typische Einteilungen sind oben/unten oder rechts/links. Danach kommt es seltener bis gar nicht mehr vor, dass ein Kind unkontrolliert auf einem Blatt malt, sondern es überlegt vorher, was es zeichnen will und wo diese Figur sich befinden soll. Häufig kommt es zu so genannten Grundlinien für den Himmel oder Boden. Kinder in diesem Stadium können aber auch zwischen vorwärts und rückwärts sowie vorher und nachher unterscheiden.[25]
Das Kind verfügt in dieser Phase bereits über eine Menge von Motiven und lernt ständig neue dazu. Am Ende der Phase beherrscht es alle „bekannten Bildmotive der Kinderzeichnung: Menschen, Kleider, Häuser, Bäume, Wolken, Wege, Tiere […] Autos, Fahrräder, Schiffe, Flugzeuge, u.a.“ (Richter, S. 43f). Aber nicht nur die Anzahl dieser Motive, sondern auch deren Details erhöhen sich. Jeder Gegenstand bekommt stetig mehr Merkmale.
Als letzter, sehr wichtiger Punkt ist die dazu gewonnene Handlung des Bildes zu nennen. Das Kind beginnt in diesem Stadium, die einzelnen Personen und Gegenstände in Beziehung zueinander zu setzen. Es werden also Szenen dargestellt, die in einem Gesamtkontext stehen.[26]
3.1.5 Werkreife
Der Begriff Werkreife wurde von K. Bühler eingeführt und bezeichnet eine Phase um das fünfte Lebensjahr, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Kind nach bestimmten Darstellungswünschen zeichnet. Es hat also bereits vorher eine gewisse Vorstellung von dem, was es zeichnen will. In dieser Phase sind „die grundlegenden (graphischen) Merkmale der Personen und Gegenstände erarbeitet“ (Richter, S. 45). Das bedeutet, dass das Kind die Grundlagen des Kinderzeichnens beherrscht und nichts wesentlich Neues hinzulernt. Allerdings versucht das Kind jetzt, dem Originalobjekt nahe zu kommen, indem es seine Figuren möglichst realistisch darstellen will. Hierdurch werden seine Zeichnungen und Fertigkeiten immer detaillierter und ausdrucksreicher. Das Kind tritt somit in die Schemaphase ein, bei der es immer mehr Einzelheiten von Personen oder Gegenständen wahrnimmt, die es auf seine Zeichnungen übertragen will und diese somit erweitert. Es wird alles auf seine Art und unter Einfluss seiner Stimmung und Erfahrungen verarbeiten. So kann ein Bild mit Leben und Fröhlichkeit oder mit Leere und Traurigkeit gefüllt sein.
In dieser Phase tritt auch die Individualität des Kindes im Bild hervor. Jedes Kind entwickelt seinen eigenen Stil. Das eine zeichnet symmetrisch, das andere geschwungen. Sowohl die Anzahl als auch die Ausführung der Einzelheiten ist ebenfalls bei jedem Kind unterschiedlich. Aber nicht nur die einzelnen Unterschiede machen das Bild einzigartig, sondern ebenso das Gesamtbild. Dabei stehen Fragen wie ein Kind die Gegenstände anordnet, was bevorzugt gemalt wird und in welchem (Größen-) Verhältnis die Gegenstände zueinander stehen im Mittelpunkt. Durch diese immer wiederkehrenden individuellen Formen und Konzepte werden die Bilder unverwechselbar. Diese Individualität geht häufig mit der Zeit verloren, da die Kinder in der Schule andere Techniken erlernen und (junge) Erwachsene dazu neigen, nicht gerne und schon gar nicht viel zu zeichnen[27].
Kennzeichnend für dieses Stadium ist auch die so genannte Röntgentechnik. Das Kind zeichnet das, von dem es weiß, dass es vorhanden, auch wenn es eigentlich nicht sichtbar ist. So zeichnet es beispielsweise eine Frau mit Rock, deren Beine zu sehen sind. Kinder in diesem Alter zeichnen also mehrere Schichten übereinander, „als ob die Gegenstände durchsichtig wären“ (Meili-Schneebeli S. 57). Dieser Technik liegen unterschiedliche Theorien zugrunde. Die erste deutet auf ein Problem der Reihenfolge hin. Das Kind zeichnet zuerst die Frau und legt dann den Rock darüber. Eine andere Theorie besagt, dass Kinder nicht wissen, wie sie mit Überschneidungen von Gegenständen anders zurecht kommen sollten. Eine weitere Theorie wäre die, dass Kinder eine Innendarstellung geben wollen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 10: Zeichnung eines vierjährigen Kindes. Hier ist die Röntgentechnik deutlich zu sehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 11: Zeichnung eines fünfjährigen Kindes. Auch hier ist die Röntgentechnik an der Hose der Figur erkennbar.
In der späten Schemaphase gewinnen die Darstellung des dreidimensionalen Raumes sowie verschiedene Perspektiven immer mehr an Bedeutung. Dies geschieht jedoch erst im Schulalter, weswegen im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter darauf eingegangen wird. Nach diesem Stadium gilt die Entwicklung der Kinderzeichnung als abgeschlossen.[28]
3.2 Funktionen
Wenn das Zeichnen einer Entwicklung unterliegt, muss es auch eine Funktion erfüllen. Die Naheliegendste ist hier die Kommunikation. Zu Beginn der Menschheit und bevor die Schrift entwickelt wurde, waren bildhafte Symbole unerlässlich, um Wissen festzuhalten und weiter zu geben. Auch heute noch verwenden wir gerne Skizzen, um Äußerungen zu verdeutlichen, wenn die Sprache versagt. So ist eine Wegbeschreibung oft einfacher zu erklären bzw. zu verstehen, wenn sie aufgemalt ist anstelle einer komplizierten wörtlichen Beschreibung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wiederherstellung und Vergegenwärtigung von Erlebnissen. Im Vorgang des Zeichnens versetzt sich die Person in die vergangene Situation und durchlebt sie dadurch erneut.
Auch die Kinderzeichnungen erfüllen bestimmte Funktionen. An erster Stelle steht die Bewegungslust, die sich entwickelt, wenn ein Kind merkt, dass ein Gegenstand (z.B. Stift) durch seine Kraft bewegt wird und dadurch eine Spur hinterlässt. Das Kind erfreut sich immer wieder daran und verspürt ein Verlangen, diese Lust zu stillen. Auch Erwachsene verspüren dieses Gefühl noch manchmal. Oft genug malt jemand vor sich hin, meist ohne zu überlegen, was er zeichnen will.[29]
Als zweites geht es sowohl um die besagte Vergegenwärtigung als auch um die Darstellung der Natur. Im ersten Fall versucht das Kind bewusst, eine bestimmte Situation herzustellen und diese erneut zu erleben. Meist handelt es sich um positive Erlebnisse, aber auch negative Erfahrungen können manchmal in Zeichnungen verarbeitet werden. Im zweiten Fall möchte das Kind seine Umwelt erfassen und kontrollieren, indem es versucht, diese Abbildungen nachzubilden. Zu Beginn geht es weniger um detailgetreue Abbildungen als um die phänomenologische Abbildung, das heißt die Gegenstände werden auf ihre wichtigsten Merkmale reduziert. Sie sollen also nicht real abgebildet, sondern mit typischen Unterscheidungsmerkmalen dargestellt werden, so dass sie leicht zu erkennen sind. Häufig werden hierfür auch Symbole verwendet, welche die Kinder bei anderen Personen abgeschaut haben oder die ihnen gezeigt wurden. So steht z.B. das große schwarze M bzw. das V für einen Vogel am Himmel oder der lange, spitze Hut wird mit einem Zauberer verbunden. Diese Symbole können in verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich ausfallen und sich teilweise so stark von einander unterscheiden, dass ein Symbol in einer anderen Kultur keine oder sogar eine gegensätzliche Bedeutung inne hat. Je älter die Kinder werden, desto wichtiger ist es ihnen jedoch, die Wirklichkeit zu erfassen und die Figuren originalgetreu darzustellen.[30]
Als letzter aber vielleicht wichtigster Punkt bei Kinderzeichnungen ist das Zeichnen als Ausdrucksmittel zu nennen und das damit verbundene Preisgeben der Emotionen. Kinder leben und sammeln ihre Erfahrungen in einer für uns Erwachsene relativ kleinen Welt. Kinder beziehen jedoch auf eben diese Welt und die damit verbundenen Erfahrungen ihre Zeichnungen, in denen sie persönliche Erlebnisse, Wünsche und Ängste reflektieren und diese somit zur Geltung kommen lassen. Für das Kind gibt es nur diese eine Welt und oft weiß es schlichtweg nicht, dass andere Personen derartige Erlebnisse nicht haben. So geben Kinder manchmal in Zeichnungen preis, worüber sie nicht reden dürfen oder können. Nicht zuletzt dadurch wurden so manche Misshandlungs- oder sogar Missbrauchsfälle aufgedeckt. Auch in der Psychiatrie werden Kinderzeichnungen sehr häufig zur Hilfe bei der Diagnostik und Therapie herangezogen. Bei sehr kranken Kindern, die z.B. an einem Tumor leiden, kommt es häufig vor, dass die betroffenen Stellen ihres Körpers in den Zeichnungen betont oder übermalt werden, manchmal noch bevor die Krankheit erkannt wird. Todkranke Kinder verarbeiten häufig die Themen Sterben und Tod in Bildern und scheinen zu wissen, wenn sie sich im letzten Krankheitsstadium befinden. Kinder können in ihren Zeichnungen die Realität aber auch verändern und sich beispielsweise zum Herrscher und Bestimmer machen, obwohl sie sich in Wirklichkeit unterdrückt fühlen. So ist es nicht immer einfach zu deuten oder festzustellen, was das Kind mit seinem Bild gerade aussagen will, und man muss sehr aufpassen, um nicht voreilig falsche Schlüsse zu ziehen.[31]
Vorangetrieben wird dieser Vorgang des Preisgebens durch das Streben des Kindes, seine äußere und innere Realität zu verbinden. Auf diese Weise entsteht eine unbewusste Kommunikation des Kindes mit der Außenwelt. Kindern fällt es häufig leichter, sich auf bildhafte Art als mit Worten auszudrücken. Gerade für kleine Kinder, die noch über keinen großen Wortschatz verfügen und weder lesen noch schreiben können, ist das Zeichnen ein wichtiges Medium, um sich völlig mitteilen zu können. Im Gegensatz zu Schrift und Sprache, beginnt und endet die Entwicklung des Zeichnens in ganz jungen Jahren. Diese Kommunikationsfunktion beginnt bereits im Kritzelstadium und erfolgt meist unbewusst. Die Kinder zeichnen das, was sie gerade beschäftigt und bzw. oder was sie erlebt haben.[32]
Diese Funktionen können sich allerdings nur entfalten, wenn Kinder freiwillig und nicht auf Befehl zeichnen. Sie müssen die Möglichkeit haben, ihren Intuitionen freien Lauf zu lassen. Gerade in der Schule wird diese Möglichkeit durch den Zwang, auf Grund von Vorgaben, Abgabeterminen und Benotungen zerstört. Auf der anderen Seite darf man nicht in jeder Kinderzeichnung einen Kommunikationsversuch vermuten oder verzweifelt einen Hilferuf suchen.
3.3 Inhaltselemente
Betrachtet man verschiedene Kinderzeichnungen, erkennt man auf den ersten Blick bereits deutliche Unterschiede. Sie können bunt oder einfarbig, kräftig oder hell gezeichnet sein. Manche Kinder füllen das gesamte Blatt aus, während andere sich wiederum nur auf einen kleinen Teil des Blattes beschränken. Diese Unterschiede in den Zeichnungen entstehen durch die verschiedenen Persönlichkeiten der Kinder.
Ein Kind verhält sich beim Zeichnen ähnlich dem realen Leben. Selbst ohne das Kind zu kennen, kann man auf Grund seiner Zeichnungen Aussagen zu seinem Charakter tätigen, die meist auch zutreffend sind. Diese Charaktereigenschaften kommen bereits in sehr jungen Jahren zum Vorschein und lassen sich nicht so leicht beeinflussen. Sie können von extremer Unsicherheit oder Schüchternheit bis zur völligen Selbstüberzeugung reichen. Manche Kinder sind von Geburt an sensibel, andere wiederum mussten schwere Schicksalsschläge oder Traumata erleiden. Aus verschiedenen Gründen zeigen manche Kinder eine erhöhte Aggressivität auf.
Durch die Interpretation der Zeichnungen in dieser Studie soll ein eventueller Einfluss des Fernsehens auf die Persönlichkeit untersucht werden. Bevor jedoch die Kinderzeichnungen interpretiert werden können, müssen zunächst die relevanten Inhaltselemente erläutert werden. Untersucht werden die Zeichnungen in Bezug auf die Raumausnutzung, den Druck, die Qualität der Strichführung, die Verwendung der Farben sowie der Größe und Relation von Figuren bzw. Körperteilen. Als letztes sind noch die verschiedenen Positionen der Figuren zu nennen.
3.3.1 Farbverwendung
Bei der Betrachtung der Farbauswahl in Kinderzeichnungen, welche die Kritzelphase bereits beendet haben, ist es möglich, Grundstimmung oder Haltung zu erkennen. Denn Farben „werden nicht nur visuell, sondern auch emotional wahrgenommen“ (Lebéus, S. 62f). Gerade jüngere Kinder lassen sich bei ihrer Auswahl von ihrem Bauchgefühl leiten und halten sich weniger an den Realitätsbezug. Auch Erwachsene werden in ihrer Farbauswahl von den Emotionen beeinflusst. Allerdings werden diese häufig durch Realitätsbezüge und Vorwissen verfälscht.[33]
Unterschieden wird zwischen Lokalfarben und Ausdrucksfarben. Erstere bezeichnen den Bezug zur Realität bzw. den zugeordneten Farben, welcher erst mit der Schemaphase oder der Werkreife wichtig wird. So wird ein Baumstamm später meist braun gezeichnet, eine Wiese grün und Wasser blau. Die Ausdrucksfarben hingegen beziehen sich auf das Gefühlsleben, welches bereits früh erkennbar ist. Den einzelnen Farben werden Eigenschaften zugeordnet, die dann auf bestimmte Emotionen oder Haltungen beim Kind oder Erwachsenen hinweisen. Es wird also davon ausgegangen, dass es häufig einen Hintergrund gibt, weshalb ein Kind bestimmte Farben für Gegenstände in seiner Zeichnung verwendet, vor allem dann, wenn diese nicht der Realität entsprechen.
Ein weiterer großer Unterschied besteht zwischen bunten und nicht bunten Bildern. Normalerweise bestehen Kinderzeichnungen aus vielen unterschiedlichen Farben. Sichere Kinder malen nur in seltenen Fällen ohne Farbe. Sie würden am liebsten alle Farben ausprobieren, die ihnen zur Verfügung stehen, und damit das Bild zum Leuchten bringen. Je stärker die Farben, desto gefühlsintensiver ist der Gegenstand behaftet. Extrovertierte Kinder, aber auch aggressive Kinder, bevorzugen derartige Farben. Kinderzeichnungen, die nur mit einer dunklen Farbe gezeichnet sind, deuten auf negative Erlebnisse bzw. Angst, Traurigkeit oder Schmerzen hin.[34] Schwache oder kaum sichtbare Farben deuten auf einen Versuch hin, tatsächliche Erlebnisse zu verbergen. Diese Farben werden vermehrt von schüchternen oder gehemmten Kindern verwendet. Auch wenn diesen Kindern viele verschiedene Farben zur Auswahl stehen, verwenden sie nur wenige davon, da sie sich nicht trauen, diese auszuprobieren. Die Farben von aggressiven Kindern wirken sehr intensiv und bestehen überwiegend aus kühlen und dunklen Farben. Aber auch Rot, welches unter anderem als Farbe der Aggression gilt, wird vermehrt vorhanden sein.[35]
Die Zuordnung von Eigenschaften anhand von Farben ist problematisch, da die Theorien über die Eigenschaftszuordnungen der einzelnen Farben weit auseinander gehen. Im Folgenden soll versucht werden, die einzelnen Farben und ihre unterschiedlichen Zuordnungen zu erläutern. Da unsere Sprache sehr bildhaft und emotional behaftet ist sind häufig bekannte Redewendungen sehr treffend, weshalb sie als Beispiel zu Beginn einiger Farberklärungen aufgeführt werden.
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Redewendung: Das ist ein rotes Tuch für mich
So wie das Sprichwort Unverständlichkeit ausdrückt, verhält es sich auch mit der Farbe Rot. Sie gilt als eine wichtige, emotionale, aber auch sehr gegensätzliche Farbe. Durch ihre Wärme und Kraftfülle steht sie auf der einen Seite für Liebe und Geborgenheit, auf der anderen Seite aber auch für Wut und Aggressivität. Rot ist die Farbe des Blutes, steht also sowohl für Leben als auch für Verletzung oder gar Tod. Auf Grund der Gegensätzlichkeit wird sie in der Gesellschaft wie auch in der Natur häufig als Warnfarbe verwendet. So konträr diese Farbe behaftet und so sehr sie in Extreme gegliedert ist, so unterschiedlich sind ihre Eigenschaften. Kinder, die in ihren Zeichnungen vermehrt die Farbe Rot verwenden, werden daher eher als temperamentvoll oder vielleicht auch cholerisch eingestuft.[36]
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Gelb
Redewendung: Gelb vor Neid
Gemäß dem Sprichwort, deutet die Farbe Gelb auf der einen Seite auf Spannungen und Neid hin, andererseits aber verströmt sie als warme Farbe eine positive Stimmung und Sanftheit. Somit ist die Farbe Gelb zwar ebenfalls konträr behaftet, steht aber nicht für derart starke Extreme wie die Farbe Rot. Kinder, die gehäuft die Farbe Gelb verwenden sind meist sehr anpassungsfähig, aber auch abenteuerlustig. Sie besitzen daher viel Energie und sind anderen gegenüber aufgeschlossen. Auch diese Farbe wird in der Gesellschaft wie auch in der Natur häufig als Warnfarbe verwendet.[37]
[...]
[1] http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf; http://www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm
[2] Petzold S. 15; http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Fernsehens
[3] Merkert S. 1; http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2004/11/
PD04__492__631,templateId=renderPrint.psml; http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09- 04.pdf; http:// www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm
[4] Jordan und Jamieson S. 26; Krukow S. 5, 11, 28, 176, 182;Lange S. 36f; Lukesch S. 43; Meili-Schneebeli S. 85; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1525/umfrage/durchschnittliche-fernsehdauer-pro-
tag/; http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Bildung/Vorschule/News/7796.php;http://www.teachsam.de/medien/mediennutzung/medien_1_3_3_3_3_3_4_2.htmhttp:// www.zeit.de/2000/42/200042_m-kindertv.xml;
[5] Krukow S 176; Lukesch S. 42f; Neuss S. 268; Schmidt S. 17; http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf; http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Bildung/Vorschule/News/7796.php
[6] Krukow S. 135; http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http:// www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm
[7] Krukow S. 135, 185, 187; Lange S. 33; Merkert S. 49; Petzold S. 24-29http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf
[8] Krukow S. 14, 27, 36, 260; Neuss S. 268; Petzold S. 9, 18f; Schrader S. 70; Van Evra S. xiii; Von Henting S. 41
[9] Glogauer S. 131; Jordan und Jamieson S. 10, 12f 14, 19, 20; Krukow S. 11, 99; Lange S. 37; Merkert S. 102f; Petzold S. 16, 117; Schmidt S. 23f, 36; Van Evra S. 91 http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html;
[10] Glogauer S. 130f; Jordan und Jamieson S. 14, 18f; Krukow S. 5, 11, 59, 128, 194f; Lange S. 37, 39, 119f; Petzold S. 28; Schmidt S. 36; Van Evra S. 81, 91 http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf; http://www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm
[11] Glogauer S. 129; Jordan und Jamieson S. 14f, 26; Krukow S. 182, 186; Meili-Schneebeli S. 88f; Van Evra S. xiii; http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm
[12] Glogauer S. 130f; Krukow S. 194f; Meili-Schneebeli S. 85f, 96; Van Evra S. 75; http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf
[13] http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf [14] Glogauer S. 44, 132-143; Jordan und Jamieson S. 40; Krukow S. 194f; Meili-Schnebeli S. 89f, 96; Van Evra S. xiii, 55-58, 60-69 http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf; http://www.oj.h-da.de/projekte/ws0203/kursbuch2/BewegteBilder/Fernsehen/wirkung.htm; http://www.zeit.de/2000/42/200042_m-kindertv.xml;
[15] Jordan und Jamieson S. 17, 19f; Lange S. 170; Krukow S. 28, 128, 193f; Meili-Schneebeli S. 89; Merkert S. 20f; Petzold S. 16; Van Evra S. xiii http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09- 04.pdf; http://www.zeit.de/2000/42/200042_m-kindertv.xml;
[16] Glogauer S. 130; Jordan und Jamieson S. 15, 26f; Krukow S. 38, 191f; Meili-Schneebeli S. 89; Van Evra S. 26f; http://www.erziehungstrends.de/Medienkonsum/Gesundheit; http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Fachbeitrag/a_Erziehungsbereiche/s_15.html; http://www.gpi-online.de/upload/PDFs/EU-Media/_Kaikitis1-Einfluss_des_Fernsehens-10-09-04.pdf; http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,491252,00.html http://www.zeit.de/2000/42/200042_m-kindertv.xml;
[17] Jordan und Jamieson S. 19f
[18] Baumgardt S. 9; Lebéus S. 11f; Schuster S. 5, 32f; Reiß S. 20, 22; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html
[19] Baumgardt S.9; Künzler-Knufinke S. 79f; Meili-Schneebeli S. 27; Reiß S. 34; Richter S. 23ff;
http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html;
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen
[20] Künzler-Knufinke S. 80f; Lebéus S. 22; Mühle S. 26; Richter S. 25-28; Schuster S. 33;http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen
[21] Crotti u. Magni S. 51f; Lebéus S. 17; Schrader S. 69f; Schuster S. 5f; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html
[22] Richter S. 37f
[23] Meili-Schneebeli S. 37-41; Schrader S. 80; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen
[24] Richter S. 345; Schrader S. 79f; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html
[25] Crotti u. Magni S. 52; Künzler-Knufinke S. 88ff; Richter S. 43f; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen
[26] Künzler-Knufinke S. 88ff; Richter S. 43f; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen;
[27] Crotti u. Magni S. 52f; Künzler-Knufinke S. 90f; Richter S. 45f; Schuster S. 30f, 66-71; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Bezie hungen_auf_Kinderzeichnungen
[28] Meili-Schneebeli S. 57; Neuss S. 66; Richter S. 53;DiLeo S. 13, 41, 49; Schuster S. 48f; Widlöcher S. 49; http://www.knetfeder.de/kkp/malen.html; http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderzeichnung#Darstellung_von_guten_und_schlechten_Beziehungen_auf_Kinderzeichnungen
[29] Baumgardt S. 9f; Meili-Schneebeli S. 10; Schrader S. 25
[30] Meili-Schneebeli S. 10f; Schuster S. 24, 92ff; Widlöcher S. 51
[31] Lebéus S. 11; Reiß S. VII, 20f; Richter S. 217- 224; Schuster S. 4, 97ff, 102-106, 148
[32] Baumgardt S. 9f; DiLeo S. 10; Lebéus S. 40; Meili-Schneebeli S. 10-17; Neuss S. 80, 84f;
Paus-Haase und Schorb S. 132; Reiß S. VII, 20f; Schrader S. 39; Schuster S. 95ff
[33] Lebeus S. 62f; Richter S. 89f
[34] Baumgardt S. 42; Crotti u. Magni S. 54, 96, 100ff, 138; Künzler-Knufinke S. 107; Oster und Gould S. 30, Richter S. 198; Schuster S. 99
[35] Baumgardt S. 39; Crotti u. Magni S. 35, 39, 97, 137, 100ff; DiLeo S. 19f, 26; Künzler-Knufinke S. 104, 107; Lebéus S. 69f, 72ff; Oster u. Gould S. 30, 44; Richter S. 198; Widlöcher S. 107; http://www.kindergartenpaedagogik.de/429.html
[36] Crotti u. Magni S. 101; Lebéus S. 69f; Widlöcher S. 107; http://www.kindergartenpaedagogik.de/429.html
[37] Crotti u. Magni S. 101; Lebéus S. 70ff; http://www.kindergartenpaedagogik.de/429.html
- Arbeit zitieren
- Katharina Maier (Autor:in), 2010, Die Auswirkungen des Fernsehens auf das Kinderzeichnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232917
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