Durch seine monumentale 7-bändige „Weltgeschichte“ (das Kitab al-Ibar) und vor allem durch deren ersten Band, die „Einführung in die Geschichte“ (muqaddima), gelangte Ibn Haldun im arabischen Raum schon zu Lebzeiten zu großem Ruhm. Im „Westen“ wurde sein Werk im 19.Jhdt. entdeckt und weckt bis heute das Interesse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Arnold J. Toynbee schrieb z.B. über die Muqaddima:
„Undoubtly the greatest work of its kind that has ever been created by any time or place…. The most comprehensive and illuminating analysis of how human affairs work that has been made anywhere.”
Doch was ist das Besondere an der Muqaddima?
Ihr Verfasser genoss nicht nur eine sehr gute wissenschaftliche Ausbildung, sondern er nahm selber schon früh am politischen Leben aktiv teil. Er arbeitete für verschiedene Fürsten in unterschiedlichen Regionen und reiste - meist im Rahmen seiner Tätigkeiten - viel. Durch die politischen Wirren im Nordafrika jener Zeit, fiel er jedoch auch das eine oder andere Mal in Missgunst seiner Vorgesetzten.
Seine wissenschaftliche Ausbildung und seine politische Erfahrung durch den Dienst an unterschiedlichen Höfen tragen dazu bei, dass die Muqaddima auf Ibn Halduns eigenen Beobachtungen und Erfahrungen beruht und dadurch sehr authentisch wirkt, das sie von ihm immer wieder reflektiert und überarbeitet wurde und seine Darstellungen durch sein Wissen mit unendlich vielen Beispielen belegt wurden. Ibn Haldun war kein Schreibtischhistoriker. Im Grunde genommen hat er einfach das, was er beobachtet hat - nämlich die menschliche Gesellschaft mit allen ihren unterschiedlichen Facetten - niedergeschrieben und versucht zu erklären.
Im Rahmen seiner „Gesellschaftstheorie“ kommt Ibn Haldun immer wieder und wieder auf den Asabiyya-Begriff zu sprechen. In der vorliegenden Hausarbeit soll [nach der Biografie Ibn Halduns] seine „Gesellschaftstheorie“ und die Rolle des Asabiyya Begriffs darin, erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leben und Werk Ibn Haldūns
- Der așabiyya Begriff in der Muqaddima
- Der Aufbau der Muqaddima
- Ibn Haldūns Gesellschafstheorie
- Die Bedeutung des 'aşabiyya-Begriffs
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit erörtert das Leben und Werk Ibn Khalduns, konzentriert sich auf seine Gesellschaftstheorie und die zentrale Rolle des Begriffs 'aṣabiyya darin. Ziel ist es, Ibn Khalduns Denken zu beleuchten und seine Theorie im Kontext seiner Biografie zu verstehen.
- Ibn Khalduns Leben und seine politischen Erfahrungen
- Der Aufbau und die Struktur der Muqaddima
- Ibn Khalduns Gesellschaftstheorie
- Der Begriff 'aṣabiyya und seine Bedeutung in der Gesellschaftstheorie
- Der Einfluss von Ibn Khalduns Werk auf spätere wissenschaftliche Disziplinen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Ibn Khaldūn und seine "Muqaddima" vor, hebt deren Bedeutung und Einfluss hervor und benennt das Ziel der Arbeit: die Erörterung von Ibn Khaldūns Gesellschaftstheorie und der Rolle des 'aṣabiyya-Begriffs. Sie betont die Authentizität der "Muqaddima" aufgrund von Ibn Khaldūns eigener Erfahrung und umfassenden Beispielen. Die Einleitung verweist auf die monumentale Bedeutung des Werkes und dessen anhaltende Relevanz für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen.
Leben und Werk Ibn Haldūns: Dieses Kapitel skizziert Ibn Khaldūns Leben in zwei Phasen: die turbulente „Maghribī period“ und die produktivere „Egyptian period“. Es beschreibt seine Herkunft, seine Ausbildung, seinen Aufstieg und Fall innerhalb verschiedener politischer Systeme in Nordafrika und Spanien. Seine vielfältigen Tätigkeiten als Sekretär und Diplomat werden hervorgehoben, ebenso wie seine Erfahrungen mit politischen Intrigen und Machtkämpfen. Das Kapitel betont den Einfluss seiner politischen und persönlichen Erfahrungen auf seine wissenschaftliche Arbeit und die Entwicklung seiner Gesellschaftstheorie. Die Beschreibung seines Weges von politischen Ämtern hin zur konzentrierten wissenschaftlichen Arbeit in Biskra und schließlich nach Kairo zeigt seine Entwicklung als Gelehrter.
Der așabiyya Begriff in der Muqaddima: Dieses Kapitel analysiert den Begriff 'aṣabiyya innerhalb des Rahmens der "Muqaddima". Es beschreibt den Aufbau des Werkes und erläutert Ibn Khaldūns Gesellschaftstheorie im Detail. Die Bedeutung des 'aṣabiyya-Begriffs als zentrales Element in Ibn Khaldūns Gesellschaftsanalyse wird untersucht, mit einer Erörterung seiner Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt, den Aufstieg und Fall von Dynastien und die Entwicklung von Zivilisationen. Der Fokus liegt auf der umfassenden Analyse und Erklärung dieses zentralen Begriffs innerhalb des größeren Kontextes der "Muqaddima".
Schlüsselwörter
Ibn Khaldūn, Muqaddima, Gesellschaftstheorie, 'aṣabiyya, Maghrib, Ägypten, Politik, Geschichte, Sozialwissenschaften, wissenschaftliche Methode.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Ibn Khaldūn und der Begriff 'aṣabiyya'"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Leben und Werk des berühmten arabischen Gelehrten Ibn Khaldūn, mit besonderem Fokus auf seine Gesellschaftstheorie und den zentralen Begriff des „aṣabiyya“. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Biografie Ibn Khaldūns, eine detaillierte Analyse der „Muqaddima“ und ihrer zentralen Konzepte, sowie ein Resümee. Sie beleuchtet Ibn Khaldūns Denken im Kontext seiner politischen und persönlichen Erfahrungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Ibn Khaldūns Leben und Werk, der Aufbau und die Struktur seiner „Muqaddima“, seine Gesellschaftstheorie, die Bedeutung des Begriffs „aṣabiyya“ für Ibn Khaldūns Gesellschaftsanalyse (insbesondere seine Auswirkungen auf sozialen Zusammenhalt, Aufstieg und Fall von Dynastien und die Entwicklung von Zivilisationen), und den Einfluss seines Werkes auf spätere wissenschaftliche Disziplinen.
Was ist der Begriff „aṣabiyya“ und welche Rolle spielt er in Ibn Khaldūns Werk?
„Aṣabiyya“ ist ein zentraler Begriff in Ibn Khaldūns Gesellschaftstheorie. Er beschreibt den Gruppenkohäsionsgeist, den Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb einer Gruppe, die für deren Erfolg und Macht essentiell sind. Die Arbeit untersucht die Bedeutung dieses Begriffs für Ibn Khaldūns Analyse des Aufstiegs und Falls von Dynastien und Zivilisationen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über das Leben und Werk Ibn Khaldūns, ein Kapitel über den Begriff „aṣabiyya“ in der „Muqaddima“ und ein Resümee. Die Einleitung stellt Ibn Khaldūn und sein Werk vor und benennt die Ziele der Arbeit. Das zweite Kapitel skizziert Ibn Khaldūns Leben und seine politischen Erfahrungen. Das dritte Kapitel analysiert detailliert den Begriff „aṣabiyya“ im Kontext von Ibn Khaldūns Gesellschaftstheorie und der „Muqaddima“.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die bereitgestellte HTML-Datei gibt keine expliziten Angaben zu den verwendeten Quellen. Die Informationen basieren auf der Interpretation der bereitgestellten Zusammenfassung der Kapitel.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich mit Ibn Khaldūn, seiner Gesellschaftstheorie und dem Begriff „aṣabiyya“ auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich insbesondere für ein akademisches Publikum, das sich mit Geschichte, Sozialwissenschaften und der arabischen Welt beschäftigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter: Ibn Khaldūn, Muqaddima, Gesellschaftstheorie, 'aṣabiyya, Maghrib, Ägypten, Politik, Geschichte, Sozialwissenschaften, wissenschaftliche Methode.
- Citation du texte
- Magister Artium Gregor Postler (Auteur), 2009, Ibn Halduns (Ibn Khaldun). Sein Leben, seine "Gesellschaftstheorie" und die Rolle des asabiyya Begriffs darin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231966