Der Begriff ,,Amt" scheint orthodoxen Christen eher fremd und ihrem Kirchenverständnis unpassend. Man kennt lediglich den Begriff des ,,Amtsdienstes". Eine kirchliche Aufgabe wird eher als ,,Diakonia", d.h. als Dienst verstanden und entsprechend gelebt. Damit ist Diakonia unmittelbar mit der Ecclesia, der Kirche und ihren Mysterien, ihren sakramentalen Handlungen verbunden, die Ausdruck der Gnade Gottes sind, und bedarf einer Weihe oder eines Segens durch einen rechtmässigen Bischof.
Die Kirche ist die gelebte Gemeinschaft und das Ziel der Kirche ist die Einheit alles Menschlichen mit Gott. Sie ist der Leib Christi, der aus allen Gläubigen in Christus besteht, diejenigen, die an der ersten Auferstehung teilnehmen und die Kommende erwarten. Sie ist zusammengesetzt aus den Lebenden, die auf der Erde streiten und aus den Verstorbenen, die in der Herrlichkeit Gottes triumphiert haben. Die Einheit aller Menschen in der Kirche findet, so die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland, ihren ,,höchsten Ausdruck in das Mysterion der Eucharistie. In ihm werden die Gläubigen, indem sie den Leib und das Blut Christi empfangen, durch die wandelnde Kraft des Heiligen Geistes zu einem einzigen Leib zusammen gefügt. Aus der Eucharistie entspringt nach orthodoxem Verständnis jede pastorale Tätigkeit in der Kirche, da es keine Trennung zwischen dem Mysterion des Altars und dem Dienst am Nächsten geben darf. Liturgie und Seelsorge, Wahrheit und Liebe sind also zusammen zu denken und von einander nicht zu trennen".
Inhaltsverzeichnis
- Begriffserklärung
- 1 Der Dienst der Kirche
- 2 Das Wesen der Kirche
- 3 Der Auftrag der Kirche
- 4 Der geistliche Dienst und seine Symbole
- 5 Struktur und Organisation der Orthodoxen Kirche
- 6 Das Volk der Kirche
- 7 Die besondere Stellung des Ökumenischen Patriarchats
- Wer hat das Sagen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Schrift „Wer hat das Sagen?": Amt — Anspruch und Wirklichkeit" von Dr. Athenagoras-Christos Ziliaskopoulos, Archimandrit des Ökumenischen Patriarchats, bietet eine umfassende Darstellung des Dienstes in der Kirche aus orthodoxer Sicht. Das Werk beleuchtet die Struktur, Organisation und das Wesen der Kirche, wobei es den Fokus auf die Bedeutung des Amtes, insbesondere des Bischofsamtes, legt. Die Schrift untersucht die Rolle des Ökumenischen Patriarchats als Zentrum der Einheit der Orthodoxen Kirche und beleuchtet die Beziehung zwischen Amt, Anspruch und Wirklichkeit im Kontext des orthodoxen Kirchenverständnisses.
- Das Amt und der Dienst in der Kirche aus orthodoxer Sicht
- Das Wesen der Kirche als Leib Christi und Gemeinschaft in Christus
- Der Auftrag der Kirche als Heilungsstätte für Mensch und Gesellschaft
- Die Bedeutung der Eucharistie als Zentrum des Kirchenlebens
- Die Struktur und Organisation der Orthodoxen Kirche, insbesondere das Ökumenische Patriarchat
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Buches erklärt den Begriff „Amt" und stellt ihn in den Kontext des orthodoxen Kirchenverständnisses. Der Dienst in der Kirche wird als „Diakonia" definiert und mit der Ecclesia, der Kirche und ihren Mysterien, verbunden. Das Ziel der Kirche ist die Einheit alles menschlichen mit Gott.
Kapitel 1 beleuchtet den Dienst der Kirche, insbesondere die Aufgaben des Bischofs, Presbyters und Diakons. Es wird die hierarchische Priesterschaft und das allgemeine Priestertum aller Glieder der Kirche hervorgehoben. Das Vorbild aller Dienste ist Jesus Christus, das Haupt der Kirche.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Wesen der Kirche, das sich in den Mysterien verwirklicht, insbesondere in der Eucharistie. Es wird die Bedeutung des Bischofs als Vorsteher der eucharistischen Versammlung und Garant des wahren Glaubens betont. Die Apostolische Sukzession und die Bedeutung des Dogmas für die Orthodoxie werden ebenfalls behandelt.
Kapitel 3 erläutert den Auftrag der Kirche als Heilungsstätte für Mensch und Gesellschaft. Die Kirche bietet die Erlösung durch die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott an. Die Heilmethode ist das geistige Leben als Leben im Heiligen Geist, das durch Askese und Teilnahme an den Mysterien erlebt wird.
Kapitel 4 befasst sich mit dem geistlichen Dienst und seinen Symbolen. Die Kirche als Gemeinschaft mit einer bestimmten Ordnung stellt eine Ikone des Reiches Gottes dar. Das Reich Gottes wird als eschatologische Gemeinschaft charakterisiert, die durch die Unterschiede zwischen Volk, Christus und Aposteln gekennzeichnet ist. Die Eucharistie symbolisiert diese eschatologische Gemeinschaft.
Kapitel 5 beschreibt die Struktur und Organisation der Orthodoxen Kirche. Die Kirche ist in verschiedene selbständige Kirchen verteilt, die ältesten sind die vier Patriarchate des Ostens. Das System der Pentarchie garantiert die Kontinuität des Kirchenlebens und den Zusammenhalt der Orthodoxen Kirchen. Die Synodalität ist die nächste Ordnung der Kirche. Die Orthodoxen Kirchen verbindet der gemeinsame Glaube, die einheitliche Liturgieform und das gemeinsame Kirchenrecht.
Kapitel 6 beleuchtet das Volk der Kirche. Jeder Mensch, der getauft wird, wird Mitglied der Kirche. Die Stellung der nicht geweihten Mitglieder der Kirche wird im Sinne des allgemeinen Priestertums hervorgehoben. Das Volk unterstützt die Missions-, Gemeinde-, Pastoral- und Sozialarbeit der Kirche.
Kapitel 7 behandelt die besondere Stellung des Ökumenischen Patriarchats als Mutterkirche und Zentrum der sichtbaren Einheit aller orthodoxen Kirchen. Seine Funktion als Einheitskraft basiert auf dem Ehrenprimatrecht und der Jahrhunderte langen Diakonie in der Bewahrung und Verbreitung des orthodoxen Glaubens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Dienst in der Kirche, die Orthodoxe Kirche, das Bischofsamt, die Eucharistie, die Ecclesia, das Ökumenische Patriarchat, die Synodalität, das allgemeine Priestertum, die Apostolische Sukzession, das Reich Gottes, die eschatologische Gemeinschaft, die Einheit der Kirche und die Diakonie.
- Arbeit zitieren
- Dr. Christos-Athenagoras Ziliaskopoulos (Autor:in), 2013, „Wer hat das Sagen?“ Amt, Anspruch und Wirklichkeit. Der Dienst in der Kirche aus orthodoxer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231950
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