In der Nacht zum 24. August 1939 wurde der auf zehn Jahre abgeschlossene Hitler-Stalin-Pakt vom Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten, Wjatscheslaw Molotov, und dem deutschen Außenminister, Joachim von Ribbentrop, unterzeichnet, der offiziell als sowjetisch-deutscher Nichtangriffspakt bezeichnet wurde. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt wurde fast ausschließlich unter außenpolitischen Gesichtspunkten betrachtet und analysiert, bei dem die offiziellen Erklärungen und die möglichen Beweggründe Hitlers und Stalins im Mittelpunkt standen. Das Ziel dieser Arbeit liegt auf einer anderen Ebene: Die nachfolgende Schilderung beschränkt sich auf die unmittelbare Reaktion Italiens auf den Hitler-Stalin-Pakt, vor allem bezieht sich die Analyse auf die ersten zehn Tage zwischen dem Pakt vom 23. August und Hitlers Angriff auf Polen am 01. September 1939.
[…]
Aus dieser Fokussierung ergibt sich eine Reihe von Fragen, denen die Arbeit nachgehen wird: Konnte Ciano mit Recht behaupten, dass er über die deutsch-sowjetischen Verhandlungen keine offiziellen Mitteilungen bekam? Wenn ja, wie war dann die Überraschung über den Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes möglich gewesen? Wie fand die faschistische Führung, nachdem sich in Salzburg der entschlossene Kriegswille Hitlers offenbart hatte, den Ausweg aus der Sackgasse, in die sie angesichts des „Stahlpaktes“ zum militärischen Beistand verpflichtet waren? Hatte der Plan eines „zweiten Münchens“ zur Verhinderung des Kriegsausbruchs eine realistische Chance oder trug er doch nur illusionären Charakter? Bei der Untersuchung all dieser Fragen wird es sich zeigen, ob die faschistische Führung vor und nach dem Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes eine klare Linie verfolgte, die eigenen und die fremden Kräfte richtig einschätzte. Um in diesen Fragen klarer zu sehen, soll im Folgenden wenigstens in groben Zügen die Quellen- und Forschungslage behandelt werden.
I.DER „HITLER-STALIN-PAKT“ VOM 23. AUGUST 1939 UND DIE ITALIENISCHE REAKTION: EINE EINFÜHRUNG
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II.SYSTEMATISCHE VORBETRACHTUNGEN ZU DEN EREIGNISSEN VOR DEM ABSCHLUSS DES HITLER-STALIN-PAKTES
[...]
III.DER ABSCHLUSS DES DEUTSCH-SOWJETISCHEN NICHTANGRIFFSPAKTES UND GEHEIMABKOMMENS VOM 23. AUGUST 1939
IV.DIE REAKTION UND WAHRNEHMUNG DURCH ITALIEN
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V. DIE BEDEUTUNG DES HITLER-STALIN-PAKTES FÜR ITALIEN: EINE SCHLUSSBETRACHTUNG
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt
I. Der „Hitler-Stalin-Pakt“ vom 23. August 1939 und die italienische Reaktion: eine Einführung
1.1 Thema und Fragestellung
1.2 Quellen- und Forschungslage
1.3 Inhalt und Gliederung der Arbeit
II. Systematische Vorbetrachtungen zu den Ereignissen vor dem Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes
2.1 Der Abschluss des „Stahlpaktes“ vom 22. Mai 1939 und seine Bedeutung
2.2 Italien und die deutsch-sowjetische Verständigung: der Kampf um Konsultation
2.2.1 Das ausgehohlte ‚Achsenbündnis’: Vom Stahlpakt bis Salzburg
(22. Mai -14. August)
2.2.2 Von Salzburg bis zum Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes (15.-21. August)
III. Der Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes und Geheimabkommens vom 23. August 1939 18
IV. Die Reaktion und Wahrnehmung durch Italien
4.1. Erste italienische Reaktion auf den Hitler-Stalin-Pakt
4.2 Ernüchterung in Rom: Italiens Erklärung zur „Nichtkriegführung“ und Mussolinis letzte Bemühung für ein „zweites“ München
V. Die Bedeutung des Hitler-Stalin-Paktes für Italien: Eine Schlussbetrachtung
Quellen- und Literaturverzeichnis
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