Supply Chain Management wird definiert als „…Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher. S. C. M beschreibt somit die aktive Gestaltung aller Prozesse, um Kunden oder Märkte wirtschaftlich mit Produkten, Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Im Unterschied zum Begriff Logistik beinhaltet S. C. M neben den physischen Aktivitäten auch die begleitenden Auftragsabwicklungs- und Geldflussprozesse.“ Ziele des SCM sind: „… Reduktion von Lagerhaltungs- und Transportkosten, Vermeidung von zwischenbetrieblichen Liegezeiten, Verbesserung der Termintreue, Verbesserung des zwischenbetrieblichen Informationsstands über entstehende Störungen in der Logistikkette.“
SCM ist also einfacher gesagt, die Abwicklung der gesamten Logistikkette (Supply Chain) vom „Lieferanten des Lieferanten bis zum Kunden des Kunden“ mit der Berücksichtigung der „..drei Flüsse (Güter, Finanzen, Informationen)“.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Begriffsbestimmungen
1.2. Aufbau der Arbeit
2. Das SCOR-Modell
2.1. Die Entwicklung von SCOR
2.2. Inhalt und Umfang des SCOR-Modells
2.3. SCOR-Prozesstypen
2.4. SCOR-Ebenen
2.5. Messgrößen von SCOR
2.6. Anwendung von SCOR
3. Chancen und Grenzen für SCOR-Anwender
3.1. Chancen
3.2. Grenzen
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Prozess-Referenz-Modell
Abbildung 2 - Logo des Supply Chain Council
Abbildung 3 - SCOR-Umfang (1)
Abbildung 4 - SCOR-Ebenen
Abbildung 5 - Ebene 2/ Prozesskategorien
Abbildung 6 - Bsp. zu Ebene
Abbildung 7 - Supply Chain-Prozess für einen Computerhersteller
Abbildung 8 - Teilprozess für Laptops
Abbildung 9 - Zieharmonika-Effekt
Abbildung 10 - Störung bei einem Glied beeinflusst die gesamte Kette
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - Messgrößen des SCOR-Modells
1. Einleitung
1.1. Begriffsbestimmungen
Supply Chain Management
Supply Chain Management wird definiert als „…Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher. S. C. M beschreibt somit die aktive Gestaltung aller Prozesse, um Kunden oder Märkte wirtschaftlich mit Produkten, Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Im Unterschied zum Begriff Logistik beinhaltet S. C. M neben den physischen Aktivitäten auch die begleitenden Auftragsabwicklungs- und Geldflussprozesse.“1 Ziele des SCM sind: „… Reduktion von Lagerhaltungs- und Transportkosten, Vermeidung von zwischenbetrieblichen Liegezeiten, Verbesserung der Termintreue, Verbesserung des zwischenbetrieblichen Informationsstands über entstehende Störungen in der Logistikkette.“2
SCM ist also einfacher gesagt, die Abwicklung der gesamten Logistikkette (Supply Chain) vom „Lieferanten des Lieferanten bis zum Kunden des Kunden“3 mit der Berücksichtigung der „..drei Flüsse (Güter, Finanzen, Informationen)“.4
Prozess-/Referenzmodell
„Ein Referenzmodell stellt für eine bestimmte Anwendungsdomäne Strukturen, Eigenschaften, Beziehungen und das Verhalten von Objekten in einer allgemeingültigen und anwendbaren Form dar, die es ermöglicht, durch Anpassung spezifische Modelle zu erzeugen.“5 Zusätzliche Eigenschaften sind, dass es allgemeingültig, anpassbar und anwendbar ist.6 Das SCC definiert ein Prozessreferenzmodell als Weiterentwicklungen aus den Prozessreengineeringansätzen, quantitativem und Best Practice Benchmarking und grafischen Prozessbeschreibungen7 (siehe Abbildung 1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Prozess-Referenz-Modell8
1.2. Aufbau der Arbeit
Supply Chain Management ist ein aktuelles Thema. Das beweist nicht zuletzt die Artikel- vielfalt, die in der letzten Zeit in Fachzeitschriften zu diesem Thema veröffentlicht wurde, sondern auch die Einschätzung von Experten, dass der Wettbewerb in Zukunft nicht zwischen einzelnen Unternehmen, sondern zwischen konkurrierenden Supply Chains ausgetragen wird.9 Hierfür ist es notwendig, dass Supply Chain-Prozesse unternehmensübergreifend konzipiert werden. Ein wichtiges Hilfsmittel dazu, ist das von mir in dieser Hausarbeit vorgestellte SCOR10 -Modell.11
Ich will in dieser Hausarbeit dem Leser verdeutlichen, worum es sich bei dem SCOR-Modell handelt, indem ich die Entwicklung, die Prozesstypen, die Ebenen, die Kennzahlen und die Vorgehensweise zur Anwendung von SCOR darstelle (Punkt 2). Im nachfolgenden Punkt gehe ich auf einen Querschnitt von Chancen und Grenzen, die SCOR-Anwendern entstehen, ein. Dem folgt ein Fazit. Ich gehe auf Grund der Seitenzahlbegrenzung nicht auf die ein- zelnen Schritte der Weiterentwicklungen des Modells, also auf die einzelnen Versionen ein.12
Das SCOR-Modell als Hausarbeit in der Vorlesung Logistikcontrolling abzuhandeln ist nahe liegend, da das Modell die Aufgabe des Logistikcontrolling, bestehend aus „Überwachung, Planung, Darstellung und Analyse des Flusses der Inputfaktoren zu den Outputfaktoren“13, als Tool möglich macht.
Die formalen Richtlinien habe ich bei der Anfertigung der Hausarbeit eingehalten. Die Hausarbeit hat zwar einen Gesamtumfang von 15 Seiten, aber abzüglich der Grafiken und Abständen bei Seitenumbrüchen zwischen den einzelnen Punkten wurde die angestrebte Seitenzahl von 11 Seiten nicht überschritten.
2. Das SCOR-Modell
2.1. Die Entwicklung von SCOR
Vor der Entwicklung des SCOR-Modells, stand das Problem, „…dass die damals bestehenden Prozessbeschreibungen die Komplexität der Supply Chain nicht systematisch erfassen konn- ten.“14 Es fehlten umfassende Hilfsmittel für die vielseitigen Aufgabenstellungen bei der Ge- staltung einer wettbewerbsfähigen Supply Chain. Neben Prozessinhalten sind bei der Ge- staltung von Supply Chain-Prozessketten Leistungskennzahlen, Best Practices und Software- funktionalität zu beachten. Ein großes Problem war, dass eine einheitliche Sprache für Be- schreibung von Prozessen fehlte. Es kam zu intensiven Diskussionen zwischen zahlreichen Industrieunternehmen, der Unternehmensberatung PRTM und dem Softwareberatungsunter- nehmen AMR. Dies führte 1996 zu einem Treffen von Vertretern von 73 Industrieunter- nehmen, um mit PRTM und AMR ein Prozessreferenzmodell zu entwickeln.15 Aus diesem Treffen heraus wurde das Supply Chain Council (SCC) gegründet, welches am 12. November 2003 die erste Version (Version 1.0) des SCOR-Modells veröffentlichte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 - Logo des Supply Chain Council16
Der SCC hat sich 1997 als Non-Profit-Verein firmiert. Die Aufgabe des Vereins ist es, das SCOR-Modell weiterzuentwickeln, zu fördern und zu unterstützen.17 In diesem Jahr wurde die Version 6.0 veröffentlicht. Mittlerweile zählt der Verein ca. 800 Mitgliedsunternehmen18, welche sich verpflichten SCOR weiterzuentwickeln, gemeinsam erarbeitete Ergebnisse zu erproben und die Erfahrungen in die Diskussion des Supply Chain Councils einzubringen.19
2.2. Inhalt und Umfang des SCOR-Modells
Das Prozessreferenzmodell SCOR umfasst Geschäftsprozesse vom Lieferanten des Lieferant- en bis zum Kunden des Kunden. Es beschreibt und modelliert hierbei den Fluss von Material- ien, Produkten, Informationen und finanziellen Mitteln vom Rohstofflieferanten über Herstel- ler zum Endkunden20. SCOR basiert auf den vier Grund-Managementprozessen für Logistik- Ketten: Planen, Beschaffen, Herstellen und Liefern. Das soll die nachfolgende Grafik verdeut- lichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 - SCOR-Umfang (1)21
Diese vier Managementprozesse erfassen, vom Erfassen der Marktbedürfnisse über die Pro- duktlieferung bis hin zur Ersatzteillogistik, alle Elemente einer Supply Chain-Prozesskette.22 Das SCC definiert die Grenzen, also den Umfang des SCOR-Modells folgendermaßen:
„SCOR umfaßt
- Alle Kundeninteraktionen, von der Auftragseingabe bis zum Begleichen der Rechnung
- Alle physischen Interaktionen, vom Lieferanten ihres Lieferanten zum Kunden ihres Kunden, einschließlich Maschinen, Material, Ersatzteilen, Schüttwaren, Software, usw.
- Alle Marktinteraktionen, vom Erkennen der aggregierten Nachfrage bis zum Ausführen jedes Auftrags SCOR beinhaltet nicht
- Verwaltungs- und Infrastrukturprozesse im Verkauf
- Technologieentwicklungsprozesse
- Produkt- und Prozeßdesign sowie deren Entwicklungsprozesse
- Kundenservice nach dem Verkauf einschließlich dem technischen Kundendienst
Auf Verbindungen zu Prozessen, die nicht im Modell enthalten sind, z.B. Produktentwicklung, wird hingewiesen“.23
2.3. SCOR-Prozesstypen
In Punkt 2.2 wurde erläutert, dass die vier Grund-Managementprozesse (Planen, Beschaffen, Herstellen, Liefern) den Aufbau des Modells darstellen. Des Weiteren wird im SCOR-Modell zwischen drei Prozesstypen unterschieden24:
- Planung - Ausführung - Infrastruktur/Ermöglichung
Planungsprozesse umfassen hierbei alle Tätigkeiten für die Vorbereitung von zukünftigen Materialflüssen.25 „Ziel ist der Abgleich von erwartetem Bedarf und den unternehmensinter- nen Fähigkeiten. Typische Beispiele sind die Prognose, Vertriebs-, Beschaffungs-, und Produktionsplanung. Diese Prozesskategorie wird durch die (Plan-)prozesse dokumentiert.“26
Als Ausführungsprozess wird die Transformation von Materialien oder Produkten bezeich- net. Dieser Prozess wird durch die geplante oder tatsächliche Nachfrage ausgelöst.27 Es findet also die Zustandsänderung des Materials oder der Waren, inklusive aller dazugehörenden Steuerungsaufgaben, insbesondere die Auftragssteuerung, statt. Die Prozesse Beschaffen, Herstellen und Liefern werden hier eingeordnet.28
Ermöglichungsprozesse „…ermöglichen den Informationsfluss und die -[!]Aufbereitung oder Verknüpfungen, die für die Funktion der Planungs- und Ausführungsprozesse notwendig sind.“29 Es sind also Elemente, die zur Vorbereitung oder Sondersituationen in der Supply Chain erforderlich sind. Sie schaffen die Vorraussetzungen für einen perfekten Ablauf. So gehört zum Beispiel die Auswahl eines neuen Lieferanten zu den Ermöglichungsprozessen.30 „ Die Selektion des Lieferanten wird einmal benötigt, um die Supply Chain zu konfigurieren […]. Für die Abwicklung der Aufträge, also für die Ausführungsprozesse, wird auf diese Definition zurückgegriffen. Der Infrastrukturprozess […] ist nicht mit einer Auftragsausführung direkt verbunden.“31
2.4. SCOR-Ebenen
Das SCOR-Modell ist in drei hierarchischen Ebenen (Strategie, Konfiguration, Prozesskontrolle) gegliedert (Abbildung 4). Sie dienen zur Analyse und Konfiguration der Supply Chain-Prozesse.32
Abbildung 4 - SCOR-Ebenen33
[...]
1 Gabler , T. (Hrsg.) (1997), CD-Rom: Stichwort „Supply Chain Management“.
2 Ebenda.
3 Vgl. SCC (1997), S. 4.
4 Bund, M./Walther. J. (Hrsg.) (2001), S.57.
5 Haasis, C., (2001), S. 4.
6 Ebenda.
7 SCC (2003), S. 8.
8 Quelle: SCC (2003), S. 8.
9 Vgl. u.a. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 115 und Bund, M./Walther, J. (Hrsg.) (2001), S. 33-34.
10 Engl.: Supply Chain Operations Reference.
11 Vgl. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 115.
12 Als Grundlage für diese Hausarbeit dienten im Wesentlichen die Versionen 2.0 und 3.0, da nur für diese Versionen Sekundärliteratur zur Verfügung steht.
13 Kernler, H.(2003), S. 1.
14 Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 116.
15 Vgl. ebenda.
16 Quelle: http://supply-chain.org.
17 SCC (1997), S. 44.
18 SCC (2003), S. 2.
19 SCC (Ohne Jahresangabe), Netzveröffentlichung.
20 Vgl. Bund, M./Walther, J. (Hrsg.) (2001), S. 51.
21 Quelle: SCC (1997), S. 4.
22 Vgl. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 118.
23 SCC (1997), S. 3.
24 Vgl. Hakanson, B./Wondergem, J. (Ohne Jahresangabe), Netzveröffentlichung.
25 Vgl. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 121.
26 Ebenda, S. 121-122.
27 Vgl. Hakanson, B./Wondergem, J. (Ohne Jahresangabe), Netzveröffentlichung.
28 Vgl. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 121.
29 Vgl. . Hakanson, B./Wondergem, J. (Ohne Jahresangabe), Netzveröffentlichung.
30 Vgl. Hildebrand, K. u.a. (2001), S. 122.
31 Ebenda.
32 Vgl. Bund, M./Walther, J. (Hrsg.) (2001), S. 51.
33 Quelle: SCOR (1997), S. 7.
- Citar trabajo
- Kai Hagemann (Autor), 2003, Darstellung des SCOR - Supply Chain Operations Reference Model, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23085
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