Wie jedes Jahr rückt das Weihnachtsfest näher. Dem Lehrer einer 5. Klasse bietet sich daher die Möglichkeit, dieses für die jungen Schüler bedeutsame Ereignis im Deutschunterricht zu thematisieren und damit den Unterrichtstoff mit Berührungspunkten zur Lebenswelt der Schüler zu versehen und interessant zu gestalten. Exemplarisch soll hier eine Unterrichtsstunde aufgeführt werden, welche innerhalb des Kontexts "Weihnachten" ein Lyrikthema behandelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Didaktische und methodische Vorüberlegungen
1.1 Lehrplananalyse
1. 1.1 Lehrplananalyse des Fachprofils
1.1.2 Lehrplananalyse des Jahrgangsstufenprofils
1.2 Sachanalyse
1.3 Didaktische Überlegungen
1.4 Methodische Überlegungen
2. Beschreibung des Stundenverlaufs
3. Reflexion
4. Materialien zur Stunde
5. Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Didaktische und methodische Vorüberlegungen.
1.1.1 Lehrplananalyse des Fachprofils
Das Fachprofil Deutsch des bayrischen Lehrplans für Gymnasien setzt die Maßstäbe der grundlegenden Ziele des Fachs Deutsch. Im Vordergrund stehen dabei unter anderem Lerninhalte und Methoden zu Förderung der „kommunikativen Kompetenz, der kulturellen und ästhetischen Bildung sowie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ Dies geschieht vor allem durch die „intensive Beschäftigung mit Sprache und Literatur“ (Fachprofil Gymnasium Deutsch)
Sprache soll als Mittel begriffen und gebraucht werden. Gerade im kreativen Sprachgebrauch soll sie als Basis und Mittel dienen, Probleme kreativ, unter Einsatz der eigenen Phantasie, zu lösen. (Fachprofil Gymnasium Deutsch) Diese Grundsätze bilden die Basis meiner Unterrichtsstunde zum Thema „Weihnachten“. Der Großteil der Stunde soll damit verbracht werden, den kreativen Umgang mit Sprache zu verbessern und die Phantasie der Schüler zu fördern. Dies geschieht dabei sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich durch Fortsetzen eines Gedichtes und dem anschließenden Vortrag des eigenen Ergebnisses. Dadurch soll, wie im Lehrplan vorgegeben Sprache auch als Mittel der Darstellung begriffen werden. (Fachprofil Gymnasium Deutsch)
Desweitern sollen im Deutschunterricht auch ein Beitrag zur Enkulturation geleistet werden. Dies geschieht unter anderem durch die „Auseinandersetzung mit wertbezogenen Fragen von Individuum, Gesellschaft und Welt in literarischen und nicht-literarischen Texten.“ (Fachprofil Gymnasium Deutsch) Durch eine Auseinandersetzung mit den Traditionen zu Weihnachten in meiner Stunde anhand von Bildmaterial und einer auf dieses Thema bezogenen Gruppenarbeit sowie eine kreative Schreibaufgabe mit Bezug auf einen vorhandenen literarischen Text, haben auch Teile dieses übergeordneten Ziels Auswirkungen auf die Unterrichtsstunde. Dabei gilt es auch für die Schüler die Traditionen und Werte der Vergangenheit und der ihrer Mitschüler zu verstehen, zu akzeptieren und ihre eigenen zu reflektieren. Hauptsächlich geht es jedoch darum, das schriftliche und mündliche Sprachvermögen der Schüler zu fördern. (Fachprofil Gymnasium Deutsch) Gerade beim kreativen Umgang, wie dem Schreiben eines Gedichtes und dem anschließenden Vortrag wird das Sprachvermögen enorm gefördert. Auch lernen die Schüler dabei die Sprache als „gestaltbares Medium“ (Fachprofil Gymnasium Deutsch) zu begreifen und mit ihr spielerisch und kreativ umzugehen und sie „als persönliches Ausdrucksmittel zu begreifen und anzuwenden.“ (Fachprofil Gymnasium Deutsch) Laut Lehrplan sollen die Schüler die Grundprinzipien der Kommunikation kennenlernen, die im bewussten Zuhören und in der Einhaltung bestimmter Gesprächsregeln liegen. Eine Gruppenarbeit, wie in meiner Stunde, eignet sich für die Verbesserung der damit verbundenen Kompetenzen, wenn auch im eingeschränkten Maße, sehr gut. Desweiteren verbessern die Schüler gerade durch das Verfassen und das freie Vortragen ihres Gedichts ihr Sprachbewusstsein, das auch ein wesentlicher Bestandteil des Deutschunterrichts ist.
Somit tragen die Lerninhalte meine Stunde auch zu höheren Zielen, wie der Förderung von Kreativität und Ausdrucksfähigkeit im Rahmen einer ästhetischen Bildung bei.
Das Fach Deutsch hat auch in Hinsicht auf andere Fächer eine wichtige Funktion. Gerade im Hinblick auf die Sprachförderung, da die Beherrschung der deutschen Sprache und deren gezielte Anwendung zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Aufgaben jeglicher Art elementar sind.
Man darf jedoch nicht außer Acht lassen, dass es sich bei einer 5. Klasse im ersten Halbjahr noch um Schüler handelt, die immer noch Konzepte der Grundschule gewohnt sind und sich in einer Übergangsphase befinden, wodurch die Förderung der genannten Kompetenzen nur im eingeschränkten Maße möglich ist.
1.1.2 Lehrplananalyse des Jahrgangsstufenprofils
Das Jahrgangsstufenprofil gliedert den Deutschunterricht in 5 Lernbereiche: Sprechen, Schreiben, Sprachbetrachtung, Auseinandersetzung mit Literatur und Sachtexten sowie Mediennutzung und Reflexion. Zum Grundwissen in der 5. Klasse gehören unter anderem die Fähigkeit des sinnbetonten Vorlesens und Vortragens (Jahrgansstufenprofil Gymnasium Deutsch), eine Grundfähigkeit des Lernbereichs Sprechen, die auch im Hinblick auf andere Fächer große Bedeutung hat, denn nur durch den gezielten Einsatz von Sprache können Aufgaben und Probleme im mündlichen Bereich gelöst werden. Auch in Bezug auf eine angemessene und deutliche Artikulation ist das sinnbetonte Vortragen und Vorlesen förderlich. Elemente des Lernbereichs Sprechen finden sich auch in meiner Stunde, vor allem beim Vortrag des Gedichtes und in der Gruppenarbeit. Die Gruppenarbeit schult dabei auch die Umgangsformen und Gesprächsregeln, die gerade aufgrund der neuen Klassensituation von Bedeutung für eine 5. Klasse sind. Die Schüler üben dabei Anderen zuzuhören und auf Andere einzugehen – Fähigkeiten, die auch im Lehrplan verankert sind.
Im Bereich Schreiben ist das gestalterische Schreiben ein wichtiger Teilbereich. Um kreative Schreibaufgaben zu bewältigen ist auch ein gewisses Maß an Kreativität notwendig, um, wie bereits im Grundschullehrplan beschrieben, “treffende Ausdrücke zu finden und Stimmungen auszudrücken.“ (Jahrgansstufenprofil Gymnasium Deutsch) Die geforderte Kreativität wird durch die kreative Schreibaufgabe (dem Verfassen der Gedichtstrophen) gefördert. Im Rahmen eines integrativen Unterrichts empfiehlt der Lehrplan die Lernbereiche Schreiben und Sprechen miteinander zu verbinden, was in Form der handlungs- und produktionsorientierten Phase in der Stunde auch geschieht.
Die Auseinandersetzung mit Literatur in unterschiedlicher Form ist ebenfalls Bestandteil des Lehrplans. Neben der Ganzschriftlektüre in diesem Schuljahr sind Gedichte ebenso bedeutungsvoll. Die Schüler sollen laut Lehrplan anhand von Gedichten bereits einige lyrische Formmerkmale kennenlernen. (z.B. Reim, Strophe, Hebungen). (Jahrgansstufenprofil Gymnasium Deutsch) Dies dient vor allem als Grundlage für die in höheren Jahrgangsstufen geforderte Fähigkeit Gedichte interpretieren zu können, also als eine Art „literarisches Grundwerkzeug“. In einer analytischen Phase meiner Unterrichtsstunde bekommen die Schüler daher Gelegenheit eine Strophe hinsichtlich ihrer grundlegenden Formmerkmale zu analysieren.
Der Lernbereich der Mediennutzung und Reflexion beschäftigt sich in der 5. Klasse hauptsächlich damit, die Schüler mit „den Medien in ihrer Vielfalt […] Eigenart und Wirkung“ vertraut zu machen. (Jahrgansstufenprofil Gymnasium Deutsch) Die kritische Reflexion von modernen und neuen Medien ist dabei besonders wichtig, da die Schüler auch außerhalb der Schule oft mit den Medien konfrontiert werden und daher fähig sein sollen die Wirkung der Medien zu verstehen und zu bewerten. Dabei wird in Bezug auf den Lehrplan in der 5. Klasse besonders der Umgang mit visuellen Darstellungen geübt. Auch diese Kompetenz wird in der Unterrichtsstunde in der Einstiegsphase (einem Bildvergleich zu einem zeitlich aktuellen Thema) gefordert und integrativ mit dem Lernbereich Sprechen verbunden.
1.2 Sachanalyse
Anlage 1 – Gedichtstrophe des Gedichts „Weihnachtswunschtraum“
Im folgenden Abschnitt soll nur eine knappe Sachanalyse stattfinden, da die recht kurze Strophe in meiner Unterrichtsstunde lediglich als inhaltlicher Impuls einer kreativen Schreibaufgabe und als Objekt einer kurzen formalen Analyse dient und somit auch aufgrund der Kürze der Strophe nicht für eine umfangreiche literaturwissenschaftliche Analyse taugt.
Die Strophe des Gedichts Weihnachtwunschtraum stammt ursprünglich aus einem Gedicht von Anita Menger mit dem Titel „Weihnachtszauber“. (Anlage 3) Für den Unterrichtszweck wurde es hinsichtlich einer didaktischen Reduktion leicht verändert und gekürzt.
In seiner endgültigen für den Unterricht angepassten Form enthält die Strophe des Gedichts vier Zeilen und ist im Paarreim geschrieben. Der Versfuß ist ein vierhebiger Jambus.
Die Strophe bildet den inhaltlichen Ausgangspunkt des Gedichts. Das lyrische Ich vermittelt seine persönlichen Ideal- und Wertvorstellungen des Weihnachtsfestes bzw. der Weihnachtszeit.
Auch das Ursprungsgedicht thematisiert diese Idealvorstellungen, vergleicht diese jedoch mit der Realität und relativiert seine Ansichten. So werden in der zweiten Strophe auch die negativen Seiten der Weihnachtszeit, wie zum Beispiel die zunehmende Kommerzialisierung thematisiert und vom lyrischen Ich als negativ konnotiert. Der Schluss jedoch erscheint wieder sehr positiv durch die Schlussfolgerung, dass der wahre Sinn und der Traditionsgehalt des Weihnachtsfestes in Verantwortung des Individuums liegen.
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- Quote paper
- Daniel Greiner (Author), 2011, Unterrichtsstunde zum Thema „Weihnachten“ in der 5. Klasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230761
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